Energieberatung für KMU
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- Hertha Zimmermann
- vor 8 Jahren
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1 Energieberatung für KMU Gerd Fasel Gebäudenergieberater
2 Definition der Europäischen Kommission von 2003: Mittelständische Unternehmen haben - Weniger als 250 Beschäftigte - Weniger als 50 Mio Euro Umsatz (indiziert 2003) - oder Bilanzsumme geringer als 43 Mio Euro (indiziert 2003)
3 Schlechtes Fundament schlechte Ergebnisse wird er ohne neues Fundament einstürzen Obwohl der Pisaturm ganz attraktiv ist
4 Am 19. Dezember 2006, fand im Tagungszentrum der IHK Trier die erste Informationsveranstaltung zum Thema: Energieeffizienz in KMU statt. Die Veranstaltung wurde vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz in Kooperation mit der Landesenergieagentur EOR e. V. und der IHK Trier ausgerichtet.
5 Ziel : Im Bereich kleine und mittelständische Unternehmen in Rheinland-Pfalz soll das Thema Energieeffizienz gestärkt und vorangebracht werden. Dem verschärften Wettbewerb in der deutschen Wirtschaft ist mittlerweile nur durch Rationalisierungen, Kosteneinsparungen und technische Innovationen standzuhalten. Deshalb ist die Verbesserung der Energieeffizienz voranzutreiben.
6 Allgemeine Maßnahmen Spezielle Maßnahmen Branchenspezifische Maßnahmen Im Gegensatz zu großen Betrieben ist die Energieanwendung in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) oftmals ein Bereich, der von einzelnen Mitarbeitern nebenbei betreut wird.
7 Allgemeine Maßnahmen Maßnahmen, die in den meisten Betrieben durchgeführt werden können. Dazu gehören z.b. die Optimierung des Heizungsbetriebs, der Beleuchtung oder der Druckluftanlage. Die Maßnahmen können technischer oder organisatorischer Art sein und ermöglichen es dem Betrieb, die eingesetzte Energie effizienter zu nutzen.
8 Allgemeine Maßnahmen Energiecontrolling Stromlastmanagement Heizung Warmwasserbereitung Beleuchtung Blindstromkompensation Druckluft
9 Allgemeine Maßnahmen Energiecontrolling Regelmäßige Erfassung der Energieträger (Strom, Heizöl, Erdgas und auch Wasser) macht den einzelnen Verbrauch transparent. Fehlentwicklungen, wie beispielsweise plötzlich überhöhte Werte, werden frühzeitig erkannt, so dass sofort nach der Ursache gesucht werden kann und Fehlerquellen behoben werden können. Entsprechende Nachforschungen bei Erhalt einer hohen Jahresrechnung gestalten sich meist schwierig. Darüber hinaus wird dadurch das Bewusstsein für den sparsamen Umgang mit Energie geschärft. Bildung von Energiekennzahlen. Da der Energieverbrauch im produzierenden Gewerbe insbesondere von der Produktmenge abhängt und Absolutwerte (z.b. monatlicher Stromverbrauch) somit nur eine bedingte Aussagefähigkeit besitzen, sollte z.b. die Kennzahl "Energie pro Produktmenge [kwh/kg]" gebildet und monatlich miteinander verglichen werden. Bei Neuanschaffung von Anlagen und Geräten auf einen niedrigen Energieverbrauch achten. Reduzierung der Energiekosten. Stehen verschiedene Brennstoffe zur Auswahl, sollte nach Möglichkeit regenerative Energie Erdgas und Heizöl vorgezogen werden. Die Wärmeerzeugung mit Strom sollte vermieden werden.
10 Allgemeine Maßnahmen Stromlastmanagement Die Stromkosten hängen neben dem Arbeitspreis (Ct/kWh) auch von der maximal bezogenen Leistung ab Es empfiehlt sich, Stromspitzen zu minimieren. Durch ein Stromlastmanagement kann dieser Wert reduziert werden. Dabei werden die Hauptstromverbraucher nach Möglichkeit zeitlich versetzt betrieben. Diese organisatorische Maßnahme muss mit dem Produktionsablauf abgestimmt werden.
