Semesterprüfung vom Direkte Steuern (3. Semester)

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1 Semesterprüfung vom Direkte Steuern (3. Semester) Name:. Vorname: Allgemeine Bemerkungen Dauer der Prüfung: 45 Minuten Erreichbare Punktzahl: 30 Wo nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt wird, sind die Antworten mittels genauer Angabe einer rechtlichen Grundlage (z.b. DBG Art. 13 Abs. 3 Bst. a ) zu begründen. Eine richtige Antwort ohne Begründung ergibt nicht die volle Punktzahl. Antworten Sie in Stichworten und schreiben Sie keine Romane (der vorhandene Platz reicht aus). Aufgabe 1: Auswahlfragen (9 Punkte) Für das richtige Ankreuzen erhalten Sie einen halben Punkt. Für eine Begründung (idealerweise die Angabe eines Gesetzes-/Verordnungsartikels oder eines Umkehrschlusses aus einem solchen) erhalten Sie einen weiteren halben Punkt. Es gibt keine Negativ-Punkte. Verrechnungssteuer Die in Bern wohnhafte HANNI BEER erhält von der AMTSERSPARNISKASSE THUN per eine Zinsgutschrift auf ihrem Lohnkonto im Betrag von CHF Diese Gutschrift ist verrechnungssteuerbelastet. Die KAPP AG in Romanshorn schüttet an ihre beiden in Österreich wohnhaften Aktionäre eine Naturaldividende in Form von Bijouterie aus. In solchen Fällen kann die Steuerpflicht bei Verrechnungssteuer mittels Meldeverfahren erfüllt werden. Die Verrechnungssteuer wird im Rahmen eines Selbstveranlagungsverfahrens erhoben. Die FLY AWAY AG kauft von ihren Aktionären 5% ihrer eigenen Aktien zurück und verkauft diese zwei Wochen später mit einem Gewinn von CHF 50'000.- weiter. Der Rückkauf durch die Aktionäre unterliegt nicht der Verrechnungssteuer. Seite 1

2 Direkte Bundessteuer Die Einkommenssteuer-Veranlagung der Steuerperiode n-3 von JOHANN HALTINER ist rechtskräftig. Allerdings hat HALTINER Zinsen aus kanadischen Obligationen, welche ihm im Jahr n-3 zugeflossen sind, im Rahmen dieser bereits rechtskräftigen Veranlagung nicht deklariert. Die Ex-Freundin von HALTINER weiss das und meldet dies dem Steueramt. Weil die Veranlagung rechtskräftig ist, kann das Steueramt nichts mehr unternehmen. Anlagefonds werden für Erträge aus direktem Grundbesitz besteuert wie juristische Personen, obwohl sie über keine eigene Rechtspersönlichkeit verfügen. Der in Vaduz (FL) wohnhafte PAUL FROMMELT gewährt der in St. Gallen wohnhaften MO- NIKA NEF ein Darlehen im Betrag von CHF , verzinslich zu 3% pro Jahr. Als Sicherheit überlässt MONIKA NEF dem Darlehensgeber eine goldene Armbanduhr im Wert von CHF Die Zinszahlungen an PAUL FROMMELT unterliegen der Quellensteuer. Der in Lörrach (D) wohnhafte HANNES HEMPEL arbeitet als Grenzgänger bei der ROCHE AG in Basel. Er verdient pro Jahr CHF HEMPEL wird zwar an der Quelle besteuert, aufgrund der Höhe seines Verdienstes jedoch nachträglich ordentlich veranlagt. Der in Lörrach (D) wohnhafte HANNES HEMPEL arbeitet als Grenzgänger bei der ROCHE AG in Basel. Er verdient pro Jahr CHF Der in Frankreich wohnhafte JEAN MOLET besitzt sowohl im Kanton Neuenburg wie auch im Kanton Jura je eine Ferienwohnung. Jene im Kanton Neuenburg hat einen Wert von CHF , jene im Kanton Jura hat einen von CHF Zuständig für die Veranlagung der direkten Bundesteuer ist der Kanton Neuenburg der Kanton Jura die ESTV Seite 2

