Epidemiologisches Bulletin

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1 ROERT KOCH NSTTUT Epidemiologisches ulletin 25. Juli 2008 / Nr. 30 aktuelle daten und informationen zu infektionskrankheiten und public health Mitteilung der Ständigen mpfkommission am Robert Koch-nstitut: Empfehlungen der Ständigen mpfkommission (STKO) am Robert Koch-nstitut/Stand: Juli 2008 Die neu gefassten mpfempfehlungen der STKO wurden auf der 57. und 58. Sitzung verabschiedet und gelten nach Eingang der Stellungnahmen ab Juli 2008 als bestätigt. Sie ersetzen die im Epidemiologischen ulletin des RK (Epid. ull.) 30/2007 veröffentlichten mpfempfehlungen der STKO/Stand: Juli egründungen und Erläuterungen zu den Änderungen der STKO-Empfehlungen ab Juli 2008 werden in Kürze im Epidemiologischen ulletin 31/2008 und auf den nternetseiten des RK ( verfügbar sein. Änderungen gegenüber 2007 sind farblich im Text und am Rand gekennzeichnet. Diese Woche 30/2008 Empfehlungen der Ständigen mpfkommission (STKO) am RK Stand: Juli 2008 Vorbemerkungen mpfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven Maßnahmen auf dem Gebiet der Medizin. Moderne mpfstoffe sind gut verträglich; bleibende unerwünschte gravierende Arzneimittelwirkungen werden nur in ganz seltenen Fällen beobachtet. Unmittelbares Ziel der mpfung ist es, den Geimpf ten vor einer Krankheit zu schützen. ei Erreichen hoher Durchimpfungsgrade ist es möglich, einzelne Krankheitserreger regional zu eliminieren und schließlich weltweit auszurotten. Die Eliminierung der Masern und der oliomyelitis ist erklärtes und erreichbares, für die oliomyelitis in Europa ein (im Juni 2002) bereits erreichtes Ziel nationaler und internationaler Gesundheitspolitik. n der undesrepublik Deutschland besteht keine mpfpflicht. mpfungen von besonderer edeutung für die Gesundheit der evölkerung und andere Maßnahmen der spezifischen rophylaxe sollen von den obersten Gesundheitsbehörden der Länder auf der Grundlage der STKO-Empfehlungen entsprechend 20 Abs. 3 des nfektionsschutzgesetzes (fsg) öffentlich empfohlen werden. Versorgung bei mpfschäden durch öffentlich empfohlene mpfun gen leisten die undesländer. Für einen ausreichenden mpfschutz der von ihm betreuten ersonen zu sorgen, ist eine wichtige Aufgabe des Arztes. Dies bedeutet, die Grundimmu nisierung bei Säuglingen und Kleinkindern frühzeitig zu beginnen, ohne Verzögerungen durchzuführen und zeitgerecht abzuschließen. Nach der Grund immunisierung ist bis zum Lebensende ggf. durch regelmäßige Auffrischimpfungen sicherzustellen, dass der notwendige mpfschutz erhalten bleibt und wenn indiziert ein mpfschutz gegen weitere nfektionskrankheiten aufgebaut wird. Arztbesuche von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sollten dazu genutzt werden, die mpfdokumentation zu überprüfen und im gegebenen Fall den mpfschutz zu vervollständigen. Die mpfleistung des Arztes umfasst neben der mpfung: nformationen über den Nutzen der mpfung und die zu verhütende Krankheit, Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen, Erhebung der Anamnese und der mpfanamnese einschließlich der efragung über das Vorliegen möglicher Kontraindikationen, Feststellen der aktuellen efindlichkeit zum Ausschluss akuter Erkrankun gen, Empfehlungen über Verhaltensmaßnahmen im Anschluss an die mpfung, Aufklärung über eginn und Dauer der Schutzwirkung, Hinweise zu Auffrischimpfungen, Dokumentation der mpfung im mpfausweis bzw. Aus stellen einer mpfbescheinigung.

2 236 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 mpfkalender Der mpfkalender für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Tabelle 1) umfasst mpfungen zum Schutz vor Diphtherie (D/d), ertussis (a/ap), Tetanus (T), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis (H), humanen apillomaviren (HV), oliomyelitis (V), neumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln (MMR) sowie gegen Varizellen und für Senioren gegen nfluenza und neumokokken (s. auch Tabelle 1: mpfkalender (Standardimpfungen) für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene Empfohlenes mpfalter und Mindestabstände zwischen den mpfungen mpfstoff/ Alter in Monaten Alter in Jahren Antigen- Geburt ab kombinationen siehe a) siehe a) siehe a) siehe a) T * A A A * * * * * * D/d * siehe b) A A A * * * * * * a/ap * A A Hib * c) V * c) A H * d) c) G neumokokken * * S Meningokokken MMR * * * 1. e) ab 12 Monate Varizellen 1. f) s. Tab. 2 nfluenza * * * * S HV * * * * * SM Um die Zahl der njektionen möglichst gering zu halten, sollten vorzugsweise Kombinationsimpfstoffe verwendet werden. mpfstoffe mit unterschiedlichen Antigenkombinationen von D/d, T, a/ap, H, Hib, V sind verfügbar. ei Verwendung von Kombinationsimpfstoffen sind die Angaben des Herstellers zu den mpfabständen zu beachten. Zur gleichzeitigen Gabe von mpfstoffen sind die Angaben der Hersteller zu beachten. Der Zeitpunkt der empfohlenen mpfungen wird in Monaten und Jahren angegeben. Die mpfungen sollten zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen. Die untere Grenze bezeichnet vollendete Lebensjahre bzw. Lebensmonate. Die obere Grenze ist definiert durch den letzten Tag des aufgeführten Alters in Jahren/Monaten. eispiel: Jahre: Vom vollendeten 12. Lebensjahr (12. Geburtstag) bis zum Ende des 18. Lebensjahres (letzter Tag vor dem 18. Geburtstag). A Auffrischimpfung: Diese sollte möglichst nicht früher als 5 Jahre nach der vorhergehenden letzten Dosis erfolgen (s. a. Epid. ull. 32/2006, S. 274 f) G Grundimmunisierung aller noch nicht geimpften Jugendlichen bzw. Komplettierung eines unvollständigen mpfschutzes S Standardimpfungen mit allgemeiner Anwendung = Regelimpfungen SM Standardimpfungen für Mädchen a) Zu diesen Zeitpunkten soll der mpfstatus unbedingt überprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden. b) Ab einem Alter von 5 bzw. 6 Jahren wird zur Auffrischimpfung ein mpfstoff mit reduziertem Diphtherietoxoid-Gehalt (d) verwendet. c) ei monovalenter Anwendung bzw. bei Kombinationsimpfstoffen ohne ertussiskomponente kann diese Dosis entfallen. d) Siehe Anmerkungen ostexpositionelle Hepatitis--rophylaxe bei Neugeborenen (S. 237) e) Zur Möglichkeit der Koadministration von mpfstoffen sind die Fachinformationen zu beachten. f) ei Anwendung des Kombinationsimpfstoffes MMRV sind die Angaben des Herstellers zu beachten. Entsprechend den Fachinformationen ist die Gabe einer 2. Dosis gegen Varizellen erforderlich. Zwischen beiden Dosen sollten 4 bis 6 Wochen liegen. * Abstände zwischen den mpfungen der Grundimmunisierung mindestens 4 Wochen; Abstand zwischen vorletzter und letzter mpfung der Grundimmunisierung mindestens 6 Monate * * Generelle mpfung gegen neumokokken für Säuglinge und Kleinkinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr mit einem neumokokken- Konjugatimpfstoff; Standardimpfung für ersonen 60 Jahre mit olysaccharid-mpfstoff und Wiederimpfung im Abstand von 6 Jahren nach Angaben der Hersteller für ersonen mit erhöhtem Risiko für schwere neumokokken-erkrankungen (Risiko-Nutzen-Abwägung beachten) * * * Mindestabstand zwischen den mpfungen 4 Wochen * * * * Jährlich mit dem von der WHO empfohlenen aktuellen mpfstoff * * * * * Grundimmunisierung mit 3 Dosen für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren * * * * * * Jeweils 10 Jahre nach der letzten vorangegangenen Dosis

3 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 237 Die Standardimpfungen des mpfkalenders (S, SM, A) sind von hohem Wert für den Gesundheitsschutz des Einzelnen und der Allgemeinheit und deshalb für alle Angehörigen der jeweils genannten Alters- oder evölkerungsgruppen empfohlen. n Tabelle 1 sind den empfohlenen mpfungen die mpftermine zugeordnet. Abweichungen vom empfohle nen mpfalter sind möglich und unter Umständen notwendig. Die angegebenen mpftermine berücksichtigen die für den Aufbau eines mpfschutzes notwendigen Zeitabstände zwischen den mpfungen. Die Früherkennungsuntersuchungen für Säuglinge und Kinder, die Schuleingangsuntersuchung, Schuluntersuchungen, die Jugendgesundheitsuntersuchungen sowie die Untersuchungen nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz sollen für die mpfprophylaxe genutzt werden. Die im mpfkalender empfohlenen Standardimpfungen sollten auch alle ersonen mit chronischen Krankheiten erhalten, sofern keine spezifischen Kontraindikationen vorliegen. Ein vollständiger mpfschutz ist nur dann gewährleistet, wenn die vom Hersteller angegebene Zahl von Einzeldosen verabreicht wurde (ackungsbeilage/fachinformationen beachten). Die Erfahrung zeigt, dass mpfungen, die später als empfohlen begonnen oder für längere Zeit unterbrochen wurden, häufig nicht zeitgerecht fortgesetzt werden. is zur Feststellung und Schließung von mpflücken, z.. bei der Schuleingangsuntersuchung, verfügen unzureichend geimpfte Kinder nur über einen mangelhaften mpfschutz. Wegen der besonderen Gefährdung in der frühen Kindheit muss es daher das Ziel sein, unter eachtung der Mindestabstände zwischen den mpfungen möglichst frühzeitig die empfohlenen mpfungen durchzuführen und spätestens bis zum Alter von 14 Monaten die Grundimmunisierungen zu vollenden. Noch vor dem Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung, spätestens aber vor dem Schuleintritt, ist für einen vollständigen mpfschutz Sorge zu tragen. Spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (d. h. bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag) sind bei Jugendlichen versäumte mpfungen nachzuholen. Unabhängig von den in Tabelle 1 genannten Terminen sollten, wann immer eine Arztkonsultation erfolgt, die mpfdokumentation überprüft und fehlende mpfungen nachgeholt werden. Anmerkungen zu den im mpfkalender aufgeführten mpfungen Diphtherie: Ab einem Alter von 5 bzw. 6 Jahren (je nach Angaben des Herstellers) wird bei Auffrischimpfungen und zur Grundimmunisierung ein mpfstoff mit reduziertem Diphtherietoxoid-Gehalt (d) verwendet, in der Regel kombiniert mit Tetanustoxoid und ertussis oder weiteren indizierten Antigenen. Haemophilus influenzae Typ b (Hib): Ab einem Alter von 5 Jahren ist eine Hib-mpfung nur in Ausnahmefällen indiziert (s. Tab. 2, S. 242, z.. funktionelle oder anatomische Asplenie). Für die einzelnen mpfungen der Grundimmunisierung sollte wenn möglich ein mpfstoff mit gleichem Trägerprotein verwendet werden. Wenn jedoch nicht bekannt ist, mit welchem mpfstoff zuvor geimpft worden ist, weil der Handelsname nicht wie erforderlich dokumentiert wurde, dann muss die Grundimmunisierung nicht erneut begonnen werden, sondern kann mit jedem Hib-mpfstoff fortgesetzt werden. Hepatitis (H): Serologische Vor- bzw. Nachtestungen zur Kontrolle des mpferfolgs sind bei der Regelimpfung im Kindes- und Jugendalter nicht erforderlich. Eine Wieder impfung 10 Jahre nach mpfung im Säuglings- und Kleinkindalter ist derzeit für Kinder und Jugendliche nicht generell empfohlen. Kinder und Jugendliche, die einer Risikogruppe angehören, erhalten eine Wiederimpfung entsprechend Tabelle 2 der STKO-Empfehlungen (s. a. Epid. ull. 31/2007). ostexpositionelle Hepatitis--rophylaxe bei Neugeborenen von HsAg-positiven Müttern bzw. von Müttern mit un bekanntem HsAg-Status: Entsprechend den Mutterschafts- Richtlinien ist bei allen Schwangeren nach der 32. Schwangerschaftswoche, möglichst nahe am Geburtstermin, das Serum auf HsAg zu untersuchen. st das Ergebnis positiv, dann ist bei dem Neugeborenen unmittelbar post partum, d. h. innerhalb von 12 Stunden, mit der mmunisierung gegen Hepatitis zu beginnen. Dabei werden simultan die erste Dosis H-mpfstoff und H-mmunglobulin verabreicht. Die begonnene H-Grundimmunisierung wird einen Monat nach der 1. mpfung durch eine 2. und sechs Monate nach der 1. mpfung durch eine 3. mpfung vervollständigt. ei Neugeborenen inklusive Frühgeborenen von Müttern, deren HsAg-Status nicht bekannt ist und bei denen noch vor bzw. sofort nach der Geburt die serologische Kontrolle nicht möglich ist, wird unabhängig vom Geburtsgewicht ebenfalls unmittelbar post partum die Grundimmunisierung mit H-mpfstoff begonnen. ei nachträglicher Feststellung einer HsAg-ositivität der Mutter kann beim Neu geborenen innerhalb von 7 Tagen postnatal die passive mmunisierung nachgeholt werden. Nach Abschluss der Grundimmunisierung von Neugeborenen ist eine serologische Kontrolle erforderlich (s. a. Epid. ull. 10/2000 und 8/2001). Humane apillomaviren (HV): Die STKO empfiehlt zur Reduktion der Krankheitslast durch den Gebärmutterhalskrebs eine generelle mpfung gegen humane apillomaviren (Typen HV 16, 18) für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Die mpfung mit 3 Dosen sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Die genaue Dauer der mmunität nach Verabreichung aller mpfstoffdosen ist derzeit noch nicht bekannt. Es konnten stabile

