120 Jahre gvb. GVB Jahresbericht 2012

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "120 Jahre gvb. GVB Jahresbericht 2012"

Transkript

1 120 Jahre gvb GVB Jahresbericht 2012

2 120 jahre gvb GVB Jahresbericht 2012

3 Inhalt Der GVB im Jubiläumsjahr Jahre Prüfung, Beratung, Bildung und Interessenvertretung genossenschaften in bayern GVB im Überblick 8 Kennzahlen der bayerischen Genossenschaften 2012 GVB Mitglieder 12 Solide Entwicklung im Jahr 2012 GVB Neugründungen 22 Gut betreut von Anfang an GVB Positionen 30 Bayerische Landtagswahl und Bundestagswahl 2013 GVB Dienstleistungen Jahre engagiert für Genossenschaften Gründungsjahre 10 Anfang des 20. Jahrhunderts 20 Weimarer Republik und Kriegsjahre 28 Wiederaufbau 38 Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts 46 Das neue Jahrtausend Jahre GVB Bilder und Erläuterungen 84 statistik Daten und Fakten 60 Impressum 86

4 Der GVB im Jubiläumsjahr 120 Jahre Prüfung, Beratung, Bildung und Interessenvertretung Wertebasierte Wirtschaft und genossenschaftliche Tradition stehen zum 120. Jubiläumsjahr des GVB im Mittelpunkt des diesjährigen Jahresberichts. Wir lassen Zeitzeugen von 1893 bis in die Gegenwart zu Wort kommen, die maßgeblich und in unterschiedlicher Weise die Geschichte des genossenschaftlichen Verbandswesens in Bayern beeinflusst haben. Die Zitate dokumentieren 120 Jahre Genossenschafts- und Wirtschaftsgeschichte. Sie zeigen, wie unsere genossenschaftlichen Vorfahren unter ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Verbandsarbeit gestalteten. Eine tragfähige Organisation zu gründen, die unabhängig vom Staat den Erwerb und die Wirtschaft der Landwirte, Handwerker und des Kleingewerbes fördert, war das Gebot der Gründungsjahre ab Anfang des 20. Jahrhunderts waren unsere Vorgänger davon überzeugt, dass nur die ökonomische Bildung der Landbevölkerung den dauerhaften Erfolg der Genossenschaften in Bayern garantieren konnte, und etablierten die»rechnerschule«. Sie erkannten die Notwendigkeit, durch genossenschaftliche Prüfung den Genossenschaften Sicherheit zu geben, und erweiterten das Beratungsspektrum des Verbands nach den praktischen Anforderungen der Genossenschaften. Durch alle Jahrzehnte haben sich Genossenschaften gemeinsam mit dem Verband als Stabilitätsanker bewährt und konnten dadurch die wirtschaftliche Förderung der Mitglieder garantieren. Es gibt gute Gründe, warum Genossenschaften krisenfest sind. Ein wesentlicher Grund liegt darin, dass sie nie von ihrem Konzept der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung abgewichen sind. In der Tradition ihrer Gründerväter Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen sehen sich die Unternehmen aber auch ethischen Werten wie Demokratie, Gleichheit, Solidarität, Subsidiarität, Ehrlichkeit, Offenheit und sozialer Verantwortung verpflichtet.

5 Diese Werte sind attraktiver denn je : Dies beweisen zum einen die 66 neu gegründeten Genossenschaften im Genossenschaftsjahr Sie setzen tatkräftig unternehmerische Kooperation im Gesundheitsbereich, im Energiesektor, in der Dienstleistungsbranche, im Sozialbereich, in der Landwirtschaft und im Handel um. Zum anderen unterstützen in Bayern rund 2,8 Millionen Menschen durch ihre Mitgliedschaft bei einer Genossenschaft diese Prinzipien. Sie zeigen damit zugleich, dass Genossenschaften von ungebrochener Attraktivität sind und einem gesellschaftlichen Bewusstsein entsprechen, das zunehmend vom Wunsch nach Regionalität und nachhaltigem Wirtschaften geprägt ist. Genossenschaften erfüllen diesen Anspruch in hohem Maß : Sie sorgen für wirtschaftliche Stabilität, im Leben ihrer Mitglieder und in den regionalen Märkten. Sie vermitteln Heimat, Identität, Sicherheit und unternehmerische Teilhabe. Die traditionellen Werte der Genossenschaften haben sich in schwerem wirtschaftlichem Umfeld bewährt. Der Rückblick in die Verbandsgeschichte bestätigt diese Erfahrung : Die Kraft der Genossenschaft und die Stärke des Verbands als Interessenvertreter, Berater und Prüfer tragen gemeinsam zum Erfolg der genossenschaftlichen Unternehmensform bei. Diese Erfolgsgeschichte basiert auf einem Wertegerüst, das die Genossenschaft einmalig und krisenfest macht. Ihr Ihr Ihr Prof. Dr. h. c. Stephan Götzl Vorstandsvorsitzender Verbandspräsident Erhard Gschrey WP / StB stv. Vorstandsvorsitzender Dr. Alexander Büchel WP / StB / RA Mitglied des Vorstands

6 gvb im überblick Kennzahlen der bayerischen Genossenschaften ,4 genossenschaftliche Unternehmen gab es in Bayern zum Volksbanken und Raiffeisenbanken, 696 Raiffeisen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften und genossenschaftliche Unternehmen, 196 gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie 53 weitere Unternehmen und Zentralen sind unter dem Dach des GVB zusammengeschlossen. Milliarden Euro Kundengelder verzeichneten die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern im Jahr ,8 132,9 Millionen Bürger sind Mitglied einer Genossenschaft. Das ist jeder vierte erwachsene Einwohner Bayerns. Milliarden Euro Bilanzsumme erzielten die bayerischen Kreditgenossenschaften ,42 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Arbeitnehmer bei bayerischen Genossenschaften. Davon sind Auszubildende. Milliarden Euro Gesamtumsatz erwirtschafteten die ländlichen und gewerblichen Warenund Dienstleistungsgenossenschaften in Bayern im Jahr ,6 66 Milliarden Euro betrugen die Ausleihungen der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern im Jahr neue Genossenschaften wurden im Jahr 2012 im Genossenschaftsregister eingetragen. Der Bereich der regenerativen Energien steht dabei mit 51 Neugründungen an der Spitze. Doch auch im Marketing, Dienstleistungssektor und Gesundheits- und Sozialbereich findet die Genossenschaftsidee weitere Anhänger.

7 Gründungsjahre Ende des 19. Jahrhunderts entstanden in Bayern flächendeckend Genossenschaften und Darlehenskassenvereine. Die Gründung des Bayerischen Landesverbands der landwirtschaftlichen Darlehenskassenvereine im Jahr 1893, dem Vorläufer des heutigen GVB, war ein entscheidender Schritt, die Unternehmen durch überregionale genossenschaftliche Strukturen zu stärken. Im ersten Geschäftsjahr 1894 hatte der Verband 448 Mitgliedsgenossenschaften. Er vertrat damit circa Mitglieder in Bayern.» Nachdem wir Alle, und mit uns die ganze Bevölkerung überzeugt sind, daß auf diesem Gebiete viel Gutes geschieht und geschehen kann, müssen Regierung, die Raiffeisenmänner und die Bevölkerung zusammengehen, um auf dem betreffenden Gebiete weiter zu arbeiten. Deshalb halten wir fest an dem Gedanken, dass die Bevölkerung Personalkredit und billigen Zins braucht; halten wir fest an dem System, welches sich so schön entwickelt hat und wollen wir dasselbe noch weiter ausbilden zum Nutzen der Bevölkerung und des ganzen Vaterlandes. Ihnen allen aber danke ich für Ihre selbstlosen und von Erfolg gekrönten Bestrebungen : Möge es für alle Zeiten so weitergehen!«maximilian Freiherr von Feilitzsch Königlich Bayerischer Staatsminister des Innern, Generalversammlung des Landesverbands landwirtschaftlichen Darlehenskassenvereine in Bayern, 8. Juli 1897, München Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

8 GVB Mitglieder Solide Entwicklung im Jahr 2012 Das deutsche Wirtschaftswachstum schwächte sich 2012 deutlich ab. Parallel dazu hat sich auch die Entwicklung im Freistaat im Schlussquartal 2012 verlangsamt. Unter dem Strich steht für das Gesamtjahr 2012 dennoch ein passables Wachstum von 0,7 Prozent in Bayern (Deutschland : +0,7 Prozent). Vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass die bayerischen Genossenschaften erneut auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurückblicken können. Als wichtiger Arbeitgeber bieten Genossenschaften sichere Ausbildungs- und Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Im Jahr 2012 hatten Menschen einen heimatnahen Arbeitsplatz bei einem genossenschaftlichen Unternehmen junge Menschen erhielten einen qualifizierten Ausbildungsplatz in der Region. Beständigkeit und Regionalität sind die Konstanten in der genossenschaftlichen Erfolgsformel. Das garantieren Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, die sich hauptamtlich und ehrenamtlich für Genossenschaften engagieren und dafür sorgen, dass ihre Unternehmen in den Regionen stabile Wirtschaftskreisläufe aufrechterhalten und wichtige Impulse für Veränderungen und Innovationen geben. Die Attraktivität der Genossenschaft zeigt sich auch in der stetig steigenden Mitgliederzahl : Rund 2,8 Millionen Mitglieder haben die bayerischen Genossenschaften im Freistaat. Allein bei den Kreditgenossenschaften betrug der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr Mitglieder. Kreditgenossenschaften Bilanzsumme (in Mrd. EUR) : 132,9 Steigerung gegenüber Vorjahr (in %): 3,5 ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften Umsatz (in Mrd. EUR) : 6,05 Steigerung gegenüber Vorjahr (in %): 4,4 gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften Umsatz (in Mrd. EUR) : 5,37 Steigerung gegenüber Vorjahr (in %): 1,7 Entwicklung der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken können auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2012 zurückblicken. Die Bilanzsumme hat sich um 3,5 Prozent (4,5 Milliarden Euro) auf 132,9 Milliarden Euro erhöht. Mit Bankstellen betreiben sie das dichteste Geschäftsstellennetz aller Bankengruppen im Freistaat. Zum Jahresende beschäftigten sie Mitarbeiter, darunter Auszubildende. Volksbanken und Raiffeisenbanken Anzahl : 292 Bilanzsumme : Mitglieder : 132,9 Mrd. EUR 2,51 Mio. Ihre Zuverlässigkeit als Kreditgeber für Verbraucher und Mittelstand haben die Genossenschaftsbanken auch im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt. Das Kreditgeschäft wurde 2012 um 5,6 Prozent auf 75,6 Milliarden Euro ausgeweitet

9 Damit übertrafen die Genossenschaftsbanken im Freistaat deutlich das Marktwachstum. Mit einem Zuwachs von 6,3 Prozent auf 35,5 Milliarden Euro zog die Kreditnachfrage von Firmenkunden besonders kräftig an. Dabei gewährleisteten die vorhandenen Kundeneinlagen jederzeit eine stabile Refinanzierung. Wohnungsbaukredite : Erwerb und energetische Sanierung finanziert Im Privatkundengeschäft konnten die Ausleihungen bayernweit um 4,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro ausgeweitet werden. Gestützt wurde das Wachstum durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen. Bei den Krediten für den Wohnungsbau an Firmenund Privatkunden insgesamt ist mit einem Plus von 6,5 Prozent (oder 2,3 Milliarden Euro) auf 37,9 Milliarden Euro (Vorjahr : 35,6 Milliarden Euro) das stärkste Wachstum seit über zehn Jahren zu verzeichnen. Die Ausweitung der Kreditvergabe erfolgte sowohl in den ländlichen Gebieten als auch in den Ballungsräumen. Dabei wird nicht nur der Erwerb von Immobilien, sondern auch ihre energetische Sanierung finanziert. Ein Bereich des Kreditgeschäfts, der immer wichtiger wird, ist der Energiesektor. So stieg bei den bayerischen Kreditgenossenschaften der Bestand an Darlehen zur Förderung von regenerativer Energie um 6,1 Prozent (oder 0,4 Milliarden Euro) auf 7,2 Milliarden Euro (Vorjahr : 6,8 Milliarden Euro). Durch die Finanzierung dezentraler Energieprojekte tragen die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Gelingen der Energiewende in Bayern und Deutschland bei. Mit ihrer Kreditvergabe unterstützen die Genossenschaftsbanken also gleichermaßen die umweltfreundliche Erzeugung von Energie wie die Erhöhung der Energieeffizienz. Kundengelder : Vertrauen der Sparer gesichert Die Kundengelder entwickelten sich ebenfalls ordentlich. Sie stiegen binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent auf 103,4 Milliarden Euro. Auch in diesem Segment expandierten die bayerischen Kreditgenossenschaften stärker als der Gesamtmarkt. Der branchenweiten Tendenz zur Umschichtung von längerfristigen Termingeldern hin zu täglich fälligen Einlagen konnten sie sich allerdings nicht entziehen. Deren Ursache ist die schwelende Schuldenkrise in Europa, die die Sparer vorsichtiger agieren lässt. Jedoch beweist das Einlagenwachstum, dass die Kunden den Volksbanken und Raiffeisenbanken ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen. Das gesamte betreute Kundenanlagevolumen legte um 4,4 Prozent auf 159,7 Milliarden Euro zu, was neben der positiven Entwicklung der Kundengelder unter anderem auf Kursgewinne an den Finanzmärkten zurückzuführen war. fortsetzen : Im Kreditgeschäft belastet das dauerhaft geringe Zinsniveau die Erlöse, während auf der Passivseite niedrigere Einlagenzinsen im Wettbewerb nicht durchgesetzt werden können. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten schlug im vergangenen Jahr auf das Wertpapiergeschäft durch, in der Folge gab die Provisionsspanne gegenüber dem Vorjahr leicht um einen Basispunkt auf 0,64 Prozent dbs nach. Auch neue regulatorische Auflagen machten sich bemerkbar. Als positiv zu werten ist, dass die Kosteneffizienz 2012 verbessert werden konnte. Die Betriebskosten sanken um 3 Basispunkte auf 1,92 Prozent dbs. Bei leicht rückläufigen Kosten und Erlösen blieb die Aufwand-Ertrag-Relation stabil bei 62,5 Prozent. In der Summe lag das Gesamtbetriebsergebnis damit bei 1,15 Prozent dbs oder 1,50 Milliarden Euro. Bewertungsergebnis : Kaum Risiken vorhanden Weil die Genossenschaftsbanken in Bayern ihre Risiken fest im Griff haben, resultierten im abgelaufenen Geschäftsjahr aus der laufenden Neubewertung des Forderungs- und Wertpapierbestands keine Belastungen. Vielmehr konnten Zuschreibungen bei Wertpapieren verbucht werden, nachdem Bewertungsverluste im Jahr 2011 das Ergebnis gemindert hatten. Aufgrund dieses Sondereffekts übertraf das bereinigte Ergebnis vor Ertragssteuern mit 1,22 Prozent dbs das Vorjahresniveau deutlich. In absoluten Größen erwirtschafteten die Kreditgenossenschaften 1,59 Milliarden Euro. Damit konnte die ohnehin sehr gute Eigenkapitalausstattung nochmals verbessert werden. Die Kernkapitalquote stieg auf 10,97 Prozent, die gesamte Eigenmittelquote auf 17,18 Prozent. Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind also hinsichtlich ihrer Eigenkapitalausstattung gut vorbereitet auf das Inkrafttreten der Basel-III-Vorschriften. Wirtschaftliche Entwicklung der bayerischen Warenund Dienstleistungsgenossenschaften Eine positive Entwicklung in wichtigen Kennziffern verzeichnen auch die bayerischen Warenund Dienstleistungsgenossenschaften. Denn trotz schwieriger Rahmenbedingungen blicken die 696 ländlichen und 196 gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie die 75 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft auf ein insgesamt erfreuliches Geschäftsjahr zurück. Der Gesamtumsatz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften mit ihren rund Beschäftigten stieg im Jahr 2012 durchschnittlich über alle Branchen hinweg um 3,1 Prozent auf 11,42 Milliarden Euro (Vorjahr : 11,08 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 209 Millionen Euro. Diese Gesamtentwicklung ergibt sich aus den folgenden Genossenschaftsgruppen und Branchen : GuV : Niedrigzinsphase bemerkbar In der Gewinn- und Verlustrechnung machte sich 2012 die anhaltende Niedrigzinsphase bemerkbar. Auf der Ertragsseite sank die Zinsspanne um 4 Basispunkte auf 2,41 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (dbs). Diese Tendenz dürfte sich in den kommenden Jahren Ländliche Waren- und Dienstleistungs genossenschaften Die ländlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften inklusive der Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft konnten ihren Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,4 Prozent auf 6,05 Milliarden Euro steigern (Vorjahr : 5,80 Milliarden Euro). Dabei machten 14 15

