Betriebliche Gesundheitsförderung. Wie können Unternehmen davon profitieren?
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- Steffen Hafner
- vor 7 Jahren
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1 1 Wie können Unternehmen davon profitieren? 2 Aktuelle bundesweite repräsentative Umfrage von Asklepios (Klinikbetreiber) - Angebot betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) ist vor allem für jüngere Beschäftigte wichtig (Gewinnung von MitarbeiterInnen) - BGF ist in Metropolen stärker verbreitet als in schwach besiedelten Regionen, in großen Unternehmen stärker als in kleinen Betrieben - In Metropolen erhalten bereits 58 % der Beschäftigten Gesundheitsangebote ihres Arbeitgebers - Häufigste Angebote sind gesundes Essen, Gemeinschaftssport, Ergonomieschulungen und Vorsorgeuntersuchungen/Gesundheitschecks 1
2 3 Effekte von gesundheitsfördernden Angeboten - Vermittlung des Gefühls, dass MitarbeiterInnen dem Arbeitgeber wichtig sind - Steigerung der Verbundenheit zum Unternehmen - Erhöhung des Gesundheitsbewusstseins - Förderung des Teamgedankens - Erhalt der Arbeitsfähigkeit (Demografie-Effekt) - Senkung von Arbeitsunfähigkeitszeiten 4 Exemplarisch: Ergebnisse aus bisherigen Projekten Herzfrequenz (optimal < 60, normal 60-80) Systole (optimal < 120, normal ) Diastole (optimal < 80, normal 80-84) 100,00 90,00 80,00 70,00 60,00 50,00 40,00 30,00 20,00 10,00 0,00 74,26 74,50 71,70 70,90 73,07 69,57 70, ,10 200,00 150,00 100,00 50,00 0,00 151,56 146,22 146,57 137,00 128,30 121,30 125,19 125, ,00 150,00 100,00 50,00 0,00 82,33 79,19 77,21 80,50 73,20 71,00 74,38 78, männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich Über 4 Jahre waren die Teilnehmer im BGF-Projekt aktiv. Die Herzfrequenzen konnten im Normbereich gehalten werden, ebenfalls die diastolischen Blutdruckwerte. Die systolischen Blutdruckwerte blieben bei Frauen im Normbereich, bei den Männern näherten sie sich dem Normbereich um fast 15 Punkte an. Nach einer betriebsinternen Befragung haben 80 % der Belegschaft die körperliche Aktivität deutlich erhöht. 2
3 5 Wann sollen BFG-Aktionen stattfinden? - Mehr als 75 % der Befragten möchten, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen außerhalb der Arbeitszeit stattfinden. - Etwa 2/3 der Beschäftigten können sich auch Maßnahmen während der Arbeitszeit vorstellen. (Quelle: Unternehmensumfrage) 6 Grundsätze für BGF-Projekte Die Firmenleitung muss wollen und auch finanziell fördern. MitarbeiterInnen werden dort abgeholt, wo sie stehen. Stärken sollen gestärkt und Schwächen abgebaut werden. Es finden möglichst alle Aktionen im Unternehmen bzw. in seiner Nähe statt. Ohne neutralen Gesundheitsberater geht (fast) nichts! Partizipation, Transparenz und Datenschutzbestimmungen sind zentrale Elemente. Ohne sie geht (fast) nichts! Ein Anbieternetzwerk bringt großen Nutzen. 3
4 7 Sabine Henke (ABB AG, Brilon): AZUBI-COACHING Kevin Kempel (ABB AG, Brilon): Erfahrungsbericht eines Teilnehmers 8 Voraussetzungen für Erfolg Alle Führungsebenen unterstützen das Projekt nach innen und außen. Laufzeiten betragen mindestens 24 Monate, um Wirkungen erzielen und ggf. messen zu können. Forderungen aus Arbeitssicherheitsgesetzen sollten primär erfüllt sein, z. B. Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Ersthelfer, Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzhelfer, Schutzkleidung, regelmäßige Unterweisungen zur Arbeitssicherheit, Angebots- und Pflichtuntersuchungen.. 4
