Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Högskolan i Halmstad in Schweden

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Högskolan i Halmstad in Schweden Bewerbung Wintersemester 2015/2016 Schon als ich meinen Bachelor im Fach Wirtschaftsinformatik begonnen habe stand für mich fest, dass ich ein Auslandssemester machen wollte. Allerdings gab es in meinem Studiengang die Hürde, dass man das Praxissemester nicht als Auslandssemester machen kann. Daher hatte ich mich für ein zusätzliches Auslandssemester entschieden. Die Wahl für Schweden (und als zweite Wahl Finnland) traf ich aufgrund der hervorragenden Englischkenntnisse in den nordeuropäischen Ländern sowie durch die freundliche Beratung durch Frau Page. Auch die vorherigen Erfahrungsberichte waren ausschlaggebend. Die Bewerbung für das Auslandssemester war recht schnell und wenig kompliziert, die Anzahl der benötigten Unterlagen war noch überschaubar, ich hatte schlimmeres erwartet. Die Zusage für die Högskolan i Halmstad bekam ich erst Ende Mai, da es im August schon los ging, schon recht spät. Studenten von anderen Hochschulen bekamen ihre Zusage wesentlich früher. Anreise Ich selbst bin mit dem Auto angereist und habe es keine Sekunde lang bereut. Die Anfahrt war nicht sonderlich beschwerlich und auf dem Weg nach Halmstad bin ich erst einmal quer durch Schweden gefahren, dies hat mir schon tolle Einblicke in das Land gewährt. Alleine ist dies allerdings nicht zu empfehlen, da die Wege in Schweden oftmals schon sehr weit sind, sodass es sich lohnt noch jemanden dabei zu haben mit dem man bei Bedarf das Fahren abwechseln kann. So konnte man außerdem mehr Gepäck mitnehmen als dies beim Flugzeug der Fall gewesen wäre. Die meisten anderen Studenten sind mit dem Flugzeug angereist, meist über Kopenhagen und haben dann den Zug oder Fernbus nach Halmstad genommen.

2 Auch über Göteborg, die nächste größere Stadt kamen viele Studenten. Göteborg ist gut und günstig per Fernbus oder Zug zu erreichen und sowieso einen Ausflug wert. Der Flughafen ist etwas außerhalb, aber es fahren regelmäßig Shuttlebusse in die Stadt. Theoretisch hat Halmstad auch einen Flughafen, aber es gibt nur Verbindungen nach Stockholm oder Gran Canaria. Andere Möglichkeiten von Deutschland nach Halmstad zu kommen sind Züge und Fernbusse. Soweit ich weiß hat dies bei den meisten Studenten gut, aber nicht problemlos, geklappt. Unterkunft Ich habe in Strandparken gewohnt, meiner Meinung nach die beste Unterkunft. Um die Unterkunft musste man sich zwar selbst kümmern und die ehemalige Verwalterin hat ewig gebraucht um zu antworten, aber es war schön dort zu wohnen. Man lebt in Bungalows mit anderen Studenten zusammen und die Unterkunft ist direkt am Meer (ca. 5 Minuten Fußweg). Die Unterkunft an sich bestand aus 7 Zimmern, 2 Bädern und 2 Küchenzeilen. War ein bisschen abgewohnt, aber trotzdem gut bewohnbar. Ich habe mit 2 Deutschen und 5 Franzosen zusammen gewohnt, meistens war die Gemeinschaft sehr harmonisch und die Partys waren spitze. Auch mit den Studenten, die in den anderen Häusern gewohnt haben, hat man sich sehr gut verstanden und oft gemeinsam etwas unternommen. Leider war Strandparken etwas außerhalb, mit dem Fahrrad war es daher etwas beschwerlich einzukaufen, mit Auto war es allerdings kein Problem. (Mit dem Fahrrad ist man ca. 10 Minuten zum nächsten ICA Maxi oder zum Lidl gefahren). Auch zur Hochschule war es nicht sehr weit. Lediglich in die Innenstadt oder zu den anderen Unterkünften wie Krusbäret hat es etwas gedauert. Die Nähe zum Strand aber hat das aufgewogen,