10 sich unterschiedliche Preiseffekte in Milch- und Getreidemarkt sowie im Energiesektor bemerkbar. Ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften gesamt Jahr auf annähernd diesem Niveau gehalten werden können, steht den Weinbauern ein gutes Jahr 2013 bevor. Raiffeisen Warengeschäft Eine Umsatzsteigerung konnte im Raiffeisen Warengeschäft verzeichnet werden. Die 34 Bezugs- und Absatzgenossenschaften sowie 75 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft erhöhten ihren Umsatz um 14,6 Prozent auf insgesamt 1,39 Milliarden Euro. Das Plus ist unter anderem auf deutlich höhere Verkaufserlöse für Getreide zurückzuführen. Milchwirtschaft Die genossenschaftliche Milchwirtschaft war 2012 einer unruhigen Marktentwicklung mit deutlichen Mengen- und Preisschwankungen ausgesetzt. Der Milchauszahlungspreis in Bayern lag mit ca. 33,5 ct / kg auf einem niedrigeren Niveau als im Jahr zuvor (35,52 ct / kg). Dagegen stieg der Molkepreis an. Insgesamt erwirtschafteten die 168 milchwirtschaftlichen Betriebe einen stabilen Gesamtumsatz von 3,12 Milliarden Euro (+0,1 Prozent). Davon wurden 2,34 Milliarden Euro in den 21 genossenschaftlichen Molkereien umgesetzt (+0,2 Prozent). Anzahl : 696 Umsatz : 6,05 Mrd. EUR Mitglieder : Genossenschaftliche Milchwirtschaft Anzahl : 168 Umsatz : 3,12 Mrd. EUR Mitglieder : Die zunehmende Deregulierung des europäischen Milchmarkts wirkt sich stark auf die Angebots- und Nachfrageentwicklung aus. Die Folgen sind auch in Bayern zu spüren. Die Märkte sind schnelllebiger, volatiler und unvorhersehbarer. Das Marktumfeld der genossenschaftlichen Milchwirtschaft in Bayern wird gleichzeitig durch das Auslaufen der Quotenregelung beeinflusst. Insgesamt ist in den kommenden Jahren mit steigenden Milchanlieferungsmengen zu rechnen. Absatzchancen können in der Entwicklung neuer Produkte und der Erschließung regionaler Märkte liegen. Dabei gilt der Leitsatz : Qualität geht vor Quantität. Ein wesentlicher Vorteil genossenschaftlich organisierter Milcherzeuger ist dabei, dass die Mitglieder als Miteigentümer direkt von einer verbesserten Kapitalausstattung und höheren Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens profitieren. In 2012 hat sich die Anzahl der Genossenschaften aufgrund der Verschmelzung der Consilium Thüngersheim eg mit der Divino Nordheim eg von acht auf sieben Genossenschaften verringert. Wie auch in den vergangenen Jahren ist die Ertragsrebfläche (1.954 ha ; 8,2 Prozent), die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder (3.015 ; 4,0 Prozent) sowie die Anzahl der Beschäftigten in den Genossenschaften (218 ; 7,2 Prozent) weiter zurückgegangen. Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften Im Fleischhandel erwirtschafteten die 13 genossenschaftlichen Unternehmen inklusive Zentrale im Jahr 2012 einen Umsatz von 644 Millionen Euro. Damit legte das Geschäft um 5,9 Prozent zu. Dieser Anstieg wurde nicht zuletzt durch gestiegene Fleischpreise sowie einen höheren Anteil verkauften Rindfleischs ermöglicht. Energiegenossenschaften In Bayern nimmt das genossenschaftliche Engagement für eine dezentrale Energieerzeugung und -versorgung als Erfolgsfaktor der Energiewende stetig zu. Das belegen nicht zuletzt die Gründungszahlen, die mit einem Schwerpunkt im Bereich Energie im vergangenen Jahr nochmals zugenommen haben. Auf eine positive Geschäftsentwicklung blicken auch die 200 Energiegenossenschaften zurück. Ihre Umsätze stiegen um 8,9 Prozent auf 475 Millionen Euro. Insbesondere die 35 Energieversorgungsunternehmen legten dabei zu. Aufgrund gestiegener Strompreise erwirtschafteten sie einen Gesamtumsatz von 434 Millionen Euro ein Zuwachs von 7,4 Prozent. Die Investitionen konnten im Jahr 2012 weiter erhöht werden. Sie betrugen rund 38,0 Millionen Euro (Vorjahr : 34,7 Millionen Euro). Weitere Geschäftsfelder im ländlichen Raum Energie Anzahl : 200 Umsatz : 475 Mio. EUR Mitglieder : Winzergenossenschaften Eine gute Ernte 2012 mit einer Steigerung der Erntemenge um rund 45 Prozent auf hl gegenüber dem unterdurchschnittlichen Jahr 2011 konnten die bayerischen Winzergenossenschaften verzeichnen. Aufgrund des gestiegenen Erlöses je Liter hat sich der Umsatz der Winzergenossenschaften in 2012 trotz der verhältnismäßig geringen zum Verkauf stehenden Weinmenge auf rund 60 Millionen Euro um 9,7 Prozent erhöht. Sollte der Erlös je Liter im laufenden Neben dem Agrarhandel und der genossenschaftlichen Lebensmittelproduktion liegt auch die Verarbeitung und Veredelung landwirtschaftlicher Produkte in genossenschaftlicher Hand : 269 sonstige ländliche Genossenschaften, darunter 40 Wassergenossenschaften, 15 holz- und forstwirtschaftliche Genossenschaften, Trocknungsgenossenschaften oder Maschinengenossenschaften bündeln ihre Dienstleistungen und tragen so dazu bei, dass die Wertschöpfung der Genossenschaften in den Regionen erhalten bleibt. Diese Unternehmen erzielten im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 364 Millionen Euro

11 Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften konnten den Gesamtumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um 1,7 Prozent auf 5,37 Milliarden Euro erhöhen (Vorjahr : 5,28 Milliarden Euro). Die Gruppe mit ihren über Beschäftigten trägt somit rund zur Hälfte zu den Gesamtumsätzen der bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften bei. Die Entwicklung in den zentralen Branchen blieb auch im Vorjahr stabil. Gesundheits- und Sozialgenossenschaften 50 Genossenschaften betätigen sich im Gesundheitssektor und im sozialen Bereich. Laborgemeinschaften, Kooperationen im Notfalldienst oder Abrechnungsdienstleistungen werden bereits seit vielen Jahren genossenschaftlich organisiert. Darüber hinaus bieten neue Genossenschaften auch Dienstleistungen in der ambulanten Palliativversorgung an. Handels- und Dienstleistungs genossenschaften Fazit Auf die 45 Handelsgenossenschaften als traditionell umsatzstärkste Gruppe entfielen 2012 rund 3,77 Milliarden Euro. Damit blieb der Umsatz annähernd unverändert (Vorjahr : 3,78 Milliarden Euro). Der Pharmahandel (insbesondere Sanacorp) konnte die Umsatzentwicklung im Jahr 2012 stabilisieren. Zuvor hatte der Sektor im Jahr 2011 aufgrund des verschärften Preiswettbewerbs infolge des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes noch Umsatzrückgänge verzeichnen müssen. Handel Anzahl : 45 Umsatz : 3,77 Mrd. EUR Mitglieder : Die stabile Geschäftsentwicklung der Genossenschaften in Bayern und die wachsenden Mitgliederzahlen machen deutlich : Die Unternehmensform Genossenschaft garantiert Stabilität, Sicherheit, und sie weist traditionell die geringste Insolvenzquote aller Unternehmensformen auf. Im Interesse der Mitglieder von Genossenschaften und im Interesse aller Gründungsinteressierten dürfen aktuelle Forderungen nach Veränderungen des Genossenschaftsgesetzes nicht dazu führen, dass die Solidität von Genossenschaften in Deutschland gefährdet wird. Handwerksgenossenschaften Auf ein solides Umsatzwachstum blicken die 37 bayerischen Handwerksgenossenschaften zurück. Der Großteil der Handwerksgenossenschaften sind klassische Einkaufsgenossenschaften, in denen sich mehrere Unternehmen zusammenschließen. Metzger, Dachdecker, Schneider, Bäcker, Schlosser und Schuhmacher nutzen die Genossenschaftsform, um in der Beschaffung Größenvorteile zu realisieren. Das Geschäft legte durchschnittlich über die verschiedenen Branchen um 3,6 Prozent auf 676 Millionen Euro Umsatz zu. Der Großteil der Betriebe verzeichnete anhaltend hohe oder steigende Auftragsein gänge. Die Geschäftslage ist insgesamt gut. Handwerk Anzahl : 37 Umsatz : 676 Mio. EUR Mitglieder :

12 Anfang des 20. Jahrhunderts Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Bayerische Landesverband der landwirtschaftlichen Darlehenskassenvereine ein strukturiertes Ausbildungsangebot für die Verantwortungsträger in den Genossenschaften. Die»Rechnerschule«, Vorgängerin der heutigen Akademie der Bayerischen Genossenschaften, garantierte die Vermittlung wirtschaftlicher Grundbegriffe zur Führung genossenschaftlicher Unternehmen.» Wenn es uns gelingt, in jede Gemeinde nur einen Mann zu setzen, der in all dem unterrichtet ist, was heute jeder Bauer vom öffentlichen und geschäftlichen Leben wissen sollte, so viele aber zu ihrem Schaden oft nicht wissen, so wird dieser Mann für eine ganze Generation einer solchen Gemeinde Lehrer und Anreger werden können. Was wir machen, ist ein Aufwand für eine hochideale Aufgabe, die Früchte sind nichts desto weniger sehr materiell ; ein einziger Rat eines in der erwähnten Hinsicht von uns vorgebildeten Mannes kann den Mitbürgern mehr klingenden Nutzen bringen als kleine Abschreibungen, Nachlässe, Gewinnverteilungen und anderes.«dr. Georg Heim Direktor der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft des Bayerischen Bauernvereins für Ein- und Verkauf egmbh, Generalversammlung 27. November 1905, Ansbach Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

13 GVB Neugründungen Gut betreut von Anfang an Energiegenossenschaften seit 2006 Die Übersicht zeigt, in welchen Sparten Energiegenossenschaften in den letzten sechs Jahren gegründet wurden. 66 genossenschaftliche Neugründungen in 2012 bestätigen erneut die ungebrochene Aktualität der Rechtsform»eG«. Beeindruckend dabei : die Branchenvielfalt. Von der Dienstleistung bis zum Handel, von der Beratung bis zur unternehmerischen Umsetzung der Themenwelt regenerativer Energien, vom Gesundheitswesen bis hin zum Engagement im sozialen Bereich auf all diesen Feldern und darüber hinaus bewährt sich die eingetragene Genossenschaft als Unternehmensform Der GVB begleitet und unterstützt Gründungsinteressenten umfassend und in jeder Phase der Gründung. Die Regionalbüros in München, Regensburg, Augsburg und Würzburg informieren in einem Erstgespräch über grundsätzliche Fragen zur Rechtsform und vermitteln gleichzeitig den Kontakt zu Spezialisten. Sie veranschaulichen das Leistungsspektrum des GVB und vermitteln die Dienstleistungen der Experten. Darüber hinaus informieren sie über die regionalen Strukturen des GVB, unter anderem im Bezirksverband, und stellen Kontakte zu den regionalen Mandatsträgern her. 18 Im Rahmen des in 2012 etablierten Nachsorgemodells unterstützt der GVB in der Startphase und im Zeitraum nach der Gründung die Arbeit der jungen Unternehmen : Dazu halten die Gründungsexperten des GVB aktiv regelmäßigen Kontakt zu den neuen Genossenschaften. So ist es möglich, Probleme frühzeitig zu erkennen und Lösungen anzubieten. Informations- und Seminarangebote runden das Leistungsangebot in der Startphase ab. 46 Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei seit geraumer Zeit der Energiebranche, die sich in den letzten Jahren zur wichtigsten Branche für Genossenschaftsgründungen in Bayern entwickelt hat. Nicht nur private Gründer schließen sich zusammen, sondern die Gründung läuft oftmals unter Beteiligung von Kommunen und staatlichen Einrichtungen. Daher hat der GVB in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Gemeindetag eine Broschüre für Kommunen zur gemeinsamen Gestaltung der Energiewende herausgegeben. Sie ist ein praktischer Leitfaden für Bürgermeister, um die Rolle der Kommunen und ihre Handlungsmöglichkeiten bei der Umsetzung der Energiewende zu verdeutlichen. Rechtliche Rahmenbedingungen werden aufgezeigt und die Unternehmensform Genossenschaft bei der Realisierung von Erneuerbare-Energien-Anlagen vorgestellt. Kommunale Vertreter werden in ihrer praktischen Arbeit durch eine Auflistung relevanter Fragen und Antworten sowie ein Ablaufschema zur Planung von Erneuerbare-Energien-Projekten unterstützt. Der Leitfaden steht auf der Homepage des GVB zum Download bereit. Scannen Sie diesen QR-Code, um den Leitfaden für Kommunen zur Gestaltung der Energiewende herunterzuladen. Auf der Facebook-Seite»Wir Genossenschaftsgründer«können sich genossenschaftliche Gründer, Gründungsinteressierte und Mitglieder von Genossenschaften vernetzen und untereinander austauschen. Link : wirgenossenschaftsgruender 79 Photovoltaik : 79 Wärmeversorgung : 46 Sonstige Energie : 18 Biogas : 12 Energieversorgung : 4 Wind : 3 Gesamt :

14 Die Attraktivität der Unternehmensform liegt jedoch nicht nur im Bereich der dezentralen und bürgernahen Energiegewinnung im Rahmen der Energiewende auch in anderen Branchen zeigt sich deutlich der Trend zur Genossenschaft. Sieben neue Dienstleistungsgenossenschaften bieten seit 2012 Netzwerke für Marketing, Verwaltung und Regionalentwicklung. In dieser Branche wurden seit Genossenschaften gegründet. Im Bereich»Einkauf und Verkauf«garantiert die neu gegründete»bayernox«regionale Vermarktung von Fleisch. Des Weiteren wurden zwei Dorfläden gegründet, die die Nahversorgung in der Fläche sicherstellen. Auch die Gesundheitsbranche ist für Genossenschaften weiterhin attraktiv : 15 Neugründungen konnte der GVB in den letzten fünf Jahren in diesem Segment verzeichnen. Das 2012 gegründete Netzwerk für ambulante Palliativversorgung ist ein Beispiel dafür, dass Genossenschaften in Bereichen, in denen die staatliche Versorgung nicht ausreichend vorhanden ist, Strukturen schaffen können. Die Neugründungen 2012 im Überblick : Dienstleistungsgenossenschaften Besserwisser Netzwerk für nachhaltigen Lebensstil eg Sitz : Passau, Niederbayern Gründungszweck : Betrieb eines Einzelhandelsgeschäftes zur Vermittlung von öko-fairen Produkten, eines Onlineportals sowie der Betrieb eines Stehcafés. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Dorfleben eg Sitz : Unsleben, Unterfranken Gründungszweck : Betrieb von Einrichtungen, die dem Dorfleben dienen. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Regionalentwicklung eg Sitz : Bad Neustadt, Unterfranken Gründungszweck : Förderung der Regionalentwicklung, Projektierung von Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien. Innobius, Unternehmerinitiative Dienstleistungsgenossenschaft eg Sitz : Nürnberg, Mittelfranken Gründungszweck : Vermittlung von Geschäftskontakten, Errichtung einer Werbeplattform zur Firmenpräsentation der Mitglieder. Olywelt eg Sitz : München, Oberbayern Gründungszweck : Gemeinschaftliche Organisation, Gestaltung und Verwaltung der Läden in der Olympiadorf Ladenstraße in München. Regensburger Kaminkehrer eg Sitz : Regensburg, Oberpfalz Gründungszweck : Unterstützung der angeschlossenen Kaminkehrerbetriebe in den Bereichen Marketing, Weiterbildung und Verwaltung. Staudenhäusl Betriebsgenossenschaft eg Sitz : Hausham, Oberbayern Gründungszweck : Betrieb der Dorfwirtschaft»Staudenhäusl«. Ein- und Verkaufsgenossenschaften BayernOx eg Sitz : München, Oberbayern Gründungszweck : Aufbau und Pflege der Marke»BayernOx«, Aufbau eines Zertifizierungssystems für die Marke BayernOx, Einkauf und Zerlegung von in Bayern geborenen, gemästeten und geschlachteten Rindern. Dorfladen Arberg eg Sitz : Arberg, Mittelfranken Gründungszweck : Betrieb eines Verkaufsladens und Vermittlung von Dienstleistungen und Erzeugnissen aus landwirtschaftlicher Produktion. Dorfladen Schönberg eg Sitz : Lauf-Schönberg,Mittelfranken Gründungszweck : Betrieb und Unterhalt eines Verkaufsladens mit Tagescafe. Gesundheitswesen SAPV Dachau eg Sitz : Dachau, Oberbayern Gründungszweck : Aufbau eines kooperativen Netzwerks zur Umsetzung der ambulanten Palliativversorgung. kultur & Sport Mosh Collective eg Sitz : Regensburg, Oberpfalz Gründungszweck : Organisation von Events und Veranstaltungen, Durchführung von Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen; Betrieb eines Liveclubs. Landwirtschaft Perger eg Sitz : Breitbrunn, Oberbayern Gründungszweck : Herstellung, Bearbeitung und Verwertung von Obst und Früchten sowie die Herstellung von Obst- und Fruchterzeugnissen aller Art. Zeller Milch eg Sitz : Bad Grönenbach, Schwaben Gründungszweck : Haltung von Milchvieh und Erzeugung von Milch in einer Tierhaltungskooperation. Tourismus DorfWirtschaft Asten eg Sitz : Tittmoning-Asten, Oberbayern Gründungszweck : Betrieb der Dorfwirtschaft in Asten, Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Vereine und Jugendarbeit. Umwelt & Energie Bioenergie Theilenhofen eg Sitz : Theilenhofen, Mittelfranken Gründungszweck : Einkauf und Erzeugung von Energie und deren Verteilung zur Versorgung der Mitglieder. BioEnergieDorf Willersdorf eg Sitz : Hallerndorf, Oberfranken Gründungszweck : Betrieb einer Wärmeversorgungsanlage. Biowärme Raitenbuch eg Sitz : Raitenbuch, Mittelfranken Gründungszweck : Die Errichtung und der Betrieb eines Nahwärmenetzes. Bürger Energie Region Regensburg eg Sitz : Regensburg, Oberpfalz Gründungszweck : Realisierung von Energieprojekten in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Energie Regensburger Land eg. Bürger-Energie Grabfeld eg Sitz : Römhild, Thüringen Gründungszweck : Errichtung von Photovoltaikanlagen; Produktion und der Vertrieb regenerativer Energie, insbesondere Photovoltaik. Bürger-Energie-Genossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen eg Sitz : Pfaffenhofen a. d. Ilm, Oberbayern Gründungszweck : Produktion und Vertrieb von erneuerbaren Energien. Bürger-Energie-Unterhaching eg (BEU) Sitz : Unterhaching, Oberbayern Gründungszweck : Stromerzeugung durch Photovoltaik und Windkraft. Bürger-Energie Lichtenau eg Sitz : Lichtenau, Mittelfranken Gründungszweck : Betrieb von Photovoltaikanlagen und Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und Wärme. Bürger-Energie ProRegion eg Sitz : Stammbach, Oberfranken Gründungszweck : Erzeugung von regenerativer Energie. Bürger-Energiegenossenschaft ZENO eg Sitz : Floß, Oberpfalz Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien und Absatz der gewonnenen Energie. Bürger-für-Bürger-Energie eg Sitz : Neunkirchen am Brand, Oberfranken Gründungszweck : Erzeugung und Speicherung regenerativer Energien, Betrieb dezentraler Kraft-Wärme-Anlagen und der Vertrieb der gewonnenen Energie. BürgerEnergie Essenbach eg Sitz : Essenbach, Niederbayern Gründungszweck : Gewinnung erneuerbarer Energien sowie deren Vermarktung

