Frühe Bindungsförderung bei hoch belasteten Müttern und ihren Säuglingen

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1 Frühe Bindungsförderung bei hoch belasteten Müttern und ihren Säuglingen Ute Ziegenhain, Melanie Pillhofer, Anne Katrin Künster, Helga von Wietersheim, Alexandra Hofer, J.M. Fegert, (Universitätsklinikum Ulm) Ina Bovenschen, Sandra Gabler, Gottfried Spangler (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) Förderung der wissenschaftlichen Evaluation: Nationales Zentrum Frühe Hilfen und Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend Förderung der Praxisbegleitung: Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen Gliederung Elterlicher Beziehungs- und Erziehungskompetenzen als wichtiger Ansatzpunkt für Frühe Hilfen Bindungsbasierte Förderung elterlicher Feinfühligkeit - Entwicklungspsychologische Beratung Bundesmodellprojekt Guter Start ins Kinderleben Erste Ergebnisse

2 Risikoindikatoren bei Vernachlässigung / Misshandlung sozio-ökonomische Belastungen/Armut jugendliche Mütter suchtmittelabhängige Eltern/psychisch kranke Eltern vorhergehende Vernachlässigung/Misshandlung Kumulation und Wechselwirkung von Risiken, die nicht durch Schutzfaktoren abgepuffert werden: chronische, schwerwiegende Überforderungssituationen mangelnde/fehlende positive Beziehungsvorerfahrungen/ emotionales Repertoire : eingeschränkte elterliche Beziehungs- und Erziehungskompetenzen (Kindler, 2007) Eingeschränkte elterliche Beziehungs- und Erziehungskompetenzen Probleme sich nicht flexibel auf die verändernden Bedürfnisse des Kindes einstellen zu können verzerrte Wahrnehmungen der kindlichen Signale verzerrte Interpretationen/Zuschreibungen feindseliges, aggressives, misshandelndes/vernachlässigendes Verhalten

3 Frühe Hilfen: Förderung elterlicher Beziehungs- und Erziehungskompetenzen Eltern können das körperliche und psychologische Wohlbefinden und die Entwicklung eines Säuglings und Kleinkindes entscheidend fördern, aber auch einschränken frühe Verhaltensprobleme und störungen zeigen sich (zunächst) in der Beziehungsdynamik - oft nur in Interaktion mit einem Elternteil elterliche Erziehungs- und Beziehungskompetenzen als wichtiger Ansatzpunkt für Frühe Hilfen! in Kombination mit anderen Indikatoren/Angeboten Bindungstheoretisches Interventionsmodell (nach Bakermans-Kranenburg & van IJzendoorn, 1998) mentales Bindungsmodell der Eltern elterliche Feinfühligkeit Eltern- Kind- Bindung Information Videofeedback bindungsorientierte Gespräche Interventionsziele

4 Interventionsansätze in der frühen Kindheit (Bakermans-Kranenburg et al., 2003) bindungstheoretisch konzeptualisiert davon wirksam evaluiert begrenzte Zahl von Sitzungen (< 5) verhaltensorientiert gezielte Förderung elterlicher Feinfühligkeit Entwicklungspsychologische Beratung (EPB; Ziegenhain, Fries, Bütow & Derksen, 2004) basierend auf Bindungstheorie, Entwicklungsmodell nach Als und Brazelton Förderung elterlichen feinfühligen Verhaltens (Empathie, Perspektivenübernahme) Vermittlung von Ausdrucks-, Belastungs- und Bewältigungsverhaltensweisen von Säuglingen und Kleinkindern - Kurzzeit-Intervention (aufsuchend, Video-Feedback ( Sehen-Verstehen-Handeln ), ca. 6-7 Termine) - flexibel integrierbar in bestehende Hilfesysteme Evaluation - Verbesserung feinfühligen Verhaltens bei jugendlichen Müttern (verglichen mit jugendlichen Müttern in regulärer Jugendhilfe-Betreuung (TAU; Ziegenhain et al., 2004; Ziegenhain, 2008) sowie bei Müttern mit psychischer Erkrankung, Mütter mit Migrationshintergrund, Mütter mit Frühgeborenen (Pillhofer et al., 2011)

5 Entwicklungspsychologische Beratung (Ziegenhain, Fries, Bütow & Derksen, 2004) Intervention Videoaufnahme Video-Sequenzen gelungener Interaktion Video-Sequenzen nicht gelungener Interaktion Anwesenheit des Kindes Videoaufnahme gemeinsamer Interaktion Aktionsprogramm Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarnsysteme

6 Hypothesen bindungsfördernde Intervention (EPB) verbessert mütterliche Feinfühligkeit mütterliche psychische Belastung wird durch die Intervention positiv beeinflusst. mütterliche Bindungsrepräsentation bzw. der Status der mütterlichen Verarbeitung von Traumatisierungen ist eine Moderatorvariable Studiendesign quasi-experimentell T1 T2 T3 T4 T5 IG Monat prä Monat Monat post Entwicklungspsychologische Beratung - EPB (7 Termine) 6. Monat 12. Monat 1. Follow-Up 2. Follow-Up KG treatment as usual 1. Follow-Up 2. Follow-Up Instrumente Soziodemografischer FB Anhaltsbogen EBSK ADS-L BSI soz. Unterstützung Kontakt-FB ADS-L BSI EBSK soz. Unterstützung Kontakt-FB ADS-L BSI EBSK soz. Unterstützung Kontakt-FB ET6-6 AAI ADS-L BSI EBSK soz. Unterstützung Kontakt-FB FST