4 238 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 Antikörpertiter nach 3 Dosen der mpfung für etwa 5 Jahre nachgewiesen werden. Die Frage der Notwendigkeit einer Wiederimpfung kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Über die epidemiologische Wirksamkeit der mmunisierung von Jungen und Männern zur Verhinderung der nfektion bei Frauen liegen keine ausreichenden Daten vor. Die wirksame Umsetzung einer generellen mpfempfehlung für Mädchen und junge Frauen erfordert ein strukturiertes, mit allen Akteuren abgestimmtes mpfprogramm für Jugendliche, das die Gabe von 3 Dosen eines HV- mpfstoffs vor eginn der sexuellen Aktivität sichert. Die mpfung gegen HV sollte auch als Gelegenheit genutzt werden, andere für Jugendliche von der STKO empfohlene mpfungen zu vervollständigen. Die zeitgleiche Gabe anderer mpfstoffe wurde bisher nur für rekombinante Hepatitis--mpfstoffe untersucht. Diese beeinflussten die mmunantwort auf die HV-Typen nicht. ei der zeitgleichen Gabe beider mpfstoffe wurden niedrigere Antikörperkonzentra tionen gegen Hepatitis beobachtet. Die klinische Re le vanz dieser efunde ist unklar. Frauen, die innerhalb des von der STKO empfohlenen Zeitraumes (Alter Jahre) keine mpfung gegen HV erhalten haben, können ebenfalls von einer mpfung gegen HV profitieren. Es liegt in der Verantwortung des betreuenden Arztes, nach individueller rüfung von Nutzen und Risiko der mpfung seine atientinnen auf der asis der mpfstoffzulassung darauf hinzuweisen. Geimpfte ersonen sind darauf hinzuweisen, dass die mpfung mit einem mpfstoff gegen humane apillomaviren gegen die Typen 16 und 18 nicht gegen nfektionen mit anderen Typen schützt und dass deshalb die Früherkennungsmaßnahmen zum Gebärmutterhalskrebs unverändert in An spruch genommen werden müssen. Die ausführliche wis senschaftliche egründung der STKO-Empfehlung zur HV-mpfung ist im Epidemiologischen ulletin 12/2007 veröffentlicht worden. Masern, Mumps, Röteln (MMR): Die mpfung gegen Masern, Mumps und Röteln sollte mit einem Kombinationsimpfstoff (MMR-mpfstoff) durchgeführt werden, in der Regel im Alter von 11 bis 14 Monaten. is zum Ende des 2. Lebensjahres soll auch die 2. MMR-mpfung erfolgt sein, um den frühestmöglichen mpfschutz zu erreichen. Steht bei einem Kind die Aufnahme in eine Kindereinrichtung an, kann die MMR-mpfung auch vor dem 12. Lebensmonat, jedoch nicht vor dem 9. Lebensmonat erfolgen. Sofern die Erstimpfung vor dem 12. Lebensmonat erfolgte, muss die 2. MMR-mpfung bereits zu eginn des 2. Lebensjahres erfolgen, da persistierende maternale Antikörper im 1. Lebensjahr die mpfviren neutralisieren können. Die Eliminierung der Masern ist ein erklärtes Ziel der deutschen Gesundheitspolitik. Masern können eliminiert werden, wenn der Durchimpfungsgrad gegen Masern bei Kindern mehr als 95 % erreicht. Diesem Ziel sind bisher die Länder nahe gekommen, die eine zweimalige mpfung im Kindesalter empfehlen und dabei hohe Durchimpfungsgrade realisieren, wie die skandinavischen Länder, Großbritannien, die Niederlande und die USA. Die STKO empfiehlt eine 2. MMR-mpfung seit Mit der 2. MMR-mpfung sollen mmunitätslücken geschlossen werden. Die 2. MMR-mpfung kann bereits 4 Wochen nach der 1. MMR-mpfung erfolgen. ei Mädchen wird mit der zweimaligen MMR-mpfung auch der unverzichtbare Schutz vor einer Rötelnembryopathie weitgehend gesichert. Auch bei anamnestisch angegebener Masern-, Mumpsoder Rötelnerkrankung sollte die 2. MMR-mpfung durchgeführt werden. Anamnestische Angaben über eine Masern- oder Rötelnerkrankung sind ohne mikrobiologischserologische Dokumentation der Erkrankungen unzuverlässig und nicht verwertbar. Es gibt in der Fachliteratur keine Hinweise auf vermehrte unerwünschte Arzneimittelwirkungen nach mehrmaligen Masern-, Mumps- oder Rö teln impfungen. Eine Altersbegrenzung für die MMR- mpfung besteht nicht. Sie kann in jedem Alter erfolgen. Empfohlen wird die MMR-mpfung auch für alle ungeimpften bzw. empfänglichen ersonen im Gesundheitsdienst und bei der etreuung von mmundefizienten sowie in Gemeinschaftseinrichtungen und in Kinderheimen (s. Tabelle 2, S. 244, sowie S. 245 u. 246). Eine zusätzliche monovalente Rötelnimpfung für Mädchen ist nicht erforderlich, wenn bereits zwei mpfungen mit MMR-mpfstoff dokumentiert sind. Wenn nur eine MMR- mpfung vorausgegangen ist, dann ist die 2. MMR-mpfung möglichst frühzeitig bei allen Kindern und Jugendlichen nachzuholen; bei der Jugendgesundheitsuntersuchung ist sicherzustellen, dass alle Jugendlichen zwei MMR-mpfungen erhalten haben. Meningokokken: Die STKO empfiehlt die mpfung gegen Meningokokken der Serogruppe C mit einem konjugierten Meningokokken-C-mpfstoff für alle Kinder im 2. Lebensjahr zum frühestmöglichen Zeitpunkt. rimäres mpfziel ist es, die Morbidität invasiver Meningokokken-Erkrankungen der Serogruppe C und die resultierenden Folgen wie Hospitalisierung, schwere Komplikationen, ehinderung und Tod zu reduzieren. Von der mpfung aller Kinder im 2. Lebensjahr ist entsprechend den bestehenden Erfahrungen aus anderen Ländern (u. a. England, Niederlande, Spanien, elgien) auch eine Wirkung auf die Häufigkeit der Erkrankung in anderen Altersgruppen zu erwarten. Ein zweiter niedrigerer nzidenzgipfel der Erkrankung besteht in Deutschland für Jugendliche. Eine ausführliche egründung der mpfempfehlung findet sich im Epidemiologischen ulletin 31/2006 und unter > nfektionsschutz > mpfen. Die Grundimmunisierung von Kindern im 2. Lebensjahr gegen Meningokokken erfolgt mit einer mpfstoff-dosis. Zur gleichzeitigen Gabe mit anderen mpfstoffen verweist die STKO auf die jeweiligen Fachinformationen.