15 Bürgerenergie Isar eg Sitz : Landshut, Niederbayern Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie vorrangig in der Region. Bürgerenergie Kienberg eg Sitz : Kienberg, Oberbayern Gründungszweck : Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien und der Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen, Wärmeverteilungsanlagen und Wärmenetzen. Bürgerenergie Markt Wald eg Sitz : Markt Wald, Schwaben Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Solaranlagen. BürgerEnergieGenossenschaft Geisenhausen eg Sitz : Geisenhausen, Niederbayern Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie, die Beschaffung und der Betrieb von Verteilernetzen. BürgerEnergieHof eg Sitz : Hof, Oberfranken Gründungszweck : Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen sowie deren Vermarktung. Bürgerenergiewerke Schnaittachtal und Umgebung eg Sitz : Schnaittach, Mittelfranken Gründungszweck : Erzeugung erneuerbarer Energien auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Bürgergenossenschaft EnergieWende Erlangen und Erlangen-Höchstadt eg (EWERG eg) Sitz : Erlangen, Mittelfranken Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung und Speicherung regenerativer Energien und Vertrieb der gewonnenen Energie. Bürgersolar Markt Werneck eg Sitz : Werneck, Unterfranken Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien und Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom. Bürgersolarpark Höhenkirchen-Siegertsbrunn eg Sitz : Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Oberbayern Gründungszweck : Betrieb einer Solarstromanlage auf den Dächern kommunaler Gebäude sowie Einspeisung des damit erzeugten Solarstroms in das Stromnetz. BürgerStrom Dachau eg Sitz : Dachau, Oberbayern Gründungszweck : Errichtung von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Energiegenossenschaft Fünfseenland eg Sitz : Herrsching, Oberbayern Gründungszweck : Erzeugung regenerativer Energie. Energiegenossenschaft Langenaltheim eg Sitz : Langenaltheim, Mittelfranken Gründungszweck : Die Errichtung eines Nahwärmenetzes. Energiegenossenschaft Oberleiterbach eg Sitz : Zapfendorf-Oberleiterbach, Oberfranken Gründungszweck : Errichtung einer Nahwärmeversorgung mit Heizwerk und der Verkauf von Strom und Wärme. Energieversorgung Allmikäs eg Sitz : Altusried-Kimratshofen, Schwaben Gründungszweck : Das Betreiben von Tankstellen und der Handel mit zugelassenen Treib- und Energiestoffen. Energievision eg Sitz : Schrobenhausen, Oberbayern Gründungszweck : Gewinnung erneuerbarer Energien und Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung. Energiewende Münsing eg Sitz : Münsing, Oberbayern Gründungszweck : Produktion und Vertrieb von erneuerbaren Energien und Unterstützung des Arbeitskreises»Energiewende Münsing«. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie Atzhausen eg Sitz : Kleinlangheim-Atzhausen, Unterfranken Gründungszweck : Erzeugung regenerativer Energien und der Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und / oder Wärme. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie Heustreu eg Sitz : Heustreu, Unterfranken Gründungszweck : Erzeugung regenerativer Energien und der Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und Wärme. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie Unsleben eg Sitz : Unsleben, Unterfranken Gründungszweck : Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, der Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und Wärme. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Windpark Streu & Saale eg Sitz : Mellrichstadt, Unterfranken Gründungszweck : Betrieb eines gemeinschaftlichen Windparks und Absatz der gewonnenen Energie. FWR BELECTRIC Mitarbeiter eg Sitz : Kolitzheim, Unterfranken Gründungszweck : Erzeugung regenerativer Energien und Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und Wärme. Kommunale Energie Regensburger Land eg Sitz : Regenstauf, Oberpfalz Gründungszweck : Konzeption, Planung, Erstellung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien in der Region Stadt und Landkreis Regensburg. Nahwärme Albrechts eg Sitz : Günzach, Schwaben Gründungszweck : Bau und Unterhalt eines Nahwärmenetzes. Nahwärme Meinheim eg Sitz : Meinheim, Mittelfranken Gründungszweck : Einkauf, Erzeugung von Wärme und deren Verteilung zur Versorgung der Mitglieder. Nahwärme Mödingen eg Sitz : Mödingen, Schwaben Gründungszweck : Errichtung und Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage in Mödingen. Nahwärme Munningen eg Sitz : Munningen, Schwaben Gründungszweck : Errichtung und Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage in Munningen. Nahwärme Rehau eg Sitz : Monheim, Schwaben Gründungszweck : Errichtung und Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage. Nahwärme Weilheim eg Sitz : Weilheim, Oberbayern Gründungszweck : Errichtung und Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage in Weilheim. Naturwärmegenossenschaft Gebsattel eg Sitz : Gebsattel, Mittelfranken Gründungszweck : Betrieb einer Heizanlage mit Nahwärmenetz unter Verwendung von Rohstoffen auf regenerativer Basis. Neue Energie Dollnstein eg Sitz : Dollnstein, Oberbayern Gründungszweck : Förderung regionaler Energieerzeugung und Absatz der gewonnenen Energie. Neue Energie Obermain eg Sitz : Lichtenfels, Oberfranken Gründungszweck : Anlagen zur Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen. Nüdlinger Energie-Genossenschaft eg Sitz : Nüdlingen, Unterfranken Gründungszweck : Produktion, Vertrieb und Absatz von erneuerbaren Energien. PV-Park Niederraunau-Aletshausen eg Sitz : Krumbach, Schwaben Gründungszweck : Anlagen zur dezentralen Erzeugung von Energie sowie Absatz der gewonnenen Energie in Form vom Strom, Gas und Wärme. Regional Versorgt Energie- und Nahversorgung in Bürgerhand eg Sitz : Uffenheim, Mittelfranken Gründungszweck : Errichtung gemeinschaftlicher Energieerzeugungsanlagen und die Beteiligung am Aufbau von Einrichtungen zur Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs vor Ort sowie Unterstützung bei der Einrichtung von Projekten der Nahverkehrsanbindung. VR-BürgerEnergie Landsberg eg Sitz : Landsberg, Oberbayern Gründungszweck : Betreiben von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energie und Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und Wärme. Wärmenetz Bühl eg Sitz : Alerheim-Bühl, Schwaben Gründungszweck : Errichtung und Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage. Wärmenetz Kölburg eg Sitz : Monheim-Kölburg, Schwaben Gründungszweck : Betrieb einer Nahwärmeversorgungsanlage sowie Handel mit forstwirtschaftlichen Erzeugnissen. Wärmenetz Steinbach eg Sitz : Petersaurach, Mittelfranken Gründungszweck : Einkauf und Erzeugung von Energie und deren Verteilung zur Versorgung der Mitglieder. Windkraft Dillinger Land eg Sitz : Dillingen, Schwaben Gründungszweck : Anlagen zur dezentralen Erzeugung von Energie sowie Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom, Gas und / oder Wärme

16 Weimarer Republik und Kriegsjahre Die wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkriegs und die Inflation von 1923 veränderten die Rahmenbedingungen für die bayerischen Genossenschaften grundlegend. Die Bankenkrise von 1931 und die erste aufsichtsrechtliche Gesetzgebung führten zur Gründung des Garantiefonds der gewerblichen Banken in Bayern. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde das bayerische Genossenschaftswesen gleichgeschaltet. Die unabhängigen landwirtschaftlichen Revisionsverbände wurden auf politischen Druck zusammengeführt.» Eine Unsumme von Arbeit brachte dem Landesverband die Unsicherheit im gesamten Wirtschaftsleben, welche weitgehende Beunruhigung in die Genossenschaften, besonders in die Darlehenskassenvereine trug. Es galt, die Furcht vor Beschlagnahme der Sparguthaben zu bannen, die übertriebene Angst vor einem finanziellen Zusammenbruch und seinen Folgen auf das richtige Maß zurückzuführen, soweit als möglich die Sorgen zu beheben, welche die empfindlichen Kursrückgänge der Reichsanleihen brachten, und schließlich Klarheit zu schaffen in der Bilanzierung dieser Anleihen. Die sich überstürzende Steuergesetzgebung trug das ihre dazu bei, die Arbeit zu mehren, denn zur Erleichterung der Durchführung all dieser Gesetze, welche ja die Genossenschaften gewissermaßen zum staatlichen Steuererheber machen, mussten Formblätter zur Verfügung gestellt und durch Wort und Schrift Aufklärung in weite Kreise getragen werden.«ludwig Hohenegg Generalsekretär, Bayerischer Landesverband landwirtschaftlicher GenossenschaftenRaiffeisen e. V., Generalversammlung am 4. Juli 1920, München»Wir sind hier auf dem besten Weg, dem genossenschaftlichen Kreditwesen auf lange Sicht gesehen einen Rückhalt zu schaffen, der den Einlegern und Sparern aller Volksbanken die beste Gewähr für die Sicherheit der uns anvertrauten Gelder bietet.«dr. Karl Dietzel Verbandsdirektor, Bayerischer Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e. V., zur Einrichtung des genossenschaftlichen Garantiefonds, 1940 Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

17 GVB Positionen Bayerische Landtagswahl und Bundestagswahl 2013 Präambel Die Politik in Bayern und Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Auf wirtschaftspolitischer Ebene werden in Folge der europäischen Staatsschulden- und Finanzkrise enorme Kapitalhilfen zur Unterstützung wirtschaftsschwacher Euroländer gewährt. Zudem werden die Strukturen des europäischen Bankensektors grundlegend verändert und die europäische Integration im Eiltempo vorangetrieben. Staatspolitisch geht es um die Rolle Deutschlands in diesem Prozess. Ökologisch hat die Energiepolitik die Umstellung der Stromversorgung von Atomkraft hin zu regenerativen Energiequellen angestoßen, aber längst noch nicht vollzogen. Gesellschaftlich sind wir von einem erheblichen demografischen Wandel betroffen, der sich besonders auf den ländlichen Raum auswirkt. Die Entwicklung von Lösungskonzepten für diese Fragen wird auch die kommende Legislaturperiode auf Landes- und Bundesebene bestimmen. Ziel der politischen Entscheidungsträger muss es sein, langfristig die Prosperität unseres Lands zu sichern. Den staatlichen Institutionen kommt dabei die Aufgabe zu, als Regelsetzer dem wirtschaftlichen Handeln einen ordnungspolitischen Rahmen zu geben. Dabei müssen die folgenden Leitlinien beachtet werden : Im Verhältnis der staatlichen Ebenen zueinander gilt das Subsidiaritätsprinzip, welches im Grundgesetz sowie in den Europäischen Verträgen verankert ist. Kompetenzen werden nur dann auf die höhere Ebene übertragen, wenn die Aufgabenerfüllung auf nachgelagerter Ebene nicht gewährleistet werden kann. Insbesondere bei der Errichtung einer europäischen Bankenunion ist dieses Konzept anzuwenden. Auch für das Verhältnis von staatlichem und privatem Handeln gilt der Subsidiaritätsgedanke. So hat beispielsweise im sozialen Bereich die genossenschaftliche Unternehmensform großes Potenzial, um die Herausforderungen des demografischen Wandels durch privates Engagement zu bewältigen. Wenn der Staat ins Marktgeschehen eingreift, so muss eine ursachenadäquate, risikogerechte und differenzierte Regulierung erfolgen. Jede regulatorische Maßnahme ist daraufhin zu überprüfen, ob sie zielgerichtet die Schwachstellen bestehender Vorgaben oder Regulierungslücken behebt. So müssen im Finanzsektor diejenigen Akteure und Geschäfte strenger reguliert werden, welche die Finanzkrise ausgelöst haben und ein großes Risiko darstellen. Gleichzeitig gilt es, Kollateralschäden zu verhindern. Solche entstehen etwa, wenn deutsche Regionalbanken, welche stabilitätsstiftend wirken, durch undifferenzierte Regulierungsmaßnahmen gefährdet werden. Dies kann nur gelingen, wenn die Einheit von Haftung und Kontrolle wiederhergestellt wird. Jeder Marktteilnehmer muss für seine Entscheidungen die volle Verantwortung tragen. Lediglich so kann einer übermäßigen Risikoneigung im Finanzsystem wirkungsvoll entgegengetreten werden. Schließlich hatten sowohl implizite als auch explizite Staatsgarantien zum Ausbruch der Finanzkrise beigetragen und den Steuerzahlern erhebliche Lasten aufgebürdet. Ebenso müssen Markteingriffe sorgfältig evaluiert und ihre positiven und negativen Auswirkungen gegeneinander abgewogen werden. Überhastete Schritte richten mehr Schaden an, als sie Nutzen stiften. Ebenso ist wichtig, dass Interdependenzen zwischen einzelnen regulatorischen Vorgaben und deren kumulative Wirkung berücksichtigt werden. Dies trifft insbesondere für Regulierungsmaßnahmen im Finanzsektor zu, die in der jüngsten Vergangenheit regelmäßig unter großem Zeitdruck erarbeitet wurden. Hier muss gelten :»Sorgfalt vor Geschwindigkeit«. Nur ein stabiler Ordnungsrahmen schafft Planungssicherheit für die Wirtschaftsakteure. Die Kontinuität politischer Entscheidungen ist damit eine wichtige Voraussetzung für langfristige Investitionen, welche etwa im Bereich der Energiewende notwendig sind. Gleichermaßen sind im Agrarbereich verlässliche Rahmenbedingungen von hoher Bedeutung. Jede Änderung der wirtschaftlichen»spielregeln«ist auch vor diesem Hintergrund zu prüfen. Zur Bewahrung einer Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und Europa muss Politik gleichermaßen ökonomische, ökologische, kulturelle und soziale Belange berücksichtigen. Denn nur dann ist die dauerhafte Verwirklichung einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaftsordnung möglich. Deshalb orientieren sich die Positionen des GVB im Wahljahr 2013 an den genannten Leitlinien. Finanzmarktregulierung I. Die Finanz- und Staatsschuldenkrisen der vergangenen Jahre offenbarten große Defizite bei der Regulierung des Finanzsektors. Regulierungsvorschriften und Aufsicht hielten nicht mit der rapiden Entwicklung der Finanzmärkte Schritt. Inzwischen wurden zahlreiche Reformen verabschiedet, um die Stabilität der Finanzmärkte zu erhöhen. Jedoch besteht weiterhin Handlungsbedarf. Politik und Regulierungsbehörden sehen sich dabei der Herausforderung gegenüber, bei den Krisenursachen anzusetzen, Risiken angemessen einzugrenzen und zielgerichtete Maßnahmen zu entwickeln. Gleichzeitig darf die kumulative Wirkung der Regulierungsvorschriften nicht außer Acht gelassen werden. Mit Blick auf laufende und geplante Regulierungsmaßnahmen in den Finanzmärkten müssen Entscheidungsträger folgende Kriterien als Maßstab für die Qualität von Regulierungsinitiativen anlegen : Faire Wettbewerbsbedingungen im Bankenmarkt gewährleisten Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen im Bankgeschäft gleiche Wettbewerbsbedingungen garantieren. Das gilt sowohl für den Wettbewerb zwischen Anbietern verschiedener Rechtsformen als auch unterschiedlicher Unternehmensgrößen. Die Politik ist angehalten, Geschäftsbanken, öffentlich-rechtliche Kreditinstitute und Genossenschaftsbanken gleichberechtigt, jedoch nicht regulatorisch gleich, das heißt uniform zu behandeln. Regulierungs- und Aufsichtsintensität müssen sich ausschließlich nach dem Risikogehalt des jeweiligen Geschäftsmodells bemessen

18 Wettbewerbsgleichheit kann nur dann erreicht werden, wenn Eingriffe des Staats in den Markt eng begrenzt und Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden. Deshalb dürfen staatliche Stützungsmaßnahmen für Kreditinstitute zum Erhalt der Finanzstabilität nur so lange wie unbedingt notwendig gewährt werden. Insbesondere muss verhindert werden, dass Steuergelder zur Verbesserung der Wettbewerbsposition einzelner Institute, etwa im Einlagenwettbewerb, missbraucht werden. Vielfalt der Geschäftsmodelle im Bankenmarkt erhalten Die Finanzkrise hat verdeutlicht, dass eine Vielfalt an Geschäftsmodellen im Bankenmarkt die Stabilität und Funktionsfähigkeit des Finanzsystems erhöht. In Deutschland konnte etwa eine Kreditklemme deshalb verhindert werden, weil die restriktive Kreditvergabe von Großund Landesbanken während der Krise durch Kreditausweitungen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken kompensiert wurde. Das deutsche Drei-Säulen-Modell hat sich als stabilisierend erwiesen. Diese Struktur muss erhalten bleiben. Um die Vielfalt der Geschäftsmodelle im Bankenmarkt weiterhin zu gewährleisten, müssen Regulierungsmaßnahmen deren Unterschiede und Besonderheiten berücksichtigen. Im Zuge der Krise laufen Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden Gefahr, regulatorische Maßnahmen einseitig an den Merkmalen internationaler Investmentbanken auszurichten, da bei diesen erhebliche Risiken in den Bilanzen und eklatante Defizite in der Aufsicht offensichtlich geworden sind. Die Besonderheiten von regional tätigen Kreditinstituten müssen jedoch ebenfalls ausreichend bei der Reform des Regulierungsrahmens beachtet werden, um eine Bankenvielfalt mit verschiedenen Geschäftsmodellen und die damit verbundene Diversifikation von Risiken zu erhalten. Um regulatorisch motivierte Struktureingriffe im deutschen Bankensektor zu verhindern, müssen sich Volksvertreter auf Landes- und Bundesebene für die ausreichende Berücksichtigung der Besonderheiten von Regionalbanken in Europa einsetzen. Ansonsten drohen negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Regionalbanken und damit auf die mittelständische Wirtschaftsstruktur in Deutschland. Too-big-to-fail-Problematik gezielt angehen Die Finanzkrise hat gezeigt, dass die Bestandsgefährdung bestimmter Kreditinstitute aufgrund ihrer Größe, der Intensität ihrer Interbankenbeziehungen und ihrer engen Verflechtung mit dem Ausland erhebliche negative Folgeeffekte bei anderen Kreditinstituten auslösen und zu einer Instabilität des Finanzsystems führen kann. Die Interventionen von Staaten zur Rettung systemrelevanter Unternehmen haben bewiesen, dass diese durch eine implizite Staatsgarantie geschützt werden. Sie gelten als»too big to fail«. Um künftig die Haftung des Steuerzahlers für systemrelevante Kreditinstitute zu verringern oder idealerweise auszuschließen, sind klare Regeln zur Behandlung von systemrelevanten Instituten dringend notwendig. Die Aufsichtsbehörden müssen adäquate Instrumente zur Restrukturierung und Abwicklung systemrelevanter Institute erhalten, damit diese notfalls geordnet abgewickelt werden und aus dem Markt ausscheiden können. EU-Pläne, solche Regeln grundsätzlich für alle Banken, unabhängig von ihrer Größe und ihrem Risiko, einzuführen, gehen jedoch zu weit. Bei Instituten ohne systemische Bedeutung sind erhebliche Eingriffe in Geschäftspolitik und Gläubigerrechte unangemessen und unnötig. Der Anwendungsbereich von Reorganisations- und Restrukturierungsvorgaben muss sich auf tatsächlich systemrelevante Institute beschränken. Die genossenschaftliche Bankengruppe und die Sparkassen verfügen mit eigenen Institutssicherungssystemen über leistungsfähige Präventions-, Frühinterventions- und Abwicklungsinstrumentarien, welche den Schutzzweck der EU-Pläne bereits erfüllen. Die Institutssicherung muss deshalb als Instrument zur Gewährleistung von Finanzmarktstabilität in der europäischen Gesetzgebung anerkannt und erhalten werden. Europäische Bankenaufsicht unter Wahrung des Subsidiaritätsprinzips ausgestalten Im Zuge der Finanz- und Staatsschuldenkrise haben sich die europäischen Führungsspitzen aus Europäischem Rat, Kommission und EZB auf ein Vorantreiben der Europäischen Integration durch die Gründung einer Bankenunion verständigt. Als erster Schritt dorthin soll ein einheitlicher Bankenaufsichtsmechanismus etabliert werden. Die EU-Mitgliedsstaaten haben sich grundsätzlich über die Ausgestaltung der europäischen Bankenaufsicht geeinigt. Dabei wurden jedoch das Subsidiaritätsprinzip und der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht eingehalten. Eine klare Abgrenzung nationaler und europäischer Aufsichtskompetenzen wurde versäumt. Nach den Plänen soll die EZB für alle Banken im Euroraum die letzte und maßgebliche Instanz der Bankenaufsicht sein. Für den Erhalt der Finanzstabilität ist es jedoch völlig ausreichend, diejenigen Institute zentral zu überwachen, die ein tatsächliches Risiko für die Stabilität des Finanzsystems darstellen. Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben sich in der Vergangenheit insbesondere in Deutschland als stabilitätsstiftend erwiesen. Bei diesen hat auch die nationale Kontrolle durch Bundesbank und BaFin funktioniert. Deshalb sollte sich die zentrale EZB-Aufsicht unter Beachtung der Grundsätze aus Artikel 5 des EU-Vertrags ausschließlich auf große, grenzübergreifend tätige Institute erstrecken und die originäre Zuständigkeit für kleine und mittelgroße Institute bei den nationalen Behörden liegen. Ein Selbsteintrittsrecht der EZB muss Ultima Ratio sein, wenn die nationale Aufsicht versagt. Darüber hinaus darf die Souveränität der nationalen Aufsichtsbehörden nicht angetastet werden. Fehlanreize durch Haftungsverbund in der Einlagensicherung vermeiden Wesentlicher Bestandteil eines stabilen Finanzsystems sind funktionierende Einlagensicherungssysteme. Eine ausreichende Absicherung der Spargelder muss europaweit gewährleistet werden. Da das Schutzniveau in vielen europäischen Ländern bisher jedoch zu gering ist, ist eine gesetzliche Mindestausstattung nationaler Einlagensicherungsfonds notwendig. Das kann durch die geplante EU-Harmonisierung der Einlagensicherungssysteme erreicht werden

