Demographie-(k)ein Problem!? Eine Kommune- auf dem Weg in die Zukunft
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- Stanislaus Weiß
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1 Demographie-(k)ein Problem!? Eine Kommune- auf dem Weg in die Zukunft Wie können die Potenziale und Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger in der Zweiten Lebenshälfte- in den Generationen 50 + genutzt werden, um die Herausforderungen des demographischen Wandels in den Städten und Gemeinden zu meistern? Marita Gerwin, Dipl.Sozialpädagogin, Arnsberg
2 Wie wird der demographische Wandel aussehen? Wird er auch Ihre Stadt hart treffen? Wird auch hier aus der Generation der Baby-Boomer die Generation der Senior Boomer? Deutschland befindet sich im Umbruch! Ist es ein Aufbruch in eine andere Zeit? Das Schrumpfen der Städte und Gemeinden! Nachwuchs? Irgendwann, vielleicht! Die graue Revolution durch immer mehr Rentner und Pensionäre? Bedeutet diese Entwicklung sogar den nahenden wirtschaftlichen Zusammenbruch und mangelnde Innovation? Die Generation 50 + mit ihren Potenzialenein Schatz - der noch nicht geborgen ist! Welch eine Herausforderung für die Zukunft!
3 Können wir im demographischen Wandel unserer Stadt überhaupt noch das Ziel verfolgen, eine soziale Stadt für alle Generationen zu sein und zu bleiben? Ist dieses Ziel im Hinblick auf die leeren Kassen in den Kommunen noch realistisch? Kann die kommunale Daseinsvorsorge in den nächsten Jahren noch gesichert werden? Wenn ja, wie können wir den Wandlungsprozess als Chance begreifen?
4 Eine soziale Stadt für alle Generationen? Welche Leitbilder stehen hinter solch einem Ziel? Wie sehen die strategischen Schritte aus? Können wir uns das überhaupt noch erlauben? Wie kann das bei der ruinösen wirtschaftlichen Situation einer Kommune überhaupt noch ein Ziel sein? Fragen über Fragen, mit der sich eine Kommune heute beschäftigen muss, wenn sie den demographischen Wandel meistern will.
5 Eine soziale Stadt für alle Generationen? Allein schafft die Verwaltung und die politische Kommune diese Zukunftsaufgabe sicherlich nicht mehr. Warum auch? Viele Verantwortlichkeiten sind den Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren durch die Verwaltung abgenommen worden. Wir müssen wieder eine echte Bürgerkommune werden, die eine Beteiligung der Menschen als ihre Pflichtaufgabe betrachtet. Eine Kommunen braucht das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihrer Stadt und mit ihrem Stadtteil identifizieren, denen das Wohl und die Lebensqualität der Menschen aller Generationen und Nationalitäten am Herzen liegt in der Zukunft mehr denn je. Das erfordert echte gesellschaftliche Wertschätzung und Anerkennung. Dazu dürfen keine Rollen als Lückenbüßer für wegbrechende Ressourcen geschaffen werden, sondern neue Verantwortungsrollen entwickelt werden, die eine verantwortliche Mitwirkung zusichern. Das motiviert zum Handeln!
6 Schulcomputerwerkstatt in der TheodorHeuss-Hauptschule in Arnsberg Seit 6 Jahren bereits treffen sich jeden Montag technikbegeisterte Senioren und Seniorinnen, die die Wartung und Reparatur aller Schulcomputer der städt. Schulen im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements übernommen haben. Eine nachhaltige Dienstleistung von unschätzbarem Wert für den Fachdienst Schule der Stadt Arnsberg und die Bürgerinen und Bürger der Generationen 50 +
7 Demographischer Wandel in unserer Stadt? Wird schon nicht so schlimm werden! Wir können uns nur noch auf das Kerngeschäft auf die Pflichtaufgaben in unserer Kommune konzentrieren. Auf alle freiwilligen Leistungen müssen wir verzichten. Schluss mit lustig! Wir sind schließlich Haushaltssicherungskommune! Wer sagt denn, dass die Verwaltung und die politische Kommune diese Verantwortung allein tragen soll? Gibt es nicht vielleicht Themenfelder, die die Bürgerinnen und Bürger eigenverantwortlich schultern können und wollen?