3 da man viele schöne Stunden dort verbracht hat, sei es grillen am Strand oder endlose Spaziergänge. Wenn man angenommen wurde bekommt man eine Nachricht von der Student Union. Wenn man dies möchte organisiert diese einem die Unterkunft, das genaue Ziel kann man sich aber nicht aussuchen und es kann sein, dass man sich sein Zimmer teilen muss Die größte Unterkunft war Krustbäret, dort fanden auch die meisten Partys statt. Ich persönlich mochte es dort nicht sonderlich, es war immer zu viel los und dort waren viele seltsame Leute unterwegs, auch wenn man dort trotzdem gut feiern konnte. Soweit ich weiß gab es dort nur Doppelzimmer und man musste sich die Küche mit vielen anderen Studenten teilen, wozu man oft negatives gehört hat. Das andere mir bekannte Wohnheim war Hertig Knut, es liegt ziemlich nahe an der Hochschule und man hatte recht viel Platz, allerdings gab es hier nur Doppelzimmer. Viel mehr kann ich darüber leider nicht sagen. Studium Das Studium in Schweden war sehr entspannt. Seitens der Hochschule Ludwigshafen hatte ich eine recht freie Wahl was die Kursbelegung betrifft, da ich dieses Semester zusätzlich gemacht habe. Belegt habe ich die Kurse Schwedish as a foreign lanugage, computer administration und computer networks. In Halmstadt sind die Kurse mit vielen Credits gewichtet, sodass man nicht viele Kurse belegen kann. Das Semester ist in zwei Teile eingeteilt, sodass man teilweise in einer Hälfte weniger Vorlesungen hat. Am besten gefallen hat mir der Schwedisch-Kurs. Der Dozent war sehr locker drauf und hat einem sehr viel beigebracht, in der wenigen Zeit, die man hatte. Viele Leute kamen nicht in diesen Kurs rein, obwohl sie ihn gewählt hatten, aber konnten ihn trotzdem besuchen. Einfach mal den Dozenten anfragen. In den Fächern, die mit Informatik zu tun hatten, hatte man zusammen mit anderen Austauschstudenten sowie mit Schweden Unterricht in englischer Sprache. Dies war absolut unproblematisch. Die Dozenten waren sehr freundlich und konnten bei Fragen fachlich sehr gut helfen. Auch war der Unterricht sehr praxisbezogen, viel mehr an unserer Hochschule, die fand ich sehr vorteilhaft und half beim Verständnis.

4 Negativ fand ich lediglich, dass es viele Prüfungen gab und die letzte Prüfung im Januar war. Die meisten Prüfungen waren schon im Dezember, sodass über Silvester eigentlich fast niemand da war. Freizeit Zum Thema Freizeit möchte ich erst einmal das Nollning erwähnen. Dieses gibt es zwar nur im Wintersemester, war aber fantastisch. Es ist eine Art Einführung für die neuen Studenten und die Auslandsstudenten, aber ganz anders als man es von Deutschland kennt. Es ist sehr verrückt, da man alle möglichen Aufgaben erledigen muss und teilweise behandelt wird wie beim Militär, macht aber auch unglaublich viel Spaß und sorgt dafür, dass man die anderen Studenten kennenlernt. Das Nollning fand glaube ich 10 Tage vor regulärem Beginn statt, man sollte also rechtzeitig anreisen. Es lohnt sich trotz der abschreckend hohen Kosten (ich glaube um die 55 ) daran teilzunehmen. Viele Studenten haben das Angebot der Hochschule genutzt und das integrierte Fitnessstudio besucht. Man konnte Kurse besuchen und es gab einige Geräte. Es war nicht sonderlich billig, für 3 Monate hat es ca. 110 gekostet. Meines Erachtens hat sich diese Ausgabe nicht rentiert, andere haben das Angebot aber auch intensiver genutzt. Viel Zeit habe ich damit verbracht durch Schweden zu reisen. Durch die wundervolle Landschaft Skandinaviens bietet es sich einfach an. Die Gegend um Halmstad selbst ist einige Ausflüge wert, wie z.b. der Strand von Tylösand. Wer etwas weiter fahren möchte sollte unbedingt nach Öland und nach Stockholm. Auch an einem Ausflug nach Göteborg kommt man nicht vorbei. Die Elchsafari bei Markaryd ist ebenfalls sehenswert.