3 Fall 2 (8 Punkte) Die X AG in Luzern ist eine gemischte Gesellschaft. Der Jahresabschluss (vor Steuern) für das Jahr n präsentiert sich wie folgt: Bilanz n (TCHF) Umlaufvermögen 1'700 Fremdkapital 3'200 Betriebliches Anlagevermögen 2'000 Aktienkapital 2'500 Beteiligung A (15%) 500 Kapitaleinlagereserven (KER) 300 Beteiligung B (8%) 2'000 übrige Resereven/Gewinnvortrag 1'800 Beteiligung C (100%) 1'800 Jahresgewinn 200 8'000 8'000 Erfolgsrechnung n (TCHF) Personalaufwand 3'830 Dienstleistungsertrag 4'780 Zinskosten 150 Dividende aus Beteiligung A 40 Verwaltungsaufwand 350 Dividende aus Beteiligung B 60 Abschreibungen betr. Anlagevermögen 450 Dividende aus Beteiligung C 50 Abschr. Beteiligung B 1) 20 Dividende Beteiligung D (50%) 20 Jahresgewinn 200 Kapitalgewinn Beteiligung D (50%) 50 5'000 5'000 1) steht in Zusammenhang mit der Dividendenausschüttung (teilweise Substanzdividende) Angaben zu den einzelnen Beteilungen: Beteiligung Erwerbszeitpunkt Erwerbspreis Verkaufszeitpunkt Buchwert beim Verkauf Verkaufspreis A Februar des Jahres n B Juni des Jahres n-3 2' C November des Jahres n 1' D Dezember des Jahres n-1 1'000 August des Jahres n 980 1'030 Die bilanzierten Werte der Beteiligungen entsprechen den Gewinnsteuerwerten. Alle Beteiligungen bestehen aus Inhaberaktien. Berechnen Sie den Beteiligungsabzug und die geschuldete Gewinnsteuer. Es ist von einer Gesamtsteuerbelastung von 31% (direkte Bundessteuer, kantonale und kommunale Gewinnsteuern) auszugehen. Argumentieren Sie nach DBG. Seite 3

4 Berechnungen zu Aufgabe 2: Seite 4

5 Fall 3 (5 Punkte) Die PRODUKTIONS AG in Winterthur verkauft im Jahr n eine ihrer bisherigen Werkhallen mit dem Ziel, an einem besseren Standort eine neue, modernere Werkhalle zu erstellen. Der Buchwert der veräusserten Halle beträgt CHF 3'800' Der Verkaufserlös beträgt CHF 4'600' Im Jahr n+1 wird eine neue Werkhalle in Effretikon für insgesamt CHF 4'800'000.- erstellt, für welche die PRODUKTIONS AG steuerlich Ersatzbeschaffung geltend machen will. Sie als BuchhalterIn der PRODUKTIONS AG haben den Auftrag diese Ersatzbeschaffung im Jahr n und im Jahr n+1 gesetzeskonform nach DBG zu verbuchen. Nehmen Sie die entsprechenden Buchungen vor und begründen Sie diese anhand des DBG (allfällige Hypotheken sind der Einfachheit halber ausser Acht zu lassen). Seite 5

6 Fall 4 (8 Punkte) HILDI BRUNSCHWILER ist Inhaberin der Einzelfirma STEUERBERATUNG BRUNSCHWI- LER mit Sitz in Biel (BE). BRUNSCHWILER wohnt in Nunningen (SO), wo sie eine Mietwohnung bewohnt. Die Vermögenssituation von HILDI BRUNSCHWILER ist die folgende: Geschäftsvermögen (steuerlich akzeptiert): Bilanz Einzelfirma Umlaufvermögen 70'000 Kurzfr. Fremdkapital 30'000 Bewegliches Anlagevermögen *) 50'000 Langfr. Fremdkapital 10'000 Kapital BRUNSCHWILER 80' ' '000 *) stille Reserven: 30'000 Privatvermögen: Wertschriften 12'000 Bankguthaben 8'000 Ferienwohnung Château d'oex (VD) 500'000 Hypothek Château d'oex (VD) Privatdarlehen -350'000-10' '000 Nehmen Sie die interkantonale Vermögensausscheidung vor. Repartitionsquoten sind der Einfachheit halber ausser Acht zu lassen. Seite 6