5 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 239 Zusätzlich sind die Empfehlungen zur mpfung von Risikopersonen (s. Tabelle 2, S. 244 u. 245) zu beachten. ertussis: n Anbetracht der epidemiologischen ertussis- Situation in Deutschland und der Schwere des klinischen Verlaufs einer ertussis im Säuglingsalter ist es dringend geboten, mit der Grundimmunisierung der Säuglinge und Klein kinder zum frühestmöglichen Zeitpunkt, d. h. unmittelbar nach Vollendung des 2. Lebensmonats, zu beginnen und sie zeitgerecht fortzuführen. Empfohlene Auffrisch impfungen sollen mit 5 bis 6 Jahren und 9 bis 17 Jahren durchgeführt und bestehende mpflücken besonders bei Jugendlichen geschlossen werden. Empfohlen werden je eine mpfung mit einem mpfstoff, der ertussis-antigene (a/ap) enthält, im Alter von 2, 3 und 4 Monaten, eine weitere mpfung im Alter zwischen 11 und 14 Monaten sowie eine erste Auffrischung (Tdap) mit 5 bis 6 Jahren (s. a. Epid. ull. 3/2006) und eine weitere Dosis zwischen 9 und 17 Jahren (s. a. Epid. ull. 17/2000). Da ein monovalenter ertussis- mpfstoff nicht mehr zur Verfügung steht, wird die Gabe von Kombinationsimpfstoffen zu den jeweiligen mpf termi nen empfohlen. ei der Verwendung von Kombinationsimpfstoffen sind die ndikationen und mpfabstände der anderen im mpfstoff enthaltenen Antigene zu berücksichtigen. Eine mpfung sollte möglichst nicht früher als 5 Jahre nach der zuletzt verabreichten Dosis (TD, Td) erfolgen, um das vermehrte Auftreten unerwünschter Lokalreaktionen zu minimieren (s. a. Epid. ull. 32/2006, S. 274 f). m Zusammenhang mit erkannten ertussis-häufungen kann auch bei vollständig geimpften Kindern und Jugendlichen mit engem Kontakt zu Erkrankten im Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen eine mpfung erwogen werden, wenn die letzte mpfung länger als 5 Jahre zurückliegt. Speziell vor Geburt eines Kindes bzw. für Frauen mit Kinderwunsch sollte überprüft werden, ob ein adäquater mmunschutz (mpfung oder mikrobiologisch bestätigte Erkran kung innerhalb der vergangenen 10 Jahre) gegen ertussis für enge Haushaltskontaktpersonen und etreuer des Neugeborenen (s. Tab. 2) besteht. Dieser sollte ggf. mit einem Kombinationsimpfstoff (Tdap) unter erücksichtigung der ndikation der anderen im mpfstoff enthaltenen Antigene aktualisiert werden. Jede Auffrischimpfung mit Td (auch im Verletzungsfall) sollte Anlass sein, eine mögliche ndikation einer ertussis-mpfung zu überprüfen und gegebenenfalls einen Kombinationsimpfstoff (Tdap) einzusetzen. ei Kindern und Jugendlichen (ersonen mit engem Kontakt im Haushalt oder in Gemeinschaftseinrichtungen) sollte die Komplettierung einer unvollständigen mmunisierung erfolgen. neumokokken: rimäres mpfziel einer generellen mpfung gegen neumokokken für alle Kinder bis 24 Monate ist es, die Morbidität invasiver neumokokken-nfektionen (D) und die daraus entstehenden Folgen wie Hospitalisierung, ehinderung und Tod zu reduzieren. Eine ausführliche egründung der mpfempfehlung findet sich im Epidemiologischen ulletin 31/2006 und unter Die Grundimmunisierung gegen neumokokken mit ei nem neumokokken-konjugatimpfstoff soll zum frühestmöglichen Zeitpunkt erfolgen, in der Regel zeitgleich mit den anderen im Säuglingsalter empfohlenen mpfungen. Altersentsprechende Modifikationen der notwendigen mpfdosen zur Vervollständigung einer Grundimmunisierung sind ent sprechend den Fachinformationen des Herstellers zu be achten (Einzelheiten dazu auch in Tabelle 2, S. 246). Zur gleichzeitigen Gabe mit anderen mpfstoffen verweist die STKO auf die jeweiligen Fachinformationen. Zusätzlich zu diesen Hinweisen sind die Empfehlungen zur mpfung von Risikopersonen (s. Tabelle 2, S. 245 und 246) zu beachten. oliomyelitis: Der olio-lebendimpfstoff, orale olio-vakzine (OV), wird wegen des wenn auch sehr geringen Risikos einer Vakzine-assoziierten paralytischen oliomyelitis (VA) nicht mehr empfohlen. Zum Schutz vor der oliomyelitis wird ein zu injizierender mpfstoff, inaktivierte olio-vakzine (V), mit gleicher Wirksamkeit empfohlen. m Alter von 9 bis 17 Jahren wird für Jugendliche eine Auffrischimpfung mit einem mpfstoff, der V enthält, empfohlen. Eine mit OV begonnene Grundimmunisierung wird mit V komplettiert. Varizellen: Die mpfung gegen Varizellen wird in der Regel im Alter von 11 bis 14 Monaten durchgeführt, und zwar entweder simultan mit der 1. MMR-mpfung oder frühestens 4 Wochen nach dieser. ei Anwendung des Kombinationsimpfstoffs MMRV sind die Angaben des Herstellers zu beachten. Entsprechend den Fachinformationen ist die Gabe einer 2. Dosis gegen Varizellen erforderlich. Zwischen beiden Dosen sollten 4 bis 6 Wochen liegen.

6 240 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 ndikations- und Auffrischimpfungen Zur Erfüllung des mpfplanes für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Tab. 1, S. 236) sollte der mpfstatus gegen bestimmte nfektionskrankheiten regelmäßig überprüft und ggf. aufgefrischt werden; jede Arztkonsultation sollte dafür genutzt werden. Andere mpfungen können bei besonderer epidemiologischer Situation oder Gefährdung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene indiziert sein (ndikationsimpfungen). Zu den ndikationsimpfungen gehören auch Reiseimpfungen. Sie können aufgrund der internationalen Gesundheitsvorschriften (Gelbfieber-mpfung) erforderlich sein oder sie werden zum individuellen Schutz dringend empfohlen. Die Empfehlung über Art und zeitliche Reihenfolge der mpfungen obliegt dem Arzt in jedem Einzelfall unter Abwägung der ndikation und gegebenenfalls bestehender Kontraindikationen. Entschädigung und bedingt besondere Dokumentationsund Aufklärungspflichten des impfenden Arztes. Versorgungsansprüche wegen eines mpfschadens gemäß 60 fsg werden nur bei den von den Landesgesundheitsbehörden öffentlich empfohlenen mpfungen gewährt. Die in Tabelle 2 genannten mpfungen sind sowohl hinsichtlich ihrer epidemiologischen edeutung als auch hinsichtlich ihrer Kostenübernahme unterschiedlich (siehe Hinweise zur Kostenübernahme von Schutzimpfungen, S. 251); sie werden in folgende Kategorien eingeteilt: S Standardimpfungen mit allgemeiner Anwendung = Regelimpfungen (s. a. Tabelle 1, mpfkalender) SM Standardimpfung für Mädchen A Auffrischimpfungen Neben den von der STKO empfohlenen mpfungen sind auf der asis der existierenden mpfstoff-zulassungen weitere mpfindikationen möglich, auf die nachfolgend nicht weiter eingegangen wird, die aber für den Einzelnen seiner individuellen (gesundheitlichen) Situation entsprechend sinnvoll sein können. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, seine atienten auf diese weiteren Schutzmöglichkeiten hinzuweisen. nsofern hindert auch eine fehlende STKO-Empfehlung den Arzt nicht an einer begründeten mpfung. Wenn die individuell gestellte mpfindikation jedoch nicht estandteil einer für Deutschland gültigen Zulassung und der Fachinformation des entsprechenden mpfstoffes ist, erfolgt die Anwendung außerhalb der zugelassenen ndikation. Das hat im Schadensfall Folgen für Haftung und R ndikationsimpfungen für Risikogruppen bei individuell (nicht beruflich) erhöhtem Expositions-, Erkrankungs- oder Komplikationsrisiko sowie auch zum Schutz Dritter mpfungen auf Grund eines erhöhten beruflichen Risikos, z.. nach Gefährdungsbeurteilung entsprechend der iostoffverordnung und dem G 42 und aus hygienischer ndikation mpfungen auf Grund von Reisen ostexpositionelle rophylaxe/riegelungsimpfungen bzw. andere Maßnahmen der spezifischen rophylaxe (mmunglobulingabe oder Chemoprophylaxe) bei Kontaktpersonen in Familie und Gemeinschaft

