Retraumatisierung und Trauma-Reaktivierung in der Lebensphase Alter

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1 Retraumatisierung und Trauma-Reaktivierung in der Lebensphase Alter Referentin: Anke Lesner, Wildwasser Bielefeld e.v.

2 Was erwartet Sie? Informationen über: Traumatische Situationen, Trauma-Erleben und mögliche Traumafolgen Retraumatisierung und Trauma-Reaktivierung in der Lebensphase Alter Trauma und Demenz

3 Trauma Aus dem Alt-Griechischen: Wunde Körperliche und psychische Traumata 3

4 Was ist ein seelisches Trauma und was passiert in einer traumatischen Situation?

5 Extremsituation,... Seelisches Trauma für die es keine angemessene Vorbereitung gibt die alle zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen überfordert die weder Flucht noch Gegenwehr zulässt bzw. ermöglicht die mit Gefühlen der Ohnmacht, Todesangst, Kontrollverlustes und des Ausgeliefertseins einhergeht die eine nicht-integrierbare Erfahrung und eine existenzielle Bedrohung darstellt (nach: Huber,M., 2003; Herman, J., 1993)

6 Seelisches Trauma Diskrepanzerlebnis Bedrohlicher Situation zwischen Individuellen Bewältigungsmöglichkeiten Begleitet von Gefühlen der Hilflosigkeit Ohnmacht Schutzlosigkeit Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses (Nach Fischer/Riedesser)

7 Unterscheidung in traumatische Ereignisse durch höhere Gewalt

8 und in human made Desaster

9 Trauma und Hirnforschung

10 Wie nehmen wir Informationen auf und verarbeiten sie? Reiz, Information Amygdala: Alarmanlage Hippocampus: Bibliothek, Raum und Zeit Neokortex: Reflexion, Ich-Erleben, Versprachlichung Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

11 Verarbeitung von Information Mittleres Erregungsniveau, zur gelingenden Verarbeitung von Information Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

12 Bedingungen zur Integration von Informationen Vermittlung durch andere Menschen Mittleres Erregungsniveau Bezugsetzung der Erfahrung zur eigenen Person Einordnung ins eigene Zeit- und Raumerleben Selbstwirksamkeit, Kontrollierbarkeit Ich Du Vergangenheit Gegenwart Zukunft Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

13 Traumatisierung Stressor Gefahr Lücken im Erleben, Denken, Fühlen, Wahrnehmen Amygdala: Alarmanlage Hormone Neokortex: Reflexion,Ich-Erleben, Versprachlichung Hippocampus: Bibliothek, Raum und Zeit Notfall-/ Stressreaktion: Kampf oder Flucht sind erfolglos Totstellreflex / Starre Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

14 Nichtverarbeitung von Informationen Kampf, Flucht Mittleres Erregungsniveau, zur gelingenden Verarbeitung von Information Starre, Totstellreflex, Einfrieren Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

15 Traumatisierung und Dissoziation = Eingefrorene Aspekte, Ereignisse aus der Vergangenheit, die nicht verarbeitet, integriert sind und keinen Platz gefunden haben; nicht kontrollierbar, keine Abstraktions- und Metaebene Hinweisreiz stülpt sich über die eigene Existenz, Körper reagiert wie beim traumatischen Ereignis Intrusionen = Erinnerungen Keine Differenzierung von Damals-Heute möglich Es ist Jetzt Vergangenheit Erlebnisse, die verarbeitet sind. Gegenwart Zukunft Nach: Görges, H.J.; Hantke,L.;

16 Dissoziation Schutz vor Überflutung von nicht zu verarbeitenden Informationen Normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis Erleben kann nicht mit sonstigen Erfahrungen und dem Selbstempfinden verknüpft werden Zusammenhangslosigkeit Verarbeitung außerhalb des Bewusstseins Keine Speicherung im episodischen Gedächtnis, sondern in einem isolierten, unverbundenen Speicher (Hantke, L., Vom Umgang mit Dissiziationen und Körpererinnerungen, )

17 Auswirkungen der Traumatisierung auf... Körpergefühl Beziehungsgestaltung / Vertrauen Sexualität / Intimität Ausbildung von Schutzfaktoren und Ressourcen Selbstvertrauen / Selbstwirksamkeitserwartung / Selbstwertgefühl Sicherheitsempfinden Abhängigkeit / Autonomie Werte Wahrnehmung

18 Was sind mögliche Folgen? Nicht jede Person, die ein traumatisches Ereignis durchlebt, entwickelt eine Störung, im Sinne eines pathologischen Krankheitswertes Spezifische äußere und innere Risikofaktoren entscheiden darüber, ob eine traumatische Situation und ihre Auswirkungen bewältigt werden können

19 Verarbeitung des Erlebten Dauer / Häufigkeit / Intensität der Übergriffe Entwicklungsstand, Alter Art der Beziehung zwischen Täter und Opfer Geheimhaltungsdruck Verbleib / Veränderung der Lebensumstände Gesundheit zusätzliche andere Formen der Traumatisierung sozialer Kontext Unterstützung und Reaktion des Umfeldes persönliche Ressourcen und Copingstrategien Möglichkeit, korrigierende Erfahrungen zu machen

