Qualität und Kosten: eine verwickelte Beziehung
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- Wolfgang Richter
- vor 7 Jahren
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1 Qualität und Kosten: eine verwickelte Beziehung Bern, Dr. med. Ignazio Cassis, MPH Nationalrat (TI, FDP) Präsident CURAVIVA Schweiz Ignazio Cassis
2 Inhalt 1. Qualität 2. Qualität im KVG 3. Kosten und Finanzierung 4. Ausblick Ignazio Cassis
3 Inhalt 1. Qualität 2. Qualität im KVG 3. Kosten und Finanzierung 4. Ausblick Ignazio Cassis
4 Qualität = Erfüllungsgrad Als Qualität bezeichnet man den Grad, in dem ein Satz von Qualitätsmerkmalen bestimmte Anforderungen erfüllt. Qualität ist damit der "Erfüllungsgrad" von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes oder einer Dienstleistung, also das Ausmass, in dem vorgegebene Erfordernisse erfüllt werden.
5 Qualität Das Richtige richtig tun! Die richtigen Dinge tun. Effektivität Die Dinge richtig tun. Effizienz
6 Effektivität: Die richtigen Dinge tun! UNTERSCHIED ZWISCHEN EFFEKTIVITÄT UND EFFIZIENZ IST FÜR VIELE NICHT EINFACH ZU VERSTEHEN. WIR BRINGEN LICHT IN'S DUNKEL. Unter Effektivität (Wirksamkeit) ist das Mass der Zielerreichung zu verstehen, womit das Verhältnis vom Angestrebten zum Erreichten gemeint ist. 1. Der Definition dahinterliegende Effektivität Aufwand spielt dabei keine Rolle. UNTER EFFEKTIVITÄT IST DAS MAß DER ZIELERREICHUNG ZU VERSTEHEN, WOMIT DAS VERHÄLTNIS VOM ANGESTREBTEN ZUM ERREICHTEN GEMEINT IST. DER DAHINTERLIEGENDE AUFWAND SPIELT DA Effektivität ist die Vollständigkeit und Genauigkeit, mit der ein bestimmtes Ziel erreicht wird. ODER AUCH: EFFEKTIVITÄT IST DIE VOLLSTÄNDIGKEIT UND GENAUIGKEIT, MIT DER EIN BESTIMMTES ZIEL ERREICHT WIRD. DIE RICHTIGEN DINGE TUN DARAUS ERGIBT SICH DIE FRAGE, OB FÜR DIE ALLGEMEINHEIT ODER DEN KUNDEN EIN NUTZEN ENTSTEHT UND OB DIE RICHTIGEN DINGE GETAN WERDEN. Daraus ergibt sich die Frage, ob für die Allgemeinheit oder den Kunden ein Nutzen entsteht und ob die richtigen Dinge getan werden. DIE DEFINITION DER EFFEKTIVITÄT HAT EINE HÖHERE POLITISCHE BEDEUTUNG ALS DIE WIRTSCHAFTLICHKEIT ODER DIE EFFIZIENZ. FALSCHE DINGE EFFIZIENT ZU ERLEDIGEN, FÜHRT NICHT ZUM ZIEL, S Die Definition der Effektivität hat eine höhere politische Bedeutung als die Wirtschaftlichkeit oder die Effizienz. Falsche Dinge effizient zu erledigen, führt nicht zum Ziel, sondern ist in der Regel Geldverschwendung!
7 Effizienz: Die Dinge richtig tun! Effizienz stellt das Verhältnis Input zu Output sowie Leistung zu Kosten dar. Die Effizienz entspricht somit in zahlreichen Fällen der Wirtschaftlichkeit. Effizienz ist der im Verhältnis zur Vollständigkeit und Genauigkeit eingebrachte Aufwand, mit der ein bestimmtes Ziel erreicht wird. Daraus ergibt sich die Frage, ob die Dinge richtig getan werden (Unterschied Effektivität: Die richtigen Dinge tun.) Effizienz ist ohne Frage sehr wichtig. Werden aber die falschen Dinge effizient getan, ist dies Verschwendung und eine Auftragsverletzung der öffentlichen Verwaltung. Dementsprechend hat die Effektivität einen höheren Stellenwert. Strategie geht vor Effizienz.