7 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 241 Tabelle 2: ndikations- und Auffrischimpfungen sowie andere Maßnahmen der spezifischen rophylaxe mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) Cholera R Auf Verlangen des Ziel- oder Transitlandes; nur im Ausnahmefall; eine WHO-Empfehlung besteht nicht. Nach Angaben des Herstellers Diphtherie S/A Alle ersonen bei fehlender oder unvollständiger Grund- Die mpfung gegen Diphtherie sollte in der Regel in immunisierung oder wenn die letzte mpfung der Grund- Kombination mit der gegen Tetanus (Td) durchgeführt immunisierung oder die letzte Auffrischimpfung werden. Jede Auffrischimpfung mit Td (auch im länger als 10 Jahre zurückliegt. Verletzungsfall, s. Tabelle 4, S. 252) sollte Anlass sein, eine mögliche ndikation einer ertussis-mpfung zu überprüfen und gegebenenfalls einen Kombinationsimpfstoff Tdap einzusetzen. ei bestehender Diphtherie-mpfindikation und ausreichendem Tetanus-mpfschutz sollte monovalent gegen Diphtherie geimpft werden. Ungeimpfte oder ersonen mit fehlendem mpfnachweis sollten 2 mpfungen im Abstand von 4 8 Wochen und eine 3. mpfung 6 12 Monate nach der 2. mpfung erhalten. Eine Reise in ein nfektionsgebiet sollte frühestens nach der 2. mpfung angetreten werden. ei Epidemien oder regional erhöhter Morbidität Entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden Für ersonen mit engem (face to face) Kontakt zu Erkrankten, Auffrischimpfung 5 Jahre nach der letzten mpfung Chemoprophylaxe Unabhängig vom mpfstatus präventive antibiotische Therapie, z.. mit Erythromycin (s. Ratgeber Diphtherie, > nfektionskrankheiten von A Z > Diphtherie) FSME ersonen, die in FSME-Risikogebieten Zecken exponiert Grundimmunisierung und Auffrischimpfungen mit (Frühsommer- sind oder einem für Erwachsene bzw. Kinder zugelassenen meningo- ersonen, die durch FSME beruflich gefährdet sind mpfstoff nach Angaben des Herstellers enzephalitis) (exponiertes Laborpersonal sowie in Risikogebieten. z.. Forstarbeiter und Exponierte in der Landwirtschaft) Entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden; Hinweise zu FSME-Risikogebieten Saisonalität beachten: April November veröffentlicht im Epidemiologischen ulletin des RK, Ausgabe 17/2008 sind zu beachten. Risikogebiete in Deutschland sind zur Zeit insbesondere: aden-württemberg ayern (außer dem größten Teil Schwabens und dem westlichen Teil Oberbayerns und dem Landkreis (LK) Rhön-Grabfeld in Unterfranken) Hessen (Landkreis (LK) Odenwald, LK ergstraße, LK Darmstadt-Dieburg, Stadtkreis (SK) Darmstadt, LK Groß-Gerau, LK Offenbach, LK Main-Kinzig-Kreis, LK Marburg-iedenkopf) Rheinland-falz (Landkreis irkenfeld) Thüringen (SK Jena, SK Gera, LK Saale-Holzland-Kreis, LK Saale-Orla-Kreis, LK Saalfeld-Rudolstadt, LK Hildburghausen, LK Sonneberg) R Zeckenexposition in FSME-Risikogebieten außerhalb Deutschlands Siehe Epidemiologisches ulletin 15/2007, S. 136

8 242 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) Gelbfieber R/ Entsprechend den mpfanforderungen der Ziel- oder Transitländer sowie vor Aufenthalt in bekannten Endemiegebieten im tropischen Afrika und in Südamerika; die Hinweise der WHO zu Gelbfieber-nfektionsgebieten sind zu beachten. Einmalige mpfung in den von den Gesundheits - behörden zugelassenen Gelbfieber-mpfstellen; Auffrischimpfungen in 10-jährigen ntervallen Haemophilus ersonen mit anatomischer oder funktioneller Asplenie Dosierung Rifampicin: influenzae Typ b ab 1 Monat: 20 mg/kg/tag (maximal 600 mg) (Hib) Nach engem Kontakt zu einem atienten mit in 1 ED für 4 Tage invasiver Haemophilus-influenzae-b-nfektion wird Erwachsene: 600 mg p. o. in 1 ED für 4 Tage eine Rifampicin-rophylaxe empfohlen: für alle Haushaltsmitglieder (außer für Schwangere) Da bei Schwangeren die Gabe von Rifampicin und ab einem Alter von 1 Monat, wenn sich dort ein Gyrasehemmern kontraindiziert ist, kommt bei ihnen ungeimpftes oder unzureichend geimpftes Kind zur rophylaxe ggf. Ceftriaxon in Frage. im Alter bis zu 4 Jahren oder aber eine erson mit einem relevanten mmundefekt befindet, für ungeimpfte exponierte Kinder bis 4 Jahre in Gemeinschaftseinrichtungen. Falls eine rophylaxe indiziert ist, sollte sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt, spätestens 7 Tage nach eginn der Erkrankung des ndexfalls, begonnen werden. Hepatitis A 1. ersonen mit einem Sexualverhalten mit hoher Grundimmunisierung und Auffrischimpfung (HA) nfektionsgefährdung nach Angaben des Herstellers 2. ersonen mit häufiger Übertragung von lutbestandteilen, Die serologische Vortestung auf anti-hav ist nur bei z.. Hämophile, oder Krankheiten der Leber/mit Leber- den ersonen erforderlich, die länger in Endemie- beteiligung gebieten gelebt haben oder in Familien aus Endemiegebieten aufgewachsen sind oder vor 1950 geboren 3. ewohner von psychiatrischen Einrichtungen oder wurden. vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen für Zerebralgeschädigte oder Verhaltensgestörte 4. Gesundheitsdienst (inkl. Küche, Labor, technischer und Reinigungs- bzw. Rettungsdienst, psychiatrische und Fürsorgeeinrichtungen, ehindertenwerkstätten, Asylbewerberheime) Durch Kontakt mit möglicherweise infektiösem Stuhl Gefährdete inkl. Auszubildende, Studenten 5. Kanalisations- und Klärwerksarbeiter mit Abwasserkontakt 6. Tätigkeit (inkl. Küche und Reinigung) in Kindertagesstätten, Kinderheimen u. ä. Kontakt zu Hepatitis-A-Kranken (Riegelungsimpfung vor allem Nach einer Exposition von ersonen, für die eine in Gemeinschaftseinrichtungen; s. a. Ratgeber Hepatitis A, Hepatitis A eine besonders große Gefahr darstellt, > nfektionskrankheiten von A Z > Hepatitis A) (z.. chronisch HV- oder HCV-nfizierte), sollte simultan mit der ersten mpfung ein mmunglobulin- R Reisende in Regionen mit hoher Hepatitis-A-rävalenz räparat gegeben werden. Hepatitis 1. atienten mit chronischer Nieren-(Dialyse)/Leberkrankheit/ Hepatitis--mpfung nach serologischer Vortestung (H) Krankheit mit Leberbeteiligung/häufiger Übertragung von (ndikationen 1 4, 6, 7, anti-hc-test negativ); lut(bestandteilen, z.. Hämophile), vor ausgedehntem mpferfolgskontrolle erforderlich (ndikationen 1, 2, chirurgischem Eingriff (z.. unter Verwendung der Herz- 7, 8: anti-hs-test 4 8 Wochen nach 3. Dosis) bzw. Lungen-Maschine), HV-ositive sinnvoll bei über 40-Jährigen/anderen ersonen mit möglicher schlechter Ansprechrate (z.. mmundefizienz) 2. Kontakt mit HsAg-Träger in Familie/Wohngemeinschaft

