Kriminalprävention und Suchtprävention Schnittstellen-Effektivität und Zukunftsfähigkeit: Was muss sich ändern?
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- Busso Kneller
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1 Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen Forum 4 Kriminalprävention und Suchtprävention Schnittstellen-Effektivität und Zukunftsfähigkeit: Was muss sich ändern? Frederick Groeger-Roth, LPR Ricarda Henze, NLS
2 Fachstellen in Niedersachsen 75 Fachstellen für Sucht und Suchtprävention + 45 Nebenstellen 25 Fachstellen für Suchtprävention Suchthilfe und Suchtprävention sind vor Ort Suchtprävention ist immer auch Auftrag in der Kommune
3 Grundlagen der Suchtprävention Dynamische Wechselwirkungen aus Schutz- und Risikofaktoren DROGE Verfügbarkeit, Art der Droge, Konsummuster, Dosis, Image,... PERSON Persönlichkeitseigenschaften, Lebenskompetenzen, aktuelle Befindlichkeit, Lebensgeschichte,... UMWELT Soziales Umfeld (Beziehungen, Schule/Beruf) Gesellschaft (Einstellungen und Normen, Medien, Gesetze...) Die Ursache der Suchtentstehung beim Einzelnen ist multifaktoriell, individuell und prozesshaft.
4 Grundlagen der Suchtprävention Ziele der Suchtprävention 1. Suchtmittelmissbrauch reduzieren und Suchtentstehung verhindern (stoffgebundene und stoffungebundene Süchte). 2. Risikofaktorenin den drei Bereichen Person, Umweltund Drogeminimierenund Schutzfaktoren auf- bzw. ausbauen.
5 Grundlagen der Suchtprävention Weitere Prinzipien der Suchtprävention 1. Universelle, selektive und indizierte Prävention 2. Settingansatz Setting Kommune Im Hinblick auf kommunale Suchtprävention mit kombinierten Maßnahmenin mehreren Handlungsfeldern ist zu sagen, dass präventive Bemühungen mittlerweile im Hinblick auf Alkohol und Tabak und vereinzelt auf illegale Drogen Effekte nachweisen können. ( ) Eine systematische Kooperation kommunaler Akteure und kommunale alkoholpolitische Regelungen könnten hierbei die Wirkung erhöhen. (Bühler, 2013, S. 8, Hervorhebungen R.H.) 3. Verbindung Verhaltens- und Verhältnisprävention (Policymix)
6 Quelle: Heidi Kuttler, DHS-Kongress 2014, Forum 104 Von der Verhaltensprävention zu kommunalen Präventionskonzepten. Erfahrungen nach einem Jahrzehnt HaLT.
7 Schnittstellen-Effektivität und Zukunftsfähigkeit: Was muss sich ändern? Wo sind Schnittstellen? Kriminalprävention Kommunale Präventionskonzepte Suchtprävention Ziele und Ansätze: Gesundheitsförderliche und präventive Gestaltung des Settings Kommune Risiko-und Schutzfaktorenmodell Einhaltung JuSchG Alkohol & Gewalt Konkrete Projekte/Konzepte: Communities That Care (CTC) HaLT Hart am Limit Kommunale Alkoholpräv./-politik Präventionsketten Präventionsgesetz?!
8 Vielfalt der Themenüberschneidung Sucht und Kriminalität in der Kommune Alkohol Nikotin Illegale Drogen Glücksspiel Gewalt Familie Verkehr Kriminalität
9 Community readiness Stufenmodell zur Analyse der kollektiven Handlungsbereitschaft einer Kommune aus Community readiness 1. Kein Problembewusstsein 2. Möglichkeit eines Problems 3. Unbestimmtes Problembewusstsein 4. Problembewusstsein vorhanden 5. Problem erkannt und Planung 6. Problem, Planung und Start von Bemühungen 7. Maßnahmen werden festgelegt 8. Ausweitung und Evaluation von Prozessen 9. Differenziertes Wissen um Settings und Zielgruppen Quelle: Edwards, Ruth W. et al. (2000): Community readiness: Research topractice. In Journal ofcommunity Psychology28 (3), S
10 Potentiale Chancen Effekte der Schnittstellenarbeit Kriminal- und Suchtprävention Gemeinsame Ziele gemeinsame oder sich ergänzende Angebote Synergieeffekte Förderung einer gesundheitsfördernden Umgebung (leichtere) Einbeziehung vieler lokaler Akteure durch Netzwerke Gemeinsame Bedarfserhebung
11 Hemmnisse Probleme Hürden Bedarfe der Schnittstellenarbeit Kriminal- und Suchtprävention Koordinator/innen brauchen entsprechende Ausbildung und eine wirkungsvolle Position Ressourcen (Zeit, Geld, Know-how) Politischer Wille Unterstützung durch Bürgermeister/in Vorbehalte / Konkurrenzen / Faktor Mensch Politischer Auftrag (pro und contra)
12 5 Thesen zu kommunalen Präventionskonzepten 1. Mit dem Ansatz kommunaler/struktureller Prävention hat ein Paradigmenwechselstattgefunden, der die Rolle aller Beteiligten (Präventionsfachkräfte, Politik/Auftraggeber) grundlegend verändert. Neue Konzepte, Methoden und eine erweiterte Fachkompetenz sind erforderlich. 2. Mit kommunaler Alkoholprävention ist für die politisch Verantwortlichen ein neues Selbstverständnis verbunden. Sie sind gleichzeitig Partner UND Zielgruppe der Prävention. 3. Kommunale Alkoholprävention ist nicht sehr medientauglich. 4. Professionelles Netzwerkmanagement als Kernansatz in der kommunalen Prävention steht noch am Anfang, eine fundierte Fachlichkeit muss systematisch weiter entwickelt werden. 5. Kommunale Alkoholprävention bedarf neuer Werkzeuge, welche bei Fachkräften aus Kommunen und Prävention bisher nicht zum Berufsprofil gehören und welche teilweise erst noch zu entwickeln sind. Quelle: Heidi Kuttler, DHS-Kongress 2014, Forum 104 Von der Verhaltensprävention zu kommunalen Präventionskonzepten. Erfahrungen nach einem Jahrzehnt HaLT.
13 Fazit Forum Kriminalprävention und Suchtprävention Eine systematische und nachhaltige Kooperation der Kriminal-bzw. der Suchtprävention ist unbedingt anzustreben, insbesondere, wenn gemeinsame Ziele erreicht werden sollen. Um (Synergie-)Effekte zu erhalten, bedarf es den (politischen) Willen und Auftrag, Offenheit der Beteiligten, Partizipation, Ressourcen und Kompetenzen. Ansätze wie Community readinessbetonen bei der Einführung kommunaler Präventionskonzepte das Prozesshafte. Neue Konzepte wie CTC oder Präventionsketten zielen darauf ab, eine bedarfsgerechte, zielgerichtete und abgestimmte Prävention in der Kommune einzuführen.
14 Links Landespräventionsrat Niedersachsen: Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen: Professionalisierung kommunaler Alkoholprävention Dokumentation einer Tagungsreihe: CTC Communities ThatCare: HaLT Hart am Limit: und
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