Anforderungen an eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge. Dipl. Kfm. Roland J. Gördes. Frankfurt, 21. November 2012
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1 Anforderungen an eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge Dipl. Kfm. Roland J. Gördes Frankfurt, 21. November 2012
2 Zitate Nachfolger verzweifelt gesucht. Die WELT Aktuell, Kein Thema im Leben eines Unternehmens wird so verdrängt wie das der Nachfolge. Die Senioren können nicht loslassen. Joachmin Brüser Brun-Hagen Hennerkes Nach dem Motto, Der frühe Vogel fängt den Wurm gehören diejenigen Unternehmer zu den Glücklichen, die sich zum frühest möglichen Zeitpunkt mit dem Nachfolgeproblem auseinandersetzen. Stefan Rasche 2
3 Das aktuelle Nachfolgegeschehen
4 Anstehende Unternehmensnachfolgen Zur Übertragung anstehende Unternehmen 2010 bis 2014 in Deutschland nach Bundesländern Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Quelle: IfM Bonn 4
5 Übergabegründe Jährliche Unternehmensübertragungen und betroffene Beschäftigte im Zeitraum 2010 bis 2014 nach Übergabegründen Unternehmen mit ca Beschäftigten Übergabegrund Alter Unternehmen mit ca Beschäftigten Übergabegrund Tod Unternehmen mit ca Beschäftigten Übergabegrund Krankheit 900 Unternehmen mit ca Beschäftigten Quelle: IfM Bonn 5
6 Die Nachfolgelösungen in der Praxis Nachfolgelösungen in deutschen Familienunternehmen Nachfolge innerhalb der Familie 43,80% Verkauf an ein Unternehmen 21,10% Management-Buy-In 16,50% Managment-Buy-Out 10,20% Stilllegung 8,30% Quelle: IfM Bonn 6
7 DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2012 Soviel Prozent der Firmeninhaber sind nicht rechtzeitig vorbereitet fordern einen überhöhten Kaufpreis finden keinen passenden Nachfolger können emotional nicht "loslassen" warten mit Verkauf, um Altersvorsorge aufzustocken befürchteten hohe Erbschaftsteuerbelastung andere Gründe 9 8 Quelle: DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge
8 Nachfolge tut Not!
9 Rahmenbedingungen Gesellschafter, Vorstände, Geschäftsführer oder andere Leistungsträger können nur zeitlich begrenzt Verantwortung übernehmen: Sie wollen bzw. müssen in den Ruhestand gehen und daher ihre Nachfolge regeln! Von außen: ganz normaler, selbstverständlicher Vorgang im Unternehmen Praxis: Kein Thema im Leben eines Unternehmers wird so sehr verdrängt wie das der Nachfolge! Erfordert emotionale Stabilität Traditionelle Familiennachfolge immer seltener die Lösung der Nachfolgesituation Kreditinstitute fordern im Rahmen einer Kreditwürdigkeitsprüfung (Rating) klare Nachfolgeregelungen Enge Verzahnung von geschäftlichem und privatem Umfeld des Unternehmers erschwert die Unternehmensnachfolge Nebenbedingung: Auftritt von ausländischen Investoren auch im Mittelstand 9
10 Häufige Fragestellungen aber bis dahin: Notfallkoffer packen! 10
11 Notfall-Koffer Geregelte Stellvertretung Vollmachten für alle Konten Unternehmenstestament Liste der wichtigsten Lieferanten und Kunden Anweisungen für wichtige Projekte Passwörter, Codes und PINS für Computer, Online-Banking usw. Wo befinden sich die wichtigsten Unterlagen, Schlüssel usw. des Unternehmens? 11
12 Nachfolgeprozess
13 Lieferanten Abnehmer Unternehmensumfeld Rahmenbedingungen: Recht, Steuern, Gesellschaft Unternehmer Unternehmen Nachfolger Mitarbeiter Gesellschafter Finanzierungspartner 13
14 Nachfolge als Managementaufgabe Interessenausgleich Psychologie/ Emotionen Strategie Übergabe Zeit Erwartungshaltungen Wirtschaftliche Notwendigkeit Rechtliche/ steuerliche Rahmenbedingungen 14
15 Störgrößen
16 Unternehmenslogik und Familienlogik - zwei Welten Unternehmen Rationalität Finanzierung Verdienst Delegation Ziele / Ergebnisse Wettbewerbsfähigkeit Veränderung Familie Emotionen Sparen Zugehörigkeit Kontrolle Werte Kultur Tradition 16
