Ist der Geist wirklich willig?

Transkript

1 MainCoaching Leser-Serie der FR-Karriereseite Ist der Geist wirklich willig Business Coach Stefanie Bathe informiert über Coaching-Themen und beantwortet individuelle Leser-Fragen rund um die persönliche Weiterentwicklung. Vielleicht das nächste Mal Ihre Frage Von Stefanie Bathe Frankfurt a. M. Immer wieder erhalte ich Zuschriften von Lesern, die mit ihrer Arbeit unzufrieden sind: mit der Aufgabe, dem Chef, dem Umfeld, dem Pensum oder auch mit dem eigenen Verhalten, den Fähigkeiten im bzw. der persönlichen Einstellung zum Job. Manche hatten schon versucht, etwas zu verändern - andere haben keine Idee, welche Veränderung eine Lösung bringen könnte. Meistens ist damit die Frage verbunden, warum Veränderungen oftmals so schwer fallen oder mehr Zeit brauchen, als uns lieb ist. Vielleicht kennen Sie das: So oft schon haben Sie sich vorgenommen, öfter mal nein zu sagen aber irgendwie Eigentlich wollten Sie ja pünktlicher, weniger abgehetzt, besser vorbereitet in Meetings gehen, aber.seit Monaten wollten Sie sich schon um einen neuen Job kümmern, jedoch Grundsätzlich ist der Mensch evolutionsbedingt auf Veränderung seines Verhaltens angelegt. Aber solange die Grundbedürfnisse befriedigt sind und allgemein alles im grünen Bereich ist, läuft alles wie gehabt. Unser Unterbewusstsein ist träge. Mit seinem Arbeitsmotto Das haben wir schon immer so gemacht, das machen wir auch weiterhin so bremst es uns oftmals in unseren Vorhaben aus. Erst wenn genügend Anreiz für Veränderung vorhanden ist, können wir den Schritt zum erwünschten Neuen vollziehen. Man spricht hier auch von den zwei P, die für Veränderung notwendig sind: Pain (Schmerz im Sinne von Leidensdruck) oder Pleasure (Spaß, Vergnügen als Motivation oder Anreiz im positiven Sinne). Solange diese zwei Ps (bzw. eines davon) nicht groß genug sind, findet keine Veränderung statt. Der Mensch hat nämlich eine beträchtliche Leidens- bzw. Gewöhnungsschwelle. So erträgt man schlimme Bedingungen oder ein schlechtes Umfeld, indem man sich (immer wieder Stückchenweise) an diese gewöhnt. Wenn es dann noch schlimmer wird, verschiebt sich lediglich der Pegel und man kann sich wieder erneut assimilieren. Da wir die Wahrnehmung eines Unterschieds brauchen, um ein Problem zu erkennen, sind zwar viele Menschen unzufrieden es geht ihnen aber nicht schlecht genug, um etwas zu verändern. Richtig unglücklich ist man dann nicht; aber die Abwesenheit von Unglück bedeutet noch lange nicht Glück bzw. Zufriedenheit. Wenn Sie also eher mit Dingen in Ihrem Umfeld unzufrieden sind, können folgende Leitfragen helfen, eine Bestandsaufnahme zu machen oder auch in regelmäßigen Abständen eine Veränderung zu überprüfen. Seite 1

