KONJUNKTURTEST Dezember 2016

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1 KONJUNKTURTEST Dezember 2016

2 KERNERGEBNISSE Dezember 2016 Zu Jahresbeginn erwarten die Maschinenbauer und Metallwarenhersteller eine stagnierende Produktionsentwicklung. In den letzten drei Monaten gab es noch leichtes Wachstum, das Gesamtjahr wird positiv abgeschlossen. Die Auftragslage im Maschinenbau ist solide. Im Metallwarensektor herrscht eine schwächere Auftragslage. Die Metallhersteller profitieren erstmals seit einigen Jahren von steigender Nachfrage. Die mittelfristigen Aussichten im Maschinenbau sind positiv. Die Metallwarenhersteller rechnen mit einer ungünstigen mittelfristigen Geschäftsentwicklung. Die Befüllung der Fertigwarenlager fällt das ist ein Indiz für eine solide Nachfrage. Die Verkaufspreiserwartungen für Metalle brechen erstmals wieder nach oben aus die Trendwende auf den Metallmärkten dürfte da sein.

3 WIFO KONJUNKTURTEST Befragungskonzept Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer wirtschaftlichen Lage. Ziel der Erhebung ist es, die aktuelle und bevorstehende Entwicklung der Konjunktur zu erfassen, und zwar mit einem deutlichen Zeitvorsprung gegenüber der amtlichen Statistik. Die eigentliche Idee des Konjunkturtest besteht darin, durch Fragen, die von den Unternehmen möglichst schnell und einfach zu beantworten sind, Indikatoren für die Entwicklung der Konjunktur zu erhalten. Um dies zu gewährleisten werden die Unternehmen gebeten, Fragen zur jüngsten Vergangenheit, zur aktuellen Lage und zur Entwicklung in den nächsten Monaten an Hand des dreistufigen Schemas gut (besser) - durchschnittlich (gleich) - schlecht (schlechter) zu beurteilen. Auswertung Im Zuge der Auswertung werden so genannte Salden ermittelt. Das heißt, vom Anteil der positiven Antworten auf eine Frage wird der Anteil der negativen Antworten abgezogen. Antworten beispielsweise von 100 Befragten: 30 die Produktion wird steigen, 50 sie bleibt gleich und 20 sie fällt, dann ergibt das einen Saldo von + (3-2 = ). In der Praxis zeigen die so ermittelten Salden eine hohe Korrelation mit den tatsächlichen Wachstumsraten des von der Statistik Austria ermittelten Produktionsindex. Interpretation Bei der Interpretation der Zeitreihen ist darauf zu achten, dass beispielsweise eine fallende Kurve nicht automatische sinkende Produktion, sondern weniger optimistische Erwartungen als im Vormonat bedeutet. Solange sich die z.b. Kurve im positiven Bereich bewegt sind die Aussichten positiv. Zu achten ist auch auf saisonale Schwankungen. Produktionsrückgänge zu Jahresende und Steigerungen im Frühjahr sind typische Jahresmuster, daher sind Vergleiche zur Vorjahresperiode aussagekräftiger. Außerdem müssen spezielle Antwortmuster berücksichtigt werden: Es zeigt sich, dass beispielsweise der durchschnittliche Saldo der Auftragsbestände im negativen Bereich liegt, ein Wert von wäre bereits ein überdurchschnittlich positives Ergebnis. Die Salden müssen also relativ zu den vorhergehenden Werten aus der Zeitreihe gesehen werden. In den hier dargestellten 24- Monatsreihen ist daher zur Orientierung jeweils eine Mittelwert-linie errechnet. Diese erlaubt einen Vergleich des aktuellen Niveaus mit dem langjährigen Mittelwert. In dieser Auswertung sind die drei NACE Kapitel Metallerzeugung, Metallware und Maschinenbau in 8 verschiedenen Kategorien, jeweils in 24- Monatsreihen mit langjährigem Mittelwert, dargestellt. Rückfragehinweis: Fachverband der Maschinen-, Metallwaren- und Gießereiindustrie (FMMGI) MMag. Martin Baminger TELEFON: +43 (0) baminger@fmmi.at

4 Produktion der letzten 3 Monate (gestiegen/gleich/gesunken) Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Produktion der letzten 3 Monate -Anteil der Antworten 1,0 0,9 0,24 0,16 0,17 0,12 0,15 0,8 0,7 0,6 0,5 0,61 0,62 0,56 0,61 0,57 gesunken gleichgeblieben 0,4 gestiegen 0,3 0,2 0,1 0,24 0,29 0,27 0,22 0,23 0,0 Zu Jahresende wächst die Produktion in der Maschinen- und Metallwarenindustrie weiterhin leicht - allerdings geht das Wachstum seit Sommer langsam aber sicher zurück. Das passt gut mit den Produktionserwartungen der Unternehmen zusammen die ebenfalls rückläufig sind und Stagnation für den Jahresanfang 2017 voraussagen. Geradezu euphorisch sind die Metallerzeuger die den momentanen Nachfrageaufschwung im Metallsektor zu spüren bekommen. Nach geringer Produktion in den letzten Quartalen ist hier ein Aufschwung zu sprüren.

