Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Individualbetreuung durch Die Berater und Job Now. Kurzfassung

Transkript

1 Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Individualbetreuung durch Die Berater und Job Now Kurzfassung Wien, 2000

2 Zusammenfassung der Evaluierung von Maßnahmen bei Die Berater und im Rahmen von JOB NOW Kurze Zusammenfassung Im Rahmen des vorliegenden Evaluationsprojekts wurden zwei arbeitsmarktpolitische Maßnahmen untersucht. Beide Maßnahmen wurden 1999 das erste Mal durchgeführt und boten den TeilnehmerInnen eine Kombination aus Berufsorientierung und Aktiver Arbeitssuche. Beide Maßnahmen setzen Formen der Individualbetreuung ein. Während Individualbetreuung in der gleichnamigen Maßnahme durch das Unternehmen die Berater das Zentrum der Maßnahme bildet, stellt es im Rahmen von JOB NOW nur eine Ergänzung nach einem sechswöchigen Kurs dar. Das Hauptziel der beiden evaluierten Maßnahmen liegt in der Vermeidung des Übertritts in die Langzeitarbeitslosigkeit. Beide Maßnahmen wurden aus Mitteln des Nationalen Aktionsplans (NAP) für Beschäftigung finanziert und durch Mittel des Europäischen Sozialfonds kofinanziert. Das Programm Individualbetreuung durch die Berater ist hauptsächlich für Personen gedacht, die vom Übertritt in die Langzeitarbeitslosigkeit bedroht sind. Für maximal 12 Wochen erhalten TeilnehmerInnen individuelle Beratung und Unterstützung bei der Arbeitsuche. Zusätzlich werden Hilfestellungen zur Bewältigung persönlicher Probleme angeboten. Die Beratung erfolgt in der Regel zwei mal wöchentlich, wobei ein Beratungstermin im Durchschnitt 90 Minuten dauert. Das Programm gliedert sich 1999 in drei unterschiedliche Teilaufträge. In Teil 1 war die Teilnahme von Personen vorgesehen. Tatsächlich haben 170 Personen teilgenommen und damit 5,5 % weniger als vorgesehen. In Teil 2 waren 150 Personen vorgesehen, jedoch haben nur 95 Personen teilgenommen, das sind 36,7 % weniger als ursprünglich geplant. Für Teil 3 waren 65 TeilnehmerInnen vorgesehen, jedoch nahmen nur 47 Personen und damit 27,7 % weniger als geplant teil. 41,5 % aller Personen, die einem der drei Teilmaßnahmen durch das Service für Arbeitsuchende zugewiesen worden sind, haben nicht an der Maßnahme teilgenommen. Durchschnittlich nahmen TeilnehmerInnen die Individualbetreuung 6,5 Wochen in Anspruch. Bei durchschnittlich zwei Beratungsterminen wöchentlich und einer durch- 1

3 Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Individualbetreuung durch die Berater und JOB NOW (BFI Wien) - Endbericht schnittlichen Beratungszeit von 90 Minuten wurden die TeilnehmerInnen durchschnittlich 19,5 Stunden betreut. Sowohl die persönliche Beziehung als auch die Kompetenz der BeraterInnen wurde von der überwiegenden Mehrheit der TeilnehmerInnen sehr positiv beurteilt. 77,8 % der BefragungsteilnehmerInnen stimmten der Aussage zu, daß die BeraterInnen einfühlsam auf ihre private Situation eingegangen seien. 81,3 % stimmten der Aussage zu, daß die BeraterInnen zu den Beratungsgesprächen gut vorbereitet waren. Die Mehrheit der TeilnehmerInnen beurteilt die Maßnahme insgesamt positiv. 80,8 % der antwortenden TeilnehmerInnen würden die Maßnahme auch Dritten weiterempfehlen. 73,8 der TeilnehmerInnen an der Befragung fühlen sich für künftig notwendig werdende Arbeitsuche gut gerüstet. 57,1 % jener TeilnehmerInnen, die nach der Maßnahme eine Beschäftigung aufgenommen haben, sehen diese Beschäftigungsaufnahme in einem kausalen Zusammenhang mit dem Maßnahmenbesuch. 90 Tage nach dem Ende der Maßnahme weisen 69,5 % aller TeilnehmerInnen keinen Status im Monitoring System des AMS auf und dürften zum größten Teil beschäftigt sein. Zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmeren bestehen hinsichtlich des AMS- Status zu diesem Erhebungszeitpunkt nur geringe Unterschiede (Frauen: 67,8 %, Männter: 70,5 %). Zu Maßnahmenende haben 48,0 % aller TeilnehmerInnen über 45 Jahre einen Beschäftigung gefunden. 63,8 % aller TeilnehmerInnen über 45 weisen 90 Tage nach Maßnahmenende keinen Status im Internen Monitoring System auf. Für TeilnehmerInnen ohne abgeschlossene Schulbildung oder mit ausschließlich Pflichtschulabschluß konnten ebenfalls gute Erfolge erzielt werden. 67,9 % der TeilnehmerInnen ohne Pflichtschulabschluß und 69,7 % mit ausschließlich Pflichtschulabschluß wiesen 90 Tage nach Maßnahmenende keinen Status mehr im Internen Monitoring auf. Durch die Nichterreichung der geplanten TeilnehmerInnenzahlen haben sich die durchschnittlichen Kosten je TeilnehmerIn deutlich erhöht. Die Kosten für den Teil 2 sind um 53,6 % und die Kosten für Teil 3 um 38,3 % gestiegen. (Teil 1 war zum Erhebungszeitpunkt noch nicht abgerechnet.) 2

