Presseinformation. Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier. 22. Februar bis 11. Mai 2014:

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1 Presseinformation 22. Februar bis 11. Mai 2014: Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 20. Februar 2014, 13 Uhr Eröffnung: Samstag, 22. Februar 2014, 16 Uhr

2 Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier Mischa Kuballs Projekt New Pott Neue Heimat im Revier hat eine neue Heimat im Revier im Lehmbruck Museum. Diese partizipatorische Arbeit, die Mischa Kuball für die Kulturhauptstadt Ruhr.2010 realisierte, stellt sich der multikulturellen Wirklichkeit der Metropole Ruhr. Wie lässt sich die von Multikulturalität geprägte Region künstlerisch darstellen? Menschen und ihre Familien aus aller Welt, die heute in der Region zwischen Duisburg und Dortmund wohnen, sind in dem Projekt zu Teilnehmern geworden. Mischa Kuball schenkte Ihnen eine Lampe, die ihren Privatraum erhellte und in eine Bühne verwandelte, auf der sich der Künstler und die Menschen aus 100 unterschiedlichen Herkunftsländern begegneten. Sie erzählen ihre Migrations- und Lebensgeschichte, von ihren Erfahrungen zwischen den Kulturen. Der Fotograf Egbert Trogemann hielt die Begegnungen fotografisch fest. Die Rauminstallation, bestehend aus 100 Fotografien, den dazu gehörigen Lampen und Videodokumentationen der Gespräche mit den Familien, ist ab 22. Februar in einer musealen Erstpräsentation im Lehmbruck Museum zu sehen. Die von Mischa Kuball gestaltete Lampe steht hierbei als Lichtzeichen der Begegnung und des Austauschs. Multimediale Dokumentationen der Begegnungen ermöglichen den Nachvollzug der Gespräche zwischen dem Künstler und den Menschen aus 100 verschiedenen Herkunftsländern. In dieser Ausstellung werden aus dem Sammlungsbestand des Lehmbruck Museums drei Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck integriert, die exemplarisch für die Portraitdarstellung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stehen. Sie gehen einen Dialog mit den aktuellen Erfahrungsberichten der New Pott- Teilnehmer ein. Der Bildhauer hatte wie Kuball vor der Aufgabe gestanden, einen künstlerischen Ausdruck für die Identität einer Persönlichkeit und angemessenem Ausdruck zu finden. Die Jünglingsbüste (1913/14) kann noch als überindividuelle Darstellung innerer Unruhe und Anspannung gedeutet werden. Lehmbrucks Porträtbüsten der Adele Falk (1916) und des Schriftstellers Fritz von Unruh (1918), eines aktiven Gegners jeden Krieges, erreichen bereits die ungekannte Steigerung der Form bei gleichzeitiger Verdichtung des Porträthaften. Das Thema lag offensichtlich in der Luft: Bereits in jenen Jahren unternahm der Fotograf August Sander die ersten Versuche, Persönlichkeit und Milieu photographisch und im Vergleich zu fassen, das langfristig zum epochalen Projekt Antlitz der Zeit, führte ein ferner Vorläufer der Serie New Pott.

3 Das Lehmbruck Museum Duisburg hat diese Installation mit Hilfe der Kunststiftung NRW, der RWE Stiftung, der Sparkassen Kulturstiftung-Rheinland sowie der Sparkasse Duisburg für seine Sammlung angekauft und zeigt sie in einer musealen Erstpräsentation im Souterrain des Museums. Die Ausstellung wird von Ministerin Ute Schäfer eröffnet. Eine Tagung zu dem Thema Künstlerische Partizipation Kunst und Gesellschaft in kritischer Annäherung, in Zusammenarbeit mit Claudia Rinke / Kunsthistorikerin konzipiert, findet anlässlich der Ausstellung am Samstag, 22. März 2014, von Uhr im Lehmbruck Museum Duisburg statt. Mischa Kuball: Biografie Mischa Kuball wurde 1959 in Düsseldorf geboren. Seit 1984 arbeitet er im öffentlichen und institutionellen Raum und erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien. Seit 1991 hatte er zudem Lehraufträge an Universitäten und Kunsthochschulen. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zum Thema Licht und Raum, lehrte er als Professor Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit Oktober 2007 ist er Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und gründete dort das -1/MinusEins Experimentallabor. Mithilfe des Mediums Licht in Installationen und Fotografie erforscht er architektonische Räume und führt soziale und politische Diskurse. Er reflektiert die unterschiedlichen Facetten von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. In politisch motivierten und partizipatorischen Projekten verschränken sich öffentlicher und privater Raum. Sie ermöglichen eine Kommunikation zwischen Teilnehmern, dem Künstler, dem Werk und dem öffentlichen Raum. Kuball arbeitete mit privaten Lampen, wie auf der Biennale von São Paulo (1998) oder verwandelte Architekturen wie das ehemalige Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1990) und die Synagoge in Stommeln (1994) zu eigenständigen Lichtkörpern. Kuball bedient sich auch des natürlichen Tageslichts, wie sein einjähriges Projekt...ein Fenster in der Johanneskirche in Düsseldorf (2001). Weitere Arbeiten wurden in zahlreichen Orten und mit Institutionen im In- und Ausland realisiert. Im Bauhaus Dessau (1992), Jewish Musem, New York (2002), Hamburger Kunsthalle (2007), NTT-Intercommunication Center Tokyo (2008). Temporäre Installationen wurden am Eingang der Kunstsammlung NRW Düsseldorf (2005), der Neuen Nationalgalerie, Berlin (1999), dem ZKM

