Planungshilfen für die ersten Schritte in die Selbstständigkeit
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- Catharina Dunkle
- vor 8 Jahren
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1 Planungshilfen für die ersten Schritte in die Selbstständigkeit Die Gründung einer selbstständigen Existenz ist ein bedeutender Schritt, der weitreichende Folgen und Veränderungen bewirken kann. Aber es ist auch ein Weg, der die Chance zur Verwirklichung eigener Ideen eröffnet, der interessante Perspektiven und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Der Start in eine selbstständige Existenz will allerdings gut überlegt sein. Jeder, der sich selbstständig machen will, steht vor vielen Fragen und Entscheidungen, bevor er diesen Wunsch in die Tat umsetzen kann. Eine erfolgreiche Selbständigkeit setzt eine sorgfältige Vorbereitung und damit die sichere Einschätzung von Risiken und Chancen voraus. Mit unserer Broschüre Planungshilfen für die ersten Schritte in die Selbstständigkeit wollen wir Existenzgründern eine erste Hilfestellung für eine systematische und gründliche Planung geben sowie über die persönlichen und sachlichen Voraussetzungen einer Unternehmensgründung informieren. Umfangreiche schriftliche Unterlagen können aber nicht alle Detailfragen klären oder das weitergehende Gespräch ersetzen. Deshalb bietet die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald neben telefonischen Auskünften auch individuelle Beratungsgespräche nach vorheriger Terminvereinbarung an. In diesen kostenlosen Beratungsgesprächen können Gründungskonzepte durchgesprochen und die weitere Vorgehensweise konkretisiert werden.
2 2 Inhaltsverzeichnis Seite Checkliste für Existenzgründer. 3 Persönlichkeitstest: Sind Sie ein Unternehmertyp?...6 Unternehmenskonzept...9 Bausteine eines Unternehmenskonzepts...11 Standortanalyse...12 Betriebsräume...13 Rentabilitätsvorschau...14 Privat Ausgaben...15 Kapitalbedarfsplan...16 Liquiditätsplan...17 Versicherungen...19 Ansprechpartner...20
3 3 Checkliste für Existenzgründer Meine persönlichen Voraussetzungen Bin ich gesundheitlich und geistig fit genug, um bei mehreren zeitgleich auf mich zukommenden Problemen den Überblick zu behalten? Tue ich etwas, um mich fit zu halten? Werde ich von meiner Familie in der Rolle als Unternehmer unterstützt? Bin ich begeisterungsfähig und habe ich Freude an meinem Beruf? Verkrafte ich Misserfolge und lerne aus Fehlern? Habe ich Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten? Kann ich mich auch in Stresssituationen konzentrieren und vernünftige Entscheidungen treffen? Bin ich kontaktfreudig, kreativ und flexibel? Meine fachlichen Voraussetzungen Erfülle ich die Anforderungen, die der Gesetzgeber an mich als Gründer stellt (z. B.) Sachkundenachweis, Nachweis der Zuverlässigkeit, Meisterprüfung, Konzession)? Richten sich meine Gedanken und Aktivitäten schon über einen längeren Zeitraum auf eine Existenzgründung? Habe ich ausreichende Berufs- und Branchenerfahrung? Besitze ich Verkaufstalent? Habe ich auch Kenntnisse über das Rechnungs- und Steuerwesen, Materialwirtschaft, Arbeits- und Sozialrecht usw.? Schöpfe ich die Möglichkeiten, die sich mir für die eigene Weiterbildung hinsichtlich der fachlichen Qualifikation und in Fragen der Personalführung bieten, voll aus?
