PRIVUS Anlagesitzung Woche August 2016
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- Marta Bachmeier
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1 PRIVUS Anlagesitzung Woche August 2016
2 Aktuelle Situation Nach einer durchzogenen Woche, konnten die Aktienmärkte zum Schluss der vergangenen Woche einen Kurssprung verzeichnen. Dennoch sollten Anleger eine baldige Abkühlung, insbesondere der europäischen Aktienmärkte, ins Auge fassen. Denn nachdem zum Beispiel der DAX inzwischen seine Verluste nach dem Brexit-Entscheids komplett wettgemacht hat, stehen die Zeichen unseres Erachtens eher auf Verschnaufpause, auch wenn die jüngsten Arbeitsmarkt-daten aus den USA für positive Stimmung unter den Investoren gesorgt haben. Schliesslich haben Aktien nach dem Kursanstieg der vergangenen Wochen zuletzt etwas an Schwung verloren. Zudem zählt der August im langjährigen Durchschnitt zu den schwächsten Börsenmonaten des Jahres. Hinzu kommt, dass bei den Anlegern aktuell eher US-amerikanische Aktien als Dividendenwerte aus Europa gefragt sind. So haben auch die Standard-Indizes in den USA in der letzten Woche erneut neue Rekordwerte erreicht. In Europa dagegen, sind die Indizes noch ein gutes Stück von ihren Höchstständen entfernt. Dies ist wohl vor allem auf die zuletzt erfolgten Umschichtungen internationaler Anleger zu Gunsten des US-amerikanischen Aktienmarktes und zu Lasten der Europäischen Aktienmärkte zurückzuführen. Diese Tendenz dürfte sich in naher Zukunft fortsetzen, zumal die Unsicherheiten mit Blick auf die italienische Bankenkrise und mögliche konjunkturelle Auswirkungen des britischen Votums für einen Austritt aus der Europäischen Union derzeit recht hoch seien. Zudem hält auch die Berichtssaison die Anleger diese Woche auf Trab. Denn auch wenn das wirtschaftliche Umfeld derzeit von politischen Risiken und globalen Unsicherheiten dominiert wird, so lohnt es sich doch, am Aktienmarkt den Blick für die fundamentalen Unternehmensdaten nicht zu verlieren. Die Märkte warten auf eine Bestätigung, dass der Abwärtstrend beim Gewinnwachstum der Unternehmen nach vier Quartalen in Folge zu Ende geht. Quelle: MarketMap, PRIVUS AG 2
3 Unternehmensgewinne Der Druck auf die Unternehmensgewinne bleibt auch nach vier Quartalen hintereinander bestehen. So werden bei grosskapitalisierten Werten in den meisten Sektoren stagnierende oder fallende Gewinne im zweiten Quartal erwartet. Die Grafik unten zeigt die Änderung bei den Gewinnen im Jahresvergleich bei Unternehmen im S&P 500 Index (aktuelle Werte für bereits berichtete Ergebnisse bzw. Schätzungen der Analysten bei ausstehenden Berichten). Quelle: Thomson Reuters, PRIVUS AG 3
4 Geldpolitik; abnehmender Grenznutzen Vergangene Woche hat sich auch wieder die Bank of England (BoE) in die Gruppe von Zentralbanken begeben, welche die Geldpresse auf Hochtouren laufen lassen. Die Angst vor den Auswirkungen des Brexit hat die BoE dazu bewegt, ähnlich wie schon die Bank of Japan oder die EZB, weiteres kostbares Pulver zu verschiessen. Dies obwohl der Grenznutzen erwiesenermassen immer kleiner wird. Die Reaktion des Marktes war leicht positiv. Aber die BoEzwingt jetzt den Rest der Zentralbanken, und dazu zählt auch die FED, weiterhin so dovish wie möglich zu sein. In der Pressekonferenz vom vergangenen Donnerstag, hat der Gouverneur der Bank of England relativ klar mitgeteilt, dass er will, dass die Massen sich weiter verschulden; Hypotheken aufnehmen bis zum Umfallen und auf Pump konsumieren. Wo das hinführt, haben wir vor ein paar Jahren gesehen. Der Fakt, dass jetzt wieder Gilts und auch Unternehmensanleihen gekauft werden, treibt die Investoren- Gemeinde weiterhin in die entlegensten Winkel, um Rendite zu finden. Wohin das führt und wie gering der Nutzen ist, kann man gut am Beispiel Japan