8 Was ist richtig? Lyndon Baines Johnson ( ), war von 1963 bis 1969 der 36. Präsident der Vereinigten Staaten Demokratischen Partei
9 Easy oder?
10 Qualität gemäss Avedis Donabedian "Qualität ist der Grad an Übereinstimmung zwischen den Zielen des Gesundheitswesens und der wirklich geleisteten Versorgung Unterteilung der Qualität in Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität
11 Beispiele für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität in der Medizin Nach Donabedian 1966 und 1980
12 Qualität im Gesundheitswesen Qualität im Gesundheitswesen bedeutet eine ausreichende und zweckmässige, d. h. patienten- und bedarfsgerechte, an der Lebensqualität orientierte, fachlich qualifizierte, aber auch wirtschaftliche medizinische Versorgung mit dem Ziel, die Wahrscheinlichkeit erwünschter Behandlungsergebnisse bei Individuen und in der Gesamtbevölkerung zu erhöhen (Institute of Medicine). GMDS-Arbeitsgruppe "Qualitätsmanagment in der Medizin" (2008) Begriffe und Konzepte des Qualitätsmanagements. 3. Aufl., GMDS, Hannover
13 Qualität in der Pflege: je nach Perspektive In der Pflege wird die besondere Qualität einer Dienstleistung in erster Linie vom Patienten oder Heimbewohnern wahrgenommen und bewertet. Dabei müssen die fachliche Qualität der Pflege aber auch Zufriedenheit und Lebensqualität der Pflegebedürftigen als Mittelpunkt des zunächst unklaren Begriffs wahrgenommen werden. Auch die Angehörigen, die Pflegenden, die beteiligten Ärzte und anderen Therapeuten, das Betriebsmanagement, der Träger einer Einrichtung und die Krankenversicherer setzen bestimmte Erwartungen in die Qualität.
14 Wer misst die Qualität in der Schweiz? Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken Der ANQ koordiniert und realisiert Qualitätsmessungen in der Akutsomatik, der Rehabilitation und der Psychiatrie. Die Resultate ermöglichen eine transparente und nationale Vergleichbarkeit. Aufgrund dieser Erkenntnisse können Spitäler und Kliniken gezielt Massnahmen zur Verbesserung ihrer Qualität entwickeln. Die EQUAM Stiftung fördert die Qualität in der ambulanten medizinischen Versorgung (bei Ihrem Hausarzt, Ihrer Spezialistin, beim Kinderarzt oder der Zahnärztin). Wir sorgen dafür, dass Ihre Anliegen als Patient/in ernst genommen werden. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Modelle der integrierten Versorgung. Die Stiftung für Patientensicherheit ist ein nationales Kompetenzzentrum zur Entwicklung und Förderung der Patientensicherheit in der Schweiz. Unser Ziel ist es, in Netzwerken Aktivitäten zu entwickeln und zu fördern. Dabei geht es um das Lernen aus Fehlern und das Fördern der Sicherheitskultur im Gesundheitswesen.
15 Pflegequalität Die Zertifizierungsstelle Concret AG ist akkreditiert durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle des SECO und damit berechtigt, wirksame Qualitätsmanagement-systeme in der Pflege zu zertifizieren. Grundlage des Zertifizierungsverfahrens bilden die Concret Normen, welche Struktur,- Prozess- und Ergebnisqualität abbilden und im Sinne eines Mindeststandards ganz oder hinreichend erfüllt sein müssen.
