Herzlich Willkommen zur zweiten ekonferenz! Differenzierungsstrategie bestimmen. mit Tanja Westfall-Greiter 14. Januar 2016, 15:30 16:30
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- Leonard Krause
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Transkript
1 Herzlich Willkommen zur zweiten ekonferenz! Differenzierungsstrategie bestimmen mit Tanja Westfall-Greiter 14. Januar 2016, 15:30 16:30
2 Rückblick: Realität
3 David, 10 Jahre, sagt: Wenn jeder dasselbe, zur selben Zeit und auf die gleiche Art und Weise lernen müsste, wäre es zu leicht oder zu schwierig, weil jeder anders ist, nicht die ein und dieselbe Person ist. Wenn ich so wäre, wäre ich gelangweilt, weil die Schule zu leicht oder zu langweilig ist, oder ich wäre gelangweilt, weil sie zu schwierig ist.
4 Chancengerechtigkeit: Was ist fair? Es gibt nichts ungerechteres als Ungleiches gleich zu behandeln.
5 Rückblick: Differenzierung setzt Lerndesign voraus
6 Rückblick: Rücksäcke + Lehrertaschen
7 Rückblick: Erprobungsaufgabe Wie viele haben sich in den Begleitraum eingeschrieben? Ressourcen auf gefunden? den School Walkthrough zur Selbstevaluation genützt?
8 Rückblick: Self-Check Ordnen Sie die Differenzierungsziele zu den Schülerfaktoren zu: Differenzierungsziele Schülerfaktoren Motivation Vorwissen/Vorerfahrung Effizienz Interessen Lernzuwachs Lernprofile /-präferenzen
9 Welches Bild zeigt das Ziel der Differenzierung?
10 Tomlinsons Modell ist ein Denkmodell für eine systematische Vorgehensweise Lehrpersonen berücksichtigen Schülerfaktoren: Vorerfahrung Interessen Lernprofile um nach Bedarf Unterrichtsfaktoren zu differenzieren: Sachverhalt & Lerninhalt Lernprozesse Lernprodukte Gemeinschaft & Lernumfeld Nach Prinzipien: Klares Curriculum Respektvolle Aufgaben Lernstandsbeobachtung Flexible Gruppierung
11 Das Ziel: Machbare, wirksame Strategien ressourcenorientiert bestimmen! Was bringen sie an Wissen und Erfahrung relevant zum Thema mit? Welche Interessen haben sie? Was brauchen sie, um effizient zu lernen? Angenommen, Differenzierung ist nötig: Wie können die Lerninhalte adjustiert werden? die Lernprozesse, Methoden, Aufgaben, Gruppierungen? die Aufgaben zur Leistungsfeststellung? die Gemeinschaft bzw. das Umfeld?
12 Super, aber wie setze ich das im Unterricht um?!?!?
13 Differenzierung als systematisch informierte Strategie Wenn Sie wissen, wohin die Reise geht, und Sie holen sich Informationen über den Lernstand der Schüler/innen ein, ist Differenzierung kein Zusätzliches mehr sondern der nächste logische Schritt.
14 Und was ist mit Intuition, Bauchgefühl, (Haus)Verstand? Ohne Kriterien und Informationen kann das Urteilsvermögen nicht ins Spiel kommen. können Entscheidungen nicht begründet werden. kann man nicht strategisch und ressourcenschonend differenzieren. Mit zwanzig regiert der Wille, mit dreißig der Verstand und mit vierzig das Urteilsvermögen. -Benjamin Franklin
15 Was expert teachers tun (Hattie und Co) Erkenntnisse aus der Schulwirksamkeitsforschung sind eindeutig: Besonders wirksame Lehrpersonen arbeiten systematisch, indem sie relevante Daten einsammeln, analysieren und verwenden, um informiert den Fortschritt der Schülerinnen und Schüler einzuschätzen, Lerninhalte und Lernprozesse zu steuern und zeitgerechtes Feedback sowohl den Lernenden als auch den Eltern während das ganze Schuljahr zu geben.
