Konzeption. der Schulischen Erziehungshilfe. des Förderzentrums Schwarzenbek
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- Hansi Kaiser
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1 C ENTA- W ULF- S CHULE Förderzentrum Konzeption der Schulischen Erziehungshilfe des Förderzentrums Schwarzenbek
2 1. Verhaltensauffälligkeiten Es gibt in der Fachliteratur keine allgemeingültige Definition oder objektive Beschreibung von Schülern und Schülerinnen, die Auffälligkeiten in ihrem Verhalten zeigen. Zudem existieren verschiedene Begriffe für dieses Phänomen, wie z.b. Verhaltesstörung oder Verhaltensauffälligkeit, die aus Gründen der Vereinfachung hier synonym behandelt werden. Jeder Versuch einer Definition von Verhaltensauffälligkeiten beinhaltet Annahmen zu Gründen bzw. Ursachen, die zu deren Entstehung geführt haben könnten. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass nicht eine einzige Ursache zu den Schwierigkeiten geführt hat, sondern, dass Verhaltensauffälligkeiten nur multikausal zu erklären sind. Daher wird eine Definition für Verhaltensauffälligkeiten aufgeführt, die mögliche Ursachen und Gründe bei der Beschreibung von Schülerinnen und Schülern mit auffälligem Verhalten ausklammert. Unter Verhaltensstörung soll die Art des Umgangs eines Menschen mit anderen, mit sich selbst und mit Sachen verstanden werden, die von der erwarteten Handlungsweise negativ abweicht, indem sie als sinnvolle Zustände oder Handlungsabläufe, Zusammenleben oder individuelle Entwicklung gefährdend, beeinträchtigend oder verhindernd angesehen wird (Bach 1993, S.6). Hier wird deutlich, dass sich verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler anders verhalten, als es (gesellschaftlich anerkannt) von ihnen erwartet wird. Ihr Verhalten gefährdet oder beeinträchtigt ihre eigene Entwicklung und das Zusammenleben in der (Klassen-) Gemeinschaft.
3 Aus der folgenden Tabelle wird ersichtlich, welche Erscheinungsformen von Verhaltensauffälligkeiten unterschieden werden können. Es wird erkennbar, dass auch internalisierende Störungen, wie z.b. Interesse-losigkeit, Trauer und Angst zu auffälligem Verhalten zählen. Ebenso so uneinheitlich wie Erscheinungsformen bzw. Definitionsversuche von Verhaltensauffälligkeiten sind Aussagen über deren Häufigkeit. So liegt diese nach wissenschaftlichen Untersuchungen zwischen 1% und 61% aller Schülerinnen und Schüler. (Remschmidt & Walter, 1990; Myschker, 1993, Mutzek,1994) Trotz dieser uneinheitlichen Aussagen zur Häufigkeit von Verhaltensauffälligkeiten ist davon auszugehen, dass es in nahezu jeder Schulklasse Kinder gibt, die durch ihr Verhalten auffallen und ihren Lehrerinnen und Lehrern Sorgen machen. 2. Ziele der schulischen Erziehungshilfe Damit sich Verhaltenauffälligkeiten nicht manifestieren und ein sonderpä-dagogischer Förderbedarf im Bereich emotionale und soziale Entwicklung vermieden werden kann, hat das Land Schleswig-Holstein den Förderzentren Stunden für die präventive schulische Erziehungshilfe zugewiesen.
4 In der Centa-Wulf-Schule haben wir uns entschieden, Beratung anzubieten, die bei Bedarf von Lehrkräften der allgemein bildenden Schulen und Eltern genutzt werden kann. Mögliche Erfolge der Beratung können sein: Erweiterung des Verhaltensrepertoires in kritischen / belastenden Situationen Steigerung der Arbeitszufriedenheit Verbesserung der persönlichen Situation der auffälligen Schülerinnen und Schüler Entspannung der Lernatmosphäre für alle Schülerinnen und Schüler 3. Das können Sie von uns erwarten: Wir nehmen uns Zeit Ihnen zuzuhören. Wir bieten Beratung sowohl nach dem entwicklungs- und lösungsorientierten Modell nach Spiess als auch nach dem Beratungsmodell der kooperativen Beratung von Mutzek an. Dies sind die gängigen Modelle in Schleswig-Holstein. Mit Hilfe dieser Beratungsansätze versuchen wir gemeinsam mit Ihnen eine individuelle und in der Praxis umsetzbare Lösung für Ihr Anliegen zu finden. Bei Bedarf begleiten wir sie im weiteren Lösungsprozess. Für diese Begleitung sind u.a. folgende Unterstützungsangebote denkbar: - Gemeinsame Erarbeitung weiterer Lösungsschritte - Hospitationen - befristete unterrichtsbegleitende Hilfen - Unterstützung bei Eltern-Lehrer-Gesprächen Wir informieren Sie über außerschulische Institutionen, die Ihnen zusätzliche Unterstützung anbieten können, zum Beispiel Jugendhilfe, Erziehungsberatungsstellen, Kinder- und Jugendpsychiatrie und therapeutische Einrichtungen.
5 4. Kontaktaufnahme zum Beratungsteam der CWS Folgende Kriterien zur Gewährung schulischer Erziehungshilfe werden voraus-gesetzt: Das Verhalten der Schülerin/des Schülers wird als belastend erlebt. Die schulinternen Maßnahmen haben nicht zu einer positiven Veränderung geführt. Um die Beratung der Schulischen Erziehungshilfe in Anspruch zu nehmen, wird kein sonderpädagogisches Gutachten benötigt und es besteht noch kein sonderpädagogischer Förderbedarf. Die Beratungsanfrage kann entweder über das Förderzentrum an die Fachberatung herangetragen werden oder direkt bei der Fachberatung während der Bürostunde telefonisch, per bzw. durch Ansprache erfolgen. Lehrkräfte, Eltern, Schulleitungen sowie Schülerinnen und Schüler können sich an die Fachberatung wenden. und Schüler Literatur Bach, H. (1993): Verhaltensstörungen und ihr Umfeld. In: Goetze/Neukäter (Hrsg.), Pädagogik bei Verhaltensstörungen. Berlin: Wissenschaftsverlag Volker Spiess. Mutzek, W. (2000): Verhaltensgestörtenpädagogik und Erziehungshilfe. Bad Heilbrunn/Obb.: Klinkhard. Mutzek, W. (1996): Kooperative Beratung. Weinheim und Basel: Beltz. Myschker, N. (1993): Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen, Erscheinungsformen Ursachen Hilfreiche Maßnahmen. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer. Remschmidt, H. & Walter, R. (1990): Psychische Auffälligkeiten bei Schulkindern: eine epidemiologische Untersuchung. Göttingen: Hogrefe. Spiess, W. (Hrsg.) (1998): Die Logik des Gelingens, Dortmund: Borgmann
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