2 Leitfragen zur Selbstreflexion Fragen Sie sich in regelmäßigen Abständen nach Ihrem aktuellen Zufriedenheits- bzw. Glückslevel: - Auf einer Skala von 0 10: Wie zufrieden bin ich insgesamt mit meiner aktuellen Lebens- und Arbeitssituation Wie zufrieden bin ich zurzeit mit meiner beruflichen Situation Wie zufrieden bin ich zurzeit mit meiner privaten Situation Wie hoch ist mein Glückslevel: Wie glücklich fühle ich mich zurzeit - Schreiben Sie auf: Was macht mich aktuell privat / beruflich zufrieden Was lässt mich derzeit privat / beruflich unzufrieden sein In welchen Bereichen meines Lebens spüre ich wie & wann & worüber momentan Glück Für diese Reflexion kann auch die folgende Vier-Block-Matrix hilfreich sein: sehr Eher erfolgreich und / oder zufrieden im Job Wo wollen Sie hin grundsätzlich Weniger erfolgreich und / oder zufrieden im Job Wo stehen Sie jetzt Gar nicht grundsätzlich sehr Weniger zufrieden mit meiner privaten Situation Eher zufrieden mit meiner privaten Situation Seite 2

3 Statt sich immer wieder in kleinen Schritten an eine schleichende Verschlechterung Ihres Zustands zu gewöhnen, ziehen Sie regelmäßig Bilanz. Um zu vermeiden, dass sich nicht nur Ihre Skala verschiebt, ist die inhaltliche Beantwortung der Fragen, nicht nur Bildung der Skalenwerte von großer Bedeutung. Mit einer monatlichen / quartalsweisen / jährlichen Reflexion können Sie potenzielle Unzufriedenheit analysieren, und ihrer Ursache nachgehen. Ebenso erkennen Sie die Quellen für Ihre Zufriedenheit und können darauf achten, dass diese weiterhin oder noch stärker in Ihrem Leben vorhanden sind. Wenn Sie mit Eigenschaften, Verhalten oder Einstellungen an sich selbst unzufrieden sind, ist es besonders wichtig, Ihr Unbewusstsein aktiv in den Veränderungsprozess mit einzubeziehen. Dazu gibt s dann das nächste Mal mehr! Viele Grüße, Ihr MainCoach - Stefanie Bathe Haben Sie Fragen rund um das Thema Coaching Mailen Sie mir Ihr persönliches Anliegen: FR-karriere@maincoach.de. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. MainCoach - Stefanie Bathe unterstützt im praxisnahen Coaching die Klienten in ihrer individuellen Zielerreichung: für Zufriedenheit sowie persönlichen und beruflichen Erfolg. Durch kontinuierliche Ausund Fortbildung seit 1998 kombiniert Stefanie Bathe klassische und innovative Coachingtechniken sowie therapeutische Interventionen mit ihrer eigenen, jahrelangen Business- und Führungserfahrung. Mehr Infos und kostenlose Downloads: Seite 3