5 Erwartung: Produktion in 3 Monaten (steigen/gleich bleiben/sinken) Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Mittelwert Erwartung: Produktion in 3 Monaten - Anteile der Antworten 1,0 0,9 0,13 0,12 0,09 0,14 0,15 0,8 0,7 0,6 0,5 0,73 0,70 0,69 0,69 0,72 sinkend gleichbleibend 0,4 ansteigend 0,3 0,2 0,1 0,0 0,14 0,18 0,22 0,17 0,13 Die Maschinen- und Metallwarenhersteller erwarten sich für den Jahresbeginn 2017 keine Produktionssteigerungen. Der Anteil der Firmen mit neutralen Aussichten ist relativ groß (72 %), die Zahl der Pessimisten übertrifft die Zahl der Optimisten (15 % versus 13 %). Sei zwei Monaten sind die Erwartungen auf einem Abwärtstrend, die Stimmung trübt sich zu Jahresende etwas ein waren die Einschätzungen durchwegs im positiven Bereich (von neutral bis leicht optimistisch) - das hat sich bis jetzt in der Form von leichtem Produktionswachstum bewahrheitet.

6 Auftragsbestände zur Zeit (mehr als ausreichend/ausreichend/nicht ausreichend) Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Die Auftragsbestände sind in allen drei Branchen im letzten Monat angestiegen. Wenig überraschend liegt der höchste wert bei den Metallerzeugern die Auftragslage momentan als zufriedenstellend bezeichnen. Die beiden anderen Branchen liegen mit ihren Angaben leicht über dem langjährigen Mittelwert. Auf den ersten Blick ist das etwas überraschend wenn man dazu die schwachen Produktionserwartungen gegenüberstellt. Wir können jedenfalls aus jetziger Sicht damit rechnen, dass es zu Jahresbeginn zumindest zu keinen Produktionsrückgängen kommen sollte. Bestand Auslandsaufträge (mehr als ausreichend/ausreichend/nicht ausreichend) 5% -5% -15% -25% -35% -45% -55% Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Mittelwert Die Nachfrage aus dem Ausland zieht wieder etwas an, das betrifft in erster Linie die Metallhersteller und in etwas geringerer Form auch die Maschinenbauer. Die Metallwarenproduzenten klagen über schwache Auslandsnachfrage.

7 Erwartung: Eigene Geschäftslage -6 Monate (günstiger/gleich/ungünstiger) Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Mittelwert Die mittelfristigen Geschäftsaussichten sind etwas positiver als die kurzfrsitigen Erwartungen der Hersteller. Hier spielt offensichtlich die Auftragslage eine größere Rolle, die sich hier auch in den einzelnen Branchen 1:1 niederschlägt. Negativ sind die Metallwarenhersteller gestimmt, positiv die Metallerzeuger und die Maschinenbauer. Für das erste Halbjahr 2017 besteht somit doch Hoffnung auf Produktionszuwächse, zumindest in den genannten Branchen. -5 Fertigwarenlager zur Zeit (mehr als ausreichend/ausreichend/nicht ausreichend) 3 25% 2 15% 5% -5% -15% Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Fallende Fertigwarenlager wie momentan lassen auf eine zufriedenstellende Nahcfrageentwicklung schließen. Zumindest übertrifft die Produktion nicht die Nachfrage -was immer ein Zeichen eines bevorstehenden Abschwungs wäre. Auch das ist ein Indikator der auf eine zumindest stabile Entwicklung 2017 hindeutet.

8 Verkaufspreiserwartungen -3 Monate (steigen/gleich/sinken) 15% 5% -5% -15% -25% -3-35% -4 Metallerzeugung Metallware Maschinenbau Gesamtbranche Mittelwert Das erste Mal seit 2012 brechen die Preiserwartungen der Metallerzeuger wieder deutlich nach oben aus. Die Wende auf den Metallpreismärkten dürfte somit stattgefunden haben. Das auf der einen Seite gut für die Konjunktur der metallnahen Hersteller, auf der anderen Seite bedeutete das steigende Herstellungskosten für die metallverarbeitende Industrie.