20 Komplexe Traumatisierung In der Regel mehrere, kumulative traumatische Ereignisse Symptome (emotional/psychisch/somatisch) stehen im Vordergrund und werden berichtet Die traumatischen Ereignisse bleiben oftmals im Hintergrund, werden unter Umständen nicht mehr erinnert oder können nicht in Worte gefasst werden, weil bereits das Sprechen über das Geschehen zu belastend wäre Ausgeprägte oder partielle Amnesien in Bezug auf die traumatischen Ereignisse Folge ist in der Regel die Ausbildung einer komplexen PTBS Oft zusätzliche Beeinträchtigungen (hohe Komorbidität)

21 Erleben bei komplexer Posttraumatischer Belastungsstörung Störungen von Gefühlszuständen und Impulsen Dissoziative Störungen Störungen der Selbstwahrnehmung Schuld, Scham, unzureichende Selbstfürsorge Störungen in der Beziehung zu anderen Somatisierung Veränderung von Lebenseinstellungen

22 Alter und Trauma Zurückliegende traumatische Erfahrungen und die Lebensphase Alter

23 Alter und Trauma Viele Ältere haben traumatische Erfahrungen in ihrem Leben machen müssen Ungefähr 2/3 der Menschen, die den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit erleben mussten, waren traumatischen Ereignissen ausgesetzt 23

24 Lebensphase Alter Bild: tz.de Bild: wikipedia.de 24

25 Trauma-Reaktivierung im Alter Trauma-Reaktivierung = Ausgelöst durch bestimmte Schlüsselreize wird ein zurückliegendes Trauma wieder genauso oder ähnlich wie in der damaligen Situation erlebt Erwachsene erleiden z. T. erst Jahrzehnte nach dem Trauma durch den körperlichen Alterungsprozess und dem Gefühl des Ausgeliefertseins eine Trauma- Reaktivierung (Heuft, Gereon in: PIA, Nr. 3, 1. Jg. 2004)

26 Retraumatisierung Retraumatisierung = Eine erneute traumatisierende Erfahrung trifft auf ein bereits bestehendes zurückliegendes Trauma. Bild: wikipedia.de

27 Mögliche Auslöser im Alter können sein Angst vor Krankheit, Pflegebedürftigkeit und dem Verlust der Selbständigkeit Hilflosigkeit, Ohnmacht, Kontrollverlust Akute physische Beschwerden, Erkrankungen Veränderungen der persönlichen Lebenssituation Mehr Zeit auch bisher unbewältigte Erlebnisse wahrzunehmen Druck, noch eine unerledigte Aufgabe zu haben und sich dieser stellen zu müssen Bestimmte Schlüsselreize Situationen in der Pflege Angstauslöser Gefühl des Ausgeliefertseins Trauma Heuft 2006/ Gestrich 2008

28 Erfahrung Mögliche Folgen Mögliche Auslöser Angst vor Dunkelheit oder lauten Geräuschen, Flucht, Horten von Lebensmitteln, Gewitter, Sirenen, Dunkle Räume, Evakuierungen, Bild: bielefeld.de Bild: spiegel.de Bild: sueddeutsche.de Orientierungslosigkeit, Angst vor Verlust und Diebstahl, Tragen mehrerer Kleider übereinander, Horten, Angst vor Nähe oder im Dunkeln, Dissoziation (abwesend sein), Depressionen, Umzug ins Pflegeheim, Aufgabe der Wohnung, Nachrichten, Intimwäsche, Katheder, Fixierungen, Schritte auf dem Flur während der Nacht, spezifische Akzente,

29 Trauma und dementielle Erkrankungen Traumafolgestörungen und dementielle Erkrankungen ähneln sich z.t. bzgl. spezifischer Symptome: Störungen der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Orientierung, Denken und Urteilsvermögen nicht kognitive Symptome wie Wahrnehmungsveränderungen, Veränderungen des Sozialverhaltens und der emotionalen Kontrolle 29

30 Trauma und dementielle Erkrankungen Dementiell bedingter fortschreitender Abbau kognitiver Fähigkeiten kann auch zu einem Abbau von Bewältigungsund Abwehrmechanismen in Bezug auf (Kriegs-) Taumatisierungen führen Frühere traumatische Erlebnisse können so leichter an die Oberfläche steigen und wieder aktiv werden Risiko, dass Trauma-Spätfolgen aufgrund einer Demenzdiagnose verkannt werden 30

31 Es wühlt zuerst auf, aber hinterher wird s ein bisschen leichter. (Frau F., Jg. 1936)

32 Unerhörtem Raum geben Wissen und Information Erfahrungen der Selbstwirksamkeit ermöglichen. Traumatische Erfahrungen mitdenken Traumatische Erfahrungen ernst nehmen und würdigen Sicherheit schaffen. Ressourcen erfragen Vermutungen über traumatische Erfahrungen teilen und besprechen

33 Mehr dazu in den Workshops Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit!

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