Was ist Sünde? Und was hat die Torah damit zu tun?
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- Kirsten Lichtenberg
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1 worldwidewings Was ist Sünde? Und was hat die Torah damit zu tun? Author : Hosea Date : 11. August 2015 Was ist eigentlich Sünde? Ist das nicht das Getrennt-sein von Gott? So hat man mir das zumindest beigebracht. Hinterfragt hatte ich das allerdings nie. Warum eigentlich? Denn wenn man ganz genau hinschaut, kann dies gar keine Definition von Sünde sein! Es ist doch vielmehr die Folge von Sünde, oder? Aber was ist Sünde dann? Sollte es für uns nicht äußerst wichtig sein zu wissen, bei welchen Taten wir uns von Gott trennen und bei welchen nicht? Yeshua und die Sünde Begeben wir uns also auf die Suche... Wir wissen, dass Yeshua der Messias unsere Sünde mit ans Kreuz genommen hat, so dass uns vergeben werden kann (Kol 1,14; Eph 1,7). Das dürfte den meisten nicht neu sein. Ebenso ist bekannt, dass Paulus dazu aufruft, nicht in einem sündigen Lebensstil zu verbleiben, sondern durch das Wirken des Geistes täglich frei von Sünde zu leben:
2 Rö 6,1-2: Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde? Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben? Sündenvergebung ist also keine billige Gnade - von wegen ich kann so leben wie ich möchte, mir würde ja eh vergeben. Nein, wenn wir anfangen mit einem Leben für unseren Schöpfer, dann sollte sich auch unser Lebensstil radikal verändern. Gnade Was passiert aber, wenn wir doch mal sündigen? Angenommen deine Worte, Gedanken oder Taten waren nicht angemessen. Das sollte dir nicht egal sein. Wie gesagt, haben wir keinen Freifahrtschein zum Sündigen bekommen nur weil Yeshua gestorben und auferstanden ist. Stattdessen gehen wir also zum Vater und bitten um Vergebung, oder nicht? Das hört sich so normal an, aber leider ist diese Praxis in Predigten gar nicht so angesehen. Es scheint nicht sonderlich beliebt zu sein, wenn man Gläubigen ein Verhalten nahelegt. Wir leben ja schließlich in Freiheit. Doch Buße ist ein riesiges Thema in der gesamten Schrift. Auch die Evangelien reden an vielen Stellen davon. Es ist etwas, was unser Leben und zum Beispiel unseren Tagesabschluss prägen sollte. Gnade ist wunderbar und ein riesiges Geschenk - aber an dieser Stelle hat die Überbetonung von Gnade einiges zerstört. Übrigens ist Gnade keine neutestamentliche Erfindung. Viele denken, dass Gnade erst seit Yeshua möglich ist. Doch sogar in den zehn Geboten lesen wir davon: 2.Mo 20,5-6: [...] Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten. Sehr interessant ist an dieser Stelle auch, an was Gnade geknüpft ist, oder? (Liebe und Gebote).
