Growing Together At The Pen Green Centre

Transkript

1 GemeinsamWachsen ein Programm der Familienzentren und städtischen Jugend und Familienberatung in Hannover nach dem Vorbild Growing Together at the Pen Green Centre

2 Growing Together At The Pen Green Centre

3 Ziele: Anregung zu einer bewussteren Elternschaft In stadtteiloffenen Eltern-Kind-Gruppen u.a. Eltern mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten erreichen Förderung der Akzeptanz für die Betreuung von Kindern in der Krippe bei Familien mit Migrationshintergrund Eltern früh erreichen und mit EEC (Bildungsverständnis, Bindungsforschung, Lernstrategien des Kindes, Schemata Beobachtung) in Kontakt bringen Umsetzung der GWG in Kooperation mit der städt. Jugend-, Familien und Erziehungsberatung Verstetigung und ggfs. Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf weitere FZ Haushaltsbegleitantrag LHH, 1/2011

4 Finanzierung aus Mitteln der Dürr Stiftung zur Anschubfinanzierung städtische Mittel ( ) um in acht Familienzentren ein spezifisches Angebot für Eltern mit Kleinstkindern aufzubauen und damit frühkindliche Bildung und Entwicklung zu fördern ( ).

5 Konzeption: ELTERN sollen darin unterstützt werden, ihre Beziehung zu ihrem Kind besser zu verstehen. Dazu führt der Dialog mit den Eltern über die Entwicklung ihres Kindes. Eltern und Fachkräfte sollen die Entwicklung ihrer (der) Kinder mit Hilfe von Videomaterial auf der Grundlage von Schlüsselkonzepten studieren können: sichere und anregende Umgebung halten und aufgehoben sein Bindung Lernmuster/Schemata Pädagogisches Handeln (Päd. Strategien) durch zielgerichtete Unterstützung (innerhalb einer) anregenden Umgebung Unterstützung von Eltern zu Eltern therapeutische Unterstützung (durch Fachkräfte) Wissen und Informationen über kindliche Entwicklung

6 Die sichere Bindung das stabile Fundament der Persönlichkeit kontinuierliche und stabile Beziehungen Emotional zuverlässige, erwartbare und sichere Beziehungen Bindung als sichere Basis für Erkundungen und Autonomie

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8 Bindungstheoretische Grundannahmen Alle Kinder entwickeln im Verlauf des ersten Lebensjahres eine oder mehrere enge Bindungen zu nahe stehenden Bezugspersonen. Bindungen sind dauerhafte und dyadische Beziehungen. Das Bindungssystem wird insbesondere in Situationen von Verunsicherung / Angst aktiviert.

9 Trennung, unvertraute Situation, (körperliche und emotionale) Überforderung Bindungsperson Belastetheit, Verunsicherung, (Herzfrequenz Anstieg) Entlastung, interesse an Erkundung (Absinken Herzfrequenz)

10 Feinfühligkeitskonzept Feinfühligkeit von M. Ainsworth (1978) bedeutet: Die Signale des Kindes - richtig wahrnehmen SEHEN - richtig interpretieren VERSTEHEN - prompt und -Angemessen darauf reagieren HANDELN B. Derksen

11 normale Bindungsmuster Sichere Bindung: Einfühlsame Fürsorge Gefühl der Sicherheit zuversichtlich, selbstsicher, beziehungsorientiert Unsicher vermeidende Bindung teilnahmelose, Emot. distanzierte Fürsorge emotional flach, kühl, distanziert traurig und zurückgezogen oder aggressiv Unsicher ambivalente Bindung Unzuverlässige, wechselnde Fürsorge Unsicheres Gefühl der emotionalen Sicherheit Abhängig, kontrollierend, unzufrieden B. Derksen

12 Sichere Basis kindliches Verhalten Hafen der Sicherheit elterliches Verhalten Quelle: Ute Ziegenhain

13 Besonderheiten in der Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit In der frühen Kindheit werden nahezu alle Erfahrungen durch die Eltern vermittelt und gesteuert. Säuglinge und Kleinkinder sind gleichermaßen physisch wie psychologisch auf elterliche Fürsorge angewiesen.

14 Förderung der Eltern-Kind-Beziehung durch: Vermittlung allgemein entwicklungspsychologisches Wissen über frühkindliche Entwicklung Vermittlung von individuellen Ausdrucks-, Belastungs- und Bewältigungsverhaltensweisen von Säuglingen und Kleinkindern (Brazelton, 1984; Als, 1982) Stärkung des Selbstwertes Verhaltensorientiert Videogestützt Ressourcenorientiert

15 Konzeption: ELTERN sollen darin unterstützt werden, ihre Beziehung zu ihrem Kind besser zu verstehen. Dazu führt der Dialog mit den Eltern über die Entwicklung ihres Kindes. Eltern und Fachkräfte sollen die Entwicklung ihrer (der) Kinder mit Hilfe von Videomaterial auf der Grundlage von Schlüsselkonzepten studieren können: sichere und anregende Umgebung halten und aufgehoben sein Bindung Lernmuster/Schemata Pädagogisches Handeln (Päd. Strategien) durch zielgerichtete Unterstützung (innerhalb einer) anregenden Umgebung Unterstützung von Eltern zu Eltern therapeutische Unterstützung (durch Fachkräfte) Wissen und Informationen über kindliche Entwicklung

16 Schemata Kognitives Denken entwickelt sich durch die Anwendung und Weiterentwicklung von Verhaltensmustern Eingrenzen Gerade Linien Bewegung in Linien: seitwärts, horizontal, vertikal und schräg Spätere Konzepte: Höhen- und Längenverständnis, Entfernungen, Zeit Quelle: Burdorf-Schulz Sich selbst, einen Gegenstand oder einen Raum eingrenzen Spätere Konzepte : Kreise, Geometrie, Maße, Grenzen, Ein- und Ausgrenzung

