EXTREM KOMPLEX VOM ERKENNEN UND UMGANG MIT RISIKEN BEI MUNICH RE
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- Stephan Geiger
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1 EXTREM KOMPLEX VOM ERKENNEN UND UMGANG MIT RISIKEN BEI MUNICH RE Dr. Rainer Sachs 18. November 2010 Symposium zu Risiken, Krisen, Katastrophen Deutsches Museum, München
2 Struktur von Munich Re Rückversicherung Munich Re (Gruppe)* Munich Health Erstversicherung Belgium Asset management *Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
3 Was ist Rückversicherung? Versicherungsnehmer Retro Rückverih sicherer C Versicherer 1 Versicherer 2 Rückverih Rückver- A sicherer sicherer ih B Kap pitalma arkt
4 Struktur von Munich Re Amelia Atlanta Bellingham Chicago Columbus Hartford Montreal New York Philadelphia Princeton San Francisco Toronto Vancouver München Genf London Madrid Mailand Malta Moskau Paris Zürich Hongkong Kalkutta Kuala Lumpur Mumbai Peking Schanghai Seoul Singapur Taipeh Tokio Bogotá Buenos Aires Caracas Mexiko Santiago de Chile São Paulo Accra Johannesburg Kapstadt Nairobi Port Louis Auckland Melbourne Perth Sydney
5 Waldbrände/Hitzewelle, Russland Juni August 2010 Betroffene Länder Gesamtschäden Versicherte Schäden Todesopfer Russland US$ >1.500 m* US$ 22 m* 53 (Waldbrände) * Schadenschätzung in Bearbeitung * Schadenschätzung in Bearbeitung ca (Hitzewelle) Victoria Buschbrände, Februar 2009 Eine der größten Naturkatastrophen in Australien! Betroffene Länder Gesamtschäden Versicherte Schäden Todesopfer Australien US$ m US$ 700 m 173 Überschwemmungen, Pakistan Juli August 2010 Betroffene Länder Gesamtschäden Versicherte Schäden Todesopfer Pakistan US$ > m* -* * Schadenschätzung in Bearbeitung * Schadenschätzung in Bearbeitung
6 Aktueller Stand des Klimawandels Konzentration der Treibhausgase nimmt seit den Anfängen der Industrialisierung zu. IPCC, Fourth Assesment Report (2007): most of the observed increase in globally averaged temperature since the mid-20 th century is very likely due to the observed increase in anthropogenic greenhouse gas concentrations. Source: IPCC, AR4, 2007 Global air temperature trend : C Anomaly 2009: C (5 th warmest year according to MetOffice/WMO) Source: CRU, WMO, 2009
7 Hurrikan Katrina die breit gefächerte Schadensbilanz liegt außerhalb bisheriger Erfahrungen Wohngebäude 31% Betriebsgebäude 29% Betriebsunterbrechung 17% Transport & Energie 11% Haftpflicht 6% Kraftfahrt 4% Sonstige 2% Source: Insurance Information Institute (III), Tillinghast High Loss Estimates as at Dec 2005
8 Terroranschlag auf das World Trade Center Paradigmenwechsel im Risikomanagement Quelle: NASA / courtesy of nasaimages.org
9 Eine lokale Immobilienblase erschüttert das Finanzsystem und löst eine globale Rezession aus
10 Vulkanausbruch Eyjafjallajoküll Unterbrechung des Luftverkehrs In nature there are neither rewards nor punishments; there are only consequences. Robert Green Ingersoll
11 Die weltweite Vernetzung nimmt zu Grenzüberschreitender Warenhandel Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
12 Die weltweite Vernetzung nimmt zu Kommunikationsnetzwerke Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
