Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen Neue Lösungen

Transkript

1 WGFV Wissenschaftliche Gesellschaft für Fördertechnik und Verpackung e.v. Dresden Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen Neue Lösungen Dr.-Ing. Werner Schmidt

2 Inhalt F 1 1 Was leisten die Fahrzeugaufbauten? Auflieger mit Standardaufbau (Code L) Auflieger mit verstärktem Aufbau (Code XL) 2 Was können Niederzurren und Direktzurren? 3 Beispiel zur Ladungssicherung komplizierter Güter

3 Mindestanforderungen an Fahrzeugaufbauten (DIN EN 12642) Standardaufbau Code L F 2 max dan max dan 0,4 x F G (ZNM) 0,25 x FG(ZNM) 0,3 x F G (ZNM) Kofferaufbau max dan 0,4 x F G (ZNM) max dan 0,25 x F G (ZNM) 0,06 x F G (ZNM) auf Rungen und Latten 0,24 x F G (ZNM) auf die Bordwände Pritsche mit Bordwänden, ohne Planenaufbau ZNM zulässige Nutzmasse Pritsche mit Bordwänden, mit Planenaufbau

4 Mindestanforderungen an Fahrzeugaufbauten (DIN EN 12642) Verstärkter Aufbau Code XL F 3 0,5 x F G (ZNM) 0,3 x FG(ZNM) 0,4 x F G (ZNM) Kofferaufbau 0,5 x F G (ZNM) 0,3 x F G (ZNM) 0,4 x F G (ZNM) auf Gesamtfläche Pritsche mit Bordwänden, ohne Planenaufbau ZNM zulässige Nutzmasse Pritsche mit Bordwänden, mit Planenaufbau

5 Fahrzeugaufbauten Belastungen der Stirnwand F 4 Standardaufbau Code L Ladung 25 t Verstärkter Aufbau Code XL ZNM 27 t Ladung 25 t F H = dan F a dan F H = dan F a dan Ohne RH-Material; µ = 0,25 F H = dan F a dan F H = dan F a dan Mit RH-Material; µ = 0,6 ZNM - zulässige Nutzmasse F H - Haltekraft der STW F a Beschleunigungskraft Bremsen

6 Anzahl der Zurrmittel gegen Rutschen F 5 m S TF Der Übertragungsbeiwert k berücksichtigt die Tatsache, dass sich die Vorspannkraft aus dem Strang mit Ratsche nur teilweise in den gegenüber liegenden Strang fortpflanzt. α m g c n = 1 k S TF sin α μ S F a F G F RG F RN µ Werte für den Übertragungsbeiwert k Bedingung Wenn über das Reibungsverhalten an den Umlenkkanten nichts bekannt ist: Wenn ein besseres Reibungsverhalten an den Umlenkkanten nachweisbar ist: Wenn in beiden Strängen des Zurrmittels je eine Ratsche angebracht und gespannt wird: k k = 1,5 1,5 < k < 2 k = 2

7 Sicherbare Masse durch Niederzurren F 6 Sicherbare Masse Masse mit mit einer einer Niederzurrung Ein Ein (1) (1) Zurrgurt Zurrgurt S TF S TF = = dan; dan; LC LC = = dan dan Vorspannkraft S TF S= TF 350 = 350 dan dan Übertragungsbeiwert k = 1,5 Sichern Sichern nach nach vorn vorn c = c = 0,8 0,8 Sichern nach hinten und nach den Seiten den Seiten c c = = 0,5 0,5 α α µ Sicherbare Masse in kg 0,25 0, ,3 0, ,4 0,4 0, , Keine Rutschgefahr. Wandern!

8 Erforderliches LC beim Direktzurren F 7 Zurrkraft beim Diagonalzurren als Rutschsicherung LC hl LC h LC hq α LC v LC Fahrzeuglängsachse β α β vertikaler Zurrwinkel horizontaler Zurrwinkel In Fahrzeuglängsrichtung: LC = m g ( c μ ) ( μ sin α + cos α cos β ) 2 In Fahrzeugquerrichtung: LC = 2 m g ( 0,5 μ ) ( μ sin α + cos α sin β )

9 Sicherbare Masse durch Direktzurren Hier als Diagonalzurren nach vorn F 8 Ein (1) Zurrmittel; LC = dan Sichern nach vorn c c = 0,8 α β µ Sicherbare Masse in t 0,25 0,3 0,3 0,4 0,4 0,6 0,6 9,3 10,5 13,5 28,8 9,0 10,2 13,4 29,4 8,9 10,0 12,9 27,2 8,6 9,8 12,9 28,3 Aber!! Tragfähigkeit der Zurrpunkte ist zu beachten!! Bei Tragfähigkeit dan α β µ = 0,25 ca. 6,9 t µ = 0,6 ca. 22,7 t