4 Ziele und Strategien meines geplanten Unternehmens Habe ich meine Unternehmensziele (klar) formuliert? Existieren lang-, mittel- und kurzfristige Zielvorgaben? Kontrolliere und aktualisiere ich die Zielsetzung? Habe ich den Markt ausreichend analysiert (Zielgruppe, Kundenbedürfnisse, Werbestrategie)? Kenne ich das Angebot, die Preise und den Service der Konkurrenz? Habe ich die richtige Standortwahl getroffen? Bin ich mir über die Rechtsform meines Unternehmens im Klaren? 4 Meine Finanzierungs- und Liquiditätsplanung Habe ich genügend Eigenkapital (mindestens 15%)? Habe ich genug Geld für die Lebenshaltung, um in den ersten Monaten ohne Firmengelder über die Runden zu kommen? Kenne ich den Finanzbedarf und die verfügbaren Finanzierungsmittel für mein Unternehmen? In welchem Verhältnis plane ich die Finanzierung meines Unternehmens über Eigenkapital, Fremdkapital? Finanziere ich mein Anlagevermögen richtigerweise langfristig? Beachte ich im Rahmen der Fremdfinanzierung Laufzeit, Verzinsung, Tilgungsmodus,
5 5 Konditionsbindungsdauer? Prüfe ich vor der Kreditaufnahme, ob es zinsgünstige Existenzgründungsdarlehen gibt? Habe ich andere Finanzierungsmöglichkeiten bedacht (Leasing, Factoring)? Allgemeine Hilfen zur Sicherung meines Unternehmens und meiner privaten Sphäre Habe ich die wichtigsten Versicherungen abgeschlossen? Dazu gehören u. a.: - Alterssicherung - Berufsgenossenschaft - Berufsunfähigkeitsversicherung - Lebensversicherung - Krankenversicherung - Rechtsschutzversicherung - Unfallversicherung - Verdienstausfallversicherung - Wohngebäudeversicherung
6 Persönlichkeitstest: Sind Sie ein Unternehmertyp?* 6 Prüfen Sie, was auf dem Spiel steht! 1. Die Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber und für Sie allgemein als Arbeitnehmer/in (in Ihrem Beruf) sind Glauben Sie, dass Sie als Selbstständige/r noch ruhig schlafen können, wenn Sie an die möglichen Unsicherheiten einer unternehmerischen Existenz denken? 3. Hat Ihr/e Ehepartner/in bzw. Lebensgefährte/-in eine positive Einstellung zur beruflichen Selbstständigkeit, und ist er/sie bereit, Sie bei Ihren Gründungsaktivitäten in den ersten Jahren zu unterstützen? Weniger gut Durchschnittlich Sehr gut Kein Grund zur Beunruhigung Durchschnittlich Sehr gut Ja, in jedem Fall Ja, zum Teil Nein, eher nicht Single/keine feste Beziehung Prüfen Sie, zu welchen Opfern Sie bereit sind! 4. Sind Sie bereit, zumindest in den ersten Jahren 60 oder mehr Stunden pro Woche zu arbeiten? 5. Können Sie für wenigstens zwei Jahre weitgehend auf Urlaub, Freizeit und Familienleben verzichten? 6. Wollen Sie riskieren, in dieser Zeit kein regelmäßiges und stabiles Einkommen zu erzielen? Prüfen Sie Ihre Fitness! 7. Waren sie in den letzten drei Jahren durchweg körperlich fit und leistungsfähig? Ja, in jedem Fall Ja, mit Einschränkungen Nein, in keinem Fall Ja, in jedem Fall Ja, eventuell Nein, eigentlich nicht Ja, in jedem Fall Ja, eventuell Nein, nur ungern Ich war praktisch nie krank Ich war nur gelegentlich krank Ich war häufiger/für längere Zeit krank