4 MainCoaching Leser-Serie der FR-Karriereseite Veränderungsbremse Unterbewusstsein Business Coach Stefanie Bathe informiert über Coaching-Themen und beantwortet individuelle Leser-Fragen rund um die persönliche Weiterentwicklung. Vielleicht das nächste Mal Ihre Frage Von Stefanie Bathe Frankfurt a. M. Sie erinnern sich In der letzten Folge ging es um die Frage, warum es uns oftmals so schwer fällt, etwas in unserem Verhalten zu verändern. Heute wollen wir näher anschauen, welchen Part das Unterbewusstsein dabei übernimmt und Ziele sabotiert. Beide Texte finden Sie in der Langversion in den MainWiesn von Die hämische Botschaft des Unbewussten nach einem Misserfolg ( Hab ich s Dir doch gleich gesagt ) haben manche Menschen schon so oft zur Seite geschoben, dass sie sie heute gar nicht mehr hören. Egal, ob Sie diese innere Stimme wahrnehmen, ob Sie sie bewusst oder unbewusst bei Seite schieben (verdrängen, rationalisieren, leugnen, ihr mit ironischem Humor begegnen das kommt alles aufs Gleiche heraus), ob Sie dieses unangenehme Gefühl mögen oder nicht: es ist da und es wirkt. Es lässt uns glauben, dass wir es tatsächlich nicht schaffen. Oder noch viel schlimmer, es bringt uns zu der Überzeugung, dass wir wirklich zu schwach, zu faul, zu schlecht, zu sind, um das zu erreichen, was wir gerne tun möchten. Diese negativen Zuschreibungen, die da auftauchen, kommen nicht willkürlich oder sind nicht von uns selbst ausgedacht. Wir haben sie irgendwann bei irgendwem aufgeschnappt auch wenn wir uns nicht mehr daran erinnern können. So wurden sie zu einer Grundüberzeugung, zu einem Glaubenssatz für uns: Ich bin schwach / faul / böse. - Ich bin ein Versager. Ich bin nicht liebenswert. Die Welt ist schlecht. Die anderen sind besser als ich. - Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Kinder die was wollen, kriegen was auf die Bollen. Und so weiter und so fort. Diese Sätze beginnen ihr Eigenleben und laufen wie eine CD im Repeat-Modus. So lange schon, dass wir sie nicht mehr (bewusst) wahrnehmen. Aber trotzdem wirken sie sich auf unser Denken, Fühlen und Handeln aus und sabotieren unser Verhalten sowie unsere Zielerreichung. Um etwas dauerhaft bei sich zu verändern, ist es also notwendig, offen und ehrlich folgende Fragen mit Mut und Muße zu reflektieren: - Warum habe ich bisher so und nicht anders gehandelt - Welche Glaubenssätze und Grundüberzeugungen haben mich bisher verführt, nur so und nicht anders sein zu können - Wofür war das alte bzw. ist das unerwünschte Verhalten gut Was spricht gegen eine Veränderung Beispiele aus der Coachingpraxis: Ein Klient, dem es schwer fällt, Nein zu zusätzlichen Aufgaben zu sagen. Die Arbeit wächst ihm über den Kopf trotz 60 Stunden-Woche wird es immer mehr. Im Coaching erarbeitete Glaubenssätze und Grundüberzeugungen waren beispielsweise Ohne Fleiß kein Preis Nur wenn ich fleißig bin, mögen mich die anderen ( = Nur wenn ich sehr viel leiste, bin ich liebenswert ). Seite 4

5 Das alte Verhalten (nicht Nein-Sagen-Können) ist dafür gut, Auseinandersetzungen mit dem Chef zu vermeiden, von den Kollegen als fleißiger Kollege geschätzt zu werden, auch im Freundeskreis Bedauern oder Bewunderung (= Anerkennung) zu erhalten. Gegen eine Veränderung spricht auch seine Angst vor Ablehnung sowie die Angst vor Konflikten. Die ehrliche Beantwortung dieser Fragen erfordert also, unter den eigenen Deckmantel oder Schutzpanzer zu schauen. Je ehrlicher Sie zu sich sind, je mehr Sie den Blick auf ungeliebte Seiten und die unangenehmen Stimmen zulassen, umso reicher werden Sie mit neuen Erkenntnissen aus Ihrem Unbewussten belohnt und damit befähigt, Verhaltens- Veränderungen wirklich umsetzen zu können. Im Coaching lassen sich dann sabotierende Glaubenssätze und behindernde Grundüberzeugungen auflösen sowie Ihre Ziele so formulieren, dass Sie auch Ihr Unterbewusstsein für die gewünschte Veränderung motivieren können. Ein entspanntes Wochenende wünscht Ihnen MainCoach Stefanie Bathe Haben Sie Fragen rund um das Thema Coaching Mailen Sie mir Ihr persönliches Anliegen: Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. MainCoach - Stefanie Bathe unterstützt im praxisnahen Coaching die Klienten in ihrer individuellen Zielerreichung: für Zufriedenheit sowie persönlichen und beruflichen Erfolg. Durch kontinuierliche Ausund Fortbildung seit 1998 kombiniert Stefanie Bathe klassische und innovative Coachingtechniken sowie therapeutische Interventionen mit ihrer eigenen, jahrelangen Business- und Führungserfahrung. Mehr Infos und kostenlose Downloads: Seite 5