5 Im November wurde von Ufo eine Reise nach Lappland organisiert, diese Reise ist ein Muss. Von der langen Anfahrt mit dem Bus (24h von Halmstad aus) sollte man sich nicht abschrecken lassen, da die Reise so toll war. Man sah Polarlichter und konnte einfach die atemberaubende Aussicht bei zahlreichen Ausflügen auf sich wirken lassen. Man sollte sich rechtzeitig um einen Platz kümmern, da es innerhalb eines Tages ausverkauft ist. Es gibt aber auch noch andere Termine von anderen Orten (z.b. über Weihnachten von Stockholm aus). Ein weiteres Highlight war meine Reise nach Spitzbergen. Da man am Mitte November kein Tageslicht mehr hat empfiehlt es sich die Insel davor zu besuchen. Ich war Ende November dort und es war fantastisch. Man merkt sofort, dass dieser Ort speziell ist. Man darf leider ohne Gewehr aufgrund von der Gefahr die von Eisbären ausgeht nicht die Siedlung verlassen, durch eine Vielzahl von angebotenen Ausflügen mit Guide ist dies jedoch verschmerzbar. Auch zu empfehlen ist eine Reise zur Trolltunga. Es ist nicht grade in der Nähe, lässt sich aber mit einem Besuch nach Oslo verbinden. Der Wanderausflug ist sehr mühsam und hat mich bis ans Ende meiner Kräfte gebracht, ist aber fantatisch, durch die wunderschöne Gegend und tolle Fotomotive. Auf dem Rückweg sollte man noch einen Stopp in Smögen machen. Halmstad bietet einige Bars und Discotheken an, meistens war ich in James Rockbar oder im Lions, oftmals war der Eintritt für Studenten gratis. Die Preise für Getränke waren aber für deutsche Verhältnisse horrend hoch, sodass man dort an Getränken oft gespart hat.

6 Tipps Man sollte sich für Schweden unbedingt eine Kreditkarte anschaffen, ich selbst habe mit der Kreditkarte von DKB sehr gute Erfahrungen gemacht, da hier keine Gebühren für das Bezahlen in Schweden anfallen und man auch ohne Gebühren Bargeld abheben kann. Außerdem kann man in Schweden fast alles mit Kreditkarte zahlen. Ich empfehle mit dem Auto anzureisen, falls vorhanden. Grade im Winter ist es sehr unangenehm mit dem Fahrrad zu fahren, da der Wind teilweise sehr eisig ist. Wer aber mit dem Fahrrad fahren möchte sollte sich am besten in der Innenstadt um ein Fahrrad kümmern, und das rechtzeitig, der Fahrradhändler direkt an der Hochschule verkauft Schrott-Fahrräder für viel zu viel Geld. Ein Reiseführer kann durchaus hilfreich sein, wenn man viel sehen möchte, ich habe mit dem Reiseführer von Dumont gute Erfahrungen gemacht. Mir ging in Schweden mein Handy kaputt, erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass es sich bewährt ein Ersatzhandy mitzunehmen. Sim-Karten bekommt man übrigens an der Hochschule. Die Tarife sind sehr empfehlenswert als Austauschstudent, lediglich im Ausland funktionieren diese nicht.