3 Durch diese starke Betonung von Gnade scheinen viele Christen zu glauben, dass Sünde nicht mehr schlimm ist. Yeshua habe doch schließlich dafür bezahlt Seltsam, wenn man sich dann die Geschichte von Ananias und Saphira in Apostelgeschichte 5 durchliest. Dort mussten zwei Menschen sterben, weil sie belogen und betrogen haben. Und das im Neuen Testament... Ich denke, dass dies ein Thema ist, mit dem das wir uns definitiv mehr beschäftigen sollten. Das Sündopfer Den meisten dürfte bekannt sein, dass Sündenvergebung möglich ist, weil Yeshua zu unserem Opferlamm wurde. Er hat für uns Sühnung erwirkt. Doch viele glauben, dass das für Menschen im Alten Testament anders war. Es gibt verschiedene Vorstellung über das Vorgehen damals. Sündevergebung wäre zum Beispiel nur durch Tieropfer möglich gewesen. Doch ich denke an dem Prozess der Sündenvergebung hat sich seit Erschaffung der Welt nichts geändert: 1. Nach der Tat (Sünde) muss zunächst die Erkenntnis erfolgen, dass man überhaupt gesündigt hat (und das ist ja weiterhin die Frage, auf die wir eine Antwort suchen: Was genau ist Sünde?). 2. Danach ist Buße nötig. Ein Bekenntnis gegenüber unserem Schöpfer, dass man vom Weg abgekommen ist. 3. Und nun hat ER die Möglichkeit, Gnade walten zu lassen. Ps 36,11: Erweise deine Gnade auch weiterhin denen, die dich kennen, und deine Gerechtigkeit denen, die aufrichtigen Herzens sind! Ps 51,19: Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten. Es geht also um unsere Einstellung zur Sünde. Tun wir Buße von Herzen? Erkennen wir unsere Verfehlungen? Dann - so schreibt die Bibel - vergibt YHWH gerne. Und Yeshua? All das ist möglich, weil das Lamm vor Grundlegung der Welt geschlachtet worden ist:
4 Offb 13,8: Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes, das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an. Im Jahre 30 (plusminus ein paar Jahre) hat der Messias diese Tat hier auf Erden im Sichtbaren ausgeführt. Doch die Praxis der Vergebung der Sünden hat sich dadurch nicht stark geändert. Gläubige im Alten Testament haben Buße getan im Hinblick auf diese Tat, wir tun es seitdem im Rückblick auf diese Tat. Das Opfersystem war eine Art und Weise, um dies zu verdeutlichen (mehr dazu hier). Wenn wir nun sehen, dass sich relativ wenig geändert hat, kommen wir nun zu einer sehr entscheidenden Frage: Hat sich Sünde geändern? Ich meine damit folgendes: Ist ein falsches Verhalten im Alten Testament im Neuen Testament genauso falsch? Das ist eine wichtige Frage, oder nicht? Schließlich ist es ja unser Ziel, Sünde zu definieren. Eine Aufgabe des Gesetzes: Sündenerkenntnis Und hier kommt wieder die Torah ins Spiel. Denn Paulus liefert uns hierzu mal wieder Antworten: Römer 3,20b: "...durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde" Röm 7,7: Was sollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte (2.Mose 20,17):»Du sollst nicht begehren!«mit Hilfe der Torah erkennen wir also, ob wir sündigen oder nicht!
5 Powered by TCPDF ( Und das hat sich anscheinend nicht geändert!! Sündendefinition Doch es geht sogar noch deutlicher. Im Neuen Testament finden wir nämlich eine sehr spezifische Definition von Sünde! Und wieder spielt die Torah eine entscheidende Rolle: 1.Joh 3,4: Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. Gesetzeslosigkeit ist nichts anderes, als nicht nach dem Gesetz zu leben. Und um welches Gesetz kann es hier gehen? Es gab damals nur ein einziges Gesetz. Und das war die Torah. (Yeshua konnte kein neues Gesetz geben, sonst hätte er die Torah übertreten (5.Mo 4,2)). Wenn also die Christen damals über Sünde gesprochen haben, gab es nur diese eine Definition. Sünde ist das Übertreten der Torah! Sollte uns das nicht zu denken geben? Einige Anmerkungen 1. Auch das Alte Testament definiert Sünde auf diese Art und Weise (vgl Dan 9,11; Jer 44,23; Hes 18,21) 2. Es geht hier nicht um die Errettung. Gar nicht! Errettet wird man durch den Glauben - nicht durch das Halten des Gesetzes. Doch leider war das damals eine weit verbreitete Irrlehre, gegen die die Apostel und vor allem Paulus vehement vorgingen (vgl. Gal 2,16). Wie siehst Du das mit der Sünde? Was erscheint dir hier seltsam? Welche Fragen tauchen auf? Freue mich auf deine Rückmeldung unter diesem Artikel.
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