5 9 Projektkonzept Information der MitarbeiterInnen über das Vorhaben und/oder Befragung Betriebsrat einbinden (Partizipation & Transparenz) Gesundheits- und Fitness-Check im Unternehmen Persönliche Beratung zu den Ergebnissen und Handlungsempfehlungen für jeden Teilnehmer (Partizipation & Transparenz) Auswertung der Daten ab 10 Teilnehmer (keine persönlichen Daten an den Arbeitgeber Datenschutz) Entwicklung von Maßnahmenvorschlägen für das Unternehmen auf Basis der Ergebnisse Begleitung bei der Umsetzung, z. B. Bildung und Betreuung einer Projektgruppe, Organisation der Maßnahmen 10 Gesundheitschecks Beratung Datenauswertung Koordination geeigneter Maßnahmen Rückmeldung an die Unternehmensleitung 5
6 11 Timo Liese (Rembe GmbH, Brilon) LANGZEIT-ERFAHRUNGEN 12 Drei Säulen im BGM Verhaltensprävention Gesundheitschecks, Sport, Vorträge Verhältnisprävention 1 Arbeitsplatzverhältnisse Arbeitsmittelnutzung Verhältnisprävention 2 Führungsverhalten Soziale Organisation 6
7 13 Exemplarisch: Maßnahmen zur Verhaltensprävention Ergonomieberatung und training am Arbeitsplatz SGB V 20-Kurse (Wirbelsäulengymnastik, Rückenschule, Entspannung, Yoga, Pilates, Walking.) Rehasport Wandern mit gesundem Grillen Jahreszeitliche Wanderungen Vorträge, z. B. Einfluss von Nahrungsmitteln auf Muskeln, Nerven, Herz und Kreislauf... Zielgruppenorientierte Angebote, z. B. für Auszubildende oder Ältere 14 Wann kann ein BGF-Projekt als erfolgreich gelten? Wenn eine systematische gesundheitsfördernde Struktur eingeführt und gelebt wird (in guten und in schlechten Zeiten). 100 % Beteiligung der Beschäftigten ist natürlich das Ziel. Studien zufolge gilt eine dauerhafte Beteiligung von 25 % als sehr gutes Ergebnis. Es existieren Auswertungen, nach denen zwischen 2,50 und 6,00 pro eingesetztem Euro gespart werden kann, z. B. durch weniger Krankheitstage. 7
8 15 Exemplarisch: Finanzierung Gesundheits- und Fitness-Checks: Unternehmen SGB V 20-Kurse: Zuschuss der Krankenkassen Rehasport: Krankenkassen auf Verordnung Aktionen: Zuschuss der Krankenkassen Berufsgenossenschaften Rentenversicherung 500 pro Mitarbeiter pro Jahr können lt. Einkommensteuergesetz vom Arbeitgeber für betriebliche Gesundheitsleistungen lohnsteuerfrei aufgewendet werden. 16 Welche Gründe führen dazu, dass BGF-Angebote nicht genutzt werden? - Keine Zeit sagen 48 %. - Kümmere mich privat sagen 35 %. - Bin nicht motiviert sagen 23 %. - Zuviel Stress im Beruf sagen 23 %. - Angebote lassen sich nicht in den Alltag integrieren sagen 22 %. - Zu weit vom Wohnort entfernt sagen 21 %. - Möchte kein zusätzliches Geld ausgeben sagen 20 %. - Kein Interesse am Thema sagen nur 8 %. - Sonstige Gründe haben nur 5 %. (Quelle: Asklepios-Umfrage, Mehrfachnennungen möglich) 8
9 17 Ideen für die Stadt Brilon Gemeinsame Aktionen für branchenähnliche Betriebe, z. B. Handwerker, Dienstleister, Einzelhandel. Prüfung eines Projekts, das von Versicherungsträgern gesponsert wird Vermittlung von Studenten, die für ihre Bachelor- bzw. Masterarbeit in Briloner Betrieben oder Gruppen ein BGF-Projekt begleiten Exkursionen von Studenten der Gesundheitswirtschaft in Briloner Unternehmen 18 Kontakt: Luzia Stuhldreier medicons GmbH Bilsteinweg Marsberg Tel Mobil
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