Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in der BASF

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Elisabeth Pfaff
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Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in der BASF Olga Zumstein Fachärztin für Arbeitsmedizin Fachärztin für Psychiatrie und

1 Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen in der BASF Olga Zumstein Fachärztin für Arbeitsmedizin Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Occupational Medicine and Health Protection BASF SE Chef Medical Officer Prof. Dr. Lang Forum protect Kassel " 1

2 Durch den Tag 2

3 Gesetzliche Grundlage Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) 5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen (3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch 1. die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes, 2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen, 3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit, 4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken, 5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten. 6. psychische Belastungen bei der Arbeit. [neu seit ] 3

4 Was wird betrachtet: Vgl. Ausbildungsunterlagen Fachkraft für Arbeitssicherheit der BAuA / BG; Lerneinheit P06 Psychische Faktoren 4

5 Belastung Beanspruchung Quelle: BGI 650 5

6 Gefährdungsbeurteilung in der BASF etabliert für - chemische - mechanische - ergonomische - weitere Gefährdungen BASF-Formular 6

7 Analysetiefen Drei Präzisionsstufen zur Messung und Erfassung von psychischen Belastungen (nach DIN ISO ) Stufe1 Orientierende Verfahren Stufe 2 Screening-Verfahren Stufe 3 Experten-Verfahren 7

8 BASF Konzept Zwei Präzisionsstufen zur Messung und Erfassung von psychischen Belastungen im BASF Konzept Stufe1 Stufe 2 Orientierende Beurteilung Vertiefende Beurteilung 8

Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen zweistufiges Vorgehen orientierende Beurteilung Leiter der Einheit mit 3-4 Mitarbeitern als Vertreter regelmäßige Wiederholung nein ja relevante

9 Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen zweistufiges Vorgehen orientierende Beurteilung Leiter der Einheit mit 3-4 Mitarbeitern als Vertreter regelmäßige Wiederholung nein ja relevante Belastungen? ja Maßnahmen möglich und ausreichend? nein vertiefende Beurteilung Vorteile des Vorgehens: Reduktion des Aufwandes auf ein sinnvolles Maß Effiziente Ermittlung und Beurteilung konkreter Belastungen Spezifische Maßnahmenentwicklung 9

10 Instrumente für Stufe 1 orientierende Beurteilung übergeordnet für den gesamten Verantwortungsbereich, für exponierte - Arbeitsplätze - Funktionen - MA Gruppen Informationen zu psychische Belastungen aus Bewertung von + Abwesenheit und + Fluktuation Kompaktmethode definierte Funktionen oder Arbeitsplätze regulären Gef.beurteilungen persönlichen Gesprächen generations@work, AORTA der Mitarbeiterbefragung - Krankentage - Ausfalltage nach Unfällen - Fluktuation - KPB Kurzcheckliste (ifaa) - BDA Leitfragen - Impulstest - etc. in Erprobung/Auswahl 10

11 Instrumente für Stufe 1 BDA-Checkliste 11 Fragen Beispiele wurden nach Rücksprache mit Autoren angepasst Übersetzt auf Englisch, Französisch 11

12 Feedback zu Checkliste (aus Piloteinheiten) Schneller Konsens bei Bewertung der Dauer/Häufigkeit und Intensität der spezifischen Belastungen (hoch mittel gering) Verwendbarkeit der Checkliste: - Klare Fragen und strukturierter Aufbau führen gut durch die Beurteilung - Die eigenen Punkte wurden trotz der branchenübergreifenden Konzeption der Liste gut erfasst In Eigenregie gut durchführbar (aber vorteilhaft, dass bei erster Runde Unterstützung durch Experten da war) 12

13 Instrumente für Stufe 1 Dokumentation wird zentral als Exel-Dokument angelegt 13

14 Instrumente für Stufe 2 KFZA Fragebogen: Arbeitstätigkeit, Stressoren, Ressourcen, Organisationsklima Form: Workshop Dauer: ca. 3 Stunden Aufbau: - Einführung in das Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz - Brainstorming: Belastungsfaktoren - Fragebogen werden anonym ausgefühlt - Brainstorming: Lösungsvorschläge Abschluss- Workshop mit dem Leiter der Einheit über Ergebnisse und Maßnahmen 14