19 Eine Europäisierung der Einlagensicherung durch die Schaffung eines zentralen EU-Einlagensicherungsfonds bedeutet dagegen eine institutionalisierte Haftungsgemeinschaft zugunsten risikoorientierter Kreditinstitute, getragen von allen Bankensektoren in allen EU-Mitgliedsländern. Die fatalen Anreize für übersteigertes Risikoverhalten (Moral Hazard) würden verstärkt. Der grundlegende Zusammenhang aus Verantwortung und Haftung in den Bankensektoren der Mitgliedsstaaten würde endgültig ausgehebelt. Insbesondere das Vertrauen in solide deutsche Bankenstrukturen würde zerstört. Mittel, die heute dem Schutz von Kunden deutscher Kreditgenossenschaften dienen, würden zweckentfremdet. Die genossenschaftliche Institutssicherung in Deutschland müsste für Haftungsansprüche von Anlegern im europäischen Ausland aufkommen. Zu befürchten wäre zudem eine Verzerrung des Wettbewerbs der Banken um Kundeneinlagen. Denn die Sicherungsgarantie würde für alle Institute unabhängig von der individuellen Bonität gelten. Im Einlagenwettbewerb wären Institute mit riskanten Geschäftsmodellen im Vorteil, die Kunden höhere Einlagenverzinsungen versprechen. Deshalb darf es keine mit EU-Fonds institutionalisierte Haftungsgemeinschaft in der Einlagensicherung geben. Verlässliche Kreditversorgung der Wirtschaft gewährleisten und Langfristkultur erhalten Die Verfügbarkeit von Finanzmitteln für Unternehmensgründungen und Innovationen ist wesentliche Voraussetzung für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung. Jedoch ist sie mit erhöhten Risiken verbunden. Übermäßig restriktive Regulierungsmaßnahmen erschweren Kreditinstituten das Bereitstellen von Investitionskrediten und können schlimmstenfalls eine Kreditklemme nach sich ziehen. Diese Gefahr muss beachtet und unnötige Einschränkungen vermieden werden. Vielmehr muss der regulatorische Rahmen so gestaltet werden, dass ein Gleichgewicht zwischen der Begrenzung von Risiken einerseits und einer optimalen Kreditversorgung andererseits gewährleistet wird. Die neuen Liquiditätskennziffern im Rahmen von Basel III erfordern eine stärkere fristenkongruente Refinanzierung von Krediten durch die Banken. Somit droht eine erhöhte Vergabe von Krediten mit kurzen Laufzeiten. Dies wäre zum Nachteil für private und gewerbliche Kreditnehmer, da die Zinsänderungs- und Prolongationsrisiken auf sie übergingen. Bei der Ausgestaltung der Liquiditätskennziffern muss deshalb sichergestellt werden, dass die in Deutschland bewährte Langfristkultur bei der Kreditfinanzierung erhalten bleibt. Regulierungsintensität an der Komplexität des Geschäftsmodells ausrichten Die Finanzmarktregulierung kann nur dann zu höherer Systemstabilität beitragen, wenn sie konsequent an den potenziellen Risiken ausgerichtet wird. Die Finanzmarktakteure unterscheiden sich wesentlich hinsichtlich des Risikogehalts ihrer Geschäftsmodelle. Art und Komplexität der Geschäfte müssen stets die Basis der Risikoabschätzung bilden. Damit gilt : Die Regulierungsintensität muss proportional zum Risiko des Geschäftsmodells sein. Das Geschäftsmodell der Regionalbanken ist risikoarm. Ihre Geschäftspolitik ist transparent und nachhaltig. Sie haben die Finanzkrise nicht verursacht. Dagegen sind die Aktivitäten von international tätigen Investmentbanken komplex und tragen erhebliche Risiken in sich. Diese werden bisher nicht ausreichend reguliert und überwacht. Die Aufsichtsbehörden müssen ihren Fokus auf Risikoakteure richten. Das kann eine Verlagerung von Aufsichtskapazitäten erfordern, etwa von der überproportionalen Einzelaufsicht von Regionalinstituten hin zur stärkeren Kontrolle von Großbanken und Überwachung makroprudenzieller Risiken. Die Aufsicht darf sich nicht auf den klassischen Bankensektor beschränken, sondern muss ihren Fokus auf den Schattenbankensektor lenken. Das spekulative Geschäft der Hedgefonds, Private-Equity-Gesellschaften und Derivatehändler wächst unaufhaltsam. Die Summen, mit denen sie auf die Entwicklung von Aktien, Rohstoffen, Währungen und Staatsanleihen spekulieren, sind exorbitant. Die Risiken für die Finanzstabilität sind schwer abschätzbar, jedoch besteht kein Zweifel daran, dass die genannten Akteure effektiv reguliert und beaufsichtigt werden müssen. Weiterhin gilt die Zielsetzung der G20 :»Kein Markt, kein Marktteilnehmer, kein Finanzprodukt ohne angemessene Aufsicht und Regulierung«. Dieser Maxime, die die Staats- und Regierungschefs bereits 2008 ausgegeben haben, muss endlich Geltung verschafft werden. Regulierungsmassnahmen auf Lenkungswirkung überprüfen Die Finanzmarktregulierung kann nur dann zielgerichtet wirken, wenn Maßnahmen die beabsichtige Lenkungswirkung entfalten. Das Verhalten der Marktteilnehmer soll so beeinflusst werden, dass eine Verringerung von Stabilitätsrisiken erreicht wird. So bezweckt etwa die geplante Finanztransaktionssteuer, die Attraktivität kurzfristiger Spekulation zu verringern (Lenkungswirkung). Dieses Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn alle wesentlichen Spekulationsgeschäfte erfasst und Ausweichreaktionen, etwa von international tätigen Banken oder Hedgefonds, verhindert werden. Es ist erforderlich, dass zumindest alle großen europäischen Finanzplätze sowie alle spekulativen Finanzinstrumente einbezogen werden. Eine Verlagerung von Geschäften auf steuerfreie Finanzplätze muss unterbunden werden. Ansonsten wird nicht nur die beabsichtigte Lenkungswirkung verfehlt, sondern auch die falschen Marktteilnehmer belastet. Eine Finanzmarktsteuer zulasten von Kleinanlegern darf es nicht geben. Gleiche Spielregeln in der Anlageberatung schaffen Die Anlageberatung in Deutschland wurde in den vergangenen Jahren einer weitreichenden Regulierung unterworfen (Beratungsprotokoll, Beipackzettel, Beraterregister etc.). Aber nach wie vor herrschen unfaire Wettbewerbsbedingungen. Während Kreditinstitute durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert werden, unterstehen auf dem grauen Kapitalmarkt agierende Anlagevermittler weiterhin der kommunalen Gewerbeaufsicht. Der Gesetzgeber ist gefordert, eine einheitliche Regulierungstiefe und -qualität zu gewährleisten. Daher sind auch freie Finanzvermittler unter die Aufsicht der BaFin zu stellen

20 Vergütung von Finanzberatung mit Augenmass regulieren Die Vergütung von Finanzberatung ist Gegenstand nationaler und europäischer Gesetzgebungsverfahren (Honorarberatungsgesetz, Finanzmarktrichtlinie MiFID II). Dabei wird die in Deutschland etablierte provisionsbasierte Beratungsvergütung hinterfragt und deren Vorteile für den Verbraucher unterschätzt. Ein generelles Provisionsverbot in der Anlageberatung würde den Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge breiter Bevölkerungsschichten gefährden. Denn Kleinanleger würden von weiten Teilen des Anlagespektrums ausgeschlossen. Die weiteren Folgen wären systematische Investitionsfehler und die Entstehung von Klumpenrisiken. Für die Mehrzahl der Kleinanleger werden durch das betragsabhängige Provisionssystem die Abschlusskosten für umfassende Beratungsleistungen erheblich gesenkt. Das ist vor dem Hintergrund der Vermögensverteilung in Deutschland, wo etwa zehn Prozent der Haushalte über die Hälfte des gesamten Nettovermögens verfügen, sozialpolitisch sinnvoll. Statt eines Provisionsverbots ist ein gleichberechtigtes Nebeneinander alternativer Vergütungsformen der richtige Weg. Die Politik sollte den Rahmen für Transparenz und Wettbewerb der Modelle schaffen und dem Kunden die freie Auswahl der für ihn geeigneten Vergütungsform überlassen. (Fortsetzung S. 40 ff.) GVB Interessenvertretung 2012 Finanzmarktregulierung EU-Gipfel : Götzl fordert politische Unterstützung von Kanzlerin Merkel und warnt vor unausgegorenen Plänen zur Bankenunion»Eine europäische Bankenunion wird den Euro nicht retten, aber dazu führen, dass solide deutsche Regionalbanken zum Zahlmeister für notleidende Banken in Europa werden.«verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 27. Juni 2012 Europäische Bankenaufsicht Götzl widerspricht Barnier : Es muss Schluss sein mit Brüsseler Selbstherrlichkeit»Herr Barnier betreibt gezielte Falschinformation der Öffentlichkeit. Von Volksbanken und Raiffeisenbanken geht keine Gefahr für die Volkswirtschaft aus. Das Gegenteil ist der Fall. [ ] Wer jetzt regionale Banken wie Genossenschaftsbanken einem Diktat der EZB ausliefert, gibt die Hoheit über die deutsche Mittelstandsfinanzierung ab.«verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 31. August 2012 Götzl : Europäisches Parlament muss Barnier stoppen»es ist dringend notwendig, dass das Europäische Parlament mit in den Entscheidungsprozess über eine zentrale europäische Bankenaufsicht einbezogen wird. [ ] Zudem muss der Versuch der EZB unterbunden werden, Aufsichtsrechte pauschal auf den gesamten europäischen Bankenmarkt auszudehnen. Das bringt keinen Fortschritt. Wir brauchen endlich eine aufsichtsrechtliche Differenzierung bei den Instituten nach Größe, Geschäftsgebiet sowie Art und Risiko ihrer Geschäfte.«Verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 12. September

21 Wiederauf bau Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beteiligten sich die bayerischen Genossenschaften mit großer Kraft am Wiederaufbau. Der demokratische Grundgedanke der Genossenschaft trug entscheidend dazu bei, das Vertrauen in die Genossenschaftsorganisation zu stärken. Vor allem in den ländlichen Regionen leisteten die Genossenschaftsbanken einen entscheidenden Beitrag zum»wirtschaftswunder«und wurden damit zur Säule der Sozialen Marktwirtschaft.»Wahre Demokratie besteht in der Achtung vor der Persönlichkeit, in der Achtung vor der Entscheidung der Mehrheit. Diese Grundsätze sind im rechtlichen Auf bau der Genossenschaft verwirklicht und darin ist nicht zuletzt auch das Vertrauen weiter Kreise zur Genossenschaft begründet. [ ] Ohne noch weitere Einzelheiten anfügen zu müssen, werden wir nach alldem Verständnis und Zustimmung finden für die Behauptung : Die echte Genossenschaft verkörpert in ihrer Zielsetzung und in ihrer Verfassung die Demokratie, sie erzieht ihre Mitglieder zu demokratischem Denken und Handeln, sie ist eine gute Schule zur praktischen Demokratie.«Dr. Michael Horlacher Verbandspräsident, Bayerischer Raiffeisenverband e. V., Mitteilungen des Bayerischen Raiffeisenverbandes e. V., 15. Mai 1947, München»Der Wille zum Auf bau einer Demokratie nach Beendigung der Kriegshandlungen ergab ein dem Genossenschaftswesen freundlicheres Bild. In diesem Zusammenhang ist in erster Linie die bayerische Verfassung zu erwähnen, die in den Artikeln 153 und 164 ausdrücklich die Förderung des gewerblichen und landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens vorsieht : Art. 153 : Die selbständigen Kleinbetriebe und Mittelstandsbetriebe in Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie [ ] sind in ihren Bestrebungen, ihre wirtschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit sowie ihre Entwicklung durch genossenschaftliche Selbsthilfe zu sichern, vom Staat zu unterstützen.«dr. Karl Dietzel Verbandsdirektor, Bayerischer Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e. V., Verbandstag, 19. Juni 1948, Nürnberg Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

22 Energiepolitik II. KfW-Programm für Bürgerenergieprojekte (Windkraft) einrichten Eine stabile Energieversorgung ist von elementarer Bedeutung für den Wohlstand unseres Lands. Die Energiewende ist der Schlüssel zur zukünftigen Prosperität. Entscheidend für den Erfolg des Projekts ist vor allem eine kluge ordnungspolitische Rahmensetzung, welche privatwirtschaftliches Engagement ermöglicht und fördert. Bisher fehlt ein schlüssiges Gesamtkonzept einer ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Energiepolitik, das alle wichtigen energiepolitischen und energiewirtschaftlichen Aspekte umfasst. Die Politik ist gefordert, in einem Masterplan die richtigen Rahmenparameter zu setzen, um dezentrale und regenerative Energieversorgung zu ermöglichen. Darin sollten insbesondere die folgenden Maßnahmen berücksichtigt werden: Langfristige Planungssicherheit für EEG-Anlagen schaffen Die Energiewende macht langfristige Investitionen in Stromnetze und Produktionsanlagen erforderlich. Diese können nur dann erfolgen, wenn die Verlässlichkeit und Kontinuität politischer Entscheidungen sowie die Planbarkeit etwaiger regulatorischer Veränderungen gewährleistet sind. Deshalb muss Klarheit über die zu erwartenden Vergütungssätze bei der Einspeisung von Strom durch Anlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herrschen. Ebenso darf die Vorrangigkeit des EEG-Stroms bei der Einspeisung in die Versorgungsnetze nicht zur Diskussion gestellt werden. Eigenverbrauch aus genossenschaftlichen EEG- Anlagen unterstützen Zum Jahr 2013 ist die EEG-Umlage deutlich angestiegen. Dies belastet Verbraucher und stellt die Finanzierbarkeit der Energiewende infrage. Ein einfacher Weg zur Senkung der Ökostrom-Umlage besteht darin, die regulatorischen Rahmenparameter zur Darstellung von Eigenverbrauch aus genossenschaftlichen EEG-Kooperationsanlagen zu verbessern. Dazu sind konkret Vereinfachungen und Verbesserungen bei der Auslegung der»räumlichen Nähe«(im Sinne des 33 Abs. 2 EEG) sowie der»personenidentität«erforderlich. Damit würde gleichzeitig der Bau neuer Anlagen gefördert. Ausbau der Infrastruktur durch»netzgenossenschaften«forcieren Der Bau neuer Trassen im Hochspannungs-Übertragungsnetz ist oftmals umstritten. Um die für den Netzausbau notwendige Akzeptanz der Bevölkerung zu stärken, sollte der Ausbau der Netzinfrastruktur unter breiter Beteiligung der betroffenen Bürger, Land- und Forstwirte geschehen. Im Rahmen spezieller Netz-Genossenschaften kann den verschiedenen Interessengruppen die Möglichkeit eröffnet werden, sich am Bau und Betrieb der jeweiligen Infrastrukturmaßnahme zu beteiligen. Die genossenschaftliche Unternehmensform ermöglicht bürgerliches Engagement im Rahmen der Energiewende und eignet sich besonders zum Aufbau einer nachhaltigen, dezentralen Energieversorgung. Zur Absicherung der finanziellen Planungs- und Entwicklungsrisiken für Bürgerenergieanlagen, insbesondere für Windkraftprojekte, ist daher die Einrichtung eines spezifischen Förderprogramms der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sinnvoll. Ausfallbürgschaften aus Bundes- und Landesmitteln könnten bei bürgerbeteiligten Modellen Risiken in der Anfangsphase auffangen. Bürgerenergieprojekten Vorrang bei Raumplanungsverfahren einräumen Um genossenschaftliche Strukturen beim Ausbau der regenerativen Energieversorgung zu stärken, sollte Bürgerenergieprojekten bei der Ausweisung von Standorten und im Rahmen von Genehmigungs- und Raumplanungsverfahren Vorrang eingeräumt werden. Ländlicher Raum III. Die Entwicklung des ländlichen Raums und der Erhalt der regionalen Vielfalt sind wesentliche Ziele der bayerischen und deutschen Politik. Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt außerhalb der Metropolen und großen Städte. Der ländliche Raum steht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten vor großen Herausforderungen. Dazu gehören der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft, die Umsetzung der Energiewende und der demografische Wandel. Der Schlüssel zur Stabilisierung des ländlichen Raums ist eine gesunde Wirtschaftsstruktur, insbesondere im Agrarsektor. Strukturwandel in der Landwirtschaft politisch begleiten Die Landwirtschaft ist ein Fundament des ländlichen Raums. Denn sie sichert Arbeitsplätze, Wertschöpfung sowie Nahrungsmittelversorgung und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz durch die Erzeugung erneuerbarer Energien. Die moderne Landwirtschaft legt Wert auf Nachhaltigkeit und orientiert sich an den Wünschen der Verbraucher. Die Politik ist gefordert, den Strukturwandel in der Landwirtschaft und die großen Herausforderungen der Erzeugerbetriebe mit konstruktiven Maßnahmen zu begleiten