10 Niederzurren nicht zulässig F 9 Masse je LE ca. 1,7 t

11 LE - freistehend -- Direktzurren und Niederzurren F 10

12 Mit TruXafe-Latten und TruXafe-Sperrbalken F 11 TruXafe-Seitenlatten mit eingehaktem TruXafe- Sperrbalken Diagonales Gurtkreuz (untere zwei Leerpaletten als Distanzhalter) hintere Absperrung mit Sperrbalken Nutzlast ca. 12,6 t //Düsseldorfer Paletten (800 x 600 mm) (eine gewisse Stauluft ist vorhanden)

13 Fahrtest F 12 Fahrdynamischer Test nach DIN EN (mit Stützrädern) Fahrdynamischer Test nach DIN EN ( Anhang B) Kurve (a mind. 0,5 g) - S Kurve (a mind. 0,5 g) mit abschließender Vollbremsung - Vollbremsung (a mind. 0,8 g)

14 LaSi über Formschluss mit TruXafe Ladung nach Kurvenfahrt F 13 Durchführung jeder Testfahrt 3 mal. Hier Kurvenfahrt 180 mit a mindestens 0,5 g. Nach der Kurvenfahrt ca. 200 mm seitliche Ladeluft.

15 LaSi über Formschluss mit TruXafe Ladeeinheiten F 14 3 kg Einzelpakete Rasendünger auf Halbpalette gesamte Nutzlast ca. 12,8 t auf Schachteln druckempfindlich Verpackungs prüfung!

16 Mit TruXafe-Latten und TruXafe-Sperrbalken F 15 TruXafe-Seitenlatten mit eingehaktem TruXafe-Sperrbalken Diagonales Gurtkreuz (untere zwei Leerpaletten als Distanzhalter) Paletten als Abstandhalter Beachten sie die Anordnung der Paletten

17 Mit TruXafe-Latten und TruXafe-Sperrbalken F 16 Die unteren Schachteln sind durch das Kippen gestaucht. Beim Kippen erhöht sich die Druckkraft auf die äußeren Schachteln!

18 Mit TruXafe-Latten und TruXafe-Sperrbalken F 17 Durch das Ankippen des Stapels Stauchen der unteren Schachteln Zu hohe Druckkraft auf der Düsseldorfer Palette Richtige Lage der Leer-Paletten Kein Ankippen des Stapels

19 Lasi von Oktabins mit TruXafe F 18 Sattelanhänger Code L und Code XL mit 22 bzw. 44 Oktabin Ladungsmasse 25 t

20 Lasi von Oktabins mit TruXafe F 19 Absperrung mit 2 TruXafe-Sperrbalken Absperrung mit 1 TruXafe-Sperrbalken und 2 Leer-Paletten. Durch die Gurtdiagonalen kein Ausbauchen der Bordwände Bessere Fahreigenschaften

21 Lasi von Oktabins mit Zurrgurten und Standardlatten F 20

22 Lasi von Oktabins mit Zurrgurten und Standardlatten F 21

23 Lasi von Oktabins mit Zurrgurten und Standardlatten F 22

24 Lasi von Oktabins mit Zurrgurten und Standardlatten F 23

25 Getränketransporte im Aufbau Code XL F 24 Nicht überall wo XL draufsteht - ist auch XL drin!!! Ein Code XL Aufbau hat bei einer unteren Lattenreihe nur bis 0,35 g Querbeschleunigung standgehalten! Erforderlich wären mindestens 0,5 g. Das Problem ist das Dach! Praxisüblich sind die Diagonalen im Dach nicht fest gespannt, da sonst eine Bedienung (Aufschieben des Daches) nur erschwert möglich ist! Das Dach kann jetzt nicht mehr als steife Scheibe fungieren.

26 Getränketransporte im Aufbau Code XL F 25 Gemeinsamer Test von: Getränkekästen 30-ltr. Fässer, 3 Fach gestapelt 50-ltr. Fässer, 2 Fach gestapelt Aufbau jetzt mit ordnungsgemäß gespannten Dachdiagonalen Das Dach kann jetzt als steife Scheibe fungieren.

27 Getränketransporte im Aufbau Code XL F 26 Stretchen der Fässer auf der Palette, vorrangig als innerbetriebliche Transportsicherung Sicherung des TruXafe-Sperrbalken mit Gurtdiagonalen.

28 200-Liter Fässer F 27 Test mit und ohne Zwischenlagen

29 200-Liter Fässer F 28 eine TruXafe-Seitenlatte oben und zwei Seitenlatten 150 x 25 mm unten sind nicht ausreichend! Je eine TruXafe-Seitenlatte 1 x oben und 1 x unten sind ausreichend!

30 200-Liter Fässer F 29 Seitliches Verrutschen der Fässer, ohne mittige Zwischenlage. Unterer Klauenhaken an der Gurtdiagonalen des Sperrbalkens

31 Big Bag F 30

32 Big Bag F 31 Auch das ist zu beachten: Ratschen abdecken abdecken! So sähe eine Niederzurrung nach dem Beladen aus. Was wäre nach 50 km Fahrt?