11 Allgemeine Maßnahmen Heizung Abgasverlust Besonders bei älteren Heizungsanlagen muss auf den Abgasverlust geachtet werden. Außerdem sollte eine jährliche Wartung erfolgen. Heizungsbetrieb Auch beim Heizungsbetrieb kann Energie eingespart werden. Wird die Anlage nur zur Raumheizung benötigt, sollte sie im Sommer ganz ausgeschaltet werden. Hierdurch wird der unnötige Betrieb der Heizungsumwälzpumpen vermieden. Dämmung der Rohrleitungen und Armaturen Ungedämmte Rohrleitungen und Armaturen verursachen unnötige Wärmeverluste. Strahlungsheizung Anstatt von Warmluft- oder Wasserumlaufheizungen kann oftmals auch eine Strahlungsheizung eingesetzt werden.
12 Allgemeine Maßnahmen Warmwasserbereitung Besonders bei geringem Warmwasserbedarf ist eine zentrale Warmwasserbereitung nicht immer sinnvoll, da höhere Wärmeverluste durch die Rohrleitungen und dem Speicher auftreten können. Der Betrieb der Umwälzpumpen benötigt zusätzlichen Strom. Wird die zentrale Warmwasserbereitung favorisiert, sollte die bevorratete Menge auch dem tatsächlichen Bedarf entsprechen.
13 Allgemeine Maßnahmen Beleuchtung Die vorhandenen Beleuchtungseinrichtungen (meist Leuchtstofflampen) entsprechen aus technischer und energetischer Sicht oft nicht dem Stand der Technik. Darüber hinaus haben diese modernen Beleuchtungen weitere Vorteile: - höhere Lichtausbeute der Lampen - um etwa 50 % höhere Lebensdauer der Lampen - flimmerfreies Licht durch hochfrequente Spannung (25-40 khz) - automatisches Abschalten defekter Lampen - kein zusätzlicher Starter notwendig - Tageslichtabhängige Regelung möglich (dimmen) - keine Blindleistungskompensation erforderlich - geringere Verlustleistung
14 Allgemeine Maßnahmen Blindstromkompensation Es wird zwischen folgenden drei Kompensationsschaltungen unterschieden: Einzelkompensation Jeder Blindleistungserzeuger erhält einen entsprechenden Kompensationskondensator Blindleistung wird nicht von den Energieleitern übertragen Hoher Installationsaufwand geeignet für: Großverbraucher mit Leistungen über 40 kw Asynchronmotoren bei direkter Einschaltung bis ca. 15 kw, Leuchtstofflampen Gruppenkompensation Kompensation mehrer Verbraucher durch einen Kondensator Zu- und Abschaltung der Kompensatoreinrichtung gemeinsam mit Verbrauchern Relativ niedrige Kosten für Kompensationsanlage geeignet für: gleichzeitige Schaltung größerer Leuchtstofflampengruppen Anschnittsteuerung von Leuchtstofflampen, gleichzeitige Schaltung mehrerer Motoren Zentralkompensation Kompensation vieler Verbrauchern durch zentrale Anlage Automatische Zu- und Abschaltung der Kompensatoreinrichtung je nach Höhe der Blindleistung Einfache Anpassung bei Erweiterung geeignet für: größere Anlagen mit vielen Verbrauchern, Verbraucher mit unregelmäßigem Betrieb
15 Allgemeine Maßnahmen Druckluft Bei Erneuerung der Druckluftanlagen darauf achten werden, dass hocheffiziente Anlagen angeschafft werden. Der Mehrpreis für solche Anlagen amortisiert sich sehr schnell, da bis zu ¾ der Jahreskosten bei der Drucklufterzeugung (Investition, Betriebs- und Verbrauchskosten) auf die Verbrauchskosten (Stromkosten) entfallen. Wartung der Kompressoren Verminderung des Verdichtungsenddruckes Kühlung der Kompressoren Abwärmenutzung Druckluftspeicher Beseitigung von Leckagen
16 Spezielle Maßnahmen Wärmerückgewinnung In vielen Unternehmen fällt Abwärme an, die noch genutzt werden kann. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Bäckerei) Economiser hinter einem Dampfkessel (Filterhersteller oder Wäscherei) Abwärmenutzung eines Schmelzofens (Gießerei) Wärmerückgewinnung einer Flaschenspülanlage Abgaswärmerückgewinnung am Brennofen (Keramikindustrie) Abgaswärmerückgewinnung am Thermoofen (Bäckerei) Regelung der Wärmerückgewinnung