4 Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (2005) und dem Centre Pompidou-Metz (2010) installiert. Mit der Projektreihe public preposition untersucht und strapaziert Mischa Kuball seit der Venedig Biennale 2009 den urbanen soziopolitischen Raum, aktuell mit seinem Beitrag solidarity grid für die vom Erdbeben zum Neuanfang gezwungene neuseeländische Stadt Christchurch im Rahmen der SCAPE Christchurch Biennial 2013 und setzte Mischa Kuball ein partizipatorisches Projekt, NEW POTT, mit hundert Familien aus hundert Nationen anlässlich der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 um. Seit Anfang 2011 war sein komplexes Projekt platon's mirror u. a. im ZKM Museum für Neue Kunst Karlsruhe, ARTSPACE Sydney, MNAC in Bucarest, Central St. Martin School London und der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Zahlreiche Publikationen begleiten die meist ephemeren, zeitbasierten Projekte, u.a Mischa Kuball... in progress , Hrsg. von Florian Matzner bei Hatje/Cantz, Ostfildern 2007, New Pott neue Heimat im Revier, Hrsg. von Harald Welzer/Mischa Kuball, in der Christoph Keller Edition bei JRP/Ringier, Zürich 2010, Platons Spiegel und die Aktualität des Höhlengleichnisses, Hrsg. von Andreas Beitin / Leonhard Emmerling / Blair French. Angeregt durch Projektionen von Mischa Kuball, Verlag Walther König, Köln Desweiteren sind verschiedene permanente Installationen von Mischa Kuball zu sehen. Exemplarisch hierfür zu nennen sind: seit 2010 Catch as Catch Can in Zusammenarbeit mit Lawrence Weiner zur Emscherkunst. 2010, im Bernepark Bottrop-Ebel. Sein Projekt MetaLicht stiftet seit Oktober 2012 mit wechselnden Lichtsignalen eine urbane Verbindung zwischen der Bergischen Universität und der Stadt Wuppertal. Weitere Informationen unter:

5 Veranstaltungen/Termine Samstag, 22. Februar 2014, 16 Uhr Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier Ausstellungseröffnung, Eintritt frei. - Begrüßung: Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums - Grußworte: Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg - Gesprächsrunde: Dr. Ursula Sinnreich, Generaldirektorin der Kunststiftung NRW Thomas Krützberg, Kulturdezernent der Stadt Duisburg Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Vorstandsvorsitzender der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland Hans-Werner Tomalak, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Duisburg Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung Ines Rothmeier, Moderation Sonntag, 23. Februar 2014, Uhr Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier Öffentliche Führung Regulärer Eintrittspreis (8 / erm. 5 / Familienkarte 15 ) plus 2 pro Person Donnerstag, 3. April 2014, 19 Uhr Themenabend New Pott - Neue Heimat im Revier. Mischa Kuball und Gäste plastikbar Eintritt: 8 inklusive Begrüßungsgetränk (erm. 5 ) Donnerstag, 8. Mai 2014, 19 Uhr Buchpräsentation mit Mischa Kuball: New Pott. Neue Heimat im Revier plastikbar Eintritt: 8 inklusive Begrüßungsgetränk (erm. 5 )

