Projekt I AN Schuldenprävention bei Lehrlingen
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- Birgit Bieber
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1 Projekt I AN Schuldenprävention bei Lehrlingen Medieninformation 14. Oktober 2010, 11:00 Uhr Lehrbetrieb WTB Louis-Häfliger-Gasse 10/Objekt 50/1.Stock 1210 Wien Ihre Gesprächspartner sind: Gerhard Ruprecht, Vorstand Zweite Sparkasse Monika Kühler-Kosztolanszky, Schuldnerberatung Wien Martina Lipuz, Leiterin Lehrbetrieb WTB von Jugend am Werk Muhamet Deniz (Lehrling Installations- und Gebäudetechnik, 2. Lehrjahr) und Arzu Urzan (Lehrling Bürokauffrau, 1. Lehrjahr) von Jugend am Werk 1
2 Jugendliche und Schulden Vom Alter her gesehen ist die Gruppe der 40 bis 45-jährigen am Stärksten von Verschuldung betroffen. Betrachtet man jedoch den Ursprung der Verschuldung, so fällt auf, dass die ersten Schulden oft schon in einem Alter von 16 oder 17 Jahren gemacht wurden. Später wird durch Umschuldungen jahrelang verdeckt, dass zu wenig Geld vorhanden ist, um die Schulden los zu werden. So werden aus kleinen Summen mit der Zeit unbewältigbare Schulden. Gerade bei jungen Menschen so die Beobachtung der Schuldnerberatung Wien gibt es bekannte Risikofaktoren, die auf die Finanzgebarung negativen Einfluss haben: - Unerfahrenheit in finanziellen Dingen - Ansprüche an die (Konsum-)welt, die mit dem vorhandenen Einkommen nicht zusammenpassen - schlechte Jobchancen bei schlechter (Aus-)Bildung Überall dort, wo diese Risikofaktoren gehäuft auftreten, ist Präventionsarbeit zu begrüßen sie erfordert aber ein ganz besonderes Geschick, um die gefährdeten Personen wirklich zu erreichen. Projekt I AN Auf Initiative der Zweite Sparkasse wurden gemeinsam mit der Schuldnerberatung Wien und der Organisation Jugend am Werk Workshops für Lehrlinge entwickelt, die eine finanzielle Allgemeinbildung zur Vermeidung von Überschuldung anbieten. Zwischen März und Mai 2010 wurden in einer Pilotphase insgesamt sechs Workshops zu je drei Stunden an sechs Tagen abgehalten. Das dahinter liegende Konzept wurde von Monika Kühler (Schuldnerberatung Wien), Michael Hackauf (Zweite Sparkasse) und Annunziata Schmidt-Chiari (Zweite Sparkasse) entwickelt. Dank 37 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zweite Sparkasse, die sich als Trainer gemeldet haben, laufen von September 2010 bis Jänner 2011 insgesamt weitere 33 Workshops für rund 250 Lehrlinge von Jugend am Werk. Ablauf des Workshops In Kleingruppen zu etwa 10 bis 15 Personen nahmen Jugendliche im ersten Lehrjahr aus überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen der Organisation Jugend am Werk teil. Alle TeilnehmerInnen des Workshops besaßen vor der Pilotphase bereits ein Bankkonto. Einheit 1: Brainstorming darüber, was im Leben der Jugendlichen Spaß macht und was wichtig ist und die damit verbundenen Kosten. Für die Jugendlichen wurde dabei offensichtlich, wie wichtig Geld im Leben ist und dass sehr viele Dinge, die sie sich wünschen, mit Kosten verbunden sind. 2
3 Einheit 2: Wie sieht mein Leben in zehn Jahren aus? Welche Kosten fallen an und was muss ich beachten, um mir das gewünschte Leben leisten zu können? Anschließend wurde gemeinsam ein Haushaltsplan erstellt und die Jugendlichen sollten sich überlegen, wofür und wie viel Geld sie in der Woche oder in einem Monat ausgeben Einheit 3 Stolpersteine im finanziellen Lebensweg und mögliche finanzielle Konsequenzen. Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von finanziellen Problemen und Schulden. Anhand von konkreten Beispielen werden Schuldenfallen besprochen. Den Jugendlichen sollte bewusst werden, dass früh entstandene Schulen das spätere Leben belasten können und es wurde auf konkrete Gefahren aufmerksam gemacht. Das selbständige Erarbeiten von Strategien stand hier im Vordergrund. Rückmeldungen der TeilnehmerInnen - guter Einstieg ins Thema - Die eigenen Probleme und Fragen wurden ernst genommen - Die TrainerInnen kennen sich gut in Geldangelegenheiten aus - Es wurden viele Fachbegriffe gut erklärt - Man lernt, wie man gut mit Geld umgehen kann - Positiv ist, dass man dazu angeregt wird, sich selbst Gedanken zu machen, wie man Schulden vermeiden kann - Die Zonendarstellung (finanzielle Selbständigkeit, Gefahrenzone und finanzielle Abhängigkeit) war super. (den Jugendlichen wurde bewusst, wie leicht sie von der Gefahrenzone in die finanzielle Abhängigkeit geraten können) Kontakt: Jugend am Werk Öffentlichkeitsarbeit Wolfgang Bamberg Tel.: /DW 20 Mobil: 0664/ Fax: pr@jaw.at 3