4 Zusammenfassung der Evaluierung von Maßnahmen bei Die Berater und im Rahmen von JOB NOW JOBNOW ist ein sechswöchiger Kurs, der durch das BFI Wien veranstaltet wird. Der Kurs bietet einerseits (allgemeines) Bewerbungstraining, andererseits konkrete Hilfestellung bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Die TeilnehmerInnen werden durch ihre BeraterIn im Service für Arbeitsuchende zu einer halbtägigen Informationsveranstaltung zugewiesen. In den Tagen nach der Informationsveranstaltung erfolgt eine persönliche Teilnahmeberatung, in deren Verlauf in Abstimmung mit der potentiellen TeilnehmerIn über die Teilnahme entschieden wird. An dieses Aufnahmemodul schließt sich das Kursprogramm an. Im Rahmen des Kursprogramms werden sowohl EDV-Schulungseinheiten angeboten als auch individuelle Beratungsgespräche geführt. Im Anschluß an das Kursprogramm kann ein Individalcoaching in Anspruch genommen werden wurden insgesamt Kursgruppen geführt, wobei die minimale TeilnehmerInnenzahl je Kurs 8, die maximale TeilnehmerInnenzahl 12 Personen betragen hat. Laut TeilnehmerInnendatenbank haben insgesamt 316 Personen an den Kursen teilgenommen. Damit wurde die geplante TeilnehmerInnenzahl von 400 Personen um ca. 20 % unterschritten. Die vergleichsweise geringe Ausschöpfung der verfügbaren Kursplätze muß im Zusammenhang mit dem Umstand gesehen werden, daß 47,0 % der zur Maßnahme zugewiesenen Personen am Kurs nicht teilgenommen haben. Während des Kurses stehen zwei TrainerInnen für 8 bis 12 TeilnehmerInnen zur Verfügung. Das EDV-Angebot wird von einem zusätzlichen Trainer durchgeführt. Insgesamt steht den TeilnehmerInnen ein Angebot von 177 Stunden, davon 23 Stunden EDV-Training zur Verfügung. Der praktischen Unterstützung der Arbeitssuche wird großer Stellenwert eingeräumt. Den TeilnehmerInnen stehen sowohl Infrastruktur (Computer, Telefon, Fax, Kopiergerät) als auch Materialien (Tageszeitungen, Briefmarken usw.) zur Verfügung. Die TeilnehmerInnen an der Befragung schätzten die Kompetenz der TrainerInnen als gut ein. 87,0 % der BefragungsteilnehmerInnen bejahten die Aussage, daß die TrainerInnen gut vorbereitet waren. 89,5 % beurteilten die Vorträge der TrainerInnen als gut verständlich. 69,9 % der RespondentInnen bejahten die Aussage, daß die TrainerInnen gut auf ihre private Situation eingegangen wären. 3

5 Evaluierung der arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Individualbetreuung durch die Berater und JOB NOW (BFI Wien) - Endbericht Die Gesamteinschätzung der Teilnehmerinnen fiel insgesamt positiv aus. 73,6 % der TeilnehmerInnen stimmten der Aussage zu, daß sie JOB NOW weiterempfehlen könnten. 64,4 % der TeilnehmerInnen stimmten der Aussage zu, daß sie sich gut für künftige Arbeitsuche gerüstet fühlten. 55,9 % der TeilnehmerInnen sahen den Maßnahmenbesuch als Grund dafür an, ihre derzeitige Beschäftigung gefunden zu haben. 90 Tage nach dem Ende der Kursmaßnahme weisen 65,5 % aller TeilnehmerInnen am Kursprogramm keinen Status im Internen Monitoring des AMS auf, wobei zwischen Frauen (69,5 %) und Männern (60,6 %) ein beträchtlicher Unterschied besteht. Durch die Maßnahme konnten für TeilnehmerInnen über 45 Jahre gute Erfolge erzielt werden. 90 Tage nach Maßnahmenende wiesen 70,1 % der TeilnehmerInnen über 45 Jahre keinen Status im Internen Monitoring auf. Insbesondere für Frauen über 45 zeigt sich ein erfreuliches Bild: 72,4 % weisen nach 90 Tagen keinen AMS-Status auf. Ebenfalls gute Ergebnisse konnten für TeilnehmerInnen ohne Pflichtschulabschluß sowie für TeilnehmerInnen mit höchstens Pflichtschulabschluß erzielt werden. 90 Tage nach dem Ende des Kurses weisen 62,5 % alle TeilnehmerInnen ohne Pflichtschulabschluß sowie 70,4 % aller TeilnehmerInnen mit höchstens Pflichtschulabschluß keinen AMS-Status auf. Durch die Nichtausschöpfung der Kursplätze haben sich die durchschnittlichen Kosten je TeilnehmerIn gegenüber den geplanten Durchschnittskosten deutlich erhöht. Durch die Unterauslastung von knapp 20 % erhöhten sich die Durchschnittskosten je TeilnehmerIn um 16,4 %. 4