7 8. Halten Sie auch auf Dauer Stresssituationen stand, weichen Sie solchen Situationen nicht aus, sondern gehen die notwendigen Problemlösungen an? 7 Überwiegend ja Eher ja Nur sehr bedingt 9. Sind Sie beruflich bisher schon gewohnt sich selber Ziele zu setzen und diese ohne Druck durch Vorgesetzte selbstständig zu verfolgen? Ja, sehr häufig Manchmal Nur ausnahmsweise Prüfen Sie Ihre Ausbildung und Erfahrungen! 10. Passt Ihre Berufsausbildung (praktische Erfahrung) zur Branche, in der Sie sich selbstständig machen wollen? Ja, in jedem Fall Nur zum Teil Nein 11. Konnten Sie in Ihrem Berufsleben schon Führungserfahrungen sammeln, d. h., hatten Sie die Arbeit von Mitarbeiter/innen zu organisieren und zu kontrollieren? 12. Besitzen Sie eine gut fundierte kaufmännische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung und/oder entsprechend zu bewertende Erfahrung? 13. In welchem Umfang konnten Sie bisher Vertriebserfahrungen sammeln? Prüfen Sie Ihre finanziellen Voraussetzungen! 14. Haben Sie ein finanzielles Polster, so dass Sie sich in einer gewissen Unabhängigkeit von Banken oder anderen Kapitalgebern selbständig machen können? Ja, mehrjährige Führungs- Erfahrung Höchstens zweijährige Führungserfahrung Keine Führungserfahrung Ja, umfangreiche Qualifikation Ja, ich bin ausreichend qualifiziert Keine derartige Ausbildung oder Erfahrung Mehrjährige Ja, ich bin ausreichend Bis zu zwei Jahren Keine oder geringe Ja, in jedem Fall Ja, mit Einschränkungen Nein 15. Kann Ihr/e Ehepartner/-in durch sein/ihr Einkommen haben Sie andere sichere Einkommensquellen? Ja, in jedem Fall Ja, mit Einschränkungen Nein, gar nicht
8 8 Auswertung und Auflösung des Tests: Addieren Sie Ihre Punktzahl aus den Antwortalternativen, und lesen Sie nachfolgend die Bewertung. Natürlich können Sie mit einem solch knappen Selbstcheck nur erste Hinweise erhalten. Suchen Sie deshalb auch andere Möglichkeiten der Reflexion und Prüfung - zum Beispiel durch den Besuch von Seminaren oder Gespräche mit Beratern. 0 bis 14 Punkte: Sie sollten sich noch einmal die Frage stellen, ob Sie wirklich eine unternehmerische Selbständigkeit anstreben wollen oder ob Sie als Angestellte/r nicht doch ein für Sie persönlich besser geeignetes Arbeitsumfeld vorfinden. 15 bis 20 Punkte: Das Ergebnis fällt für Sie nicht eindeutig aus. Es wird nicht deutlich genug, ob Sie besser in abhängiger Beschäftigung oder als Selbstständige/r arbeiten können. Suchen Sie nach zusätzlichen Informationen, und reden Sie mit möglichst vielen Menschen, zu denen Sie Kontakt haben, über dieses Thema. 21 bis 30 Punkte: Sie stehen emotional, aber auch von der praktischen Motivation her, voll hinter der Ent - scheidung, sich selbständig zu machen. Offensichtlich bringen Sie auch persönlich und im Hinblick auf Ihre Umfeldbedingungen die entsprechenden Voraussetzungen für eine unternehmerische Selbstständigkeit mit.
