Sprachsensibilisierung im Kontext beruflicher Bildung / innerbetrieblicher Weiterbildung
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- Erwin Maurer
- vor 8 Jahren
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1 Sprachsensibilisierung im Kontext beruflicher Bildung / innerbetrieblicher Weiterbildung "Qualifizierungsmaßnahmen für Migrantinnen und Migranten adressatengerecht ausgestalten" Workshop 2 in Kassel am 16. Mai 2013 Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.
2 The Power of Practice: Innerbetriebliche Weiterbildung als Erfahrungs- und Explorationsfeld Evaluation: Betriebsräte brauchen Unterstützung Trainings zum eigenen Sprachgebrauch für Fachanleiter und Vorgesetzte wären sehr sinnvoll! Analyse der Stolpersteine und Schlüsselfaktoren im Prozessverlauf innerbetrieblicher Weiterbildung (Checkliste) Workshops Innerbetriebliche (Pilot-) Maßnahme: Prüfungsvorbereitung für Schweißer Workshops für Betriebsräte Multiplikatorenworkshop Sprachsensibler Fachunterricht Fachtag Deutsch und Basisqualifizierung im Betrieb (März 2012) 2
3 Kursrahmendaten der innerbetrieblichen Weiterbildung Vorbereitung auf die theoretische Schweißerprüfung Zeitraum: Sprachstandsfeststellung: ; Kursbeginn 6.Oktober 2009 bis zum 13.Januar 2010 Gesamtkursumfang: 50 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten Zielgruppe: 15 Teilnehmer (im Alter von 35-58), an und ungelernte Werftschweißer mit türkischer Erstsprache Stundenplan: 2 Mal wöchentlich jeweils 90 Minuten in der Arbeitszeit, zwischen Ende der Frühschicht und Beginn der Spätschicht Lehrkräfte: Durchgeführt im Teamteaching von zwei Kursleitenden auf dem Betriebsgelände Fachliche Unterstützung durch den Fachanleiter und teilweise durch einen betrieblichen Ausbilder 3
4 Harte Nüsse zu knacken! 4
5 Wodurch können vagabundierende Schweißströme entstehen? A) Durch die Verwendung isolierter Elektrodenhalter und Schweißbrenner B) Durch das Ablegen des Elektrodenhalters bzw. Schweißbrenners auf das Stromquellengehäuse C) Durch den festen Anschluss der Anschlussklemme am Werkstück D) Durch die Verwendung von Wechselstrom zum Schweißen 5
6 Multiple Verstehensbarrieren: Wir brauchen eine Leiter Prüfungsformat Schriftsprache Fachsprache Fachwissen (fachliche) Grundlagen 6
7 Scaffolding: ein Lerngerüst bauen Prüfungsstrategie Synonyme Wortbildung Lesetechniken Lernstrategien 7
8 Motivierende Erfolgserlebnisse Miteinander & voneinander Lernen 8
9 Gelingensbedingungen & Stolpersteine 9
10 1. Weiterbildungsbedarf erheben Anknüpfen an evtl. vorhandene Personalentwicklungsstrukturen Stellenwert von Weiterbildung im Betrieb eruieren, bisherige Weiterbildungen einbeziehen kooperative Vorgehensweisen wählen, welche die Expertise der betrieblichen Akteur_innen einbeziehen für den Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf im Betrieb sensibilisieren (bspw. durch moderierte Gruppendiskussionen, Betriebsversammlungen) 10
11 2. Ziele festlegen realistische und zugleich motivierende Ziele festlegen evtl. Zieleworkshop mit allen Beteiligten: Was erwarten sich die TN? Welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen sollen erworben werden? Welche Verhaltensänderungen sollten stattfinden? Welche positiven Effekte für den Betrieb als Ganzes werden erwünscht? Indikatoren für die Evaluation festlegen Aufgaben und Verantwortlichkeiten unter den jeweiligen betrieblichen Akteur_innen zur Zielerreichung verabreden 11