sehen: Aktuell kann die japanische Regierung Anleihen über 40 Jahre, zu 0.3% Zinsen begeben. Die Notenbank besitzt mittlerweile 38% der ausstehenden Staatsanleihen. Zusätzlich hält sie 55% der Japanischen ETFs und ist dadurch Top-10-Anteilseigner, an 90% der Nikkei225- Unternehmen. Und was hat dies gebracht? Das Bruttoinlandprodukt wird in 2016, vermutlich wie in 2015, gerade mal um knapp 0.5% ansteigen. Die Inflation, gemessen an den Konsumentenpreisen, wird auch in 2016 rückläufig sein (-0.2%). Die Staatsverschuldung steigt unaufhaltsam auf 250% des BIP (zum Vergleich; Deutschland 70%, Schweiz 45%, Griechenland 200%!!!). Der Yen hat sich gegenüber dem US-Dollar (innert 12 Monaten) um 20% verteuert und belastet somit die Industrie. Die japanischen Aktien verlieren innert Jahresfrist 21%. 4
5 Japan; ein Bild des Grauens (als Beispiel was die laxe Geldpolitik bringt) Inflation gemessen an den Konsumentenpreisen Brutto Inlandprodukt Wachstumsraten Verschuldung in % des BIP Japan Deutschland Schweiz Griechenland 5
6 Wirtschaftsdaten Folgende Konjunkturdaten stehen diese Woche an: Montag, Deutschland Industrieproduktion (Juni) - Schweiz Konsumentenpreisindex (Juli) Dienstag, China Konsumentenpreisindex (Juli) - Schweiz Arbeitslosenrate (Juli) Mittwoch, USA Öl-Lagerbestände - Bank of New Zealand Zinsentscheid Donnerstag, USA Arbeitsmarktbericht Freitag, Eurozone BIP (Q2) - Eurozone Konsumentenpreisindex (Juli) - Deutschland BIP (Q2) - Italien BIP (Q2) - USA Einzelhandelsumsätze (Juli) - USA Uni Michigan Vertrauens-Index 6
7 Risikohinweis (Disclaimer) Diese Publikation dient ausschliesslich zu Ihrer Information und stellt kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung und kein öffentliches Inserat zum Kauf- oder Verkauf von Anlage- oder anderen spezifischen Produkten dar. Der Inhalt dieser Publikation ist von unseren Mitarbeitern verfasst und beruht auf Informationsquellen, welche wir als zuverlässig erachten. Wir können aber keine Zusicherung oder Garantie für dessen Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität abgeben. Die Umstände und Grundlagen, die Gegenstand der in dieser Publikation enthaltenen Informationen sind, können sich jederzeit ändern. Einmal publizierte Informationen dürfen daher nicht so verstanden werden, dass sich die Verhältnisse seit der Publikation nicht geändert haben oder dass die Informationen seit ihrer Publikation immer noch aktuell sind. Die Informationen in dieser Publikation stellen weder Entscheidungshilfen für wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche oder andere Beratungsfragen dar, noch dürfen alleine aufgrund dieser Angaben Anlage- oder sonstige Entscheide getroffen werden. Eine Beratung durch eine qualifizierte Fachperson wird empfohlen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Wert von Anlagen sowohl steigen als auch fallen kann. Eine positive Performance in der Vergangenheit ist daher keine Garantie für eine positive Performance in der Zukunft. Ausserdem unterliegen Anlagen in Fremdwährungen Devisenschwankungen. Wir schliessen uneingeschränkt jede Haftung für Verluste bzw. Schäden irgendwelcher Art aus sei es für direkte, indirekte oder Folgeschäden, die sich aus der Verwendung dieser Publikation ergeben sollten. Diese Publikation ist nicht für Personen bestimmt, die einer Rechtsordnung unterstehen, die die Verteilung dieser Publikation verbieten oder von einer Bewilligung abhängig machen. Personen, in deren Besitz diese Publikation gelangt, müssen sich daher über etwaige Beschränkungen informieren und diese einhalten. Den mit der Erstellung dieses Berichtes betrauten Personen ist es, im Rahmen interner Richtlinien, freigestellt, den in diesem Bericht erwähnten Titel zu kaufen, zu halten und zu verkaufen. 7
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