23 Rückschritte bei der Milchquotenregelung vermeiden Zum 1. April 2015 läuft die EU-Milchquotenregelung aus. Seit ihrer Einführung hat sich das Marktumfeld fundamental gewandelt. Globale Angebots- und Nachfrageschwankungen machen eine gezielte Preissteuerung unmöglich. Folglich sind Überlegungen zur Steuerung der Produktionsmengen kontraproduktiv, zumal die Milchwirtschaft in einem freien Markt auf verlässliche politische Rahmenbedingungen angewiesen ist. An der Abschaffung der Quotenregelung ist daher festzuhalten. Wertschöpfung im ländlichen Raum halten Die Bevölkerungszahl in Deutschland wird trotz Zuwanderung bis 2060 um zwölf bis 17 Millionen Einwohner sinken. Vor allem der ländliche Raum ist von dieser Entwicklung betroffen. Damit droht eine negative Entwicklungsspirale : Betriebe verlagern ihre Standorte, Infrastruktur und Daseinsvorsorge werden eingeschränkt, Menschen ziehen in die Städte. Dieser Entwicklung muss die Politik entgegensteuern. Dabei gilt der Leitsatz : Die Wertschöpfung muss vor Ort bleiben, damit die Menschen vor Ort bleiben. Verfassungsmässigen Schutz von Sozialbetrieben garantieren Angesichts der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland und der Verschiebung der Alterspyramide gewinnt das Gesundheits- und Sozialwesen für die Sicherung des Gemeinwohls im ländlichen Raum an Bedeutung. Mit dem Rückzug der öffentlichen Hand übernehmen zunehmend soziale Unternehmen die Bereitstellung von sozialen Dienstleistungen. Sie tragen beispielsweise zur Versorgung in den Bereichen Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderungen oder ambulante Pflegedienste für alte und kranke Menschen bei. GVB Interessenvertretung 2012 Energiepolitik und ländliche Räume Genossenschaftlicher Agrartag : Götzl fordert Steuervereinfachung für Landwirte, um Energiewende voranzubringen»mithilfe von Genossenschaften können zwei wesentliche Ziele der Energiewende gleichzeitig erreicht werden : eine dezentrale Energieversorgung und die aktive Beteiligung der Menschen vor Ort.«Verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 8. Februar 2012 Genossenschaften sorgen für lebendige Bürgergesellschaft»Die Unternehmensform ist vorwiegend dann erste Wahl, wenn es darum geht, regionale Infrastruktur zu erhalten oder zu schaffen. [ ] Gerade in Zeiten klammer Kassen tragen Genossenschaften damit wesentlich zu einer lebendigen Bürgergesellschaft bei.«verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 8. Mai 2012 Der wachsenden Bedeutung sozialer Unternehmen im ländlichen Raum muss die Politik Rechnung tragen. Dazu sollte sie soziale Unternehmen fördern und durch geeignete Maßnahmen schützen. Bereits heute sieht die bayerische Verfassung die Förderung und den Schutz von Klein- und Mittelstandsbetrieben in den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk, Handel, Gewerbe und Industrie vor. Sie sind in ihren Bestrebungen, ihre wirtschaftliche Freiheit und Unabhängigkeit sowie ihre Entwicklung durch genossenschaftliche Selbsthilfe zu sichern, vom Staat zu unterstützen (Artikel 153). In Anerkennung der besonderen Bedeutung sozialer Unternehmen sollte die Bayerische Staatsregierung den verfassungsmäßigen Schutz auf Unternehmen im Bereich Soziales ausweiten. Damit würde der wachsenden Bedeutung genossenschaftlicher Selbsthilfe im sozialen Bereich Rechnung getragen

24 Sozialgenossenschaften zur Sicherung der Daseinsvorsorge fördern Mit der Gründung des Expertenrats»Sozialgenossenschaften selbst organisierte Solidarität«beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen wertschätzt die Bayerische Staatsregierung die Bedeutung von Sozialgenossenschaften als geeignetes Instrument zur Daseinsvorsorge. Ergänzend sind aber finanzielle Maßnahmen notwendig, um die Gründung von Sozialgenossenschaften voranzutreiben. Staatliche Förderung kann beispielsweise zur Unterstützung von Machbarkeitsstudien oder für Anschubfinanzierung von Sozialgenossenschaften dienen. Die Politik könnte so eine wichtige Voraussetzung schaffen, damit mehr Sozialgenossenschaften zur Sicherung der Daseinsvorsorge beitragen können. Genossenschaften IV. Den Genossenschaften kommt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu. Durch genossenschaftliche Selbsthilfe können diese Aufgaben subsidiär gelöst werden. Die Politik ist allerdings gefordert, genossenschaftliches Engagement durch eine adäquate staatliche Rahmensetzung zu unterstützen. Genossenschaftsgründungen fördern Die Zahl der Genossenschaftsgründungen ist seit der Reform des Genossenschaftsgesetzes 2006 angestiegen. Gleichwohl bietet die Rechtsform weiterhin große Potenziale zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenarbeit. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Genossenschaften und der Kenntnisse über dieses Kooperationsmodell sind deshalb notwendig. Dazu sollte der Bekanntheitsgrad der Rechtsform an Schulen, Universitäten und Einrichtungen für Unternehmensgründungen erhöht werden. Insbesondere im Rahmen der Energiewende sollte die Politik auf den besonderen Wert einer dezentralen Energieerzeugung und -versorgung durch Energiegenossenschaften hinweisen. Zudem muss Genossenschaften in der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden. Um Genossenschaftsgründungen zu erleichtern, müssen Benachteiligungen von Genossenschaften beim Zugang zu öffentlichen Förderprogrammen konsequent beseitigt beziehungsweise passende Fördermaßnahmen geschaffen werden. Zum Beispiel können Existenzgründungsprogramme für Genossenschaften eingerichtet werden, durch die die Kosten für die Gründungsprüfung unter bestimmten Voraussetzungen ganz oder teilweise aufgefangen werden. Sinnvoll sind zudem Erleichterungen bei bestimmten Rechtsvorschriften (Gründung, Bilanzierung und Prüfung, E-Bilanz). Genossenschaftliche Gründungsprüfung erhalten An der genossenschaftlichen Gründungsprüfung muss unbedingt festgehalten werden, um die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells neuer Genossenschaften frühzeitig sicherzustellen und dadurch die niedrige Insolvenzanfälligkeit von Genossenschaften im Vergleich zu anderen Rechtsformen als vertrauensbildenden Markenkern zu erhalten. Daneben wahrt die Gründungsprüfung im Sinne einer Qualitätskontrolle das berechtigte Interesse der übrigen Mitgliedsgenossenschaften eines Prüfungsverbands an der Stabilität der Solidargemeinschaft. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Solidargemeinschaft bereits heute signifikante Teile der Kosten für die Gründungsprüfung und die Gründungsbetreuung im Interesse der Gründer wie der Öffentlichkeit zum Schutz des Ansehens und des Markenwerts der genossenschaftlichen Rechtsform trägt. Reform der Abschlussprüfung Die auf EU-Ebene angestoßene Reform der Abschlussprüfung von Unternehmen ist eine direkte Reaktion des Gesetzgebers auf die Finanzmarktkrise und die Rolle der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Mit der Reform sollen unter anderem Interessenkonflikte von Wirtschaftsprüfern vermieden werden. Die Besonderheiten des genossenschaftlichen Prüfungssystems (unter anderem gesetzliches Dauermandat) müssen angemessen berücksichtigt und in der EU-Gesetzgebung verankert werden. Dabei ist wesentlich, dass Sonderregelungen für genossenschaftliche Prüfungsverbände bestehen bleiben. Eine vollständige Trennung von Prüfungs- und Beratungsleistungen von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften widerspricht der obersten Maxime, eine hohe Prüfungsqualität zu sichern. Dies gilt insbesondere bei Unternehmen, die nicht von öffentlichem Interesse sind. Ein Verbot von prüfungsfremden Leistungen hätte zur Folge, dass für Kreditgenossenschaften bestimmte Beratungsleistungen (zum Beispiel Rechtsberatung, Steuerberatung) durch die genossenschaftlichen Prüfungsverbände nicht mehr erbracht werden dürften. Deshalb sollte auf eine vollständige Trennung von Prüfung und Beratung verzichtet werden

25 Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts Die genossenschaftliche Vielfalt nahm ab den 60er-Jahren deutlich zu : Vor allem im Dienstleistungssektor wurden neue Genossenschaften gegründet. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken entwickelten sich zu Universalbanken entstand durch die Fusion des Bayerischen Genossenschaftsverbands (Schulze-Delitzsch) e. V. mit dem Bayerischen Raiffeisenverband e. V. eine einheitliche Organisation für Kreditgenossenschaften, Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften.»In der Entwicklung und der heutigen Bedeutung des Verbandes und seiner ihn tragenden Mitglieder kommt zum Ausdruck, dass der genossenschaftliche Gedanke der Selbsthilfe, der Eigenverantwortung und der Selbstverwaltung trotz vieler gegenwärtiger kollektivischer Tendenzen ungebrochen und lebendig ist. Ihn weiter zu pflegen und zu fördern, um auch in Zukunft in wirtschaftlicher und damit auch in persönlicher Freiheit leben zu können, wird stets Maßstab und Richtschnur für unser Handeln sein. Wir befinden uns gegenwärtig in einer Zeit, in der es mehr den je notwendig ist, zusammenzustehen. Unsere Solidarität muss sich erneut bewähren, und wir müssen uns darüber klar sein, dass eine Gemeinschaft so stark ist, wie ihre Mitglieder notfalls bereit sind, Opfer zu bringen.«dr. Anselm Stehle Verbandsdirektor, Bayerischer Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch) e. V., Verbandsjubiläumsbericht 1977, München»Wie in der Einzelgenossenschaft nach dem Förderungsgrundsatz das Interesse des Mitglieds [ ] Richtschnur bleiben muss, so setzt das Funktionieren eines Verbundes vor allem voraus, dass Vorrang, Priorität und Erstgeburtsrecht der Primärgenossenschaft [ ] oberster und alles beherrschender Grundsatz wird. Unsere Ortsgenossenschaften heißen nicht umsonst Primärgenossenschaften. Sie waren zuerst da und haben Verband und Zentralen gegründet, damit diese ihnen Hilfe und Schutz gewähren, das Leben erleichtern und keineswegs erschweren sollen.«dr. Karl Groll Verbandsdirektor, Bayerischer Raiffeisenverband e. V., Verbandstag 11. Juli 1968, München Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

26 GVB Dienstleistungen 120 Jahre engagiert für Genossenschaften Im Gründungsstatut des Bayerischen Landesverbands der landwirtschaftlichen Darlehenskassenvereine von 1893 gaben die Gründer dem jungen Verband einen klaren Auftrag :»Die Interessen des Genossenschaftswesens wahrzunehmen und zu pflegen«. Als Nachfolger dieses Verbands ist der Genossenschaftsverband Bayern dieser Leitlinie bis heute verpflichtet. Der Kompass für die Positionen und die politische Interessenvertretung des GVB sind seit 120 Jahren die Genossenschaften in Bayern, die Mitglieder : Ihre Meinung bestimmt grundlegend die strategische Ausrichtung. Daher überprüft der GVB auch seit sieben Jahren in regelmäßigen Mitgliederbefragungen, ob der eingeschlagene Kurs dem Mitgliederwillen entspricht. In der Befragung im Jahr 2012 bestätigten die bayerischen Genossenschaften, dass der GVB eine gut aufgestellte Dachorganisation mit breitem Leistungsangebot und kompetenten sowie engagierten Mitarbeitern und Beratern ist. Insbesondere die Kreditgenossenschaften waren der Ansicht, dass der GVB in seiner Interessenvertretung wirkungsvoll ist. Darüber hinaus gab es den klaren Handlungsauftrag, die Verbandsleistungen auf dem erreichten Niveau zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Denn die Mitglieder wünschen sich den Verband als vernehmbaren und durchsetzungsstarken Vertreter der Mitgliederinteressen. Für Genossenschaften : Interessen vertreten Sozialkennzahlen des GVB gesamt gesamt Anzahl Mitarbeiter gesamt : davon Teilzeitbeschäftigte : Anzahl männliche Beschäftigte : Anzahl weibliche Beschäftigte : Anzahl Auszubildende : Summe der Zuschüsse für private Fortbildungsmaßnahmen (in EUR) : Fortbildungstage gesamt : Diesen Auftrag nahm der GVB im vergangenen Jahr mit spürbarem Erfolg wahr : Die Interessenvertretung gegenüber Politik und Ministerialbürokratie zeigte deutlich Wirkung. Die Risiken einer übereilt beschlossenen Bankenunion wurden durch die Intervention des GVB zunehmend erkannt. Die Bayerische Staatsregierung hat auf Vorschlag von Wirtschaftsminister Martin Zeil und Finanzminister Markus Söder Leitlinien zur Ausgestaltung einer künftigen europäischen Bankenaufsicht verabschiedet, die sich mit GVB-Positionen decken. Auch in Berlin und Brüssel thematisierte der Verband in Einzelgesprächen mit verschiedenen Abgeordneten die Pläne zur Bankenunion und konnte bezüglich der Risiken sensibilisieren. Wie die Bayerische Staatsregierung erteilte auch der Bundestag allen Plänen zur Vergemeinschaftung der Einlagensicherung eine klare Absage. Bei den Fachthemen stand die Interessenvertretung des Jahres im Zeichen der Vorbereitungen auf Basel III. Der GVB hat den Umsetzungsprozess begleitet und aus Sicht der Volksbanken und Raiffeisenbanken bewertet. Darüber hinaus wurde in zahlreichen Treffen mit politischen Mandatsträgern in Land, Bund und Europa auf die Auswirkungen der neuen Liquiditätskennziffern auf Regionalbanken und die künftige Finanzierung des Mittelstands hingewiesen

27 Verstärkt und intensiviert wurde die Interessenvertretung durch die genossenschaftlichen Kooperationpartner in Baden-Württemberg, in der Region Weser-Ems und Nordrhein-Westfalen : Mit dem BWGV, dem GVWE und dem RWGV koordinierte der GVB die politische Argumentation und die praktische Interessenvertretung. Die parallelen Schreiben an Ministerpräsidenten, flächendeckende Gespräche mit Politikern und die abgestimmte Pressearbeit haben mit dazu beigetragen, dass Genossenschaften gehört und unterstützt wurden. Auch die Vernetzung des GVB mit den bayerischen Kommunen wurde ausgeweitet : Der Kommunalgenossenschaftliche Rat mit Vertretern des GVB und der bayerischen Kommunen befasste sich mit den Herausforderungen der Energiewende für Gemeinden und Genossenschaften und erarbeitete Lösungsansätze für die Probleme, die der demografische Wandel in der Region mit sich bringt. Die Thematik von Neugründungen im sozialen Sektor wurde auch im neu gegründeten Expertenrat Sozialgenossenschaften des Bayerischen Staatsminsteriums für Arbeit und Sozialordnung diskutiert. Das Gremium, in dem der GVB vertreten ist, entwickelt einen Leitfaden, der Initiatoren bei der Gründung von genossenschaftlichen Unternehmen in diesem Bereich unterstützt. Für genossenschaftliche Qualifikation : Bildungsauftrag erfüllen Weiterbildung und Qualifizierung in allen Berufsphasen nimmt für den GVB im Rahmen des satzungsmäßigen Bildungsauftrags einen hohen Stellenwert ein : Über Teilnehmer haben im vergangenen Jahr die Seminare der ABG Gruppe besucht, die in Veranstaltungen angeboten wurden. Die Plattform VR-Transfer unterstützt die Mitarbeiter der Genossenschaften, ihr Wissen in der Praxis umzusetzen. Vermehrt wurden neben Präsenzveranstaltungen auch Inhouse-Veranstaltungen und Webinare angeboten, in denen sich Mitarbeiter ohne zeitlichen Aufwand das Bildungsangebot des GVB in die Bank holen konnten. Schwerpunktthemen der Weiterbildung waren in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen des GVB unter anderen die Veranstaltungen zum Insolvenzrecht und zur Vermögensberatung, das Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz (AnsFuG) und die Mitarbeiteranzeigeverordnung. Seminare zur Energiewende und Finanzierung von Windkraftanlagen fanden großes Interesse bei Banken und Energiegenossenschaften. Im Warenbereich wurde für ehrenamtliche Vorstände und Aufsichtsräte ein modular aufgebautes Tagungsprogramm entwickelt, das für jeden Vorstand und Aufsichtsrat eine zielgerichtete Weiterbildung ermöglicht. Im Ehrenamt der Kreditgenossenschaften wurden mehr als Aufsichtsräte in Fachtagungen und regionalen Tagesveranstaltungen qualifiziert. Für Stabilität : Nachhaltig prüfen In seiner Funktion als Prüfungsverband überwachte der GVB die wirtschaftlichen Verhältnisse seiner genossenschaftlichen Mitglieder im Rahmen der genossenschaftlichen Pflichtprüfung. Die jährliche Umfrage ergab, dass Vorstände und Aufsichtsräte der Kreditgenossenschaften durch die Prüfungsnachbetrachtung die hohe Qualität der genossenschaftlichen Prüfung bestätigen und als sehr gut beurteilen. Neben insgesamt geleisteten Prüfungstagen boten die Prüfungsabteilungen des GVB den 292 bayerischen Kreditgenossenschaften laufend Information, Beratung sowie Workshops zu aktuellen Entwicklungen. Erstmals wurden die Banken, die den Bereich Geldwäsche an die WGZ BANK ausgelagert haben, im Rahmen der gemeinschaftlichen Zentralprüfung der Kooperationspartner BWGV, GVWE und RWGV geprüft. Das neu konzipierte Prüfungsmodell fand damit Anwendung. Zur Weiterentwicklung der bayerischen Kreditgenossenschaften wurden das GVB-Analysesystem sowie das GVB-Risikotragfähigkeitskonzept überarbeitet. Bei den 863 bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie den fünf Zentralen wurden 2012 insgesamt 442 genossenschaftliche Pflichtprüfungen durchgeführt. Genossenschaften mit einer Bilanzsumme unter einer Million Euro und Umsatzerlösen unter zwei Millionen Euro sind seit der Novellierung des Genossenschaftsgesetzes von der Pflicht der Jahresabschlussprüfung entbunden. Diesen kleinen Genossenschaften bot der GVB individuell abrufbare Dienstleistungen bis hin zur Vollprüfung. 147 Genossenschaften ließen ihren Jahresabschluss durch den Verband erstellen. Für die Mitglieder : umfassend beraten Als verlässlicher Partner stand der Genossenschaftsverband Bayern auch im Jahr 2012 hinter seinen Mitgliedsgenossenschaften, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern und zu stärken. Die bayerischen Genossenschaften konnten in allen Fragen zu gesellschafts- und genossenschaftsrechtlichen Themen auf die Unterstützung durch die Experten des GVB zählen. Recht und Steuer Die Einführung und Umsetzung der E-Bilanz sowie die Geltendmachung des Körperschaftsteuerguthabens stand im Mittelpunkt der steuerlichen Beratungen in Die Mitgliedsgenossenschaften wurden auf die organisatorischen Auswirkungen intensiv vorbereitet. Darüber hinaus wurde an den technischen Voraussetzungen gearbeitet, um für die erstmalige verpflichtende Abgabe der E-Bilanz im Jahre 2014 gut gerüstet zu sein