16 Pflegequalität Krankenpflege Soins infirmiers Cure infermieristiche 2/2015 S. 21
17 Das beste Gesundheitssystem Hans Heinrich Brunner / Heinz Locher Die Schweiz hat das beste Gesundheitssystem hat sie das wirklich? Feststellungen, Anmerkungen und Lösungsvorschläge Seiten. Broschiert. sfr / (D) 35.- ISBN EMH Schweiz. Ärzteverlag AG
18 Inhalt 1. Qualität 2. Qualität im KVG 3. Kosten und Finanzierung 4. Ausblick Ignazio Cassis
19 Qualität im KVG 1996
20 Qualität im KVV 1996
21 Qualität im KVG Jahre später: - Parlament unzufrieden - Bundesrat muss eine Führungsrolle übernehmen!
22 Qualität im KVG Jahre später: - EDI macht Vorschläge - Bundesrat prüft sie
23 Qualität im KVG Jahre später: - Bundesrat macht Vorschläge - Parlament lehnt sie ab!
24 Krankenpflege Finanzierung Finanzierung der Leistungen, Qualität inklusiv!
25 Krankenpflege Finanzierung Die berühmten 12 Kategorien:
26 Bedarfsabklärung PLAISIR (Planification Informatisée des Soins Infirmiers Requis) RAI (Resident Assessment Instrument)
27 Inhalt ( ) Das BAG prüft Mindestanforderungen an die Systeme. Ein entsprechender Entwurf wird erarbeitet und frühestens Ende 2016 vorliegen. Ignazio Cassis
28 Inhalt 1. Qualität 2. Qualität im KVG 3. Kosten und Finanzierung 4. Ausblick Ignazio Cassis
29 Qualität und Wirtschaftlichkeit Qualität und Wirtschaftlichkeit das sind zwei entscheidende Faktoren für ein gutes und leistungsfähiges Gesundheitswesen. Um das zu erreichen und zu erhalten ist es wichtig, medizinische Massnahmen objektiv zu überprüfen (HTA = Health Technology Assessment).
30 OKP Kosten 2014
31 Kosten und Finanzierung Kosten und Finanzierung das sind zwei unterschiedliche Faktoren für ein gutes und leistungsfähiges Gesundheitswesen. Effiziente, wirtschaftliche Erbringung von Dienstleistungen ist das Eine (Kosten). Solidarische Finanzierung ist das Andere: wie steht es mit der Effektivität und dem Nutzen der Leistungen? Wieviel solidarische Finanzierung ist gewünscht?
32 OKP Finanzierung 2013
33 OKP Kosten Mia Frs
34 OKP Kosten 2014
35 OKP Kosten 2014
36 Pflegekosten «Explosion» ( ) Schon jeder sechste Rentner ist auf Ergänzungsleistungen angewiesen! Für viele Gemeinden ist das der finanzielle GAU. In mindestens zehn Kantonen tragen diese sowohl die Last der Pflegekosten als auch jene der Ergänzungsleistungen ( ). Blick,
37 Ländervergleich Quellen: Bundesamt für Gesundheit OECD Health Data 2013
38 Inhalt 1. Qualität 2. Qualität im KVG 3. Kosten und Finanzierung 4. Ausblick Ignazio Cassis
39 Qualität & Werbung
40 Qualität & Kosten
41 Qualität & Quantität Qualität = immer mehr? Qualität = Quantität? Qualität = Mehrpreis?
42 Qualität & Quantität Es ist Aufgabe aller Partner im Gesundheitswesen, ein Überangebot im Schweizer Gesundheitswesen zu bekämpfen. Leider verdienen einige Leistungserbringer an der Überversorgung. Einer verliert allerdings immer: der Patient. Peter Suter (links) ist ehem. Präsident der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW); Peter Meier Abt (Mitte) ist Präsident der SAMW; Thomas Zeltner (rechts) ist ehem. Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Gesundheitssystem - Reformen für eine gute medizinische Versorgung - Gastkommentarvon Peter Suter, Peter Meier Abt und Thomas Zeltner NZZ
43 Qualität & Solidarität
44 Vielen Dank für die Einladung Ignazio Cassis
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