9 9 Unternehmenskonzept Für eine gründliche und sorgfältige Vorbereitung einer Existenzgründung ist ein klares, schriftlich ausgearbeitetes Unternehmenskonzept (auch Business-Plan genannt) erforderlich. Das Unternehmenskonzept bestimmt die weitere Vorgehensweise für den Existenzgründer und bietet eine Leitlinie, an der die Ziele und Aktivitäten ausgerichtet und laufend überprüft werden können. Durch ein solides Unternehmenskonzept können die mit der Unternehmensgründung verbundenen Chancen und Risiken besser eingeschätzt werden. Auch wer Kredite und finanzielle Fördermittel erhalten will, muss ein ausgereiftes Unte r- nehmenskonzept vorlegen können. Denn nur ein detailliertes und in sich schlüssiges Konzept überzeugt potentielle Geldgeber - private Kreditinstitute wie auch staatliche Förderbanken. Die Geldgeber beurteilen auf der Grundlage des Unternehmenskonzepts, ob sie die Geschäftsidee für Erfolg versprechend und damit auch für finanzierbar halten. Das Unternehmenskonzept sollte alle für die Unternehmensgründung wichtigen Punkte enthalten - auch solche, die sich als Hindernis oder Schwierigkeit erweisen können. Das Konzept beschreibt die Gründungsidee und erklärt die Vorzüge, aber auch die Risiken der angebotenen Dienstleistungen oder Produkte, die Gründe für die Standortwahl und gibt Prognosen über die Marktentwicklung. Zu einem überzeugenden Unternehmenskonzept gehören darüber hinaus ein Marktkonzept, eine Wettbewerbs- und Konkurrenzanalyse, eine Standortbeschreibung sowie eine Darstellung der angestrebten Geschäftsverbindungen. Weitere Kernelemente des Unternehmenskonzepts sind eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau, ein Investitions- und Kapitalbedarfsplan, ein Finanzierungs- und Kapitaldienstplan sowie eine Liquiditätsrechnung. Abgerundet werden sollte das Konzept durch Angaben zur Person und zum beruflichen Werdegang. Das Unternehmenskonzept umfasst aber nicht nur die Gründung, sondern auch die anschließende Entwicklungsphase und bildet damit auch die Grundlage für die zukünftige Unternehmensplanung.
10 10 Es empfiehlt sich, das Konzept auch mit außenstehenden Personen kritisch zu besprechen und externen Rat einzuholen. Dies können beispielsweise die Berater der Industrieund Handelskammer, der Kreditinstitute, Unternehmens- oder Steuerberater, aber auch Verwandte oder Bekannte sein. Bei der Konzepterstellung sind eine klare Gliederung, eine einfache und verständliche Ausdrucksweise und eine überschaubare Optik hilfreich. Die nachfolgende Übersicht gibt einen Orientierungsrahmen zur Erstellung eines Unternehmenskonzepts. Es kann um Aspekte, die für das jeweilige Gründungsvorhaben von Bedeutung sind, erweitert werden.
11 Bausteine eines Unternehmenskonzepts 11 Persönliche Daten: Geschäftsidee: Marktkonzept: Standortanalyse (S. 11): - Lebenslauf - Ausbildung - evtl. Zeugnisse, Urkunden - bisherige berufliche Tätigkeiten - Geschäftsgegenstand - Zielgruppe - Kundennutzen - Geschäftsverbindungen - Arbeitsschwerpunkt - unternehmerische Zielsetzung - Marktnische/Markteinschätzung - Preisgestaltung - Konkurrenz-/Wettbewerbsanalyse - Stärke-/Schwächenprofil - Marketingstrategie - Branchenlage - mögliche Marktentwicklung - Nachfragepotential - Kaufkraft - Konkurrenz - Arbeitskräfte - Verkehrslage - Betriebsräume Umsatzplanung bzw. Rentabilitätsvorschau (S. 14) Private Ausgaben (S. 15) Investitions- bzw. Kapitalbedarfsplan (S. 16) Liquiditätsplan (S. 17)