28 Im Bereich der Rechtsberatung der Kreditgenossenschaften spielte wie in den Vorjahren die Anlageberatung eine große Rolle. Die Beratung zum Preisrecht war geprägt durch Entscheidungen zur Unzulässigkeit der Darlehenskontoführungsgebühr, des Darlehensbearbeitungsentgelts, des Entgelts für die Führung des P-Kontos und des Auslagenersatzes nach Nr. 12 Abs. 6 AGB-Banken. Die BGH-Entscheidung vom 8. Mai 2012 zur Auslagenersatzregelung löste eine Massenabmahnung der Banken aus. Unterstützung im Vertrieb Zur Vertriebsunterstützung konzipierte der GVB Veranstaltungen, Kundenbindungsmaßnahmen und Kampagnen für Privatkunden, Firmenkunden und junge Kunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Um insbesondere die Ansprache der jungen Kunden zu verbessern, wurde ein Konzept für Abschlussklassen zur Durchführung eines Tests zur Berufsorientierung entwickelt. Der Test wird in einem ausfahrbaren Truck durchgeführt, der Raum für eine Schulklasse bietet und direkt zur Schule fährt. Volksbanken und Raiffeisenbanken können damit gemeinsam mit den Schulen vor Ort Jugendliche auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Um die gute Beratung der Volksbanken und Raiffeisenbanken zu sichern und die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen, wurde in der genossenschaftlichen FinanzGruppe das Projekt»Beratungsqualität«auf den Weg gebracht. Der GVB war im bundesweiten Projekt federführend für die Erstellung der Pflichtenhefte sowie für die Darstellung der Prozesse unter Einbeziehung von VR-Process verantwortlich. Der VR-Baukasten hat sich 2012 zur Unterstützung der Genossenschaftsbanken in Vertriebs- und Marketingaktionen weiter etabliert Nutzer greifen in Bayern regelmäßig auf den Baukasten zu, um die Unterstützungsleistungen rund um Marketing, Vertrieb und Produkte regelmäßig zu verwenden. Im Jahr der Genossenschaften wurde mit der Kampagne unter dem Motto»Gemeinsam Kraft entfalten«privat- und Firmenkunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken das genossenschaftliche Prinzip erläutert. Die Sparwoche anlässlich des Weltspartags widmete sich dem Thema Sparen und Anlegen und stellte in Kooperation mit dem VR Gewinnsparverein ev zehn VR-Mobile im Rahmen eines Gewinnspiels zur Verfügung. Warengenossenschaften Erstmalig waren die bayerischen Raiffeisen-Handelsunternehmen am Zentrallandwirtschaftsfest im September 2012 in München mit einem eigenen Messestand vertreten. Der Messeauftritt bildete den Auftakt für die Marketinginitiative der Raiffeisen-Handelsbetriebe mit dem Ziel, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und ihr Image als moderne Nahversorger zu verbessern. Für den Geschäftserfolg : Klar analysieren Bei der strategischen Gesamtbank- und Geschäftsfeldplanung der Mitgliedsbanken unterstützte der GVB mit dem Instrumentarium des VR-BusinessPlans. Mit dem Projekt VR-OperationalExcellence bot der GVB einen Weg, künftige Herausforderungen im Bereich der Kostenund Prozessverschlankungen selbstständig zu lösen. Um die Mitgliedsbanken bei der Optimierung der Erträge und Senkung der Kosten zu unterstützen, wurden die bestehenden Konzepte zur strategischen Gesamtbank- und Geschäftsfeldplanung weiterentwickelt. Dabei wurden insbesondere neue Controllinginstrumente und Kostenoptimierungsansätze eingesetzt, die aufgrund aufsichtsrechtlicher Anforderungen oder betriebswirtschaftlicher Neuerungen notwendig wurden. Der GVB fungierte als zentrale Informationsstelle und unterstützte Mitgliedsbanken mit individuellen Analysen, wie Managementinformationssystem und Kennziffernsystem. Für die Öffentlichkeit : Genossenschaften ins Gespräch bringen Pressearbeit Der GVB wandte sich in zwei Pressekonferenzen an die Öffentlichkeit. Die Bilanzpressekonferenz der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken stand im Zeichen der erfreulichen Entwicklung der Genossenschaftsbanken. Der Zuwachs in allen wichtigen Bilanzkennzahlen sowie die Forderung, dass es bei der geplanten Regulierung zu keiner Benachteiligung der Regionalbanken kommen dürfe, fand überregional breiten Niederschlag in den Medien. Die Jahrespressekonferenz Ware stellte das dynamische Neugründungsgeschehen in den Mittelpunkt. Insbesondere der Beitrag der Energiegenossenschaften an der Energiewende in Bayern stieß auf großes Interesse der Pressevertreter. In 35 Pressemitteilungen nahm der GVB Stellung zu aktuellen bank- und finanzwirtschaftlichen Themen, zur Entwicklung des Kredit- und Einlagengeschäfts der Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie zu Fragen der Bankenregulierung und Basel III. Weitere genossenschaftliche Themen brachte der GVB in Hintergrund- und regionalen Pressegesprächen mit Zeitungs-, Hörfunk- und TV-Journalisten in die Öffentlichkeit. In»Profil das bayerische Genossenschaftsblatt«informierten sich monatlich über Leser über bayerische Genossenschaften und ihre Belange. Journalistenpreise Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben 2012 erstmals Journalistenpreise vergeben. Ausgezeichnet wurden herausragende publizistische Arbeiten aus Print, TV, Hörfunk sowie Online. Gewonnen haben den Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis zur wirtschaftlichen Bildung Sonja Krell, Michael Kerler und Detlef Drewes von der Augsburger Allgemeinen. Der Hermann-Schulze-Delitzsch-Preis zum Verbraucherschutz wurde an zwei Preisträger vergeben : Pauline Tillmann erhielt den Preis für ihren Rundfunkbeitrag»Abgespeist Warum die 52 53

29 Verbraucher von den Behörden schlecht informiert werden«, gesendet auf B5 aktuell. Der zweite Hermann-Schulze-Delitzsch-Preisträger ist Matthias Dachtler. Er wurde für seinen Beitrag»Geplante Obsoleszenz«geehrt, der im Jugendmagazin on3-südwild auf BR-alpha zu sehen war. Den Volontärspreis zur Nachhaltigkeit erhielt die 49. Kompaktklasse der Deutschen Journalistenschule München für ihren Film»Ich rette Deutschland«auf AFK TV. Mitgliederkommunikation Auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation war der GVB den Genossenschaften unterstützender Partner. In zahlreichen Publikationen stellte er den Mitgliedern ein breites Informationsangebot zur Verfügung. Für ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit konnten die Genossenschaften auf individualisierbare Mustertexte und Flyer zurückgreifen. Argumentarien und Politikerinformationen erläuterten die Positionen der GVB zu aktuellen finanzwirtschaftlichen Themen. Auch die umfassende kommunikative Betreuung im internationalen Jahr der Genossenschaften gehörte zu den Serviceleistungen für die Mitglieder. Die mediale Aufmerksamkeit wurde durch die GVB-Pressemitteilungen mit guter Presseresonanz in regionaler und überregionaler Tagespresse, Zeitschriften sowie Hörfunk und Fernsehen erreicht. Durch Mustertexte und Musterreden konnte das Genossenschaftsjahr durchgängig in den regionalen Presseberichten platziert werden. Für Gremienmitglieder : kompakt vorbereiten In den mehr als 200 Gremien der Dachverbände und Verbundunternehmen haben die Vertreter der bayerischen Genossenschaftsorganisation mehr als 600 Mandate inne. Der GVB bietet diesen Mandatsträgern kompakte Informationsschreiben (Gremienservice) zur Vorbereitung auf die Sitzungen an wurden Gremienservices für rund 90 Sitzungen erstellt. Wesentliche Inhalte wurden bei den überregionalen Gremien zwischen den Kooperationsverbänden BWGV und RWGV abgestimmt, um so den Anliegen ein stärkeres Gewicht in der Interessenvertretung verleihen zu können. Schwerpunkte lagen bei der Betreuung der BVR-Fachräte, der Verbands- und Verwaltungsräte der Dachverbände sowie der Beiräte der Verbundunternehmen. Genossenschaftliche Mitglieder weiterer Verbundgremien wurden auf Anfrage beraten. Für Bayern : Soziales fördern Der genossenschaftliche Grundsatz»Hilfe zur Selbsthilfe«wurde im Jahr 2012 in hohem Maß durch die Aktivitäten der Raiffeisen / Schulze-Delitzsch Stiftung Bayerischer Genossenschaften und des Historischen Vereins Bayerischer Genossenschaften verwirklicht. Die 1993 von Verband und den Volksbanken und Raiffeisenbanken gegründete Stiftung Bayerischer Genossenschaften erreichte zum Ende des Jahres ein Gesamtspendenvolumen von einer Million Euro seit Gründung der Stiftung wurden Projekte in Höhe von Euro gefördert, in diesem Jahr lag der Schwerpunkt der Förderungen in der Hilfe für sozial benachteiligte Kinder. Unter anderem wurde die Akademie»Kinder philosophieren«unterstützt. Weitere Beiträge wurden zur Sanierung der Dinkelsbühler Stadtmühle geleistet und die Uraufführung einer Komposition zum 150-jährigen Jubiläum der Befreiungshalle in Kelheim mitfinanziert. Historischer Verein Bayerischer Genossenschaften Der Historische Verein hat seine Mitglieder im»internationalen Jahr der Genossenschaften«aufgerufen, an einem Forschungsprojekt zur langfristigen Erhaltung der historischen Überlieferungen teilzunehmen. Das Forschungsprojekt»Historische Dokumentation ins Licht bringen genossenschaftliche Tradition bewahren«stellt die Förderung der Forschungsarbeit und die Erarbeitung sowie Vermittlung der Geschichte der bayerischen Genossenschaften in den Vordergrund. In 2012 wurden bereits drei Firmenarchive erfasst, Stammbäume sowie die Findbücher erstellt und somit Tausende Archiveinheiten geordnet. In September fand in Kooperation mit der Gesellschaft für bayerische Rechtsgeschichte sowie dem Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte und dem Stadtarchiv München ein Symposion zum Thema :»Genossenschaftsrecht in Bayern. Historische Entwicklungen«statt. Im Mittelpunkt der Betrachtung standen die rechtlichen Rahmenbedingungen von den Gründungszeiten bis heute. Die Wanderausstellung des Historischen Vereins zur Geschichte der bayerischen Genossenschaften würde mit neuen Exponaten zu den Gründern Schulze-Delitzsch und Raiffeisen ergänzt und war das ganze Jahr ausgebucht. Für Mitarbeiter : Potenziale heben Die Ziele des GVB werden durch den engagierten Einsatz der Mitarbeiter verwirklicht : Zum Ende des Jahres beschäftigte der GVB 662 Personen, davon entfielen 138 Mitarbeiter auf den Hotel- und Pensionsbetrieb. Dabei investierte der Verband stetig in die Fortbildung des Personals, insbesondere auch die Weiterqualifikation älterer Mitarbeiter hatte im vergangenen Jahr wieder einen hohen Stellenwert. Fast ein Viertel des Gesamtaufwands für Weiterbildung wurde für Mitarbeiter über 50 Jahre verwendet. Das Angebot an Ausbildungsplätzen sieht der GVB ebenfalls als einen Teil seiner sozialen Verantwortung. In 2012 waren 18 Ausbildungsplätze besetzt. Für die Zukunft : Dienstleistung sichern Die Mitglieder haben dem GVB einen klaren Auftrag erteilt, den Weg zum genossenschaftlichen Dienstleister und Interessenvertreter weiterzugehen. Für 2013 wurden dabei die Weichen bereits gestellt, um die mitgliederorientierte Weiterentwicklung voranzutreiben : Dazu wurde durch die Bündelung der Akademie Bayerischer Genossenschaften mit dem Potenzial der ADG Montabaur eine schlagkräftige, qualitativ hochwertige Bildungseinrichtung für bayerischen Genossenschaften etabliert, um das genossenschaftliche Bildungsangebot in Bayern zu akzentuieren. Das durchgängige Bildungsangebot für den Auszubildenden bis zum Vorstand oder Aufsichtsrat kann die Tochter des GVB nun aus einer Hand anbieten und dabei auf Innovationen schnell eingehen

30 Auch eine zweite Neuerung hat bereits ihre Wirkung entfaltet : Die GVB-Satzung wurde geändert, damit die neue und mitgliederstarke Gruppe der Energiegenossenschaften eine satzungsmäßige Verankerung in den Gremien des GVB erhält. Damit wurde der Veränderung der Mitgliederstruktur in den letzten Jahren Rechnung getragen. Diese Neuerungen zeigen deutlich : Der Verband gibt Richtung und verändert sich mit seinen Mitgliedern. Er greift auf, was die Mitglieder bewegt und platziert die Ideen, die Innovationen und die Kreativität der gesamten bayerischen Genossenschaftsorganisation gebündelt in der Öffentlichkeit. Das gilt seit dem Gründungsjahr 1893 auch im 120. Jahr seines Bestehens. GVB Interessenvertretung 2012 Mittelstandspolitik Erfreuliches Geschäftsjahr 2011 für bayerische Volksbanken und Raiffeisenbanken»Allerdings könnte nach Götzls Ansicht die Bankenregulierung zu einer ernsthaften Wachstumsbremse werden. Deshalb fordert er, dass die Fehlregulierungen, die von Basel III ausgehen, beseitigt werden, bevor es zu Schäden in der Realwirtschaft kommt. Konkret sollte das Risikogewicht für Mittelstandskredite (Retailkredite) von 75 Prozent auf 50 Prozent abgesenkt und die sogenannte Retailgrenze deutlich angehoben werden, so Götzl.«Presseinformation vom 5. März 2012 GVB-Präsident Götzl : Fehleinschätzung der EBA wird für Mittelstand teuer» Investitionen in Maschinen und neue Produktionsverfahren sind für unsere Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbar, so Götzl. Eine Verknappung und Verteuerung der Kredite an kleine und mittlere Unternehmen durch Basel III sei deswegen sachlich nicht gerechtfertigt.«presseinformation vom 28. September 2012 Wirtschaftstag : Bayerische Volksbanken und Raiffeisenbanken küren Schuller GmbH aus Friedberg zu»bayerns Mittelstandsbetrieb des JahresWer mit seinen Innovationen dazu beiträgt, dass unsere Wirtschaft wachsen kann und Arbeitsplätze geschaffen werden, verdient große Anerkennung.«Verbandspräsident Stephan Götzl; Presseinformation vom 25. Oktober

31 Das neue Jahrtausend Der zeitlose Gedanke der Genossenschaften, durch Zusammenarbeit die materielle Unabhängigkeit des Einzelnen zu stärken, ist aktueller denn je. Die steigenden Genossenschaftsgründungen in allen Branchen zeigen dies deutlich. Als moderner Dienstleister steht der Genossenschaftsverband Bayern seit 120 Jahren an der Seite der Genossenschaften im Freistaat. Er erfüllt erfolgreich seine satzungsmäßigen Aufträge der Interessenvertretung, Beratung, Bildung und Prüfung.»Die Genossenschaften leisten seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts einen entscheidenden Beitrag zu einer regional ausgewogenen Wirtschaftsstruktur und zu einer Stärkung des Mittelstands. Basis und Erfolgsgarant dafür sind die Genossenschaftsprinzipien, die seit den Gründungsjahren unverändert geblieben sind : Selbsthilfe sichert durch das Engagement vieler die wirtschaftliche Existenz des Einzelnen. Selbstverwaltung heißt, dass es die Mitglieder einer Genossenschaft selbst sind, die die grundlegenden Entscheidungen treffen und ihr Unternehmen zugleich kontrollieren. Selbstverantwortung erfordert, dass die Mitglieder mit ihrem Kapital einstehen und sich persönlich in Gremien für den Erfolg der Genossenschaft engagieren.«konrad Irtel ehrenamtlicher Verbandspräsident und Vorstandssprecher der VR Bank Rosenheim-Chiemsee eg, 2013 Erläuterungen zu den Abbildungen finden Sie auf den Seiten

Jahrespressegespräch der genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern

Jahrespressegespräch der genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern Jahrespressegespräch der genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern München, 12. April 2017 Alle Unterlagen zum Pressegespräch: www.gv-bayern.de/presse Bayerns genossenschaftliche

Mehr

Sparkasse Koblenz zieht Bilanz: Lokale Verankerung ist auch 2015 Schlüssel des Erfolges

Sparkasse Koblenz zieht Bilanz: Lokale Verankerung ist auch 2015 Schlüssel des Erfolges Pressemitteilung Koblenz, 4. März 2016 Sparkasse Koblenz zieht Bilanz: Lokale Verankerung ist auch 2015 Schlüssel des Erfolges Sparkasse erzielt solides Ergebnis und leistet wieder unverzichtbares Engagement

Mehr

Herzlich willkommen zur Jahrespressekonferenz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in Baden-Württemberg 28. April 2017

Herzlich willkommen zur Jahrespressekonferenz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in Baden-Württemberg 28. April 2017 Herzlich willkommen zur Jahrespressekonferenz der Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in Baden-Württemberg 28. April 2017 Ihre Gesprächspartner Dr. Roman Glaser Präsident und Vorsitzender des Vorstands

Mehr

PRESSEMITTEILUNG. Genossenschaftsbanken im Kreis Cochem-Zell. Genossenschaftsbanken ziehen positive Bilanz für 2015

PRESSEMITTEILUNG. Genossenschaftsbanken im Kreis Cochem-Zell. Genossenschaftsbanken ziehen positive Bilanz für 2015 Genossenschaftsbanken im Kreis Cochem-Zell PRESSEMITTEILUNG Genossenschaftsbanken ziehen positive Bilanz für 2015 Niedrigzins und Regulierungen stellen die Volksbanken und Raiffeisenbanken vor Herausforderungen

Mehr

Nachhaltiges Wachstum und stabiles Jahresergebnis

Nachhaltiges Wachstum und stabiles Jahresergebnis 1 von 5 Nachhaltiges Wachstum und stabiles Jahresergebnis Vorstand stellt die Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres vor. Sparkasse auch 2014 auf solidem Kurs. Hohes Kundenvertrauen bestätigt das

Mehr

Bürger- und Kommunalbeteiligungsmodell

Bürger- und Kommunalbeteiligungsmodell Landkreis Ebersberg Klimaschutzmanager Bürger- und Kommunalbeteiligungsmodell für den Landkreis Ebersberg Folie 1 Themen Rückblick Das Ebersberger Modell Merkmale des Genossenschaftsmodells Wichtige Satzungsinhalte

Mehr

Pressemitteilung. Frankfurter Sparkasse blickt auf zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2015 zurück

Pressemitteilung. Frankfurter Sparkasse blickt auf zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2015 zurück Pressemitteilung Frankfurter Sparkasse blickt auf zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2015 zurück Frankfurter Sparkasse erzielt zufriedenstellendes Vorsteuer- Ergebnis von 84,9 Mio. Euro Bilanzsumme steigt

Mehr

Sparkasse Werra-Meißner

Sparkasse Werra-Meißner Pressemitteilung Sparkasse wieder erfolgreich Eschwege, 2. Februar 2016 Bei der Jahrespressekonferenz präsentierte der Vorstand, vertreten durch den Vorsitzenden Frank Nickel und das neue Vorstandsmitglied

Mehr

"Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien - die Gründung von (Bürger-) Energiegenossenschaften"

Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien - die Gründung von (Bürger-) Energiegenossenschaften "Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien - die Gründung von (-) Energiegenossenschaften" Wolfdieter v. Trotha Landshut, 07.12.2011 Dezentrale Energieversorgung: Ein Thema mit langer

Mehr

Presseinformation. Vorläufige Bilanz 2014 Kreissparkasse Augsburg mit solider Entwicklung

Presseinformation. Vorläufige Bilanz 2014 Kreissparkasse Augsburg mit solider Entwicklung Vorläufige Bilanz 2014 Kreissparkasse Augsburg mit solider Entwicklung Augsburg In einem Umfeld, das von starkem Wettbewerb und grundlegenden Strukturveränderungen geprägt ist, entwickelte sich die Kreissparkasse

Mehr

Genossenschaften in Deutschland

Genossenschaften in Deutschland Genossenschaften in Deutschland Anwendungsgebiete für Genossenschaften in den Bereichen Pflege, neue Energien und Regionalförderung/Arbeitsförderung Dr. Andreas Wieg DGRV Deutscher Genossenschafts- und

Mehr

Pressemitteilung. Sparkasse Altötting-Mühldorf Gutes Ergebnis in schwierigen Zeiten. Mühldorf, im Mai Zusammenfassung

Pressemitteilung. Sparkasse Altötting-Mühldorf Gutes Ergebnis in schwierigen Zeiten. Mühldorf, im Mai Zusammenfassung Pressemitteilung Sparkasse Altötting-Mühldorf Gutes Ergebnis in schwierigen Zeiten Mühldorf, im Mai 2017 Zusammenfassung Die Sparkasse Altötting-Mühldorf hat im Geschäftsjahr 2016 ein gutes Geschäftsergebnis

Mehr

Presseinformation der. zum Jahresabschluss 2013. Volksbank Heiligenstadt eg. Gemeinsam mehr erreichen.