9 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 243 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) Hepatitis (H) (Fortsetzung) 3. Sexualkontakt zu HsAg-Träger bzw. Sexualverhalten mit hoher nfektionsgefährdung 4. Drogenabhängigkeit, längerer Gefängnisaufenthalt ei Anti-Hs-Werten < 100 E/l sofort Wiederimpfung mit erneuter Kontrolle; bei erneutem Nichtansprechen Wiederimpfungen mit in der Regel max. 3 Dosen wiederholen 5. Durch Kontakt mit HsAg-Trägern in einer Gemeinschaft (Kindergärten, Kinderheime, flegestätten, Schulklassen, Spielgemeinschaften) gefährdete ersonen 6. atienten in psychiatrischen Einrichtungen oder ewohner vergleichbarer Fürsorgeeinrichtungen für Zerebralgeschädigte oder Verhaltensgestörte sowie ersonen in ehindertenwerkstätten ei erfolgreicher mpfung (anti Hs > 100 E/l) Auffrischung nach 10 Jahren (1 Dosis) ei in der Kindheit Geimpften mit neu aufgetretenem H-Risiko (z.. ndikation 1 8) eine Dosis H- mpfstoff mit anschließender serologischer Kontrolle (anti-hs- und anti-hc-estimmung) 4 8 Wochen nach Wiederimpfung für die ndikation 1, 2, 7, 8 7. Gesundheitsdienst (inkl. Labor, technischer Reinigungs-/ Rettungsdienst) sowie ersonal psychiatrischer/fürsorgeeinrichtungen/ehindertenwerkstätten, Asylbewerberheime Durch Kontakt mit infiziertem lut oder infizierten Körperflüssigkeiten Gefährdete, Auszubildende und Studenten 8. Möglicher Kontakt mit infiziertem lut oder infizierten Körperflüssigkeiten (Gefährdungsbeurteilung durchführen), z.. Müllentsorger, industrieller Umgang mit lut(produkten), ehrenamtliche Ersthelfer, olizisten, Sozialarbeiter, (Gefängnis-)ersonal mit Kontakt zu Drogenabhängigen R/ Reisende in Regionen mit hoher Hepatitis--rävalenz bei Langzeitaufenthalt mit engem Kontakt zu Einheimischen Verletzungen mit möglicherweise HV-haltigen Gegenständen, z.. Nadelstich Siehe mmunprophylaxe bei Exposition S. 252 Neugeborene HsAg-positiver Mütter oder von Müttern mit unbekanntem HsAg-Status (unabhängig vom Geburtsgewicht) Siehe Anmerkungen zum mpfkalender S. 237 Humane Frauen, die zum von der STKO empfohlenen Zeitpunkt apilloma- (12 17 Jahre) keine mpfung gegen HV erhalten haben, viren können ebenfalls von einer mpfung gegen HV profi- (HV) tieren. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, nach individueller rüfung von Nutzen und Risiko der mpfung seine atientinnen auf der asis der mpfstoffzulassung darauf hinzuweisen. nfluenza S ersonen über 60 Jahre Jährliche mpfung im Herbst mit einem mpfstoff mit aktueller von der WHO empfohlener Antigen- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheit- kombination licher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z..: chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma und COD) chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten Multiple Sklerose mit durch nfektionen getriggerten Schüben ersonen mit angeborenen oder erworbenen mmundefekten mit T- und/0der -zellulärer Restfunktion HV-nfektion sowie ewohner von Alters- oder flegeheimen / ersonen mit erhöhter Gefährdung, z.. medizinisches ersonal, ersonen in Einrichtungen mit umfangreichem ublikumsverkehr sowie ersonen, die als mögliche nfektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen fungieren können

10 244 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) nfluenza (Fortsetzung) / R/ ersonen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln Für Reisende aus den unter S (Standard-) und (ndikationsimpfung) genannten ersonengruppen, die nicht über einen aktuellen mpfschutz verfügen, ist die mpfung generell empfehlenswert, für andere Reisende ist eine nfluenza- mpfung nach Risikoabwägung entsprechend Exposition und mpfstoffverfügbarkeit sinnvoll. Eine mpfung mit dem aktuellen saisonalen humanen nfluenza-mpfstoff bietet keinen direkten Schutz vor nfektionen durch den Erreger der aviären nfluenza, sie kann jedoch Doppelinfektionen mit den aktuell zirkulierenden nfluenzaviren verhindern (für eschäftigte s. a.: TRA 608 des AAS unter > Themen von A Z > iologische Arbeitsstoffe > Ausschuss für iologische Arbeitsstoffe > Aktuell > eschluss). Wenn eine intensive Epidemie aufgrund von Erfahrungen in anderen Ländern droht oder nach deutlicher Antigendrift bzw. einer Antigenshift zu erwarten ist und der mpfstoff die neue Variante enthält Entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden Masern Ungeimpfte bzw. empfängliche ersonen im Gesundheitsdienst und bei der etreuung von mmundefizienten sowie in Gemeinschaftseinrichtungen und in Kinderheimen Einmalige mpfung, vorzugsweise mit MMR-mpfstoff (s. a. Epid. ull. 29/2006, S ) Ungeimpfte oder einmal geimpfte ersonen oder ersonen mit unklarem mmunstatus mit Kontakt zu Masernkranken; möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Exposition mpfung vorzugsweise mit MMR-mpfstoff Eine mmunglobulingabe ist zu erwägen für gefährdete ersonen mit hohem Komplikationsrisiko und für Schwangere (s. a. Epid. ull. 29/2001, S. 223). Meningokokken- nfektionen (Gruppen A, C, W135, Y) Gesundheitlich Gefährdete: ersonen mit angeborenen oder erworbenen mmundefekten mit T- und/oder -zellulärer Restfunktion, insbesondere Komplement-/roperdindefekte, Hypogammaglobulinämie; Asplenie ei Kindern unter 2 Jahren konjugierter MenC-mpfstoff (dabei Empfehlungen des Herstellers zum mpfschema beachten), nach dem vollendetem 2. Lebensjahr im Abstand von 6 12 Monaten durch 4-valenten oly - saccharid-mpfstoff (S-mpfstoff) ergänzen. ei ersonen nach dem vollendeten 2. Lebensjahr eine mpfung mit konjugiertem MenC-mpfstoff, gefolgt von einer mpfung mit 4-valentem S-mpfstoff im Abstand von 6 Monaten. Gefährdetes Laborpersonal (bei Arbeiten mit dem Risiko eines N.