16 Eine systematisch informierte Strategie heißt Systematisch: konsequentes, methodisches Vorgehen Informiert: Entscheidungen auf Basis Informationen über den Lernstand der Schüler/innen im Bezug zu den Zielen Strategie: meine geplanten (aber nicht fixierte) Verhaltensweisen, damit jede/r die Lernziele erreicht Info auswerten Entscheidung über nächste Schritte treffen Lernstandserhebung Klarheit über Ziele & Kriterien Lernen & Lehren
17 Beim Navigieren: Welche Navigationswerkzeuge habe ich?
18 Kurzer Austausch Was machen Sie bereits systematisch und kontinuierlich in einem oder mehreren Schritte in diesem Zyklus? Welche Methoden bzw. Werkzeuge fallen Sie zu einem oder mehreren Schritte ein? In welchem Schritt sind Sie besonders geübt? Welcher Schritt kommt Ihnen nebelig oder schwierig vor? Info auswerten Entscheidung über nächste Schritte Lernstandserhebung Klarheit über Ziele & Kriterien Lernen & Lehren
19 Tools
20 Tools Differenzierungsmatrix zur Strategiebestimmung Unterrichtsfaktoren Schülerfaktoren Lerninhalte Lernprozesse Lernprodukte Lernumfeld Vorerfahrung Interessen Lernprofile
21 Beispiel Differenzierungsstrategie Lerninhalte Lernprozesse Lernprodukt Vorwissen Interessen Lernprofil Timeout: Es wird in den Ablauf der Lernaufgabe ein Meeting mit der Lehrperson eingebaut, um noch Unklarheiten zu klären, um Ideen, Fortschritte oder die Kriterien zu besprechen. Die S/Swählenden Zeitpunkt dieses Timeouts selbst. Die S/Swählendie Zeitschrift aus, die sie interessiert. Das Lernziel ist unabhängig von diesen Interessen, da es ein kommunikatives Ziele ist. Daher haben sie hier (jugend)freie Wahl. (Es müssen jugendfreie Zeitschriften sein). Die S/S können ihre Anfrage in Form einer , aber auch in Form eines Dialogs am Telefon oder in der Redaktion eines Magazins machen. Das heißt, sie können ihre gewachsene kommunikative, linguistische, pragmatische, und soziolinguistische Kompetenz in der Form beweisen, die ihnen am besten gefällt. Die S/Skönnendas Lernprodukt in mündlicher oder schriftlicher Form abliefern, je nachdem wo ihre Lernpräferenzen liegen (z.b. kinästhetischer Lerntyp; mündlich besser; arbeitet besser allein). Lernumfeld
22 Beispiel Begründung der Strategie, Lerninhalt Differenzierung des Lerninhalts nach Interessesoll vor allem Motivationschaffen. Folgende Überlegungen dazu für diese Klasse:Die Interessen in dieser Klasse sind sehr unterschiedlich, und Eigenmotivation kommt erst dann auf, wenn man wirklich etwas über das lesen kann, wo man schon Vorwissen hat, wo man sich auskennt und auf das man durch Lesen einer Zeitschrift ausbauen kann. Falls die Klasse wirklich eine Ausgabe über ein sehr spezielles Thema bringt, kann diese/r SchülerIndurch das Magazin führen, mit seinem/ihrem Expertenwissen darüber. Das erlaubt ihm/ihr das eigene kulturelle Kapital für den Erwerb von Bildungskapital einzusetzen (Begriffe aus Robyn R. Jackson sarbeiten Sie nie härter als Ihre Schüler), und gibt ihm/ihr die Möglichkeit, weitere Talente zu zeigen. In dieser Klasse ist das notwendig, da ich einmal merkte, dass sie in einer kurzen Runde zu eigenen Stärken oder Schwächen (ganz generell zur Einführung ins Thema Präsentationen), fast keine Stärken aufzählen konnten. Ihre Mitschüler mussten einspringen und tolle Seiten an ihnen aufzählen. Für mich war das ein Zeichen, dass sie in der Schule nur ihre Schwächen betont werden, was ich schade finde. Die Wahl des Magazins bringt sie zum Nachdenken über eigenen Vorlieben und sie wählen sicher ein Thema aus, in dem sie sich auskennen. Das Kriterium, in dem Gespräch oder in dem Brief Argumente dafür einzubringen, warum dieses Magazin so wichtig wäre und für sie so toll wäre, ist eine Übung, ihre Interessen und Stärken außerhalb der Schule überhaupt einmal mit in den Unterricht einzubringen.