6 Künstlerische Partizipation Kunst und Gesellschaft in kritischer Annäherung Tagung: Samstag, 22. März 2013, Uhr, Lehmbruck Museum, Duisburg Die Tagung anlässlich der Ausstellung und des Ankaufs von NEW POTT Neue Heimat im Revier im Lehmbruck Museum zeigt verschiedene Aspekte innerhalb der künstlerischen Partizipation auf und stellt Fragen, die sozial-kritische und künstlerische Betrachtungsweisen miteinander verknüpfen: Inwieweit sind künstlerische Interventionen in der Lage sozial eingefahrene Prozesse zu hinterfragen? Wie lassen sich interkulturelle Dynamiken und die Vielfältigkeit der Gesellschaft heute adäquat darstellen? Welche Rolle spielt eine nachhaltige Kulturförderung in der Zivilgesellschaft? Welche Rückschlüsse lassen sich aus dem Projekt NEW POTT Neue Heimat im Revier für die Migrationsprozesse im Ruhrgebiet ziehen? PROGRAMM Uhr Begrüßung / Einführung Dr. Söke Dinkla, Direktorin, Lehmbruck Museum Duisburg Gerhard Möller, Kanzler der Ruhr-Universität Bochum Uhr "Warum fördern Unternehmen Kultur? Eine zivilgesellschaftliche Betrachtung" Dr. Stephan Muschick, Geschäftsführer der RWE Stiftung, Essen Uhr New Pott Künstlerische Annäherungen an einen kulturell hybriden Raum Dr. Barbara Steiner, freiberufliche Kuratorin und Autorin, Leipzig Uhr Mittagspause Uhr Experiment und Wirkung. Kunst im Feld sozialer Arbeit Thorsten Nolting, Diakonie Düsseldorf Uhr Interkultur und kollaborative Praxis Dr. Mark Terkessidis, Publizist und Migrationsforscher, Berlin und Köln Uhr Kaffeepause Uhr Lebensläufe in der Migration Prof. Dr. Anja Weiß, Institut für Soziologie, Universität Essen-Duisburg Uhr Podiumsdiskussion Uhr Ende Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Um Anmeldung unter info@lehmbruckmuseum.de, T: 0203/ oder wird bis zum 20. März 2014 gebeten. Bei vorheriger Anmeldung ist der Eintritt in das Lehmbruck Museum am Tagungstag frei. Ansonsten fällt der übliche Museumseintritt an. Die Tagung wurde in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Claudia Rinke konzipiert.

7 Abbildungen: Mischa Kuball: New Pott Neue Heimat im Revier, 22. Feb Mai 2014 Mischa Kuball, New Pott, Barbara Giovanna Bello, Italien, VG Bild-Kunst Bonn, 2014 Fotografie, Egbert Trogemann, Düsseldorf Mischa Kuball, New Pott, Familie Lababidi, Syrien, VG Bild-Kunst Bonn, 2014 Fotografie, Egbert Trogemann, Düsseldorf Mischa Kuball, New Pott, Familie Saeed, Irak, VG Bild-Kunst Bonn, 2014 Fotografie, Egbert Trogemann, Düsseldorf Mischa Kuball, New Pott, Familie van Veen/Kohn, Niederlande, VG Bild- Kunst Bonn, 2014 Fotografie, Egbert Trogemann, Düsseldorf Mischa Kuball, New Pott, Mahamed Arouna, Niger, VG Bild-Kunst Bonn, 2014 Fotografie, Egbert Trogemann, Düsseldorf

8 Weitere Ausstellungen im Lehmbruck Museum Hans im Glück Kunst & Kapital 8. März bis 22. Juni, im Rahmen der 35. Duisburger Akzente Pressekonferenz: 6. März, 13 Uhr / Eröffnung: 8. März, 16 Uhr deckkraft open 16. Januar bis 16. März 2014 Giacometti Signaturen des Menschen Studioausstellung Moving Sculptures Bewegte Skulpturen Neupräsentation Öffnungszeiten Sonntag: 11 bis 18 Uhr Montag/Dienstag: nach Terminabsprache Mittwoch: 12 bis 18 Uhr Donnerstag: 12 bis 21 Uhr Freitag: 12 bis 18 Uhr Samstag: 12 bis 18 Uhr Über Ihr Interesse an unserem Haus oder Ihren Besuch würde ich mich sehr freuen, bei Rückfragen bin ich gerne für Sie da. Mit herzlichen Grüßen, Andreas Benedict Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Informationen zu Ausstellungen und Veranstaltungen bekommen Sie auch über Twitter (twitter.com/lehmbruckmuseum) oder unsere Facebook-Seite (facebook.com/lehmbruckmuseum), Pressematerial auf unserer Website unter Presse