Grundlagen der politischen Spieltheorie
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- Paul Graf
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1 Kursplan für BA-Vertiefungsseminar Grundlagen der politischen Spieltheorie Universität Konstanz, Sommersemester 2014 Seminarleiter: Michael Becher, Ph.D. Zimmer: D 329 (E208) michael.becher@uni-konstanz.de Seminar: Mittwoch 11:45-13:15 D 430 Sprechstunde: Dienstag 16:00-18:00 Zusammenfassung Der Kurs ist eine Einführung in die Spieltheorie mit Anwendung auf die Analyse strategischen Verhaltens in der Politik. Viele politische Themen zeichnen sich dadurch aus, dass die Konsequenzen individueller Entscheidungen von der Reaktion anderer Individuen abhängen. Die Spieltheorie erlaubt es, diese strategischen Interaktionen zu analysieren und ist deshalb ein wichtiges theoretisches Werkzeug der Politikwissenschaft. Der Kurs führt in grundlegende spieltheoretische Konzepte ein und illustriert diese mit Beispielen aus der politikwissenschaftlichen Forschung. Dazu gehören beispielsweise Wählerverhalten, Parteienwettbewerb, Kollektivgutprobleme, internationale Konflikte, legislative Verhandlungen und Lobbying. Dabei stehen die spieltheoretischen Ideen im Vordergund. Der Kurs setzt die Bereitschaft voraus, mathematisch zu arbeiten (Abiturniveau). Lernziele Vermittlung grundlegender spieltheoretischer Konzepte. Konkret sind das Spiele in extensiver und Normalform, Nash-Gleichgewicht, Teilspiel-Perfektion, Spiele mit unvollständiger Information, Perfekt Bayesianisches Nash-Gleichgewicht, wiederholte Spiele, Verhandlungstheorie, Komparative Statik. Das Ziel ist es, dass die Student(inn)en die Konzepte verstehen und einfache vorgegebene Modelle mathematisch lösen können, dazu gehören vereinfachte Standardmodelle aus der Politikwissenschaft. Zudem sollen sie dazu befähigt werden, eigenständig politikwissenschaftliche Probleme spieltheoretisch zu formulieren. Literatur Basistext Avinash Dixit, Susan Skeath und David H. Reiley Games of Strategy. 3. Auflage. W.W. Norton & Company. [DSR] Das ist der Haupttext. Er stellt die allgemeinen Prinzipien mit Hilfe zahlreicher Beispiele vor und enthält viele Aufgaben mit Lösungen. Zur Anschaffung empfohlen. Ein Exemplar steht im Semester-Apparat zu diesem Kurs (keine Ausleihe) und ein paar weitere Exemplare sind in der Lehrbuchsammlung der Bibliothek verfügbar. 1
2 Weitere Lehrbücher Evaluation Manfred Holler und Gerhard Illing Einführung in die Spieltheorie. 7. Auflage. Springer. Ein gutes deutsches Lehrbuch, vor allem Beispiele aus der Ökonomie. Ein Exemplar steht im Semester-Apparat zu diesem Kurs (keine Ausleihe) und weitere Exemplare in der Lehrbuchsammlung der Bibliothek. James D. Morrow Game Theory for Political Scientists. Princeton Univ. Press. [JM] Nicht mehr ganz aktuell, aber zahlreiche politikwissenschaftliche Beispiele. Etwas formaler als DSR. Martin J. Osborne An Introduction to Game Theory. Oxford Univ. Press. Ein sehr gutes Standardlehrbuch aus der Ökonomie. Formaler als DSR. Nolan McCarty and Adam Meirowitz Political Game Theory. Cambridge Univ. Press. Deutlich formaler als DSR; stellt (vereinfachte Versionen) von prominenten Modellen aus der politikwissenschaftlichen Forschung vor. Hausaufgaben (30%). Es gibt drei Hausaufgaben (mit gleichem Gewicht). Es ist eine Woche Zeit, um ein problem set zu lösen. Dabei werden die Seminarteilnehmer ermutigt, Lösungsansätze gemeinsam in kleinen Gruppen zu diskutieren. Am Ende sollten alle Teilnehmer aber ihre eigene Lösung abgeben, welche ihr selbstständiges Denken reflektiert. Mid-term Klausur (30%). In der Sitzung vom 11. Juni wird eine Zwischenklausur gehalten, die ohne Hilfsmittel zu beantworten ist. Take-home Essay (30%). In der letzten Sitzung am 23. Juli werden drei Fragen ausgegeben. Zwei davon sollten bis zum 6. August schriftlich und in eigenständiger Arbeit beantwortet werden. Die Antworten sollten per als PDF oder Word-Dokument an geschickt werden. Partizipation (10%). Die Teilnahme an den Sitzungen ist verpflichtend (es gibt zwei Joker). Mit Ausnahme der ersten Sitzung sollte die verpflichtende Lektüre vor der Veranstaltung gelesen werden Vorläufiger Sitzungsplan 23. April: Einführung Wozu Spieltheorie? In der Politikwissenschaft? Spieler, Handlungen, Strategien, Spielregeln, Auszahlungen Präferenzen und Nutzenfunktionen Literatur: DSR Kap. 1-2, Appendix Kap. 7 (oder JM Kap. 2) 2
3 30. April: Spiele in strategischer Form I Normalform, diskrete Handlungen Nash Gleichgewicht Sukzessive Elimination dominierter Strategien Analyse bester Antworten Literatur: DSR Kap Mai: Spiele in strategischer Form II Kontinuierliche Handlungen Literatur: DSR Kap. 5 Weiterführende Literatur: JM Kapitel Mai: Spiele in extensiver Form I Sequentielle Handlungen Teilspiel-perfektes Nash Gleichgewicht Rückwärtsinduktion Literatur: DSR Kap. 3 Hausaufgabe 1 abgeben 21. Mai: Spiele in extensiver Form II Literatur: DSR Kap. 6 Weitere Anwendungen Weiterführende Literatur: JM Kapitel Mai: Gemischte Strategien Nash Gleichgewicht in gemischten Strategien Literatur: DSR Kap
4 4. Juni: Mehr zu Strategie und Wahlen Literatur: DSR Kap. 16 Hausaufgabe 2 abgeben 11. Juni: Zwischenklausur Mid-term Klausur 18. Juni: Dynamische Spiele mit unvollständiger Information I Harsanyi Manöver (Perfekt) Bayesianisches Nash Gleichgewicht Literatur: DSR Kap Juni: Dynamische Spiele mit unvollständiger Information II Weitere Anwendungen Literatur: DSR Kap. 9 Weiterführende Literatur: JM Kap Juli: Wiederholte Spiele Wiederholtes Gefangenen-Dilemma Grim Trigger und Tit-for Tat Strategien Folk Theorem Literatur: DSR Kap Juli: Verhandlungstheorie Axiomatischer Ansatz: Nash Verhandlungslösung Nichtkooperativer Ansatz: Zwei Spieler, alternative Angebote Literatur: DSR Kap. 18 Hausaufgabe 3 abgeben 4
5 16. Juli: Brinkmanship Raketenkrise Kuba 1962 Literatur: DSR Kap Juli: Wiederholung Fragen Take-home Essay werden bekannt gegeben (Abgabe am 6. August) 5
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