17 Spezielle Maßnahmen BHKW Einsatz zur Wärme- und Stromversorgung Durch die Installation eines Blockheizkraftwerks (BHKW) kann der eingesetzte Brennstoff effizienter genutzt werden. Neben der Wärme wird hochwertiger Strom produziert (Kraft-Wärme-Kopplung). Strom- und Wärmeversorgung durch Mini-BHKW (Ausbildungszentrum) Strom- und Kälteversorgung durch ein BHKW (Kunststoffverarbeitung) BHKW mit Spitzenlastkessel (Metallverarbeitung) BHKW mit Abgaswärmetauscher (Kunststoffverarbeitung) BHKW oder Mini BHKW in der Fleischerei Pflanzenöl BHKW (Weinbaubetrieb)
18 Spezielle Maßnahmen Regenerative Energien Optimierung des Wärmepumpenbetriebes (Kunststoffverformung) Wärmeversorgung eines Neubaus durch eine Holzhackschnitzelheizung (Schreinerei) Installation einer Fotovoltaikanlage Energetische Nutzung von Reststoffen in Landwirtschaft und Weinbau Solarkollektoranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (Solarthermie) Solare Unterstützung eines Trocknungsofens
19 Spezielle Maßnahmen Brennstoffumstellung bei einem Entlackungsofen Planungshinweise für einen Reinraum Spritzraum, Holzbearbeitungsmaschinen und Holzstaubabsaugung (Schreinerei) Luftbefeuchtung in einer Druckerei / Schreinerei Optimierung der Druckluftversorgung / Steuerung Tageslichtabhängige Steuerung für die Beleuchtung in einer Ausstellungshalle Wirtschaftlichkeit eines Stromaggregats Optimierung eines Trocknungsofens
20 Ernährungsgewerbe Bäckerei Fleischerei Holzverarbeitung Schreinerei Papier- und Druck Druckerei Energieberatertag 2007 Rheinland-Pfalz Kaisersesch Branchenspezifische Maßnahmen Maschinenbau und Metallbearbeitung Maschinenbau Gießerei Metallbau Metall-Gummi-Bearbeitung Werkstätten Kfz-Werkstatt, Reifenerneuerung, Fahrzeug-Lackierung, Flugzeugreparatur, Landmaschinen-Fachbetrieb Glas und Keramik Verarbeitung von Isolierglas Keramikindustrie (Fliesenherstellung) Kunststoffbearbeitung Zerkleinerung von Kunststoffen Hersteller von Kunststoff-Profilen Hersteller von Kunststoffverpackungen Verformung von Kunststoffen Dienstleistung Wäscherei Eishalle Ausbildungszentrum Sonstiges Hersteller von chemischem Produkten Krankenhaus
21 Im Bereich "Branchen" wurden Maßnahmen zusammengestellt, die sich in verschiedenen Betrieben ergeben. Sie wurden nach Branchen bzw. den Tätigkeitsbereichen der Unternehmen eingeteilt. Hier sind nur auszugsweise Beispiele benannt. Die empfohlenen Maßnahmen beziehen sich auf die genannten Betriebsbeispiele und sind somit nicht uneingeschränkt übertragbar. Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen hängt von den Gegebenheiten in den einzelnen Unternehmen ab.
22 Energiebedarfsstruktur in der Kunststoff verarbeitenden Industrie Strom ist bedeutendste Energieträger in der Kunststoffverarbeitung Strombedarf nimmt zu auf Kosten von Kohle und Öl Strom für mechanische Energie Strom für thermische Energie Sonstige 9% Anteile der Energieträger in % 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% Gas 30% Strom 61% 10% 0% Strom Kohle Öl Gas Daten Statistisches Bundesamt; nicht witterungsbereinigt
23 KMU braucht einen starken Magneten und Leuchtturmprojekte und sichtbarer! KMU muss attraktiver werden
24 Beispiel Sinterpresse Merkmal und Ansätze energieeffizienter Maßnahmen Hoher Wärmebedarf durch produktionsbedingtes Stand-by Wärmeverluste durch Produktionsabwärme in Umgebung und Grundwasser Wärmebedarfssenkung durch intelegente Betriebsführung Wärmebedarfssenkung durch Wärmerückgewinnung mittels Pendelspeicher
25 "Effiziente Energienutzung in Industrieanlagen in Rheinland-Pfalz" ( "Effiziente Energienutzung in Gebäuden" ( Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd
26 Nachhaltigkeit als Leitbild für unternehmerisches Handeln Nicht nachhaltige Trends zu erfassen ist einfacher als Nachhaltigkeit zu definieren Die Vision: Gut leben sinnvoll arbeiten maßvoll konsumieren ökoeffizient produzieren und die Natur erhalten!
27 Energieberatung für KMU Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Gerd Fasel Gebäudenergieberater
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