8 Wie soll das alles in einer Kommune erreicht werden? Wir wollen Kinder und Jugendliche stark machen! Eine familienfreundliche Stadt sein! Den Wirtschaftsstandort sichern! Mehr Arbeitsplätze schaffen! Uns gegen die Konkurrenz der Nachbarstädte um die Einwohner profilieren! Wie erreichen wir, dass unsere jungen Leute hier am Ort bleiben, eine Familie gründen, Kinder in die Welt setzen, hier bauen und dann auch gleichzeitig noch im Bedarfsfall ihre alten und hilfsbedürftige Eltern pflegen? Wie sichern wir die kommunale Daseinsvorsorge? Wie erreichen wir es, dass die vielen Menschen in der zweiten Lebenshälfte ihre Kompetenzen, ihr Wissen, ihre Erfahrungen in die Aufgaben unserer Stadt einbringen- zum Wohl für Jung und Alt- und nicht nur Tauben füttern auf der Parkbank sitzen!
9 Der demographische Wandel als gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungschance Schon lange haben wir in den Kommunen kein Erkenntnisproblem mehr, sondern ein eklatantes Umsetzungsproblem
10 Zukunft ist keine Schicksalsfrage! Zukunft wird von Menschen gestaltet, die den Mut haben an sie glauben, die kreative Ideen haben und bereit sind Veränderungen als Herausforderung zu begreifen. Dazu brauchen wir Bürgerinnen und Bürger, die positiv denken und kreativ handeln!
11 Die Gestaltung der Zukunft erfordert von den Bürgerinnen und Bürgern einer Kommune im demographischen Wandel aktive Mitwirkung und Gleichberechtigung, Partnerschaft und Emanzipation Die Menschen müssen motiviert werden, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen. Eigenverantwortlich tätig zu sein, bedeutet Identifikation mit der Kommune, Bindung an den Stadtteil, Verantwortung für die Lebensqualität im Stadteil. Bürgerinnen und Bürger sind Experten in eigener Sache.
12 Zukunft gemeinsam gestalten den demographischen Wandel in der Kommume meistern dazu brauchen wir Menschen aller Generationen - insbesondere auch die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger in der Zweiten Lebenshälfte - Generation 50 + Weil der Anteil der Menschen im höheren Alter steigt, der Anteil der Jüngeren hingegen rückläufig ist, werden es die Älteren sein, die die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zukunftsaufgaben maßgeblich mit schultern müssen!
13 Wir brauchen in Zukunft eine verstärkte Solidarität und vielfältige ambulante Unterstützungsleistungen für hilfsbedürftigen Menschen in unseren Städten und Entlastungsstrukturen für pflegende Angehörige, damit sie ihren Aufgaben gewachsen bleiben.
14 Die Menschen in der Zweiten Lebenshälfte verfügen über ein unschätzbares Kapital ZEIT! Und Lust, diese sinnvoll zu nutzen. Um Neues zu lernen - Erfahrungen und Wissen weiterzugeben - um sich in Wirtschaft und Gesellschaft zu engagieren - zum Wohl für Jung und Alt! Hier gilt es nun, Strukturen zu entwickeln, um die Türen der Institutionen für das Engagement der Generation 50 + weit zu öffnen.
15 Die Begriffe Alter - Seniorin - Senior sind heute immer noch mit einer Reihe von Wertungen, Fehleinschätzungen und Vorurteilen versehen, mit traditionellen Vorstellungen wie Ältere sind oder wie Ältere zu sein haben. Wir brauchen keine Anbieter- und Versorgungsstadt, in der die Älteren primär als der versorgend Bevölkerungsanteil betrachtet und bedient wird.
16 Hilfe wir vergreisen!... Zitat: Bald werden lauter Greise auf unserem schönen Dorfplatz sitzen und sich in der Sonne lümmeln
17 Pressemitteilungen über den demographischen Wandel Die Zahl der Alten steigt dramatisch an! Rentner- Schwemme naht! HILFE! Wir vergreisen! Altenlast nimmt stetig zu!