17 Verbindungen Einwickeln (Zudecken, Verstecken) Sich selbst oder Gegenstände miteinander zu verbinden, Koordination von Beziehungen Spätere Konzepte: Knoten, Zeichnungen, Modelle herstellen Dinge oder sich selbst zudecken oder einwickeln, einen Platz abdecken Verständnis für Fläche und Mathematik

18 Transportieren Rotation Quelle: Growing Together At The Pen Green Sich selbst oder Objekte in der Umgebung drehen oder wickeln. Veränderung des Blickwinkels, Verständnis für Bewegung Gegenstände oder sich selbst von einem Ort zum anderen bewegen. Gegenstände aufhäufen oder gruppieren Spätere Konzepte: Klassifizieren und einteilen, Anzahl und Mengen erfassen, Zahlenverständnis

19 Konzeption: ELTERN sollen darin unterstützt werden, ihre Beziehung zu ihrem Kind besser zu verstehen. Dazu führt der Dialog mit den Eltern über die Entwicklung ihres Kindes. Eltern und Fachkräfte sollen die Entwicklung ihrer (der) Kinder mit Hilfe von Videomaterial auf der Grundlage von Schlüsselkonzepten studieren können: sichere und anregende Umgebung halten und aufgehoben sein Bindung Lernmuster/Schemata Pädagogisches Handeln (Päd. Strategien) durch zielgerichtete Unterstützung (innerhalb einer) anregenden Umgebung Unterstützung von Eltern zu Eltern therapeutische Unterstützung (durch Fachkräfte) Wissen und Informationen über kindliche Entwicklung

20 Pädagogische Strategien: sanfte Intervention, warten und beobachten in respektvoller Distanz Kenntnis der Lebenszusammenhänge des Kindes und an früheren Erlebnissen und Erfahrungen des Kindes anknüpfen Zuwendung durch physische Nähe und Mimik das Kind ermutigen, selbst zu wählen und zu entscheiden das Kind unterstützen, angemessene Risiken einzugehen Das Kind ermutigen, etwas zu tun, was den Erwachsenen im Ablauf selbst unklar ist und das Kind dabei begleiten Wissen, dass Haltung und Einstellung des Erwachsenen das Kind beeinflussen der Erwachsene zeigt, dass er und das Kind im Lernen Partner sind

21 Umsetzung

22 Auswahl der Standorte

23 Personal zwei pädagogische Fachkräfte aus dem Familienzentrum (FZ) eine Fachkraft aus der Erziehungsberatung Semiprofessionalität ermöglichen: für Eltern, die die Gruppe erfolgreich genutzt haben und sich zur Gruppenleitung qualifizieren Aufgaben Ein Treffen pro Woche a 90 Minuten, begleitet durch zwei pädagogische Fachkräfte aus dem FZ und durch eine ErziehungsberaterIn Je 30 Minuten zur Vor- und Nachbereitung der Gruppen 60 Minuten Auswertung und Planung der Gruppentreffen unter Berücksichtigung der Schlüsselkonzepte und um Verbindungen zwischen den Treffen herzustellen Einzelfallberatung bei Bedarf Qualifizierung EEC Beobachtungsverfahren Psychoanalytische Theorien (Halten, Umschließen, Bindung und Gemeinschaft) Medienkompetenz

24 Material/Ausstattung Der Raum muss Platz für angemessene Spielgelegenheiten für die Kinder und eine herzliche Atmosphäre für die Eltern bieten Für die Kinder immer gleiche Angebote: Sand Wasser Knete Stofftunnel Zelt Holzeisenbahn Autos, Lkw Bücher Musikinstrumente Für Babys Tastmaterialien Tücher Schatzkörbe mit Pinseln, Holzlöffel 1. Hilfe Decken Spiegel Für Eltern Eine einladende Atmosphäre Technik PC/Notebook VideoCam Drucker (höherwertiges) Papier für Portfolios

25 Evaluation/Dokumentation Ziele der Untersuchung 1. Kann das Angebot GemeinsamWachsen die Akzeptanz von Migranten/-innenfamilien für die Betreuung ihrer Kinder im Krippenbereich verändern? 2. Erreicht das Angebot die sogenannten bildungsfernen Eltern? 3. Hat das Angebot einen Einfluss auf das Erziehungsverhalten von Eltern im Sinne zur Anregung einer bewussteren Elternschaft? 4. Führt das Angebot Eltern aus Isolation, in dem es die Kontakte unter Eltern befördert?

26 Zwischenergebnisse für den Zeitraum von 09/ /2012 Forschungsdesign: Quantitative Befragung Fragenbögen (68) und qualitative Interviews (27, 6 FZ) Die Gruppen wurden ( ) von 114 Eltern & Kindern besucht 40% der Eltern hatten Migrationshintergrund, an einigen Standorten bis 95% Hohe Akzeptanz für die Krippenbetreuung bei Migranten/-innen (85 %) 62,7 % sind arbeitssuchend, ca. 1/3 HS oder kein Schulabschluss, je 1/3 RS oder Abitur Erwartungen der Eltern erfüllten sich bei 82 % Neue Eltern kennenlernen, sich außerhalb des Angebotes treffen (50 %)

27 Hat GWG einen Einfluss auf das Erziehungsverhalten von Eltern?

28 - Herzlichen Dank für Ihr Interesse - Eltern sind nicht das Problem, sondern die Lösung M. Whalley Kontakt: Ute Kulczyk/Susanne Antonczyk/Andreas Schenk Fachbereich Jugend und Familie Jugend und Familienberatung / Elternbildung Tel.: Fachberater der FZ Tel.: