Beteiligung in der Erziehungshilfe
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- Heinrich Burgstaller
- vor 7 Jahren
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1 Christophorus Jugendwerk Beteiligung in der Erziehungshilfe 4. Mainzer Werkstattgespräche Beteiligung als Schlagwort in den Rahmenbedingungen von Erziehungshilfe (Selbst)Verständnis: Soziale Dienstleistung
2 Christophorus Jugendwerk EVAS-Ergebnisse Lt. EVAS Highlights : Hilfen verlaufen umso erfolgreicher, je stärker die Adressaten sich als aktive Ko-Produzenten in den Hilfeprozess einbringen. Die Befunde zeigen eine schlechtere Kooperation der dissozialen Jugendlichen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Kooperation in Schule oder Berufsausbildung, der Akzeptanz der Hilfeplanziele, der aktiven Mitarbeit an der Hilfeplangestaltung sowie der Beziehung zu den Bezugsbetreuern. Beteiligung als Schlagwort in den Rahmenbedingungen von Erziehungshilfe (Selbst)Verständnis: Soziale Dienstleistung Bildungsdiskussion Kinderrechte Befähigungsgerechtigkeit und Beteiligungsgerechtigkeit
3 Ein partizipatives Gruppen Bildungs Konzept in der stationären Erziehungshilfe Ein Konzept des Christophorus- Jugendwerks Ziele Gruppenpädagogik arbeitet qualifiziert und qualifizierend Vermittlung von Kernkompetenzen Alltagslernen einfache Strukturierung des Alltags Vom Looser zum selbstbewussten Jugendhilfejugendlichen (auch eine Veränderung des Selbstbildes von jungen Menschen)
4 Die Lernfelder Lernfeld Hauswirtschaft und Atmosphäre Hauswirtschaftsmanager + Coach Aufgaben - Sauberkeit und Ordnung - Umgang mit Mobiliar - Verschönert - Setzt in Stand - Kontrolliert - Ein Konzept des Christophorus- Jugendwerks Die Lernfelder Lernfeld Finanzen Finanzmanager + Coach Aufgaben Gruppengelder Hauswirtschaftliche Gelder Anschaffungen Aktionen
5 Die Lernfelder Lernfeld Kochen und Versorgung Kochmanager + Coach Aufgaben Essensplan Einkauf Gesunde Ernährung Menge Ersatz Die Lernfelder Lernfeld Gruppensprecher Gruppensprecher + Coach Aufgaben Patenschaft für neue Jugendliche Streitschlichter Freizeit Jahresplanung Vertretung nach außen
6 Grundhaltung: Wertschätzung, mit den Kompetenzen der Jugendlichen arbeiten, Aufgaben- und Zielorientierung Mindestens 3 Monate pro Lernfeld Lernfeld Hauswirtschaft und Atmosphäre Lernfeld Finanzen Lernfeld Kochen und Versorgung Lernfeld Gruppensprecher Hauswirtschaftsmanager Finanzmanager Kochmanager Gruppensprecher Die regelmäßigen Fachkonferenzen dienen als fachspezifische Reflexion-, Kommunikations-, und Bewertungsplattform Fachkonferenz: alle Manager alle Coaches Leitung: Fr. Schmidt (Ausbilderin Hauswirtschaft) Fachkonferenz: alle Manager alle Coaches Leitung: Hr. Zöllin (Verwaltungsleiter) Fachkonferenz: alle Manager alle Coaches Leitung: Hr. Weltle (Ausbilder Küche) Fachkonferenz: alle Manager alle Coaches Leitung: Hr. Scheiwe (Gesamtleiter) Ein Konzept des Christophorus- Jugendwerks Stand der Dinge Seit Beginn des Jahres 2006 sind alle SoLiG- Managerämter in unseren Gruppen besetzt. Bis heute waren oder sind 74 Jugendliche als SoLiG- Manager in den einzelnen Bereichen tätig. Bisher konnten - 31 Zertifikate im Bereich des Gruppensprechers, - 24 im Bereich Hauswirtschaft und Atmosphäre, - 22 im Bereich Finanzen und - 29 im Bereich Kochen und Versorgung ausgestellt werden
7 Effekte I. Ein Konzept des Christophorus- Jugendwerks Christophorus Jugendwerk Jugendlichenbefragung 2010 Fragebogen mit 15 Fragen Rücklauf: knapp 60%
8 Christophorus Jugendwerk Felder möglicher Mitbestimmung: Gruppenalltag als zentrales Thema: Essen, Freizeit, Verbesserung des Zusammenlebens, Verschönerung der Gruppe usw. Wenn ein neuer Jugendlicher kommt und man weiß, dass er klaut, darf man sagen, dass man ihn nicht will Meist nirgends, außer bei bestimmten Sachen die nötig sind Christophorus Jugendwerk Felder fehlender Mitbestimmung wenige Antworten, beziehen sich auf Recht auf Privatsphäre: wenn ein Fremder auf die Gruppe kommt Übergabe, über uns bei sehr, sehr vielem
9 Christophorus Jugendwerk Felder möglicher Mitbestimmung Viele und gute Antworten: Heimleitung Über Konsequenzen die es für Jugendliche gibt, wenn sie etwas verbrochen haben Dienstplan Frauenübernachtungsrecht Bei Geldern Bei Änderungen von Betreuern Bei Freizeitaktivitäten und-planungen Überall (Mehrfachnennung) Christophorus Jugendwerk Nutzeffekte von Mitbestimmung Persönlicher Nutzen: Dass es mir dann besser geht Meine Rechte werden gewahrt Man gefällt sich selbst und den anderen, wenn man etwas richtig macht Genereller Nutzen Einfach besseres Klima auf der Gruppe und im Jugendwerk von Jugendlichen und Betreuern Auf der Gruppe, bessere Stimmung Sonst kommt nix raus, es endet sonst in einer Diktatur Dass alle zufrieden sind Dann fühlt sich der Jugendliche einfach besser
10 Christophorus Jugendwerk Wenn du eine Beschwerde hast, hört man dir zu? Christophorus Jugendwerk Kannst du deine Hilfe beeinflussen?
11 Christophorus Jugendwerk Hypothese I: Hypothesen Eine längere Verweildauer begünstigt die Zufriedenheit mit der Einrichtung, verbessert die Beschwerde- und Beeinflussungsmöglichkeiten. Hypothese II: Jugendliche, die für einen längeren Zeitraum mit und in der Einrichtung planen, sind zufriedener und schätzen die Beschwerde- sowie die Beeinflussungsmöglichkeiten besser ein. Effekte II. Subjektiv: Verbesserung der allgemeinen Atmosphäre, weniger Bereitschaftseinsätze, Objektiv: Entwicklung der Zahlen in und
12 Quote der Abbrecher im ersten Hilfejahr ist halbiert Positive Entwicklung Ressourcenindex Deutlicher Abbau von Defiziten:
13 Bericht 2006: Kosten-Nutzen-Relation: 1,03 Bericht 2008: Kosten-Nutzen-Relation: 3,66 Christophorus Jugendwerk Fazit für die Praxis Kooperative Grundhaltung: Zutrauen in die Fähigkeiten des jeweils anderen Bereitschaft, Souveränität /Macht abzugeben Strukturen und Instrumente Zeit -> Entwicklung einer Beteiligungskultur
14 Herzlichen Dank und wenn Sie Fragen haben??!! Kohärenz Das Kohärenzgefühl ist ein zentraler Aspekt in der Salutogenese von Aaron Antonovsky ( ). Nach Antonovsky ist Kohärenz: Die Fähigkeit, dass man die Zusammenhänge des Lebens versteht. (Sense of Comprehensibility) Die Überzeugung, dass man das eigene Leben gestalten kann. (Sense of Manageability) Der Glaube, dass das Leben einen Sinn hat. (Sense of Meaningfulness)
15 Kohärenz und Beteiligung Verstehen Informiert sein Was? Wer? Mit wem? Warum? Kohärenz Beeinflussen Mitgestalten und Mitbestimmen im Alltag Beteiligung Sinn sehen Ziele und die Richtung mitbestimmen Wo will ich hin? Wo wollen wir hin? Partizipationsmöglichkeiten nutzen Kohärenz aufbauen Studie Dr. Sierwald/Sozialpädagogisches Institut SOS Kinderdorf e.v.: Je höher das Kohärenzgefühl, desto größer ist die Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation und mit dem Heim, wohler fühlen sich die Jugendlichen in der Gruppe, zufriedener sind sie mit ihren Freundschaftsbeziehungen, mehr Anerkennung erfahren sie von ihren Erzieher/-innen, besser fühlen sie sich über ihre Rechte informiert, positiver bewerten sie die Beteiligungsmöglichkeiten im Heim.
16 Christophorus Jugendwerk IKJ Mainz: Für die Praxis bedeutet dies, dass vermehrt Anstrengungen unternommen werden müssen, dissoziale Kinder und Jugendliche aktiv in den Hilfeverlauf einzubinden und sie zur Kooperation zu bewegen, da dieses Prozessmerkmal ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine gelingende Hilfe ist. Die Hilfen bei dissozialen Jugendlichen erweisen sich als effektiv, wobei besonders die breite Förderung von wichtigen Ressourcen hervorgehoben werden kann.
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