12 3. Kursinhalte & Methodik entwickeln Welche Inhalte und Themen bieten eine angemessene Antwort auf die Lernbedarfe? Welche Methoden unterstützen die Teilnehmenden bei der Erreichung der Lernziele? dialogische Konzeptentwicklung mit den betrieblichen Akteuren für das Teamteaching mit Fachanleitern methodischen Rahmen vereinbaren 12
13 4. Teilnehmer auswählen internes Bildungsmarketing: Auf die Kursbezeichnung achten (Beispiel: Projekt FAKOM Business-Deutsch Altenhilfe ) Bekanntgabe u.a. auf Betriebsversammlungen, Betriebszeitung Motivationsseminare (Reden mit den TN nicht über sie) nach Möglichkeit freiwillige Teilnahme: Partizipation von Anfang an, Bedarfe und Bedürfnisse der TN einbeziehen Sprachstandsfeststellung (kann der Kandidat sinnvoll an der Maßnahme teilnehmen, an Fähigkeiten und Potenzialen anknüpfen) 13
14 5. Stundenplan festlegen angepasst an die Betriebsbedingungen teilnehmergerecht im Rahmen der Arbeitszeit (oder Verantwortungsteilung teils Arbeitszeit, teils Freizeit mit Rücksicht auf die Zeitressourcen der TN) 14
15 6. Geeignete Lernumgebung auswählen Kursraum: konzeptionelle Verzahnung mit Lernorten im Betrieb Einrichtung eines Lernquellenpools im Betrieb (aktuelle Sicherheitsbestimmungen, aktuelle Qualitätsstandards etc.) Wahrnehmung der Lernförderlichkeit der Organisations- und Arbeitsplatzstrukturen evtl. Exkursionen 15
16 7. Geeignete Lehrkräfte auswählen hohe Anforderungen an die Lehrkraft: Rollenvielfalt und Rollenklarheit in der Funktion weites Rollenspektrum von Change- Agents betriebliche Ausbilder und Vorgesetzte einbinden, Mentoring-Modelle 16
17 8. Lehr- Lernmaterial aufbereiten fachliches und sprachliches Lernen miteinander verzahnen Materialien mit den betrieblichen Ausbildern, Fachanleitern entwickeln vorliegende Fachkundematerialien evtl. in einfache Sprache überarbeiten, Sensibilisierung für die Verwendung von leichter Sprache im Betrieb Materialien rechtzeitig, d.h. manchmal auch schon vor Kursbeginn bereithalten kein starres Curriculum: Raum für Lerninteressen der TN lassen Selbstlernmaterialien zur Verfügung stellen 17
18 9. Maßnahme koordinieren möglichst viele Motoren für den Erfolg der Weiterbildung aktivieren Maßnahme in enger Absprache mit Personalentwicklung, Betriebsräten und anderen beteiligten betrieblichen Akteur_innen koordinieren sich der aktiven Unterstützung des Betriebs versichern Rolle des/der Prozesshüter vereinbaren 18
19 10. Evaluation Lernreflexion im Unterricht mit Kursevaluation verbinden kontrollierte Hospitation der Vorgesetzten, Schichtleiter und Betriebsräte formative Evaluation, d.h kursbegleitende Evaluation: Möglichkeit zum Nachsteuern summative, d.h bilanzierende Evaluation: Mögliche Indikatoren vorher gemeinsam festlegen 19
20 Nachhaltigkeit Lernangebot in die Personalentwicklungsund Weiterbildungsstruktur des Betriebs einbetten bei der Bedarfserhebung Expertise der betrieblichen Akteur_innen durch kooperative Methoden einbeziehen alle beteiligen, auch an Entscheidungen Lernorte konzeptionell verzahnen Einrichtung eines Lernquellenpools im Betrieb Wahrnehmung der Lernförderlichkeit der Organisations- und Arbeitsplatzstrukturen betriebliche Ausbilder und Vorgesetzte einbinden, Mentoring- und Lernbegleiter_innenmodelle anstoßen Selbstlernmaterialien zur Verfügung stellen Portfolioangebote zur Individualisierung der Lernwege konzipieren Lernreflexion im Unterricht mit Kursevaluation verbinden 20
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Andrea Snippe Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch Nagelsweg Hamburg T +49 (0) andrea.snippe@passage-hamburg.de 21
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