4 Zweite Sparkasse Die ERSTE Stiftung hat vor fast vier Jahren die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse, kurz: Zweite Sparkasse initiiert und mit 5,8 Mio. Euro finanziert. Sie bietet Menschen, die in eine finanzielle Notlage geraten und bei keiner Bank mehr Kunde sind, ein Haben-Konto ohne Überziehungsmöglichkeit an, als ersten Schritt auf dem Weg in ein Leben ohne Schulden, den jeder aus eigener Kraft beschreiten muss. Das Konto wird in enger Kooperation mit Wohlfahrts- und Beratungsorganisationen wie Caritas und Schuldnerberatungen angeboten. Dank dieser ganzheitlichen Betreuung haben die Betroffenen eine realistische Chance, ihre wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Dazu gehört auch, wieder ein Konto bei einer ganz normalen Bank eröffnen zu können. Die Zweite Sparkasse hat keine Ertragsziele. Ihr Geschäftszweck ist es, Menschen, die einen Zweiten brauchen, mit einer Serviceleistung zu unterstützen, die sie nirgendwo anders bekommen. Wie die Beratungsorganisationen, die die Kunden vermitteln, will die Zweite Sparkasse Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Derzeit betreuen über 420 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 6000 Kundinnen und Kunden im Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Wien. Nach der Gründungsphase stellen sich neue Aufgaben und Herausforderungen. Nun möchte die Zweite Sparkasse finanzielle Allgemeinbildung zur Vermeidung von Überschuldung anbieten. Jugendliche sollen lernen mit Geld umzugehen, bevor sie aktive Verbraucher werden, und so von Anfang an einen sicheren finanziellen Lebensweg einschlagen können. Kontakt (für Medien): ERSTE Stiftung - Kommunikation Maribel Königer, Tel , maribel.koeniger@erstestiftung.org Jovana Trifunovic, Tel , jovana.trifunovic@erstestiftung.org Schuldnerberatung Wien: Die staatlich anerkannte Schuldnerberatung Wien existiert seit Jeden Monat gibt es etwa 600 Neuanmeldungen von Menschen, die mit ihrer Schuldenlast nicht mehr zurecht kommen. Statistisch gesehen haben diese Menschen Schulden zwischen ,- und ,- Euro Schulden und Einkommen um die 1.000,- Euro netto/monat. Die Beratung ist kostenlos, finanziert wird die Schuldnerberatung vom Fonds Soziales Wien und vom Arbeitsmarktservice Wien. Das Beratungsangebot reicht von der einfachen Haushaltsanalyse bis zur Erstellung von komplexen Ausgleichen und Begleitung zum Privatkonkurs. Kontakt: - Telefon: Montag bis Freitag 8-15:30 Uhr Anmeldung zur Schuldnerberatung: oder bei jedem Bürgerdienst der Stadt Wien - Rückfragen zum Thema: Alexander Maly, DW
5 Über Jugend am Werk: Die gemeinnützige Organisation Jugend am Werk (JaW) ist seit mehr als 60 Jahren in der Berufsausbildung von Jugendlichen sowie in der Begleitung von Menschen mit Behinderung tätig. Für Jugendliche, die keine Lehrstelle am freien Arbeitsmarkt gefunden haben, stellt JaW vielfältige Angebote zur Berufsorientierung sowie zur beruflichen Qualifizierung bereit. Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung erhalten bei Jugend am Werk individuelle Begleitung und Förderung zur größtmöglichen Selbstständigkeit in den Bereichen Arbeit und Beschäftigung, Wohnen sowie in der beruflichen Integration und Qualifizierung. Kontakt/Information Jugend am Werk: JaW-Zentrale Thaliastraße 85/4. Stock 1160 Wien Tel: 01 / office@jaw.at ZVR: Informationen zum Lehrbetrieb WTB Im Lehrbetrieb WTB ( Werkstätte für Technische Berufe ) der Organisation Jugend am Werk werden derzeit an zwei Standorten (1100 Wien und 1210 Wien) rund 220 Jugendliche von qualifizierten MitarbeiterInnen in einer Vielzahl von Lehrberufen ausgebildet und erhalten zusätzlich Unterstützung in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Die Jugendlichen können dabei folgende Lehrberufe im Rahmen der überbetrieblichen Berufsausbildung nach 30 des Berufsausbildungsgesetzes bis zur Lehrabschlussprüfung erlernen: ElektroinstallationstechnikerIn, Installations- und GebäudetechnikerIn, MaschinenfertigungstechnikerIn, MetallbearbeitungstechnikerIn, StahlbautechnikerIn, WerkzeugmaschineurIn. Dabei schließen die Jugendlichen ihren Ausbildungsvertrag mit der jeweiligen Trägerorganisation ab, die auch Persönlichkeits- oder Bewerbungstraining durchführt und die Jugendlichen begleitet. Den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren die Jugendlichen in Lehrbetrieben von Jugend am Werk oder in einem Partnerbetrieb. Sie besuchen auch die Berufsschule und werden dabei unterstützt auf eine Lehrstelle in der freien Wirtschaft zu wechseln. Auf Wunsch können die Lehrlinge im Rahmen der Aktion Lehre mit Matura die Berufsreifeprüfung kostenlos parallel zur Lehre ablegen. Im Rahmen der integrativen Berufsausbildung (gemäß BAG 8b), wird benachteiligten Jugendlichen ein Lehrabschluss im Berufsfeld Bürokaufleute in einer um maximal zwei Jahre verlängerten Lehrzeit ermöglicht. Die TeilnehmerInnen besuchen die Berufsschule und werden von einer Berufsausbildungsassistentin begleitet. Im Berufslehrgang für den Beruf ElektroanlagentechnikerIn erwerben Jugendliche Fertigkeiten und Kenntnisse des Lehrberufes und besuchen die Berufsschule. Vorrangiges Ziel ist der Übertritt in ein reguläres Lehrverhältnis in einem Betrieb. Bei Bedarf kann der Berufslehrgang bis zum Ende der Lehrzeit verlängert werden. Finanzierung Finanziert werden diese Ausbildungsmöglichkeiten vom AMS Wien und dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff). 5
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