-meningitidis-Aerosols!) mpfung mit konjugiertem MenC-mpfstoff, gefolgt von einer mpfung mit 4-valentem S-mpfstoff im Abstand von 6 Monaten; bei bereits mit S-mpfstoff geimpften ersonen ist auch die Nachimpfung mit dem Konjugat - impfstoff nach 6 Monaten sinnvoll. R Reisende in Länder mit epidemischem/hyperendemischem Vorkommen der Meningitis-Erkrankung, besonders bei engem Kontakt zur einheimischen evölkerung; Entwicklungshelfer; dies gilt auch für Aufenthalte in Regionen mit Krankheitsausbrüchen und mpfempfehlung für die einheimische evölkerung (WHO- und Länderhinweise beachten) ei Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine mpfung mit epidemiologisch indiziertem A-, C-, oder A,C,W135,Y-olysaccharid-mpfstoff (für den afrika - nischen Meningitis-Gürtel wird wegen der Zirkulation der Serogruppe W135 in einigen Ländern derzeit der A,C,W135,Y-mpfstoff bevorzugt). Der mpferfolg ist bei Kindern unter 2 Jahren vor allem für die Serogruppen C, W135 und Y deutlich schlechter als bei Erwachsenen; es kann für diese Altersgruppe jedoch zumindest ein kurz - fristiger Schutz gegen die Serogruppe A erreicht werden. Für Kinder unter 1 Jahr steht eine mpfprophylaxe mit konjugiertem mpfstoff zur Verfügung, wenn vor einer Krankheit durch die Serogruppe C geschützt werden soll. R Vor ilgerreise (Hadj) mpfung mit 4-valentem S-mpfstoff (Einreisebestimmungen beachten) R Schüler/Studenten vor Langzeitaufenthalten in Ländern mit empfohlener allgemeiner mpfung für Jugendliche oder selektiver mpfung für Schüler/Studenten Entsprechend den Empfehlungen der Zielländer ei fortbestehendem nfektionsrisiko Wiederimpfung für alle o. a. ndikationen nach Angaben des Herstellers, für S-mpfstoff im Allgemeinen nach 3 Jahren

11 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 245 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) Meningokokken- nfektionen (Gruppen A, C, W135, Y) (Fortsetzung) / ei Ausbrüchen oder regionalen Häufungen auf Empfehlung der Gesundheitsbehörde (s. Abschnitt Spezielle Hinweise zur Durchführung von Schutzimpfungen, S. 248) Für ersonen mit engem Kontakt zu einem Erkrankten mit einer invasiven Meningokokken-nfektion (alle Serogruppen) wird eine Rifampicin-rophylaxe empfohlen (außer für Schwangere; s. dort) Hierzu zählen: alle Haushaltskontaktmitglieder ersonen mit Kontakt zu oropharyngealen Sekreten eines atienten Kontaktpersonen in Kindereinrichtungen mit Kindern unter 6 Jahren (bei guter Gruppentrennung nur die betroffene Gruppe) ersonen mit engen Kontakten in Gemeinschaftseinrichtungen mit haushaltsähnlichem Charakter (nternate, Wohnheime sowie Kasernen) Die Chemoprophylaxe ist indiziert, falls enge Kontakte mit dem ndexpatienten in den letzten 7 Tagen vor dessen Erkrankungsbeginn stattgefunden haben. Sie sollte möglichst bald nach der Diagnosestellung beim ndexpatienten erfolgen, ist aber bis zu 10 Tage nach letzter Exposition sinnvoll. Dosierung: Rifampicin: Neugeborene: 10 mg/kg/tag in 2 ED p. o. für 2 Tage Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 60 kg: 20 mg/kg/tag in 2 ED p. o. für 2 Tage (max. ED 600 mg) Jugendliche und Erwachsene ab 60 kg: 2 x 600 mg/tag für 2 Tage Eradikationsrate: % ggf. Ceftriaxon: bis 12 Jahre: 125 mg i. m. ab 12 Jahre: 250 mg i. m. in einer ED Eradikationsrate: 97 % ggf. Ciprofloxacin: ab 18 Jahre: einmal 500 mg p. o. Eradikationsrate: % Da bei Schwangeren die Gabe von Rifampicin und Gyrasehemmern kontraindiziert ist, kommt bei ihnen zur rophylaxe ggf. Ceftriaxon in Frage. Der ndexpatient mit einer invasiven Meningokokken- nfektion sollte nach Abschluss der Therapie ebenfalls Rifampicin erhalten, sofern er nicht intravenös mit einem Cephalosporin der 3. Generation behandelt wurde. Mumps Ungeimpfte bzw. empfängliche ersonen in Einrichtungen der ädiatrie, in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter und in Kinderheimen Einmalige mpfung, vorzugsweise mit MMR-mpfstoff Ungeimpfte oder einmal geimpfte ersonen und ersonen mit unklarem mmunstatus mit Kontakt zu Mumpskranken; möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Exposition Vorzugsweise mit MMR-mpfstoff ertussis Sofern kein adäquater mmunschutz vorliegt, sollen Frauen mit Kinderwunsch präkonzeptionell; enge Haushaltskontaktpersonen (Eltern, Geschwister) und etreuer (z.. Tagesmütter, abysitter, ggf. Großeltern) möglichst 4 Wochen vor Geburt des Kindes 1 Dosis ertussis-mpfstoff erhalten. Erfolgte die mpfung nicht vor der Konzeption, sollte die Mutter bevorzugt in den ersten Tagen nach der Geburt des Kindes geimpft werden. ersonal in Einrichtungen der ädiatrie, der Schwangerenbetreuung und der Geburtshilfe sowie in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter und in Kinderheimen sollte über einen adäquaten mmunschutz (s. o.) gegen ertussis verfügen. n einer Familie bzw. Wohngemeinschaft oder einer Gemeinschaftseinrichtung für das Vorschulalter ist für ersonen mit engen Kontakten ohne mpfschutz eine Chemoprophylaxe mit einem Makrolid empfehlenswert (s. a. Ratgeber ertussis : > nfektionskrankheiten von A Z > ertussis). Definition des adäquaten mmunschutzes: mpfung oder mikrobiologisch bestätigte Erkrankung innerhalb der vergangenen 10 Jahre Einmalige mpfung mit Kombinationsimpfstoff (Tdap, TdapV) möglichst nicht früher als 5 Jahre nach der vorhergehenden Dosis der anderen im mpfstoff enthaltenen Antigene (Td) neumokokken- Krankheiten S ersonen über 60 Jahre Eine mpfung mit olysaccharid-mpfstoff; Wiederholungsimpfung im Abstand von 6 Jahren nach Angaben der Hersteller für ersonen mit erhöhtem Risiko für schwere neumokokken- Erkrankungen (Risiko-Nutzen-Abwägung beachten)

12 246 Robert Koch-nstitut Epidemiologisches ulletin Nr Juli 2008 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) neumokokken- Krankheiten (Fortsetzung) Kinder (ab vollendetem 2. Lebensjahr), Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit: 1. Angeborene oder erworbene mmundefekte mit T- und/oder -zellulärer Restfunktion, wie z..: Hypogammaglobulinämie, Komplement- und roperdindefekte bei funktioneller oder anatomischer Asplenie bei Sichelzellenanämie bei Krankheiten der blutbildenden Organe bei neoplastischen Krankheiten bei HV-nfektion nach Knochenmarktransplantation 2. Chronische Krankheiten, wie z..: Herz-Kreislauf-Krankheiten Krankheiten der Atmungsorgane (inkl. Asthma und COD) Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselkrankheiten chronische Nierenkrankheiten/nephrotisches Syndrom neurologische Krankheiten, z.. Zerebralparesen oder Anfallsleiden Liquorfistel vor Organtransplantation und vor eginn einer immunsuppressiven Therapie Gefährdete Kleinkinder (vom vollendeten 2. Lebensjahr bis zum vollendeten 5. Lebensjahr) erhalten eine mpfung mit neumokokken-konjugatimpfstoff ersonen mit fortbestehender gesundheitlicher Gefährdung können ab vollendetem 2. Lebensjahr olysaccharid-mpfstoff erhalten. ei den wie empfohlen zuvor mit Konjugatimpfstoff geimpften Kindern (s. o.) beträgt der Mindestabstand zur nachfolgenden mpfung mit olysaccharid-mpfstoff 2 Monate. ei weiterbestehender ndikation Wiederholungsimpfungen mit olysaccharid-mpfstoff im Abstand von 6 (Erwachsene) bzw. mindestens 3 Jahren (Kinder unter 10 Jahren). oliomyelitis S Alle ersonen bei fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung Erwachsene mit 4 dokumentierten OV- bzw. V- mpfungen im Kindes- und Jugendalter bzw. nach einer Grundimmunisierung im Erwachsenenalter gelten als vollständig immunisiert. Ungeimpfte ersonen erhalten V entsprechend den Angaben des Herstellers. Ausstehende mpfungen der Grundimmunisierung werden mit V nachgeholt. Eine routinemäßige Auffrischimpfung wird nach dem vollendeten 18. Lebensjahr nicht empfohlen. Für folgende ersonengruppen ist eine Auffrisch - impfung indiziert: Reisende in Regionen mit nfektionsrisiko (die aktuelle epidemische Situation ist zu beachten, insbesondere die Meldungen der WHO) Aussiedler, Flüchtlinge und Asylbewerber, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, bei der Einreise aus Gebieten mit olio-risiko, s. S. 251 f ersonal der oben genannten Einrichtungen Medizinisches ersonal, das engen Kontakt zu Erkrankten haben kann ersonal in Laboratorien mit oliomyelitis-risiko mpfung mit V, wenn die mpfungen der Grundimmunisierung nicht vollständig dokumentiert sind oder die letzte mpfung der Grundimmunisierung bzw. die letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegen. ersonen ohne Nachweis einer Grundimmunisierung sollten vor Reisebeginn wenigstens 2 Dosen V erhalten. ei einer oliomyelitis-erkrankung sollten alle Kontaktpersonen unabhängig vom mpfstatus ohne Zeitverzug eine mpfung mit V erhalten. Sofortige umfassende Ermittlung und Festlegung von Maßnahmen durch die Gesundheitsbehörde Ein Sekundärfall ist Anlass für Riegelungsimpfungen. Riegelungsimpfung mit V und Festlegung weiterer Maßnahmen durch Anordnung der Gesundheitsbehörden Röteln Seronegative Frauen mit Kinderwunsch Ungeimpfte bzw. empfängliche ersonen in Einrichtungen der ädiatrie, der Geburtshilfe und der Schwangerenbetreuung sowie in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter und in Kinderheimen Einmalige mpfung vorzugsweise mit MMR-mpfstoff bei Frauen mit nachfolgender Kontrolle des Röteln- mpferfolgs Ungeimpfte oder einmal geimpfte ersonen und ersonen mit unklarem mmunstatus mit Kontakt zu Rötelnkranken; möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Exposition Vorzugsweise mit MMR-mpfstoff

13 25. Juli 2008 Epidemiologisches ulletin Nr. 30 Robert Koch-nstitut 247 mpfung gegen Kate- ndikation bzw. Reiseziel Anwendungshinweise gorie (ackungsbeilage/fachinformationen beachten) Tetanus S/A Alle ersonen bei fehlender oder unvollständiger Grund immunisierung, wenn die letzte mpfung der Grundimmunisierung oder die letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt. Eine begonnene Grundimmunisierung wird vervoll - ständigt, Auffrischimpfung in 10-jährigem ntervall. Siehe Tabelle 4, S. 252 Die mpfung gegen Tetanus sollte in der Regel in Kom - bi na tion mit der gegen Diphtherie (Td) durch geführt werden, falls nicht bereits ein aktueller mpfschutz gegen Diphtherie besteht. Jede Auffrischimpfung mit Td (auch im Verletzungfall, s. Tab. 4, S. 252) sollte Anlass sein, eine mögliche ndi kation einer ertussis-mpfung zu überprüfen und ggf. einen Kombinationsimpfstoff (Tdap) einzusetzen. Tollwut Tierärzte, Jäger, Forstpersonal u. a. ersonen bei Umgang mit Tieren in Gebieten mit Wildtiertollwut sowie ähnliche Risikogruppen (z.. ersonen mit beruflichem oder sonstigem engen Kontakt zu Fledermäusen) Dosierungsschema nach Angaben des Herstellers ersonen mit weiter bestehendem Expositionsrisiko sollten regelmäßig eine Auffrischimpfung entsprechend den Angaben des Herstellers erhalten. R ersonal in Laboratorien mit Tollwutrisiko Reisende in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung (z.. durch streunende Hunde) Mit Tollwutvirus arbeitendes Laborpersonal sollte halbjährlich auf neutralisierende Antikörper untersucht werden. Eine Auffrischimpfung ist bei < 0,5 E/ml Serum indiziert. Siehe Tabelle 5, S. 253 Tuberkulose Die mpfung mit dem derzeit verfügbaren CG-mpfstoff wird nicht empfohlen. Typhus R ei Reisen in Endemiegebiete Nach Angaben des Herstellers Varizellen S Ungeimpfte 9- bis 17-jährige Jugendliche ohne Varizellen-Anamnese 1. Seronegative Frauen mit Kinderwunsch 2. Seronegative atienten vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation Nach Angaben des Herstellers 1 Dosis bei Kindern vor dem vollendeten 13. Lebensjahr; 2 Dosen im Abstand von mindestens 6 Wochen bei Kindern ab 13 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen 3. Die einschränkenden Hinweise zur mpfung seronegativer atienten unter immunsuppressiver Therapie sind den Hinweisen im Epidemiologischen ulletin, Sonderdruck November 2005, zu entnehmen. 4. Empfängliche atienten mit schwerer Neurodermitis 5. Empfängliche ersonen mit engem Kontakt zu den unter unkt 2. bis 4. Genannten Empfängliche ersonen bedeutet: anamnestisch keine Varizellen, keine mpfung und bei serologischer Testung kein Nachweis spezifischer Antikörper Seronegatives ersonal im Gesundheitsdienst, insbesondere in den ereichen ädiatrie, Onkologie, Gynäkologie/Geburtshilfe, ntensivmedizin und im ereich der etreuung von mmundefizienten sowie bei Neueinstellungen in Gemeinschaftseinrichtungen für das Vorschulalter Empfehlungen zur postexpositionellen Varizellen-rophylaxe durch nkubationsimpfung: ei ungeimpften ersonen mit negativer Varizellen-Anamnese und Kontakt zu Risikopersonen ist eine postexpositionelle mpfung innerhalb von 5 Tagen nach Exposition * oder innerhalb von 3 Tagen nach eginn des Exanthems beim ndexfall zu erwägen. Dies ist jedoch keine ausreichende egründung für den Verzicht auf die Absonderung gegenüber Risikopersonen. * Exposition heißt: 1 Stunde oder länger mit infektiöser erson in einem Raum face-to-face-kontakt Haushaltskontakt Durch passive mmunisierung mit Varizella-Zoster- mmunglobulin (VZG): Die postexpositionelle Gabe von VZG wird empfohlen innerhalb von 96 Stunden nach Exposition *, sie kann den Ausbruch einer Erkrankung verhindern oder deutlich abschwächen. Sie wird empfohlen für ersonen mit erhöhtem Risiko für Varizellen-Komplikationen, dazu zählen: ungeimpfte Schwangere ohne Varizellen-Anamnese immundefiziente atienten mit unbekannter oder fehlender Varizellen-mmunität Neugeborene, deren Mutter 5 Tage vor bis 2 Tage nach der Entbindung an Varizellen erkrankte Für Applikation und Dosierung von VZG sind die Herstellerangaben zu beachten!

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