Presseinformation der. zum Jahresabschluss 2013. Volksbank Heiligenstadt eg. Gemeinsam mehr erreichen. der Volksbank Heiligenstadt eg zum Jahresabschluss 2013 Gemeinsam mehr erreichen. Volksbank Heiligenstadt eg Inhalt: Pressetext zum Jahresabschluss 2013 Anhang: Foto des Vorstandes Unternehmensleitbild

Mehr

Genossenschaft Modell mit Zukunft. Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien

Genossenschaft Modell mit Zukunft. Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien Genossenschaft Modell mit Zukunft Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien Agenda 1 Die bayerische Genossenschaftsorganisation 2 Die Rechtsform Genossenschaft (eg) 3 Aufbau und

Mehr

Nachhaltige Zukunftssicherung durch genossenschaftliches Wirtschaften

Nachhaltige Zukunftssicherung durch genossenschaftliches Wirtschaften Nachhaltige Zukunftssicherung durch genossenschaftliches Wirtschaften Eine Publikation der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft zum Ende des UN-Jahres der Genossenschaften 2012 Walter Vogt

Mehr

MITBESTIMMEN, MITGESTALTEN, MITGEWINNEN So funktioniert eine Genossenschaftsbank

MITBESTIMMEN, MITGESTALTEN, MITGEWINNEN So funktioniert eine Genossenschaftsbank MITBESTIMMEN, MITGESTALTEN, MITGEWINNEN So funktioniert eine Genossenschaftsbank 4 IMPRESSUM Herausgeber: BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN VOLKSBANKEN UND RAIFFEISENBANKEN BVR Schellingstraße 4 10785 Berlin

Mehr

01. /// i n t e r n at i o n a l e s ja h r d e r g e no s s e n s ch a f t e n

01. /// i n t e r n at i o n a l e s ja h r d e r g e no s s e n s ch a f t e n 01. /// i n t e r n at i o n a l e s ja h r d e r g e no s s e n s ch a f t e n W E RT E G e n o s s e n s c h a f t H a u s d e r F a i r n e s s Verantwortung für den eigenen erfolg übernehmen 10 G e

Mehr

Starker Partner der Region mit einer stabilen und soliden Ertragslage

Starker Partner der Region mit einer stabilen und soliden Ertragslage Pressemitteilung 7/2017 Paderborn/Detmold, 3. Februar 2017 Starker Partner der Region mit einer stabilen und soliden Ertragslage Die Sparkasse Paderborn-Detmold hat die gesellschaftlichen Herausforderungen

Mehr

Erfreuliches Wachstum im Kundengeschäft

Erfreuliches Wachstum im Kundengeschäft Pressemitteilung Kasseler Sparkasse: Geschäftsentwicklung 2016 Erfreuliches Wachstum im Kundengeschäft Kredit- und Einlagen-Bestände erhöht Darlehenszusagen ausgeweitet Fondsvolumen ausgebaut Ergebnisentwicklung

Mehr

Genossenschaftsmodelle in der Praxis

Genossenschaftsmodelle in der Praxis Genossenschaftsmodelle in der Praxis Kloster Heiligkreuztal, 11. Oktober 2013 Dr. Michael Roth Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e. V. Potenziale heutiger Genossenschaften Weltweit rund 800

Mehr

Vier Entwicklungen charakterisierten das Geschäftsjahr 2016:

Vier Entwicklungen charakterisierten das Geschäftsjahr 2016: Ordentliche Hauptversammlung der QSC AG 24. Mai 2017 Rede von Stefan A. Baustert Vorstand Finanzen Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre, meine sehr verehrten

Mehr

Nachhaltiges Wirtschaften im Oberland. Erfolgsmodell Genossenschaft Die Energiewende gemeinsam gestalten

Nachhaltiges Wirtschaften im Oberland. Erfolgsmodell Genossenschaft Die Energiewende gemeinsam gestalten Nachhaltiges Wirtschaften im Oberland Erfolgsmodell Genossenschaft Die Energiewende gemeinsam gestalten Wolfdieter v. Trotha Benediktbeuren, den 22.11.2012 Dezentrale Energieversorgung: Ein Thema mit langer

Mehr

Drei Landkreise auf dem Weg in die Energie-Zukunft Bürger-Akzeptanz durch kommunale Garantenstellung

Drei Landkreise auf dem Weg in die Energie-Zukunft Bürger-Akzeptanz durch kommunale Garantenstellung NEW Neue Energien West eg und Bürger-Energiegenossenschaft West eg zwei Genossenschaften ein Ziel Drei Landkreise auf dem Weg in die Energie-Zukunft Bürger-Akzeptanz durch kommunale Garantenstellung Lage

Mehr

Aus Ideen werden Bürgerprojekte Möglichkeiten von Genossenschaften zur Regionalentwicklung. Michael Diestel

Aus Ideen werden Bürgerprojekte Möglichkeiten von Genossenschaften zur Regionalentwicklung. Michael Diestel Aus Ideen werden Bürgerprojekte Möglichkeiten von Genossenschaften zur Regionalentwicklung Michael Diestel Aus Ideen werden Bürgerprojekte: Möglichkeiten von Genossenschaften zur Regionalentwicklung Rhön-Grabfeld

Mehr

Klimaschutz und regionale Wertschöpfung für Kommunen Der ländliche Raum als Energiespeckgürtel Ralf Keller

Klimaschutz und regionale Wertschöpfung für Kommunen Der ländliche Raum als Energiespeckgürtel Ralf Keller Klimaschutz und regionale Wertschöpfung für Kommunen Der ländliche Raum als Energiespeckgürtel 31.05.2011 Ralf Keller Global denken lokal handeln Klimaschutz ist eine globale Thematik. Von G 20 über Europa

Mehr

MEDIEN-INFORMATION. Volksbank Breisgau Nord eg mit gutem Ergebnis 2015 trotz anhaltendem Niedrigzins zuversichtlich

MEDIEN-INFORMATION. Volksbank Breisgau Nord eg mit gutem Ergebnis 2015 trotz anhaltendem Niedrigzins zuversichtlich MEDIEN-INFORMATION 29. Januar 2016 Volksbank Breisgau Nord eg mit gutem Ergebnis 2015 trotz anhaltendem Niedrigzins zuversichtlich Solides Jahresergebnis bestätigt die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells

Mehr

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2013

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2013 Verkäufe von Agrarland 213 Entwicklung der Kaufwerte für Agrarland Euro 4. 35. 3. 25. 2. 15. 1. 5. Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) 39.797 1997 1998 1999 2 21 22 23 24

Mehr

Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft

Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft Regionale Wirtschaftsförderung durch regionale Energieversorgung Neumarkt, 26. Februar 2011 Max Riedl Genossenschaftsverband Bayern e.v. Max Riedl Genossenschaftsverband

Mehr

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2014

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2014 Verkäufe von Agrarland 214 Entwicklung der Kaufwerte für Agrarland Euro 45. 4. 35. 3. 25. 2. 15. 1. 5. Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) 41.44 1997 1998 1999 2 21 22 23

Mehr

BayernLB erwirtschaftet 91 Mio. Euro im ersten Quartal 2016

BayernLB erwirtschaftet 91 Mio. Euro im ersten Quartal 2016 12. Mai 2016 BayernLB erwirtschaftet 91 Mio. Euro im ersten Quartal 2016 Kernkapitalquote nach hoher Rückzahlung an den Freistaat weiterhin sehr solide bei nun 13,2 Prozent Belastung durch Bankenabgabe

Mehr

Ulrich Ahlke Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Ulrich Ahlke Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit Inhalte des Vortrages Der Zukunftskreis Netzwerke energieland 2050: der strategische Ansatz Masterplan 100 % Klimaschutz Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten Fazit Der Zukunftskreis Gesamtfläche: 1.793

Mehr

Presse-Information Lauenburg/Elbe, Raiffeisenbank eg Lauenburg/Elbe mit solider. Bilanz Hohe Zuwachsraten im Kundengeschäft

Presse-Information Lauenburg/Elbe, Raiffeisenbank eg Lauenburg/Elbe mit solider. Bilanz Hohe Zuwachsraten im Kundengeschäft Presse-Information Lauenburg/Elbe, 06.02.2017 Raiffeisenbank eg Lauenburg/Elbe mit solider Bilanz 2016 Hohe Zuwachsraten im Kundengeschäft Alte Wache 17 21481 Lauenburg/Elbe Ihr Ansprechpartner: Frau Kim

Mehr

Volksbank strikt gegen eine europäische Einlagensicherung. Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen eg und mit ihr sämtliche Volksbanken und Raiffeisenbanken

Volksbank strikt gegen eine europäische Einlagensicherung. Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen eg und mit ihr sämtliche Volksbanken und Raiffeisenbanken Presse-Information Nürtingen, 2 Volksbank strikt gegen eine europäische Einlagensicherung Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen eg und mit ihr sämtliche Volksbanken und Raiffeisenbanken Schillerplatz 7 72622

Mehr

Zwei Genossenschaften ein Ziel

Zwei Genossenschaften ein Ziel NEW Neue Energien West eg und Bürger-Energiegenossenschaft West eg Zwei Genossenschaften ein Ziel Eine Region auf dem Weg in die Energie-Zukunft Bürger-Akzeptanz durch kommunale Garantenstellung NEW eg:

Mehr

Finanzierung von Windenergieprojekten mit Nachrangdarlehen und Geschäftsanteilen Micha Jost Gründungs- und Vorstandsmitglied

Finanzierung von Windenergieprojekten mit Nachrangdarlehen und Geschäftsanteilen Micha Jost Gründungs- und Vorstandsmitglied Energiegenossenschaft Starkenburg eg damit Klimaschutz zum Volkssport wird Finanzierung von Windenergieprojekten mit Nachrangdarlehen und Geschäftsanteilen Micha Jost Gründungs- und Vorstandsmitglied Finanzierung

Mehr

Die Energie des Dorfes dem Dorfe: Vom Wirtschaftspotential erneuerbarer Energien.

Die Energie des Dorfes dem Dorfe: Vom Wirtschaftspotential erneuerbarer Energien. Die Energie des Dorfes dem Dorfe: Vom Wirtschaftspotential erneuerbarer Energien. Rhön-Grabfeld e.v. 50 % 50 % Aufgabe: Projektierung, Initiierung, Realisierung und Optimierung von eigenständigen Projekten

Mehr

Wärme Strom. Elektromobilität

Wärme Strom. Elektromobilität Wärme Strom Elektromobilität Vorstellung der Energiegenossenschaft 1. Entwicklung der Nahwärmegenossenschaft seit 2008 2. Technische Ausstattung 3. Wertschöpfung durch genossenschaftlichen Wärmevertrieb

Mehr

Vision WIR SIND DIE BANK als Qualitätsführer in der Region Südwestpfalz Alleinstellungsmerkmale Grundwerte Wettbewerbsvorteile Wettbewerbsstrategie

Vision WIR SIND DIE BANK als Qualitätsführer in der Region Südwestpfalz Alleinstellungsmerkmale Grundwerte Wettbewerbsvorteile Wettbewerbsstrategie Vision WIR SIND DIE BANK als Qualitätsführer in der Region Südwestpfalz als dauerhafter und verlässlicher Geschäftspartner, Arbeitgeber, Ausbilder, Auftraggeber, Steuerzahler, Förderer und Veranstalter

Mehr

Bilder mit Bildlegenden

Bilder mit Bildlegenden BayWa AG Halbjahres-Pressekonferenz, 5. August 2010 Bilder mit Bildlegenden Motiv Agrar Die Sparte Agrar der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Betriebsmitteln erzielte im ersten Halbjahr

Mehr

Regionalkonferenz Energiewende Oberfranken

Regionalkonferenz Energiewende Oberfranken Regionalkonferenz Energiewende Oberfranken Genossenschaftliche Konzepte zur regionalen Umsetzung unter Einbindung von Bürgern und Kommunen Wolfdieter v. Trotha Bayreuth, den 18.04.2012 Dezentrale Energieversorgung:

Mehr

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2012

Verkäufe von Agrarland in Bayern 2012 Verkäufe von Agrarland 212 Entwicklung der Kaufwerte für Agrarland Euro 3. 25. 2. 15. 1. 5. Kaufwerte je Hektar Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) 31.841 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26

Mehr

Für starke Städte, Gemeinden und Landkreise. Für eine lebenswerte Heimat.

Für starke Städte, Gemeinden und Landkreise. Für eine lebenswerte Heimat. Für starke Städte, Gemeinden und Landkreise. Für eine lebenswerte Heimat. Wahlaufruf des Bundesvorstands der CDU Deutschlands anlässlich der Kommunalwahlen in zehn Bundesländern am 25. Mai 2014. Für starke

Mehr

S Sparkasse. Lemgo. Leistungsbilanz Wenn`s um Geld geht. Bernd Dabrock Vorsitzender des Vorstandes. Klaus Drücker Mitglied des Vorstandes

S Sparkasse. Lemgo. Leistungsbilanz Wenn`s um Geld geht. Bernd Dabrock Vorsitzender des Vorstandes. Klaus Drücker Mitglied des Vorstandes Starker Partner in der Region. Leistungsbilanz 2016 Wenn`s um Geld geht S Sparkasse Lemgo Klaus Drücker Mitglied des Vorstandes Bernd Dabrock Vorsitzender des Vorstandes Bernd Brummermann Mitglied des

Mehr

ENERGIESPAREN IN BÜRGERHAND. Fabian Zuber Berlin, 6. Oktober 2015

ENERGIESPAREN IN BÜRGERHAND. Fabian Zuber Berlin, 6. Oktober 2015 ENERGIESPAREN IN BÜRGERHAND Fabian Zuber Berlin, 6. Oktober 2015 ENERGIESPAREN IN BÜRGERHAND 1. Beitrag der Bürgerenergie zur Energiewende 2. Status und Besonderheiten der Energiegenossenschaften 3. Beispiele

Mehr

S Finanzgruppe. Bei den Sparkassen ist das Geld der Kunden in guten Händen

S Finanzgruppe. Bei den Sparkassen ist das Geld der Kunden in guten Händen S Finanzgruppe Bei den Sparkassen ist das Geld der Kunden in guten Händen Information für Kunden der Sparkassen-Finanzgruppe Die Sparkassen haben ein sehr stabiles Geschäftsmodell mit überschaubaren Risiken.

Mehr

Altmühl Jura Energiegenossenschaft eg. Energiewende in der Altmühl-Jura-Region

Altmühl Jura Energiegenossenschaft eg. Energiewende in der Altmühl-Jura-Region Altmühl Jura Energiegenossenschaft eg Zukunft mitgestalten, mitverdienen Energiewende in der Altmühl-Jura-Region Bürger werden regionale Energieversorger Altmühl Jura Gemeinden Was ist Altmühl-Jura? 11

Mehr

Wachsen in Jena. Verwurzelt mit der Region. Thomas Dirkes

Wachsen in Jena. Verwurzelt mit der Region. Thomas Dirkes Wachsen in Jena. Verwurzelt mit der Region. Energiewende: Chancen und Risiken der Bürgerbeteiligung und Kooperation aus Sicht der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck 2 Stadt Jena mit ca. 105.000 Einwohnern

Mehr

Unternehmenszweck und -aufgaben

Unternehmenszweck und -aufgaben Unternehmenszweck und -aufgaben Das oberste Ziel der Genossenschaft und ihre Aufgaben leiten sich direkt aus der Satzung ab: Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare

Mehr

Trotz Niedrigzinsen auf Erfolgskurs.

Trotz Niedrigzinsen auf Erfolgskurs. Presse-Information Korntal-Münchingen, 13. März 2015 Trotz Niedrigzinsen auf Erfolgskurs. In allen wichtigen Größen konnte die Volksbank Strohgäu 2014 zulegen. Das betreute Kundenvolumen wächst auf 1.123

Mehr

Leitbild der Sana Kliniken AG. Wir gehen neue Wege und setzen neue Maßstäbe

Leitbild der Sana Kliniken AG. Wir gehen neue Wege und setzen neue Maßstäbe Leitbild der Sana Kliniken AG Wir gehen neue Wege und setzen neue Maßstäbe 2 Unsere Mission Wir gehen neue Wege und setzen Maßstäbe Die Sana Kliniken AG ist einer der führenden Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen

Mehr

Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft

Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft Eingetragene Genossenschaft Rechtsform mit Zukunft Regionale Wirtschaftsförderung durch regionale Energie- und Wärmeversorgung Wang, 2. Februar 2012 Max Riedl Genossenschaftsverband Bayern e.v. Max Riedl

Mehr

Genossenschaften. Organisation, Praxis und Gründung von Genossenschaften. Bernhard Brauner 4. Juli 2017

Genossenschaften. Organisation, Praxis und Gründung von Genossenschaften. Bernhard Brauner 4. Juli 2017 Genossenschaften Organisation, Praxis und Gründung von Genossenschaften Bernhard Brauner 4. Juli 2017 Vorstellung Dipl.-Betriebswirt (FH) Bernhard Brauner Abteilungsleiter Beratung und Betreuung Ware/Agrar

Mehr

Erwin Grassl Vorstand der Raiffeisenbank Roth-Schwabach eg. Genossenschaften: Aufbau und Wirtschaftsfaktor Partner in der Finanzmarktkrise

Erwin Grassl Vorstand der Raiffeisenbank Roth-Schwabach eg. Genossenschaften: Aufbau und Wirtschaftsfaktor Partner in der Finanzmarktkrise Erwin Grassl Vorstand der Raiffeisenbank Roth-Schwabach eg Genossenschaften: Aufbau und Wirtschaftsfaktor Partner in der Finanzmarktkrise Prinzipien der Genossenschaften Mitte des 19. Jahrhunderts Gründung

Mehr

Bankenaufsicht im Dialog 2015

Bankenaufsicht im Dialog 2015 I Bankenaufsicht im Dialog 2015 Grußwort V Grußwort Acht Jahre ist es nun her, dass mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers die globale Finanzkrise begonnen hat, und noch immer bestimmt sie das Denken

Mehr

Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen in vielfältigen wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zu ihrer Mit- und Umwelt.

Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen in vielfältigen wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zu ihrer Mit- und Umwelt. Unsere Leitlinien 1 Vorwort Unternehmen und ihre Mitarbeiter stehen in vielfältigen wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zu ihrer Mit- und Umwelt. Die unterschiedlichen Blickwinkel auf die RheinEnergie

Mehr

Pressegespräch zum Jahresabschluss 2014. Dienstag, 28. April 2015

Pressegespräch zum Jahresabschluss 2014. Dienstag, 28. April 2015 Pressegespräch zum Jahresabschluss 2014 Dienstag, 28. April 2015 Ausgangslage 2014 Niedrigzinsumfeld (EZB-Leitzins inzwischen bei 0,05%) Neue Aufsicht, Asset Quality Review (AQR) und Stresstest der EZB

Mehr

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Finanzmarktreform 22.01.2015 Lesezeit 3 Min Zu kurz gedacht In Deutschland haben die meisten Darlehen an Häuslebauer und Wohnungskäufer lange

Mehr

Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien

Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien Gestaltung der Energiewende nach genossenschaftlichen Prinzipien Genossenschaftliche Konzepte zur regionalen Umsetzung unter Einbindung von Bürgern und Kommunen Stand: 30.04.2012 Dezentrale Energieversorgung:

Mehr

Stand der Energiewende in Bayern betriebliche Handlungsmöglichkeiten

Stand der Energiewende in Bayern betriebliche Handlungsmöglichkeiten Betriebsrätemesse IG Metall Erlangen Stand der Energiewende in betriebliche Handlungsmöglichkeiten Erlangen, 25.6.2014 Dr. Andrea Fehrmann, IG Metall sleitung Die Energiewende aus Sicht der IG Metall ein

Mehr

Sparkasse Werra-Meißner

Sparkasse Werra-Meißner Pressemitteilung Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter stabil Eschwege, 31. Januar 2017 Bei der Jahrespressekonferenz präsentierte der Vorstand, vertreten durch den Vorsitzenden Frank Nickel,

Mehr

Jahresbericht Zahlen und Statistiken

Jahresbericht Zahlen und Statistiken Jahresbericht 2016 Zahlen und Statistiken Der RWGV auf einen Blick Mitglieder der Fachvereinigung der Kreditgenossenschaften 1) Mitglieder der Fachvereinigung der landwirtschaftlichen 2) 3) Genossenschaften

Mehr

Solides Ergebnis unter schwierigen Rahmenbedingungen

Solides Ergebnis unter schwierigen Rahmenbedingungen Pressemitteilung Solides Ergebnis unter schwierigen Rahmenbedingungen Lemgo, 26. Januar 2017 Bernd Dabrock, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Lemgo, blickte gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen

Mehr

Die Genossenschaftsbank.

Die Genossenschaftsbank. Die Genossenschaftsbank. Zu regional für diese Welt? 23. April 2013 Ludwig Erhard Haus So sah es noch 2009 aus 2 Wirtschaftsfaktor Genossenschaften Ökonomische Funktionsauslagerung bei individueller Selbständigkeit

Mehr

Entschließung des Bundesrates zur Vollendung der Nachkrisenreformagenda des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS)

Entschließung des Bundesrates zur Vollendung der Nachkrisenreformagenda des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS) Bundesrat Drucksache 575/16 (Beschluss) 25.11.16 Beschluss des Bundesrates Entschließung des Bundesrates zur Vollendung der Nachkrisenreformagenda des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS) Der Bundesrat

Mehr

Bilanzpressekonferenz

Bilanzpressekonferenz Frankfurt am Main, 7. März 212 Vorläufige Zahlen, Stand März 212 Sparkassen: Steigendes Geschäftsvolumen Jahr Bilanzsumme 1) Kredite an Kunden 1) Kundeneinlagen 1) Bilanzsumme 1), Kredite 1) und Einlagen

Mehr

Herzlich willkommen bei. Ihrer Bank!

Herzlich willkommen bei. Ihrer Bank! Herzlich willkommen bei Ihrer Bank! Liebes Mitglied, herzlichen Glückwunsch! Sie gehören zu einer starken Gemeinschaft: Über 17 Mio. Menschen in Deutschland haben sich ebenso wie Sie für eine Mitgliedschaft

Mehr

Die Energiewende im ländlichen Verteilnetz. Uelzen, 28. Mai 2013 Thorsten Gross, E.ON Avacon AG

Die Energiewende im ländlichen Verteilnetz. Uelzen, 28. Mai 2013 Thorsten Gross, E.ON Avacon AG Die Energiewende im ländlichen Verteilnetz Uelzen, 28. Mai 2013 Thorsten Gross, E.ON Avacon AG Inhalt 1. E.ON Avacon Ein ländlicher Verteilnetzbetreiber 2. Das Großprojekt Energiewende Ziele, Maßnahmen,

Mehr

UNTERNEHMENS- LEITBILD

UNTERNEHMENS- LEITBILD UNTERNEHMENS- LEITBILD Genossenschaftlich erfolgreich handeln Unsere Bank wurde im Jahr 1858 von Bürgern, Handwerkern und Kaufleuten gegründet. Seither ist sie kontinuierlich, auch durch Fusionen, zu einer

Mehr

Kommunen, Energiewende und Hessische Gemeindeordnung Was ist erlaubt? 22. März 2012 Dr. David Rauber

Kommunen, Energiewende und Hessische Gemeindeordnung Was ist erlaubt? 22. März 2012 Dr. David Rauber Kommunen, Energiewende und Hessische Gemeindeordnung Was ist erlaubt? 22. März 2012 Dr. David Rauber Wirtschaftliche Betätigungen der Gemeinden Eine wirtschaftliche Betätigung liegt in dem Inverkehrbringen

Mehr

Gemeinsame Veranstaltung von DBV und ZDH am 28. September 2011 in Berlin. Landwirtschaft und Handwerk Gemeinsam erfolgreich im ländlichen Raum

Gemeinsame Veranstaltung von DBV und ZDH am 28. September 2011 in Berlin. Landwirtschaft und Handwerk Gemeinsam erfolgreich im ländlichen Raum Gemeinsame Veranstaltung von DBV und ZDH am 28. September 2011 in Berlin Landwirtschaft und Handwerk Gemeinsam erfolgreich im ländlichen Raum Grußwort von Dr. Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen

Mehr

Zuverlässige Partner bei der Unternehmensfinanzierung

Zuverlässige Partner bei der Unternehmensfinanzierung Deutscher Sparkassen- und Giroverband Zuverlässige Partner bei der Unternehmensfinanzierung Sparkasse Pfaffenhofen Pfaffenhofen, 01. September 2010 Dezentrale Kreditinstitute mit Verankerung in der Realwirtschaft

Mehr

Kurzbericht 2009. Sparkasse Landshut

Kurzbericht 2009. Sparkasse Landshut Kurzbericht 2009 Sparkasse Landshut Geschäftsentwicklung 2009. Wir ziehen Bilanz. Globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise: das beherrschende Thema 2009. Ihre Auswirkungen führten dazu, dass erstmalig

Mehr

Produktivgenossenschaften in Bayern Betreuung und Beratung Nürnberg, 20. März 2015

Produktivgenossenschaften in Bayern Betreuung und Beratung Nürnberg, 20. März 2015 Produktivgenossenschaften in Bayern Betreuung und Beratung Nürnberg, 20. März 2015 Dr. Klaus A. Hein Agenda 1 Der Genossenschaftsverband Bayern e. V. 2 Besondere Kennzeichen von Produktivgenossenschaften

Mehr

Leitbild. kompetent engagiert leistungsstark. Wir bieten nachhaltig bessere Lösungen!

Leitbild. kompetent engagiert leistungsstark. Wir bieten nachhaltig bessere Lösungen! Leitbild kompetent engagiert leistungsstark Wir bieten nachhaltig bessere Lösungen! UNSER ANTRIEB Dieses Leitbild soll unserer genossenschaftlichen Bank den Weg in eine erfolgreiche Zukunft weisen. Leistungsstarke

Mehr

Pressemitteilung. Frankfurter Sparkasse erzielt erneut gutes Ergebnis

Pressemitteilung. Frankfurter Sparkasse erzielt erneut gutes Ergebnis Pressemitteilung Frankfurter Sparkasse erzielt erneut gutes Ergebnis Mit 134,6 Mio. EUR zweitbestes Ergebnis vor Steuern in 193-jähriger Geschichte Solide Eigenkapitalrendite von 15,2 % bei auskömmlicher

Mehr

Regionale Konzepte für erneuerbare Energien

Regionale Konzepte für erneuerbare Energien Regionale Konzepte für erneuerbare Energien Die Genossenschaft als geeignetes Betreibermodell zur Produktion und Vermarktung alternativer Energien Genossenschaftsverband e.v. Seite 1 Übersicht 1. Ausgangslage

Mehr

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold. weiterhin auf solidem Wachstumskurs. PRESSEINFORMATION vom 05. Februar 2013

Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold. weiterhin auf solidem Wachstumskurs. PRESSEINFORMATION vom 05. Februar 2013 PRESSEINFORMATION vom 05. Februar 2013 Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold Unternehmenskommunikation Neuer Platz 1 33098 Paderborn Ihre Gesprächspartnerin: Sylvia Hackel Telefon: 05251 294-279 Fax: 05251

Mehr

Energiegenossenschaften Umfrage 2012. 19. Juli 2012

Energiegenossenschaften Umfrage 2012. 19. Juli 2012 Energiegenossenschaften Umfrage 2012 19. Juli 2012 Datenbasis Grundgesamtheit (Neue EE-eGs seit 2005) 506* Rücklauf Fragebögen 290 Erhebungszeitraum Februar bis Mai 2012 Bearbeiter Vorstand oder Aufsichtsrat

Mehr

Pressemitteilung. Energiegenossenschaften im Dialog mit Tarek Al-Wazir: Ausschreibung der EEG-Förderung vernachlässigt Bürgerbeteiligung

Pressemitteilung. Energiegenossenschaften im Dialog mit Tarek Al-Wazir: Ausschreibung der EEG-Förderung vernachlässigt Bürgerbeteiligung Pressemitteilung Energiegenossenschaften im Dialog mit Tarek Al-Wazir: Ausschreibung der EEG-Förderung vernachlässigt Bürgerbeteiligung Verwaltungssitz Neu-Isenburg Wilhelm-Haas-Platz 63263 Neu-Isenburg

Mehr

Starke Gemeinsame Agrarpolitik erhalten Genossenschaften als Zukunftsmodell stärken! Gemeinsame Positionen der Agrargenossenschaften zur Agrarstruktur

Starke Gemeinsame Agrarpolitik erhalten Genossenschaften als Zukunftsmodell stärken! Gemeinsame Positionen der Agrargenossenschaften zur Agrarstruktur Genossenschaftsverband e.v. Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.v. Starke Gemeinsame Agrarpolitik erhalten Genossenschaften als Zukunftsmodell stärken! Juni 2017 Gemeinsame

Mehr

Landwirtschaft als tragende Säule des ländlichen Raums

Landwirtschaft als tragende Säule des ländlichen Raums Landwirtschaft als tragende Säule des ländlichen Raums Grafschafter Volksbank eg Bereichsleiter Euregio Agrar Inhalt Vorstellung unserer Region Historische Entwicklung: Woher kommen wir? Aktuell: Bedeutung

Mehr

Lissabonner Erklärung zur Gesundheit am Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen KMU (2001)

Lissabonner Erklärung zur Gesundheit am Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen KMU (2001) Lissabonner Erklärung zur Gesundheit am Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen KMU (2001) Diese Erklärung wurde vom ENBGF auf dem Netzwerktreffen am 16. Juni 2001 verabschiedet und auf der anschließenden

Mehr

s Sparkasse Mainz Pressemitteilung -vorläufige Zahlen- Sparkasse Mainz: Gut für die Menschen. Gut für die Region.

s Sparkasse Mainz Pressemitteilung -vorläufige Zahlen- Sparkasse Mainz: Gut für die Menschen. Gut für die Region. s Sparkasse Mainz Pressemitteilung -vorläufige Zahlen- Sparkasse Mainz: Gut für die Menschen. Gut für die Region. Kontinuität in der Geschäftspolitik zahlt sich aus. Sparkasse Mainz auch in der anhaltenden

Mehr

Wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden bei der Windenergienutzung

Wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden bei der Windenergienutzung Wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden bei der Windenergienutzung Eberswalde, 08. August 2012 Stephanie Reinhardt Städte- und Gemeindebund Der Ausgangspunkt: BbgKVerf 2 Absatz 1 Die Gemeinde erfüllt

Mehr

Sparda-Banken ziehen positive Bilanz

Sparda-Banken ziehen positive Bilanz Sparda-Banken ziehen positive Bilanz Kreditvolumen wächst um 4,1 Prozent und knackt 40-Milliarden-Marke Jahresüberschuss leicht verbessert Netto 55.500 neue Mitglieder Bekenntnis zur Direktbank mit Filialnetz

Mehr

Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor. Stand: 01/2017

Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor. Stand: 01/2017 Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor Stand: 01/2017 Was uns antreibt Aktiv und ganzheitlich für unsere Mitglieder und Kunden Sie als Mitglied und Teilhaber unserer Bank stehen bei der Förderung, Beratung

Mehr

Presseinformation. Volksbanken und Raiffeisenbanken treiben integriertes Kundenmanagement voran

Presseinformation. Volksbanken und Raiffeisenbanken treiben integriertes Kundenmanagement voran Presseinformation Volksbanken und Raiffeisenbanken treiben integriertes Kundenmanagement voran Verzahnung von On- und Offline-Welt 2012 dynamische Entwicklung im Kundengeschäft Fusion mit dem Mitteldeutschen

Mehr

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 Pressemitteilung 11. März 2015 Erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank zieht Bilanz WITTLICH - Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Wittlich setzt weiter auf persönliche

Mehr

Energiegenossenschaften und soziale Verantwortung

Energiegenossenschaften und soziale Verantwortung Energiegenossenschaften und soziale Verantwortung 2013 RA Christoph A. Gottwald, LL. M. RWGV Energiegenossenschaften und soziale Verantwortung RA Christoph A. Gottwald, LL. M. Inhalt. 1. Kurzvorstellung

Mehr

MLP Hauptversammlung Wiesloch, 16. Juni 2016

MLP Hauptversammlung Wiesloch, 16. Juni 2016 Wiesloch, Überblick zum Geschäftsjahr 2015 MLP profitiert 2015 so stark wie nie zuvor von der Verbreiterung der Umsatzbasis. Wachstum in nahezu allen Beratungsfeldern Altersvorsorge bleibt marktbedingt

Mehr

Presseinformation. BW-Bank mit solidem Jahresergebnis. 7. Mai 2014

Presseinformation. BW-Bank mit solidem Jahresergebnis. 7. Mai 2014 Christian Potthoff Pressesprecher Baden-Württembergische Bank Kleiner Schlossplatz 11 70173 Stuttgart Telefon 0711 127-73946 Telefax 0711 127-74861 Christian.Potthoff@BW-Bank.de www.bw-bank.de BW-Bank

Mehr

Konzernergebnis Q1 2016

Konzernergebnis Q1 2016 Konzernergebnis Q1 2016 BayernLB erwirtschaftet 91 Mio. EUR im 1. Quartal 2016 Agenda» Überblick Q1 2016» Ertragslage» Anhang: Detailtabellen Das 1. Quartal 2016 im Überblick Solides Ergebnis vor Steuern

Mehr

Weiterentwicklung der Bankenregulierung

Weiterentwicklung der Bankenregulierung Weiterentwicklung der Bankenregulierung Keyfacts über Bankenregulierung - Transparenz sollte erhöht werden - Komplexität sollte verringert werden - Planbarkeit sollte verbessert werden Seit der Finanzkrise

Mehr

Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor.

Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor. Volksbank Albstadt - Wir stellen uns vor www.volksbank-albstadt.de Stand: 09/2017 2 Was uns antreibt Aktiv und ganzheitlich für unsere Mitglieder und Kunden Sie als Mitglied und Teilhaber unserer Bank

Mehr

bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank

bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank Pressemitteilung 16. März 2016 Über 20.000 Menschen sind Mitglied bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank Kreditgenossenschaft ist mit Verlauf und Ergebnis des Jahres 2015 zufrieden WITTLICH - Die

Mehr

Bauern bewegen: Gemeinsame Projekte bringen uns voran.

Bauern bewegen: Gemeinsame Projekte bringen uns voran. 45. Woche der Erzeuger und Vermarkter am Dienstag, 17. November 2015 in Herrsching am Ammersee Bauern bewegen: Gemeinsame Projekte bringen uns voran. Michael Diestel Geschäftsführer Bayerischer Bauernverband,

Mehr

INDUTEC Reine Perfektion!

INDUTEC Reine Perfektion! INDUTEC Reine Perfektion! Unsere Vision und unsere Werte Indutec Umwelttechnik GmbH & Co. KG Zeißstraße 22-24 D-50171 Kerpen / Erft Telefon: +49 (0) 22 37 / 56 16 0 Telefax: +49 (0) 22 37 / 56 16 70 E-Mail:

Mehr

Regionale Konzepte für erneuerbare Energien

Regionale Konzepte für erneuerbare Energien Regionale Konzepte für erneuerbare Energien Organisation, Gründung und Praxis von Energiegenossenschaften Bernhard Brauner Genossenschaftsverband e.v. Seite 1 Übersicht 1. Genossenschaftsgesetz - Genossenschaftsverband

Mehr

Geschäftsfeld Lichtcontracting Best-Practices Beispiele von Energiegenossenschaften. Landratsamt Emmendingen. 11. Mai 2017 Lukas Winkler

Geschäftsfeld Lichtcontracting Best-Practices Beispiele von Energiegenossenschaften. Landratsamt Emmendingen. 11. Mai 2017 Lukas Winkler Geschäftsfeld Lichtcontracting Best-Practices Beispiele von Energiegenossenschaften Landratsamt Emmendingen 11. Mai 2017 Lukas Winkler 1) Vorstellung Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.v.

Mehr

Bilanzpressekonferenz. Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Geschäftsjahr 2014

Bilanzpressekonferenz. Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Geschäftsjahr 2014 Bilanzpressekonferenz der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Geschäftsjahr 2014 Überblick I. Geschäftsentwicklung 2014 II. Position der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im Marktumfeld

Mehr