12 Standortanalyse 12 Falls mehrere Standorte zur Auswahl stehen, hilft eine einfache Methode zur Bewertung. Zunächst werden die einzelnen Unternehmensstandortfaktoren durch die Vergabe einer Gewichtungszahl zwischen 1 und 10 bewertet. Dabei ist 10 besonders wichtig und 1 unwichtig. Nun werden die Standortfaktoren der potentiellen Betriebsstätten benotet. Dabei bedeutet 5 = sehr gut, 4 = gut, 3 = mittel, 2 = schlecht und 1 = sehr schlecht. Diese Notenbewertungen werden anschließend mit den vorher vergebenen Gewichtungszahlen multipliziert und die Ergebnisse für jeden möglichen Betriebssitz addiert. Der Standort mit der höchsten Punktzahl erfüllt demnach am Besten die Anforderungen. Standort A Standort B Standort C Einfluss- Faktoren Gewichtung Bewertung Punkte Bewertung Punkte Bewertung Punkte Kundennähe Verkehrslage Kunden- Parkplatz Energieversorgung verfügbare Fachkräfte Konkurrenzsituation Kosten Materialversorgung Erweiterungsmöglichkeiten Umweltschutzmaßnahmen Summe der Punkte Rangplatz
13 Betriebsräume 13 Die Einrichtung Ihrer Betriebsräume ist nicht nur von Ihrem guten Geschmack und von den konkreten tagtäglichen Arbeitsabläufen abhängig. Vielmehr machen die Arbeitsstättenverordnung und die Arbeitsstättenrichtlinien Vorgaben zu Raumabmessung und -höhen, Raumtemperaturen und -lüftung, Belichtung und Beleuchtung, Sichtverbindungen, Verkehrswegen, Toiletten, Wasch-, Pausen- und Umkleideräumen sowie Schallpegelwerten. Zusätzlich müssen Sie die Vorschriften der Gewerbeordnung, die Unfallverhütungsvorschriften sowie die Emissionsschutzgrenzwerte der Technischen Anleitung (TA-Lärm und TA-Luft) beachten. Über die für Sie relevanten Vorschriften können Sie sich bei Ihrer zuständigen Berufsgenossenschaft und beim Gewerbeaufsichtsamt informieren. Checkliste zur Art und Ausstattung der Betriebsräume Ja Nein 1. Wie viele Räume brauchen Sie? Reicht die O O Zahl der Betriebsräume für Ihre Anforderungen aus (Werkstatt, Büro, Verwaltung, Lager, Laden, Toiletten, Wasch-, Pausen und Umkleideraum, Archiv)? 2. Sind diese Räume groß genug? O O 3. Reichen die Freiflächen und Parkplätze O O 4. Sind Zufahrtsmöglichkeiten für LKW, Lieferwagen und PKW vorhanden? O O 5. Sind besondere Vorkehrungen zum Umweltoder Emissionsschutz erforderlich? O O
14 14 Rentabilitätsvorschau Hiermit können Sie ermitteln, ob ihr Unternehmen pro Jahr zumindest alle Ihre privaten Ausgaben deckt oder sogar einen zusätzlichen Ertrag abwirft. Beachten Sie bitte, dass alle Werte ohne Mehrwertsteuer einzutragen sind. Beispiel % Ihre Zahlen % Erwarteter Umsatz Wareneinsatz = Rohgewinn Ι Personalkosten (ohne Unternehmerlohn) Löhne / Gehälter Weihnachtsgeld Urlaubsgeld Vermögenswirksame Leistungen = Rohgewinn ΙΙ Sachgemeinkosten Miete, Pacht, Leasing Heizung, Wasser, Strom Versicherungen, Steuern, Beiträge Fahrzeugkosten Werbung, Reisekosten, Repräsentation Instandhaltung Maschinen, Geräte Bürobedarf, Telefon, Fax Steuerberater, Buchführung - Zinsen Abschreibungen = Jahresüberschuss
15 Private Ausgaben 15 Hiermit können Sie ermitteln, ob der prognostizierte Jahresüberschuss ausreicht, um Zumindest Ihre privaten Ausgaben (und die Ihrer Familie) decken zu können. Ist dies auch nach einer gewissen Anlaufzeit nicht der Fall, ist eine Überarbeitung des Unternehmenskonzepts unbedingt erforderlich. Beispiel Ihre Zahlen Einkommensteuer Kranken- und Pflegeversicherung Rentenversicherung Lebensversicherung sonstige private Versicherungen private Miete + Nebenkosten Lebensunterhalt = benötigte private Einnahmen ( Mindestlohn) sonstige private Ausgaben = Summe aller privaten Ausgaben, die mindestens erwirtschaftet werden muss Der Jahresüberschuss in unserem Beispiel deckt genau die privaten Ausgaben unseres Beispiel-Unternehmers. Nicht abgedeckt sind dabei Tilgungsbeträge und eine Reserve für Unvorhergesehenes. Ein wirklicher Gewinn müsste also deutlich höher als diese Summe sein.
