Denk ich an den Neubau... Erfahrungen aus drei Neubauprojekten
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- Angelika Schulze
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1 Denk ich an den Neubau... Erfahrungen aus drei Neubauprojekten
2 Tag und Nacht Dann sieht das so aus: Lange noch nicht fertig: Zentraler Standort ULB Darmstadt Großbauprojekt (ca qm HNF/ qm BGF) 8 Geschosse / 120 X 70 m 74 Mill. Baukosten Zweiter Standort: Lichtwiese (4.500 q, HNF) Dritter Standort Schloß (3.500 q, HNF) Marburg: Ähnliches Projekt
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5 Gliederung Von der Struktur- zur Raumplanung Von der Raumplanung zum Raumprogramm Auslobung und Wettbewerb Vom Modell zum Ausführungsplan Vom Alt- zum Neubau Allgemeine Erfahrungen
6 Von der Struktur- zur Raumplanung Zentral- oder integrierte Campusbibliothek (definiert Mengengerüst der Planung) Zuwachs- oder Deckelung der Buchaufstellflächen Magazin- versus Freihandbibliothek (definiert Flächenbedarf Buchaufstellung, um Faktor 2 variabel) Bibliothek als Lernort und student. Arbeitsplatz definiert Anzahl Benutzerarbeitsplätze und deren Struktur (offene Arbeitsplätze, Einzel- und Gruppenarbeitsräume) sowie Randfunktionen (Cafeteria, Buchladen, Copyshop usw.) Binnenstruktur definiert Zuordnung Benutzungs-, Magazin- und Büroflächen (Trennung oder Integration von Magazin, Benutzung und Verwaltung) Betriebskonzept (Öffnungszeiten/Zugänglichkeit im Gebäude)
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8 Organisationskonzept und Raumplanung Automatisierungsgrad von Buchaus- und rückgabe Integrationsgrad der Medienbearbeitung Logistik der Buchtransporte Trennung verschiedener Benutzungsbereiche (Orstleihe, Lehrbuchsammlung, Lesebereiche, Schulungsbereiche, Kommunikations- und Aufenthaltsbereiche) Flexibilität (Bibliothek als sich ständig ändernder Raum) Grundlagen: DIN-Fachbericht 13 Betriebskennzahlen (Bestand, Benutzer u.a.) DIN ISO Information und Dokumentation Anforderungen an die Aufbewahrung von Archiv- und Bibliotheksgut
9 Von der Raumplanung zum Raumprogramm Flächererfordernisse Zentral: Regalplanung (ca. 50% der HNF) Lagerung von Sonderformaten (Karten, Großfolio u.a.) Verkehrsflächenanteile (Erschließungswege je nach Gebäudegeometrie zwischen 25% und 75% der Regalflächen)) Funktionsbeziehungen (Erklärung von Raumbeziehungen) Wegebeziehungen (Schaffung ruhiger Lesezonen) Klimaerfordernisse (Temperatur/Luftfeuchte) Teuer ist kühlen und befeuchten der Luft Schallschutz (insbesondere Trittschall) Sonnenschutz (UV-Schutz der Bestände, Blendschutz der Leser, Energieeintrag)
10 Auslobung und Wettbewerb Sicherstellung der Präsenz des Nutzers Auslobungstext, Preisgericht und Vorprüfung. 4-6 Personen sollten im Spiel sein, Vorteilhaft: Berater auch von außen. Spätestens jetzt spielen andere als funktionale Aspekte eine mindestens gleichgewichtige Rolle Finanzen (Bauherr, Uni, Ministerien) Städetbau (Stadt, Genehmigungsbehörden) Architektur (Baufeldgröße und geometrie, Randbebauung, Bauumfeld, Denkmalschutz) Auslobungstext vergleichbar Ausschreibung (Auswahl gebunden an dort genannte Kriterien) Hinweis auf Regalflächenproblematik angebracht: Verkehrswege, nicht orthogonale Raumstrukturen Technikflächen
11 Auslobung und Wettbewerb Seien Sie gespannt und offen für Überraschungen in jeder Hinsicht Städtebauliche und architektonische Wunderdinge (13 Geschosse in die Tiefe, Monumentalbauten) Gravierende Flächendefizite Funktionales Chaos Aber auch positive Lösungen, auf die man nicht auf Anhieb kommt und die man auch nicht unbedingt auf Anhieb erkennt Es ist ein Großbau! (städtebauliche, technische Herausforderung) Energieeffizienz und Betriebskosten (erst recht bei langen Öffnungszeiten)
12 Vom Modell zum Ausführungsplan Nach dem Wettbewerb Bibliothek und Architekt Zeit zum Kennenlernen, Gemeinsame Besichtigung von Bibliotheken (Wie wird aus einem Bücher- und Schreibtischlager eine Brutstätte des Geistes) Vertiefen der Erklärung der Funktionszusammenhänge, Bewusstsein schaffen für Nichttrivialität der Regalplanung (jeder hat schon mal eine Ikea-Regal aufgebaut) und der übrigen Bibliothekstechnik (Buchtransportanlage) Bibliothek und Fachplaner Bautechnik (Statik usw.) Klimatechnik, Elektrotechnik, Netztechnik
13 Vom Modell zum Ausführungsplan II Bibliothekstechnik Klima Sonnenschutz Schallschutz Regalplanung Buchtransportanlage Problematik: Keine eindeutige Normen Kaum unabhängige Fachplaner Auch für Bibliothekare kein Standardwissen Doppelrolle Nutzer und Fachplaner
14 Vom Modell zum Ausführungsplan III Standardprobleme der Ausführungsplanung Kostendruck auf der letzten Meile Ausufernde Technikflächen (Klimazentrale, Unterverteilungen in den Geschossen, Brandschutz) Eingrenzende Auflagen (Bauaufsicht, Feuerwehr, Denkmalschutz, Städtebau) Reduktion der eigentlichen Nutzflächen Kosten für Bodenbeläge, Regale, Tische, Schallschutzmassnahmen, Erhalt und Durchsetzung weicher Forderungen Cafeteria, Buchladen, Copyshop, Schreibwarenladen Ruhezonen, Freie Arbeitszonen
15 Vom Alt- zum Neubau Vorbereiten der Bestände Vorbereitung des Personals Umzugsplanung Regalbelegungsplanung Transportplanung
16 Allgemeine Erfahrungen Bau ist Chefsache Immer wieder gilt es etwas durchzusetzen, was anderen (z.b. den Fachplanern) Arbeit macht oder (Unterhaltsträger) Geld kostet Bau ist nur arbeitsteilig zu bewerkstelligen Architekten, Fachplaner, Nutzer, Geldgeber Bau verlangt Planungs- und Kontrollleistungen der Bibliothek Baugruppe (Benutzung, Magazin, Bestandsschutz, DVTechnik) Baureferent Bau ermöglicht innerbetriebliche Veränderungen Bau macht Spaß
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