Herausforderungen der Neuzuwanderung für das Bildungssystem. RuhrFutur ZWANZIG16 Dr. Cornelia Schu 21. Juni 2016 Stadthalle Mülheim
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- Hertha Beyer
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1 Herausforderungen der Neuzuwanderung für das Bildungssystem RuhrFutur ZWANZIG16 Dr. Cornelia Schu 21. Juni 2016 Stadthalle Mülheim
2 Agenda 1. Zahlen & Daten: Bevölkerung und Zuwanderung 2. Rahmenbedingungen des Bildungszugangs 3. Blick in die Realität der Bildungsintegration 4. Fazit & Herausforderungen
3 20 Prozent der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund; regional gibt es große Unterschiede. Personen mit Migrationshintergrund, ,7% 12,7% 28,2% 4,3% Dortmund 26,5% 31,0% 17,4% 5,2% 24,8% 4,4% 20,3% 27,6% 4,4% 5,1% Durchschnitt bundesweit 17,6% 20,3% 27,1% 20,4% Quelle: Statistisches Bundesamt 2015, Fachserie 1 Reihe 2.2; Jahresbericht der Dortmunder Statistik 2014
4 Jeder fünfte Einwohner hat einen Migrationshintergrund; bei den Kindern bereits jedes dritte. Quelle: Statistisches Bundesamt 2015, Fachserie 1 Reihe 2.2
5 Die Bevölkerung in Deutschland wird älter trotz der aktuell hohen Zuwanderung. 66% 1,4 Kinder pro Frau 20% 65 Jahre oder älter im erwerbsfähigen Alter 2050: 1,4 50% 30% Quelle: Statistisches Bundesamt 2015; Bertelsmann Stiftung 2015; Weltbank Database
6 Die Bevölkerung wird immer vielfältiger; große Herkunftsgruppen nehmen ab, Minigruppen dagegen zu Pakistan 1% Slowakei 1% Kasachstan 1% Sonstige 15% Tschechien 1% Türkei 19% Thailand 1% Iran 1% Afghanistan 1% Marokko 1% Indien 1% Mazedonien 1% Vietnam 1% Polen 8% Irak 1% Großbrit. 1% USA 1% China 1% Syrien 1% Italien 7% Frankreich 2% Ukraine 2% Portugal 2% Rumänien 4% Niederlande 2% Spanien 2% Griechenland 4% Ungarn 2% Kroatien 3% Bosnien 2% Serbien 3% Bulgarien 2% Russland 3% Österreich 2% Kosovo 2% Quelle: Statistisches Bundesamt 2014, Ausländerzentralregister
7 Religiöse Zugehörigkeiten in Deutschland Religiöse Zugehörigkeit im Zeitverlauf: 1970, 1987 und % 80% 60% 6,4 44,6 15,4 43,0 38,0 31,2 Darin sonstige religiöse Zugehörigkeiten mit Anteil an der Gesamtbevölkerung (2011): - muslimisch ca. 5,0 % - freikirchlich ca. 1,9 % - orthodox ca. 1,8 % - esoterisch ca. 1,2 % - buddhistisch ca. 0,3 % - hinduistisch ca. 0,1 % - jüdisch ca. 0,1 % 40% 20% 49,0 41,6 30,8 0% evangelisch katholisch konfessionsfrei/sonstige/keine Angabe Quelle: Statistisches Bundesamt 1974, 1990, 2013q; Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V. 2013; Haug/Müssig/Stichs 2009; eigene Darstellung
8 Es kommen immer mehr Menschen nach Deutschland. Deutschland ist ein Einwanderungsland. Wanderungssaldo, : Halbjahr Zuzüge Fortzüge Quelle: BMI/BAMF; Statistisches Bundesamt
9 Flüchtlinge: 2015: Anträge; 1,1 Millionen Einreisen; 2016: Anträge bis Mai Anzahl Asylanträge (nur Jan-Mai) * Quelle: BAMF Asylstatistik 2015; BAMF aktuelle Zahlen zu Asyl Mai 2016