15 Instrumente für Stufe 2 Beispiel aus der Auswertung KFZA-Workshop 15

16 Indikationen für Stufe 2 Erfahrungsgemäß ist in ca. 95% unsere orientierende Beurteilung ausreichend Bei umstrittenen Diskussionen während Stufe 1 Bei fehlenden Effekten von Maßnahmen, die aus der orientierenden Beurteilung entstanden sind Bei Führungsproblematik Bei Konflikten zwischen Mannschaften, negativer Gruppendynamik etc 16

17 Pilot-Einheiten für orientierende Beurteilung BASF SE Büro: 5 Gruppen Instandhaltung: 4 Gruppen Labor: Laborant, Funktionsgruppe Services, Leitstellendisponenten, 2 Gruppen Gerüstbau Montagekoordinatoren und technisches Büro Produktion: Anlagefahrer, Messwarte, Abfüllung, Logistik Leitende Angestellte Feuerwehr Ärzte 17

18 Pilot-Einheiten für orientierende Beurteilung Bauchemie Trostberg 450 Mitarbeiter Kick-off Vortrag für alle Mitarbeiter zum Thema psychische Belastungen Workshop für FK Analog Schulung zum Thema Gefährdungsbeurteilung PB Ziel: 1.Sensibilisierung aller MA zum Thema psychische Belastungen und Unterscheidung zwischen Belastungen und Beanspruchungen. 2. Durch die GB PB für Leitende Angestellte erfolgte gleichzeitig die Schulung, damit die FK weitere GB in eigenen Einheiten selbständig fortsetzen konnten. 3. Clusterung in eigenen Einheiten, Festlegung der Verantwortlichen, Zeitrahmen und weiteren org. Fragen. GB für die Tätigkeitsprofile: Anlagefahrer, Instandhaltung, Assistenzen, Teamleiter in Laboren 18

19 Pilot-Einheiten für orientierende Beurteilung Wolman GMbH, 120 Mitarbeiter, 2016 Kick-off Vortrag für alle Mitarbeiter zum Thema psychische Belastungen Workshop für FK Analog Schulung zum Thema Gefährdungsbeurteilung PB Ziele identisch GB für Tätigkeitsprofile: Laborant, Marketing, Anlagefahrer 19

20 Pilot-Einheiten für vertiefende Beurteilung Pilot-Einheiten für vertiefende Stufe 2013 Münster: Impuls Test 1 in 2 Produktionseinheiten Indikation: gesetzliche Vorgabe, Pilot 2013 Ludwigshafen- IT: Impuls Test 1 ca. 70 Mitarbeiter aus einer Gruppe Indikation: Überlast, Führungsproblematik BASF SE: KFZA 5 Workshops 120 Mitarbeiter aus Labor Indikation: Arbeitsunfähigkeitsquote, häufige Konflikte, Führungsproblematik 20

21 Beispiel-Ergebnisse aus den Piloten Schichtführerschreibtisch in Messwarte führt durch hohes Publikumsaufkommen zu Störungen => separates Büro einrichten Bei Hotline unter Zeitdruck immer freundlich reagieren => Wiederholung der Kommunikationsschulung Keine Rückzugsmöglichkeit für ungestörte Pausen vorhanden => bei zukünftigen Gebäudekonzepten berücksichtigen Verbesserung und Standardisierung der Nutzung der elektronisches Schichtbuch, Schulungen dafür (Trostberg) Verbesserung der Kultur zwischen Produktion und Instandhaltung (Trostberg) 21

Zusammenfassung Betrachtung der objektiven Arbeitsplätze nicht des Individuums Ziel: einheitliches Konzept mit Methoden ohne Lizenzgebühr

22 Zusammenfassung Betrachtung der objektiven Arbeitsplätze nicht des Individuums Ziel: einheitliches Konzept mit Methoden ohne Lizenzgebühr Pragmatisch Durch Zweistufigkeit: gutes Aufwand -Nutzen Verhältnis Mitarbeiter und Führungskräfte gemeinsam unterwegs zu mehr Sicherheit und Gesundheit 22

23 Durch den Tag 23

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