Grundlagen des Spiels

Transkript

1 Mühle gehört zu den absoluten Klassikern der Strategie-Brettspiele. In der Schweiz auch Nünistei (bedeutet: Neun Steine ) genannt, gibt es wohl kaum einen Haushalt mit Kindern, indem sich dieses Brettspiel nicht finden lässt. Grundlagen des Spiels Anzahl der Spieler Mühle wird immer zu zweit gespielt. Das Spielfeld Das Spielfeld besteht aus 3 ineinander liegenden Quadraten. Diese bestehen aus je acht Schnittpunkten und deren Seitenmitten sind mit einander über Geraden verbunden. Die Spielfiguren Jeder der beiden Spieler besitzt zu Beginn neun Spielsteine, die durch zwei unterschiedliche Farben voneinander zu unterschieden sind (in der Regel weiss und schwarz). Ziel des Spiels Ziel des Spiels ist es so viele Mühlen wie möglich zu schliessen und damit Spielsteine des Gegners vom Brett nehmen zu können, bis dieser nur noch zwei Spielsteine übrig hat.

2 Die Spielregeln Jedes Spiel besteht aus 3 Phasen, in denen jeweils bestimmte Regeln zu beachten sind: 1. Setzphase In der Setzphase legen die beiden Spieler ihre Spielsteine abwechselnd auf das zunächst leere Spielbrett. Als Ablagepunkte dienen die acht Schnittpunkte eines jeden Quadrates. Traditionell beginnt der Spieler, der die weissen Spielsteine hat mit dem Setzen. Wer die weissen Spielsteine bekommt wird zuvor per Los entschieden. 2. Zugphase Nachdem beide Spieler ihre neun Spielsteine gesetzt haben, beginnt die Zugphase des Spiels. In dieser ist es jedem Spieler erlaubt seine eigenen Spielsteine von einem Schnittpunkt zu einem benachbarten zu ziehen. Allerdings müssen die Schnittpunkte, auf die gezogen werden soll, frei von anderen Spielsteinen sein. Auch in dieser Phase wechseln sich die beiden Spieler mit ihren Zügen ab. Ein komplexeres Beispiel - Weiss ist am Zug, er hat folgende Möglichkeiten:

3 3. Endphase (Sprungphase) In der letzten Phase des Spiels ist es einem Spieler erlaubt seine Spielsteine von einem beliebigen Schnittpunkt zu einem freien anderen zu bewegen, sofern dieser Spieler nur noch 3 Spielsteine auf dem Spielbrett hat. Jetzt ist es also nicht mehr zwingend notwendig, dass Schnittpunkte, auf die gezogen werden soll, benachbart sind oder nicht. Die Sprungphase beginnt für beide Spieler, sobald beide nur noch 3 Spielsteine auf dem Spielbrett haben. In folgendem Beispiel darf Weiss, da er nur noch drei Steine hat, mit einem beliebgen seiner Steine auf ein freies Fel (rot markiert) springen: Mühlen bilden Durch das Bilden von Mühlen ist es einem Spieler erlaubt, Spielsteine des Gegners vom Spielbrett zu entfernen. Für jede neu geschlossene Mühle darf der Spieler, der diese Mühle gebildet hat, einen beliebigen Spielstein des Gegners vom Spielbrett nehmen. Eine Mühle entsteht, sobald 3 Spielsteine einer Farbe auf einer Geraden nebeneinander liegen. Dies gilt sowohl für vertikale, als auch für horizontale Geraden. Horizontale Mühle:

4 Vertikale Mühle: Das Bilden von Mühlen ist in allen 3 Phasen des Spiels möglich, so dass man bereits während der Setzphase Spielsteine des Gegners eliminieren kann. Sonderfälle Im Prinzip dürfen alle Spielsteine des Gegners vom Spielbrett genommen werden. Allerdings gibt es die Einschränkung, dass man keinen Spielstein entfernen darf, der Teil einer geschlossenen Mühle ist. Nach offiziellen Turnierregeln ist dies nur erlaubt, sofern der Spieler, dessen Spielstein entfernt wird, nur noch Steine in geschlossenen Mühlen auf dem Spielbrett hat. Werden während der Setzphase durch einen Spielstein 2 Mühlen gleichzeitig gebildet, darf dennoch nur ein Spielstein des Gegners entfernt werden.

5 Ende des Spiels Das Ende des Spiels ist erreicht, sobald eines der folgenden Szenarien eintritt: Ein Spieler hat weniger als 3 Spielsteine auf dem Spielbrett (dieser Spieler hat verloren) Ein Spieler kann keinen Zug eines seiner Spielsteine ausführen, obwohl er an der Reihe ist (dieser Spieler hat verloren) Es wird nach insgesamt 20 Spielzügen von keinem der beiden Spieler eine Mühle gebildet (Unentschieden) Es wird 3-Mal in Folge die gleiche Stellung der Spielsteine erreicht (Unentschieden) Strategien für Mühle Im Prinzip geht es darum möglichst viele Mühlen zu bilden und dabei die Mühlen des Gegners zu blockieren. Strategien für Beginner Gerade gegen unerfahrene Gegner funktionieren folgende Strategie-Tipps sehr gut: Beweglichkeit in der Setzphase In der Setzphase geht es nicht darum direkt Mühlen zu bilden. Es ist strategisch klüger auf Flexibilität und Beweglichkeit der Spielsteine zu achten. Zwei offene Mühlen legen Versuchen Sie zwei offene Mühlen zu erzeugen. Im nächsten Zug kann Ihr Gegner nicht beide Mühlen verhindern und verliert so zwangsläufig einen Spielstein. Am besten gelingt Ihnen dies, indem Sie zunächst zwei gegenüberliegende Seiten eines unbesetzten Quadrats belegen und im nächsten Zug einen weiteren Spielstein auf eine der beiden anderen Ecken desselben Quadrats ziehen. Blockieren um zu gewinnen Viele Spieler vergessen, dass man nicht nur das Bilden von Mühlen gewinnt, sondern auch durch das Blockieren des Gegners. Die Möglichkeit alle Züge des Gegners blockieren zu können, um zu gewinnen, sollten Sie also immer im Hinterkopf behalten.

6 Strategien für Fortgeschrittene Für geübte Spieler sind folgende Strategien interessant: Eine Zwickmühle bilden Eine Zwickmühle beschreibt eine Situation, in der man mit einem Spielstein immer wieder zwischen 2 Mühlen hin und her ziehen kann. Dadurch kann man dem Gegner in jeder Zugrunde einen Spielstein abnehmen. Die Bildung einer Zwickmühle ist daher äusserst erstrebenswert. Kreuzungen in der Mitte besetzen Um eine grössere Beweglichkeit der Spielsteine zu ermöglichen ist es ratsam die Kreuzungen in der Spielmitte zu belegen. Von dort aus hat man sehr viel mehr Zugmöglichkeiten und dadurch eine höhere Flexibilität. Nicht jede Mühle sollte geschlossen werden Eine Mühle schnell schliessen zu können ist nicht immer der sinnvollste Weg. Gerade im innersten Quadrat kann eine geschlossene Mühle die eigenen Zugmöglichkeiten einschränken und einem im weiteren Spielverlauf eher schaden.