16 16 Kapitalbedarfsplan 1. Investitionen zur Herstellung der Leistungsbereitschaft Grundstück, Gebäude... Umbaumaßnahmen... Maschinen und Geräte... Geschäftseinrichtung... Fahrzeuge... Gesamt 2. Für die Leistungserstellung notwendiger Kapitalbedarf Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe... unfertige Erzeugnisse bzw. Leistungen... fertige Erzeugnisse und Waren... Forderungen / Außenstände... Gesamt 3. Betriebliche Anlaufkosten (Ausgaben bis zum ersten Geldeingang aus Umsatz) Personalkosten (ohne Unternehmerlohn)... Miete, Pacht, Leasingraten... Verwaltungskosten... Vertriebskosten... Werbekosten... Sonstige betriebliche Aufwendungen... Gesamt 4. Gründungskosten Beratungen... Anmeldungen / Genehmigungen... Eintrag ins Handelsregister, Notar... Gesamt Förderfähiger Kapitalbedarf Reserve für Unvorhergesehenes Privatentnahmen (bei Personengesellschaften)... Gesamter Kapitalbedarf
17 17 Liquiditätsplan Mit der Umsatz- und Ertragserwartung ermitteln Sie, ob die Umsätze realistisch und ausreichende Gewinne zu erwirtschaft sind. Ob Ihr Unternehmen über genügend flüssige Mittel verfügt, kann daraus aber nicht abgeleitet werden. Die Liquiditätsplanung zeigt, ob Sie auch in der Zeit nach der Gründung genügend Geld haben werden, um weiter arbeiten zu können. Wenn nicht, droht Ihrem Betrieb die Zahlungsunfähigkeit. Liquide sein bedeutet, die anfallenden Verbindlichkeiten fristgerecht bezahlen zu können. Einnahmen und Ausgaben sind aber nicht gleichmäßig über das Geschäftsjahr verteilt. Wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt des Jahres die Ausgabenseite höher ist als die Einnahmenseite, entsteht ein Liquiditätsengpass oder sogar eine Zahlungsunfähigkeit. Erarbeitung eines Liquiditätsplans Aus Ihrem Umsatz- und Kostenplan kennen Sie die voraussichtlichen Umsätze und Kosten des ersten Geschäftsjahres. Wichtigste Überlegung bei der Erstellung eines Liquiditätsplanes ist, in welchen Monaten aus Umsätzen Einnahmen (Zahlungseingänge) werden und in welcher Höhe diese anfallen. Zahlungseingänge sind vorrangig die Umsätze, aber auch Einzahlungen aus Krediten, Privateinlagen oder sonstigen Einnahmen. Berücksichtigen sollten Sie saisonale Schwankungen Ihrer Branche, Laufzeiten längerfristiger Aufträge und Urlaubszeiten. Diese Berechnung führen Sie ebenso für Ihre ausgabenwirksamen Kosten (Zahlungsausgänge) durch. Beachten Sie, welche Ausgaben unabhängig von der Beschäftigung entstehen. Miete, Gehälter, usw. sind fixe Kosten; Ausgaben in Abhängigkeit von der Produktionsmenge sind variable Kosten. Berücksichtigen Sie auch Zahlungen an Lieferanten, Steuern, Privatentnahmen sowie Zinsen und Tilgung für das Fremdkapital. Aus der Gegenüberstellung der Einzahlungen zu den Auszahlungen ergibt sich der monatliche Überschuss (Überdeckung) oder der monatliche Fehlbetrag (Unterdeckung). Diese übertragen Sie auf den nächsten Monat und führen dort die gleiche Rechnung durch. Im Falle einer Unterdeckung können Sie jeweils rechtzeitig für die Deckung des Fehlbetrags sorgen, bspw. durch einen Kontokorrentkredit oder eine Privateinlage.