23 Beispiel Begründung der Strategie, Lernprozess Differenzierung des Lernprozesses nach Vorwissen soll Lernzuwachs fördern. Das Gefühl von Kompetenz ist unheimlich wichtig für das Lösen von Aufgaben und das Vermeiden von dem Gefühl der Überforderung. Jene SchülerInnen, die Bereitschaft noch nicht ganz haben, werden das Timeout relativ früh einlösen, um dann positiver an die Aufgabe heranzugehen. Jene SchülerInnen, die die Bereitschaft schon haben, lernen durch dieses Timeout, ihren Lernprozess zu beobachten und mit Kriterien zu vergleichen, um und abzuwägen, wo sie sich noch verbessern könnten. Falls sie denken, dass es ja die einfachste Aufgabe der Welt ist, kann hier die Lehrperson eingreifen und durch kritische Bemerkungen noch etwas an ihnen rütteln. Alle SchülerInnen sollen durch dieses Timeout einschätzen lernen, ob ihr Lernprozess gut verläuft, ob sie die Aufgabe verstanden haben, oder ob sie noch etwas klären müssen. Sie sollen auch entscheiden, wann sie dieses eine Timeout verwenden, um sich zu versichern, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Überlegung über die Klasse dazu war folgende:die SchülerInnenin der Klasse gehen auf kommunikative Übungen mit Enthusiasmus heran. Sie sind jedoch etwas minimalistisch und lesen die Kriterien nicht wirklich durch. Dadurch sind sie zwar positiv auf die Aufgabe eingestellt, da sie sich meist nicht so schnell überfordert fühlen, verschätzen sich aber und sind enttäuscht über die Note, weil sie die Kriterien nicht wirklich beachtet haben, und einfach nur an die Aufgabe herangehen, fast ohne Plan.
24 Beispiel Begründung der Strategie, Lernprodukt Differenzierung des Lernproduktsnach Interessen und Lernprofilsoll dazu führen, dass sie einerseits durch die freie Wahl und Autonomie, die sie bekommen, motivierter sind, und andererseits, dass sie effizienter arbeiten, wenn sie das Lernprodukt in der Form abgeben, die ihnen am besten liegt. Folgende Überlegungen dazu für diese Klasse: Es gibt einige Eigenbrötler in dieser Klasse, die einfach besser und schneller alleine arbeiten. Andere sind sehr kommunikativ und behalten Inhalte auch besser indem sie sie mündlich üben bzw. sich mündlich ausdrücken. Bei einigen kommt dazu, dass sie durch schauspielerische Erfahrung hier effizienter sein können, und dieses Talent nutzen können.
25 Ressourcen im Begleitraum
26 Nächste Schritte Schreiben Sie sich in den virtuellen Begleitraum auf ein. ection-2 Einschreibschlüssel: ekoflexdiff Falls noch nicht Zeit: Verwenden Sie School Walkthrough, um die Bereiche Lerndesign und Differenzierung selbst zu evaluieren.
27 Erprobungsaufgabe(n) Durchackern Sie die Handreichung ZLS Werkstatt: Flexible Differenzierung und Cool Ideas im Begleitraum. Wählen Sie eine für Sie ungewohnte Methode zur Lernstandserhebungund probieren Sie es aus. Optional: Beim nächsten Thema in Ihrem Unterricht, arbeiten Sie mit der Differenzierungsmatrix, um eine Strategie zu bestimmen. Treffen Sie sich mit Kolleg/inn/en, um Ihre Erfahrungen auszutauschen, bzw. teilen Sie Ihre Erfahrung im Forum.
28 Danke für das Mitdenken! Nächste ekonferenzam 3. März 2016 Differenzierung und Aufgabenkultur Was nehme ich mit? Was ist für mich noch offen? Wo kann ich in meiner Praxis ansetzen?
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