17 Die Qualifikation des Nachfolger Der Unternehmer: Bereitschaft / Fähigkeit zur Führungsverantwortung, Risikobereitschaft Der Vertriebler: Persönliche Fähigkeiten, wie Kommunikationsfähigkeit, Ausstrahlung Der Techniker: Wissen um Technologien, Verfahren und Methoden Der Kaufmann: Wissen um Liquiditäts-, Ertrags- und Vermögenssteuerung 17
18 Unternehmenswert - Zwei Blickwinkel Zwischen dem potenziellen Übernehmer und dem Übergeber besteht häufig ein Interessenkonflikt bezüglich des Unternehmenswertes. Unternehmen Übernehmer Übergeber UNTERNEHMENSWERT 18
19 Typische Störfaktoren im Prozess Kein klares Anforderungsprofil, dem der Nachfolger entsprechen sollte Senior und Nachfolger haben unterschiedliche Wertvorstellungen Zeitpunkt der Übergabe nicht verbindlich festgelegt Fehlende Kommunikation im Unternehmen Konflikte werden nicht ausdiskutiert Weit abweichende Einschätzung zum Unternehmenswert Unzureichende Eigenmittel / Finanzierung / Sicherheiten Zugehörigkeit zu einer Problembranche Störfaktoren erkennen und konsequent abstellen 19
20 Die Anforderungen an das Unternehmen Wirtschaftlich rentabler und wettbewerbsfähiger Betrieb Belastbarer Unternehmenswert Eine exakte Planung für die Umsetzung, die folgende Teilaspekte beinhaltet: Rechtliche Rahmenbedingungen Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Steuerliche Rahmenbedingungen Personelle Rahmenbedingungen Zielgerichtete Meilenstein-Planung Ein qualifizierter und geeigneter Nachfolger Konsequente Umsetzung Nebenbedingung: Altersversorgung / Erbregelung Übergabefähiges Unternehmen und konsequenter Fahrplan 20
21 Nachfolge-Check Bestandteile des Nachfolge-Checks S Sparkasse Hannover 21
22 Erfolgsfaktoren einer gelungenen Unternehmensnachfolge
23 Sensibilisierung Erfolgte Übergabe / expost Planung Erfolgreiche Übergabe Integratives Modell für eine erfolgreiche Nachfolge (ifh & Uni Siegen) Branchen-Umfeld (Wettbewerbsstruktur, Regulierungen, ) Übergeber Unternehmens-Kontext (Wettbewerbsstruktur, Regulierungen, ) Übernehmer Übergabeprozess Zeitverlauf & Meilensteine Basisplan / 1. Schritte Aufbau Nachfolger Auswahl Nachfolger Übergabe Führung / Eigentum Evaluierung und Feedback-Loops Familien-Kontext (Dynamik in der Familie, Einfluss der Familie auf Geschäftsentscheidungen; Familienbeirat / Treffen) Makro-Umfeld (Kultur, Gesetze, Normen, Regeln, Ethik, Religion, ) 23
24 Handlungsempfehlungen
25 Wichtige Schritte zur Nachfolge Persönliche Ziele definieren Alterssicherung / Familiensicherung Langfristige Sicherung des Unternehmens / Lebenswerkes Abgabe der Verantwortung oder weiterhin Einfluss besitzen Zeitpunkt / Zeitraum für die Nachfolge festlegen Das Unternehmen auf die Übergabe vorbereiten Schwachstellen erkennen, analysieren und beseitigen Strategie festlegen (Markt, Produkte, Vertrieb, Organisation, Investitionen) Altlasten definieren und beseitigen Transparenz für alle Beteiligten schaffen Mitarbeiter und Führungskräfte für das Thema sensibilisieren Nachfolger finden (Nachfolge innerhalb der Familie, Mitarbeiter oder extern) Persönliche Ziele des Nachfolgers abgleichen Übergabemodalitäten festlegen Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen festlegen Nachfolger intensiv vorbereiten Übergabe des Unternehmens an den Nachfolger 25
26 Fazit Nachfolge ist DIE Herausforderung im Unternehmerleben Rechtzeitige Sensibilisierung erhöht die Erfolgschancen Notfallregelungen sichern reibungslose Geschäftsfortführung für alle Fälle Realistische Erwartungen erleichtern den Prozess Klarer Fahrplan und eine offene Kommunikation verringern Reibungsverluste Konsequenz in der Umsetzung führt zum Ziel und natürlich eine rechtzeitige Einbindung und Unterstützung im Prozess durch Externe! 26
27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 27
28 Kontakt GRC Hannover Gördes, Rhöse & Collegen Unternehmensberatung GmbH Karl-Wiechert-Allee 1d Hannover Telefon: / Fax: / Berlin Gördes, Rhöse & Collegen Unternehmensberatung GmbH Berlin Brandenburgische Straße Berlin info@grc-ub.de Telefon: 0 30 / Fax: 0 30 /
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