18 Liquiditätsplan 18 Beträge in Euro Geschäftsjahr 1 Geschäftsjahr 2 Liquide Mittel Kassenbestand Bankguthaben Geschäftskonto +Einnahmen Umsatzerlös (Bank-) Darlehen Privateinzahlungen Sonstige Einnahmen = Verfügbare Mittel Ausgaben Löhne/Gehälter Sozialabgaben Material/Waren Miete Verwaltung Vertrieb Steuern Versicherungen Zinsen Tilgung Sonstige Ausgaben Investitionen Privatentnahme -Gesamtausgaben = Überdeckung = Unterdeckung + Ausgleich durch KK- Kredit = Liquidität 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal
19 Versicherungen 19 Mit Hilfe der folgenden Checkliste können Sie sich einen Überblick verschaffen, welche betrieblichen und persönlichen Risiken Sie versichern sollten, welche nicht. Fragen Sie sich bei jeder Gefahrenart, wie hoch das Risiko im schlimmsten Fall ist und ob Sie es selbst tragen können oder ob Sie es in jedem Fall versichern sollten. Im Zweifelsfall wenden Sie sich am besten an einen qualifizierten Versicherungsberater. Betriebliche Versicherungen: Art der Gefahr und Versicherung Risiko versichern selber tragen Feuer, Explosion O O Sturm O O Wasser O O Einbruchdiebstahl O O Glas O O Maschinenbruch O O Warentransporte O O Betriebsunterbrechung Feuer O O Betriebsunterbrechung Energieausfall O O Betriebsunterbrechung Verseuchung O O Betriebsunterbrechung Maschinenbruch O O Betriebsunterbrechung Computerausfall O O Betriebshaftpflicht O O Produkthaftpflicht O O Umwelthaftpflicht O O Kraftfahrzeugversicherung O O Firmen-Rechtsschutz O O Beraubung, Sabotage, Unterschlagung O O Forderungsausfall O O
20 20 Persönliche Versicherungen Art der Gefahr und Versicherung Risiko versichern selber tragen Unfallversicherung O O Kranken- und Pflegeversicherung O O Rentenversicherung O O Berufsunfähigkeit O O Risikolebensversicherung O O Private Haftpflicht O O Die in dieser Checkliste angeführten Versicherungen sollen nur einen Querschnitt der verschiedenen Versicherungszweige bieten und stellen keinesfalls die optimale Lösung dar. Es wird auch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Jeder Existenzgründer muss in einem individuellen Gespräch mit seinem Versicherungsvertreter die für ihn und sein Unternehmen notwendigen Versicherungen ermitteln. Mit dieser Checkliste soll nur eine Planungshilfe gegeben werden. Kontakt und weitere Informationen erhalten Sie bei der: Ansprechpartner: Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald Erstinformation Kunden-Service-Center (KSC) Dr.- Brandenburg-Straße Pforzheim Tel.: 07231/201-0 Fax: 07231/ service@pforzheim.ihk.de Existenzgründungsberater Herr Thomas Walter Lise-Meitner-Str Nagold Tel.: 07452/ Fax: 07452/ walter@pforzheim.ihk.de Existenzgründungsberaterin Frau Anja Keller Dr.- Brandenburg-Straße Pforzheim Tel.: 07231/ Fax: 07231/ keller@pforzheim.ihk.de Recht Herr Jürgen Bolm Dr.- Brandenburg-Straße Pforzheim Tel.: 07231/ Fax: 07231/ bolm@pforzheim.ihk.de Recht Herr Rainer Schätzle Dr.- Brandenburg-Straße Pforzheim Tel.: 07231/ Fax: 07231/ schaetzle@pforzheim.ihk.de Einstiegsberatung Frau Anja Traut Lise-Meitner-Str Nagold Tel.: 07452/ Fax: 07452/ traut@pforzheim.ihk.de
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