18 Pressemitteilungen über den demographischen Wandel Glaubt man diesen Veröffentlichungen in den Medien, dann hängt der demographische Wandel wie ein Damoklesschwert über der Bevölkerung. Andererseits entdeckt die Wirtschaft und die Werbung die Generation 50+ inzwischen als schlafenden Riesen und als schlummernden Binnenmarkt. Neue Märkte und Potentiale der sog. Erben-Generation werden erforscht!
19 Die Generationen 50 + sind Gebende und nur im Bedarfsfall auch Nehmende! Wir brauchen einen Paradigmenwandel des Altersbildes weg vom Defizitmodell hin zum Potenzialmodel Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern in der Zweiten Lebenshälfte eine aktive Mitwirkung am städt. Leben und Gestalten zutrauen und ermöglichen, sie zur Partizipation motivieren und sie aus ihrer zugewiesenen Rolle als Konsumenten herausholen. Wir brauchen ihren Rat, ihr Wissen, ihre Kompetenz. Werte, die einer Gesellschaft nicht verloren gehen dürfen.
20 Herbert Kramer (76 Jahre) als Pate für Tim (8 Jahre) in der Sonderschule für lernbehinderte und erziehungsschwierige Kinder
21 Die Generation der Senioren gibt es eigentlich nicht Alter spielt sich heute in 5 Lebensjahrzehnten ab. Wir sprechen bereits von drei, wenn nicht sogar schon von vier Generationen innerhalb der Zweiten Lebenshälfte.
22 Alt sind immer nur die Anderen! Vergessen wir nicht: Die Alten von Morgen das sind wir!
23 Wir planen unsere eigene Zukunft! Entscheidungen für Morgen werden heute getroffen!
24 Wie wollen Sie in 10 Jahren behandelt und gesehen werden? Blicken Sie selbst einmal in Ihre eigene Zukunft hinein? Wie alt sind Sie in 10 oder 20 Jahren? Wie möchten Sie leben und wohnen, wenn Sie älter sind?
25 Eine innovative zukunftsorientierte Stadt entwickelt eine Kultur und ein Selbstverständnis der Beteiligung aller Generationen unabhängig von ihrer Altersstruktur. Begreift die Jahre nach dem aktiven Berufs- und Familienleben als eine produktive, selbstbestimmte Lebensphase, in der die Menschen in die Entwicklungen einer Kommune integriert werden, damit sie ihre Lebenserfahrung, ihr Wissen und ihre Kompetenzen in das Gemeinwesen einer Kommune einbringen können. Fordert von der Generation 50+ genauso wie von jeder anderen Generation Beiträge zum Funktionieren der Stadt, zum sozialen und wirtschaftlichen Engagement und zur Übernahme von Verantwortung für Jung und Alt.
26 Ein mitverantwortliches Leben in der Zweiten Lebenshälfte bedeutet eine aktivierende Politik, die den älteren Menschen ermöglicht, ihre Potenziale stärker in Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen. Der aktive Beitrag der Generation 50+ zu einer gelingenden, solidarisch denkenden und handelnden Gesellschaft, das Interesse Älterer am bürgerschaftlicen Engagement, sowie die Potenziale und Ressourcen der Älteren für unsere Solidargemeinschaft werden in den Kommunen noch nicht flächendeckend erkannt und genutzt. Immer noch gibt es Barrieren, die dringend abgebaut werden müssen, wenn wir die demographischen Herausforderungen meistern wollen. Wir brauchen eine Kultur, in der Ältere ihre Fähigkeiten in vernetzten Strukturen in gleicher Weise einbringen können, wie jüngere Menschen.
27 Der demographische Wandeleine echte Entwicklungschance für Wirtschaft und Gesellschaft eine Herausforderung für jede Kommune
28 Geben wir auch den Bürgerinnen und Bürgern in der Zweiten Lebenshälfte den Generationen 50 + die Chance zum mitverantwortlichen Leben und Handeln. Sichern wir eine aktivierende Politik in unseren Kommunen zu, die auch älteren Menschen ermöglicht, Ihre Potenziale stärker in Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen. Schaffen wir Lebensräume, in denen Kinder, Jugendliche, Familien und auch die Generationen 50+ bis ins hohe Alter mitten im Leben stehen, partizipieren und mitgestalten können. Führen wir unserer Kommunen wieder zu ihren Wurzeln zurück, indem wir sie zu Bürgerkommune reaktivieren. (Freiherr von Stein)
29 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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