13 mit signifikanten Auswirkungen auf die Versicherungsindustrie Zunahme komplexer Ereignisse i Konsequenzen Hoher Grad an Verknüpfungen Ansteckungseffekte Geringe Vorhersagbarkeit für den Auslöser des nächsten Großereignisses Einzelereignisse mit weitreichenden und langfristigen Folgen Zunahme des systematischen Risikos und dadurch geringere Zunahme des systematischen Risikos und dadurch geringere Diversifikationseffekte
14 Was ist systematisches Risiko? Eine vereinfachte schematische Darstellung Gemeinsamer Faktor Individueller Faktor 1-Faktor-Modell Gesamtrisiko Systematisches Risiko Spezifisches Risiko Nicht diversifizierbar Diversifizierbar Auswirkungen auf die Versicherung Gemeinsamer Faktor kann große Gruppe von Versicherten signifikant betreffen Führt zu hoher Korrelation und geringer Diversifikation Beispiele: Marktrisiko, Krieg, Terror, Pandemie, IT Viren
15 Systematische und systemische Risiken Same, same but different! Vorher Ki Krise Nachher Systematisches Risiko Systemisches Risiko B id Ri ik t kö S t f ll füh Beide Risikoarten können zum Systemausfall führen, Aber die Wirkungsweisen sind unterschiedlich
16 Systematische und systemische Risiken Same, same but different! Systematisches Risiko Komponenten ähnlich betroffen Basiert auf Störung aller Komponenten ohne Wechselwirkung Eigenschaft jeder einzelnen Komponente Globaler Auslöser für Systemkrise notwendig Risikostreuung, z.b. geographisch Diversifikation, möglich Denken in Silos möglich In der Vergangenheit wichtig Systemisches Risiko Komponenten unterschiedlich betroffen Basiert auf Störung einer Komponente mit Wechselwirkung Eigenschaft des (Unter-)Systems Lokaler Auslöser ausreichend Risikostreuung nicht möglich Ganzheitliche Ansätze notwendig Für die Zukunft wichtig
17 Die Herausforderung beim Umgang mit komplexen Kumulrisiken Kumulszenarien Exponierung Korrelationen Häufig auftretende Kumulrisiken mit historischer Evidenz (z.b. Wintersturm in Europa) können identifiziert, deren Exponierungen berechnet und Steuerungsbudgets zugewiesen werden.
18 wie gehen wir mit den extrem unwahrscheinlichen Ereignissen um Eine Vielzahl von low-frequency, high impact Ereignissen und Ereigniskombinationen: Eintrittswahrscheinlichkeit für ein spezifisches Ereignis sehr gering Eintrittswahrscheinlichkeit für mindestens eines dieser Szenarien hoch Unbefriedigende Strategien: sehr unwahrscheinliche Ereignisse einfach ignorieren, immer erst nach erfolgter Realisierung das Risiko zu einem Fokusthema befördern oder pauschale Kapitalaufschläge für Komplexität festlegen.
19 Grundlegende Strategien im Umgang mit komplexen Risiken Ignorieren Redundanzen Strategien des Alltags Vereinfachen Delegieren Rumprobieren
20 Entwurf einer Systemlandschaft ILLUSTRATION
21 Modellierung von dynamischen Effekten Verhaltensanpassungen und Rückkopplungen Economic crisis Illustration Income + imbalance + Frustration + - Unemploy- ment + Policy changes Social unrest
22 Neue Ansätze durch einen Blick über den Tellerrand Lieferbeziehungen in Netzwerken Ebenen k = 2 k = 5 Firmen k = 30 Auswirkung des Vernetzungsgrades auf die Ausbreitung von Störungen Quelle: Battiston et al (2008)
23 Neue Ansätze durch einen Blick über den Tellerrand Stabilität des Gesamtsystems hängt vom Vernetzungsgrad ab Quelle: Battiston et al (2008)
24 Fazit Komplexität der Welt wird weiter zunehmen Neue Strategien zum Umgang mit komplexen Risiken werden notwendig Versicherungsindustrie und Risikoforschung sind gefordert
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Rainer Sachs Tel
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