WOHNUNGSMARKT UND STADTENTWICKLUNG ALTE UND NEUE HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE PLANUNG. Großräumiger Trend der Bevölkerungsentwicklung bis 2050
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- Irmela Haupt
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1 Großräumiger Trend der Bevölkerungsentwicklung bis 2050 (10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Bundesamtes) [1] ANNAHMEN Geburtenhäufigkeit bleibt auf niedrigem Niveau (1,4 Kinder / Frau) Lebenserwartung wächst weiter (+ 4-6 Jahre bis 2050) Annahme einer jährlichen Zuwanderung aus dem Ausland von bis zu (!) Menschen [2] ERGEBNISSE Weniger Kinder durch weniger potenzielle Mütter Mehr Sterbefälle durch Alterung der geburtenstarken Jahrgänge Bevölkerungszahl wird schrumpfen, weil die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht vollständig durch Zuwanderung kompensiert werden kann Rückgang der Bevölkerung von heute ca. 82 Mio. Einwohner auf ca Mio. Einwohner in 2050 Anteil junger Menschen (unter 20) sinkt von einem Fünftel auf ein Sechstel, Anteil älterer Menschen (60+) wächst von einem Viertel auf ein Drittel, der Anteil der über 79-jährigen verdreifacht sich ( 12 %) Veränderung des Altenquotients : auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (20-59) kommen in ältere Menschen (60+), in 2050 mindestens 71 Veränderung der Erwerbs-/Rentenschwelle um 5 Jahre würde den Altenquotient um etwa 20 % reduzieren Zuwanderung verlangsamt den Alterungsprozess: je zusätzliche Zuwandernde sinkt der Altenquotient um 4 % Durchschnittsalter der Bevölkerung im Erwerbsalter steigt (20-34-Jährige: -24 %, Jährige: -31 %, Jährige: -3 %)
2 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN KASSEL (1) Geburten und Sterbefälle in Kassel Jahr Geburten Sterbefälle Zuzüge und Fortzüge in Kassel Ja hr Zuzüge Fortzüge Seite 2
3 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN KASSEL (2) Personen Natürlicher Bevölkerungssaldo JahrRäumlicher Bevölkerungssaldo Wanderungssaldo der Stadt Kassel gegenüber ausgewählten Gebieten Landkreis Kassel Regierungsbezirk Kassel ohne Landkreis Kassel Hessen ohne Regierungsbezirk Kassel Andere Bundesländer Ausland Seite 3
4 PROGNOSE DER NATÜRLICHEN BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Grundlage: Aktuelle Bevölkerungszahlen altersjahrgangs- und geschlechtsdifferenziert 3 Bausteine: Alterung der Bevölkerung: 1 Jahr/Jahr Vorausschätzung der Geburtenzahlen: Ableitung aus dem Durchschnittswert der Vergangenheit (Kassel: 0,0459 Geburten, bezogen auf die weibliche Bevölkerung zwischen Jahren = gerundeter Mittelwert der Jahre ) Vorausschätzung der Todesfälle: Ableitung aus der Hessischen Sterbetafel PROGNOSE DER BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS Seite 4
5 MERKMALE DER SZENARIEN ZU WANDERUNGSGEWINNEN UND -VERLUSTEN Den vier Szenarien zur Abschätzung der künftigen Bevölkerungsentwicklung liegen die folgenden Annahmen zum Wanderungssaldo zugrunde: Szenario A nimmt eine wirtschaftliche Prosperität der Stadt Kassel an, verbunden mit steigenden Arbeitsplatzzahlen und demzufolge einem positiven Wanderungssaldo. Als Zuwanderungsüberschuss werden Personen/Jahr angenommen. Die Höhe der Zuwanderung entspricht in etwa der in der 9. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Bundesamtes zugrunde gelegten Zuwanderung von Personen/Jahr in die BRD insgesamt, anteilig auf die Stadt Kassel übertragen. Szenario B geht davon aus, dass aufgrund eines positiven Wirtschaftsstrukturwandels die wirtschaftsstrukturbedingten Bevölkerungsabwanderungen vollständig unterbleiben. Somit ist es eher als leicht positives Szenario zu bezeichnen. Übertragen auf die Bevölkerungsentwicklung wird von einem ausgeglichenen Wanderungssaldo ausgegangen, d.h. die Bevölkerungszahlen in Szenario B spiegeln die Fortschreibung der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ohne Wanderungsgewinne oder verluste wider. Szenario C geht davon aus, dass die wirtschaftsstrukturbedingte Schwäche der Stadt im Prognosezeitraum noch nicht überwunden ist, jedoch wird angenommen, dass die Rezession des vergangenen Zeitraumes deutlich abgeschwächt wird. Für die Bevölkerungsentwicklung heißt dies, dass mit einer negativen Wanderungsrate von Personen/Jahr ausgegangen wird. Dies entspricht ca. der Hälfte der in den Jahren tatsächlich vorhandenen Wanderungsverluste. Szenario D, die negative Variante, schreibt die erheblichen Wanderungsverluste der Stadt Kassel für den Prognosezeitraum fort und basiert somit auf der Annahme, dass die Rezession unvermindert anhält und im Prognosezeitraum nicht überwunden wird. Für die Bevölkerungsentwicklung wird von einer negativen Wanderungsrate von Personen/Jahr ausgegangen und dementsprechend die Wanderungsverluste der Jahre fortgeschrieben. Seite 5
6 SZENARIO A SZENARIO B SZENARIO C SZENARIO D ANGENOMM. WANDERUNGSSALDO +500/A +/ /A /A VERÄNDERUNG ,60% -1,88% -3,17% -4,45% VERÄNDERUNG ,64% -4,20% -6,77% -9,34% VERÄNDERUNG ,13% -6,98% -10,83% -14,68% Prognose der Bevölkerungsentwicklung in Kassel bis Szenario A /a SZENARIO B Natürliche Bevölkerungsentwicklung (Wanderungssaldo +/-0) Szenario C /a Szenario D /a Seite 6
7 THESEN ZUM UMGANG MIT PROGNOSEN Jede Prognose ist nur so gut wie die ihr zugrunde liegenden Annahmen. Prognosen stellen keine Voraussagen dar, sondern Wenn-Dann- Beziehungen ( Annahmen explizit machen). Die Tiefenschärfe des Prognosemodells ist abhängig zu machen von der Qualität der verfügbaren Daten und der getroffenen Annahmen. Prognoseergebnisse sind auf Plausibilität zu prüfen. Die Sensibilität des Prognosemodell gegenüber bestimmten Einflussfaktoren ist durch variable Annahmen zu testen. Besser als eine Prognose sind Szenarien, die unter Annahme verschiedener Determinanten das mögliche Entwicklungsspektrum aufzeigen. Seite 7
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