7 Methoden Adult Attachment Interview, AAI (George et al., 1985 ) Allgemeine Depressions Skala - ADS-L (Hautzinger & Bailer, 1993) (Crittenden, 2007) semi-strukturiertes klinisches Interview: mütterlichen Bindungsrepräsentation, Verarbeitung von Traum und Verlust sicher-autonom (F), unsicher-vermeidend (Ds), unsicher-verwicklet (E), unverarbeitete Traumatisierungen/Verluste (U), nicht klassifizierbar (CC) Selbstbeurteilung: Beurteilung depressiver Symptome (bei der Mutter): depressive Affekte, körperliche Beschwerden, motorische Hemmungen, motivationale Defizite und negative Denkmuster 20 Items: Gesamtscore Verhaltensbeobachtung: Eltern-Kind-Interaktion in stressfreier Situation. Mutter: feinfühlig, kontrollierend, unresponsiv Kind: kooperativ, überangepasst, schwierig, passiv Entwicklungspsychologische Beratung im Rahmen des Modellprojektes Guter Start ins Kinderleben Weiterbildung Entwicklungspsychologische Beratung an allen acht Modellstandorten (jeweils 4x4 Tage) Durchführung der Beratung und Datenerhebung durch Beraterinnen vor Ort Einschlusskriterien: Kriterium A): - jugendliche Mutter oder - Mutter mit psychischer Erkrankung oder - Mutter mit Migrationshintergrund oder - Kind stellt besonderen Fürsorgeanspruch (Frühgeburt, Mehrlinge, etc.) Kriterium B): Kind zu Beginn der Datenerhebung max. 3 Monate alt

8 Guter Start ins Kinderleben : Stichprobenbeschreibung Gesamt (N=96) Intervention (n=63) Kontrolle (n=33) Alter der Mütter M=23 (15-40) M=22 (15-40) M=24 (15-35) Nationalität Deutsch Türkisch SES <1.000 geringe Bildung 81 (85,3%) 5 (5,3%) 63 (71,6%) 58 (60,4%) 53 (85,5%) 3 (4,8%) 43 (74,1%) 39 (61,9%) 28 (84,8%) 2 (6,1%) 20(66,6%) 19 (57,6%) Familien stand ledig verheiratet geschieden 69 (72,6 %) 20 (21,1%) 6 (6,3%) 47 (75,8%) 12 (19,4%) 3 (4,8%) 22 (66,7%) 8 (24,2%) 3 (9,1%) Geschlecht männlich weiblich 42 (43,8%) 54 (56,3%) 26 (41,3%) 37 (58,7%) 16 (48,5%) 17 (51,5%) Bindungsrepräsentationen der Mütter (Adult Attachment Interview, AAI, N= 76) keine signifikanten Unterschiede zwischen Beratungs- und Kontrollgruppe

9 Unverarbeitete traumatische Erfahrungen im Adult Attachment Interview und depressive Symptome der Mütter Anteil unverarbeiteter Traumata und Verluste beeinflusste signifikant den Grad der berichteten depressiven Symptome der Mütter (Allgemeine Depressions Skala - ADS-L; Hautzinger & Bailer, 1993) Intervention und depressive Symptome bei Müttern mit und ohne traumatische Erfahrungen (ADS-L, Hautzinger & Bailer, 1993; N= 76) Interaktionseffekt U/non-U x Zeit in der Beratungsgruppe F(2,46) = 4.1; p < 0.5 Mütter ohne traumatische Erfahrungen berichteten unmittelbar nach der Beratung und im Follow-Up signifikant niedrigere depressive Symptomatik Hinweis auf selektive Wirksamkeit der Beratung

10 Einfluss Entwicklungspsychologischer Beratung auf mütterliche Feinfühligkeit (Screening, N=40) Interaktionseffekt Gruppe x Zeit F(1,38)=2.9; p <0.1 Beratung verbesserte tendenziell signifikant die mütterliche Feinfühligkeit unmittelbar nach der Beratung; Effekte verschwanden allerdings im Follow-Up Fazit eingeschränkte elterliche Beziehungs- und Erziehungskompetenzen sind gleichermaßen begleitendes Risiko ebenso wie wichtiger Ansatzpunkt für frühe Prävention/ Frühe Hilfen Mütter mit Entwicklungspsychologischer Beratung waren tendenziell feinfühliger im Umgang mit dem Säugling als Mütter ohne Beratung - allerdings nicht mehr 3 Monate danach Mütter profitierten von der Beratung und berichteten weniger psychisch belastet zu sein, dies auch 3 Monate danach aber nur dann, wenn sie keine traumatischen Vorerfahrungen/ unverarbeiteten Verlusterfahrungen hatten Einschränkung: bisher noch vorläufige Ergebnisse

11 Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. Albert Einstein * 1889 Ulm Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm Steinhövelstraße Ulm Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jörg M. Fegert

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