10 Geschlecht und Altersstruktur der Asylbewerber % unter 16 44% ,5% über 65 Quelle: BAMF aktuelle Zahlen zu Asyl Mai 2016
11 Die Schutzquoten für die Herkunftsländer unterscheiden sich sehr stark. Gesamtschutzquote: 61,5% (Jan-Mai 2016) Die 10 stärksten Herkunftsländer Schutzquote 1. Syrien 98,4% 2. Irak 81,1% 3. Afghanistan 45,2% 4. ungeklärt 90,3% 5. Iran 54,6% 6. Albanien 0,3% 7. Pakistan 7,1% 8. Eritrea 95,5% 9. Russische Föderation 5,2% 10. Nigeria 7,3% Quelle: BAMF Asylstatistik Mai 2016
12 Agenda 1. Zahlen & Daten: Bevölkerung und Zuwanderung 2. Rahmenbedingungen des Bildungszugangs 3. Blick in die Realität der Bildungsintegration 4. Fazit & Herausforderungen
13 Jedes Kind in Deutschland hat ein Recht auf Bildung. KITA & SCHULE Recht auf Zugang zu Bildungseinrichtungen Kinder ab 1: Rechtsanspruch auf Kitaplatz Kinder mit Migrationshintergrund profitieren vom Kitabesuch Keine Zahlen über die Anzahl von Flüchtlingskindern in Kitas Schulpflicht regeln die Bundesländer alle Bundesländer bieten Vorbereitungsklassen an Kommunen sind gefordert als Schulträger
14 Asylbewerber können während des Verfahrens eine Lehre anfangen. AUSBILDUNG Besuch von Berufsschulen regeln die Bundesländer Asylbewerber können nach 3 Monaten betriebliche Ausbildung starten Duldung für abgelehnte Asylbewerber, die bereits in Ausbildung sind (aber nicht für solche aus sicheren Herkunftsstaaten; aber: Ausbildungsreife ist oft nicht gegeben (schulische, berufliche und sprachliche Qualifikation nicht vorhanden) dafür: hohe Lernbereitschaft Geplant (Intgerationsgesetz): 3+2 Regelung zum Aufenthalt von Flüchtlingen in Ausbildung
15 Asylbewerber können sich an einer Hochschule einschreiben. STUDIUM Möglichkeit zur Einschreibung unabhängig vom Aufenthaltsstatus Mittlerweile viele Angebote für Asylbewerber und Anerkannte Angebote fast immer als Gasthörer Hürden der Immatrikulation: Originaldokumente, Sprachkenntnisse, Finanzierung BaföG-Reform: Bezugsberechtigung nach 15 Monaten Aufenthalt
16 Agenda 1. Zahlen & Daten: Bevölkerung und Zuwanderung 2. Rahmenbedingungen des Bildungszugangs 3. Blick in die Realität der Bildungsintegration 4. Fazit & Herausforderungen
17 Kinder mit Migrationshintergrund sind viel seltener als andere Kinder in einer Kindertageseinrichtung angemeldet. Betreuungsquote in Kindertageseinrichtungen, 2009 und 2015, in % unter 3-Jährige 3- bis 6-Jährige ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund % 11% 96% 84% % 22% 97% 90% NRW: % 18% Quelle: Statistisches Bundesamt 2016; eigene Berechnung
18 Schüler an Hauptschule und Gymnasium, 2008 und 2014, in % Hauptschule Gymnasium Allmähliche Angleichung beim Besuch von Hauptschulen und Gymnasium zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Migrationshintergrund ohne mit ohne mit % 27% 46% 32% % 12% 47% 39% Quelle: Statistisches Bundesamt 2016; Sonderauswertung des Mikrozensus 2015
19 Der Leistungsrückstand von Schülern mit Migrationshintergrund ist immer noch drastisch spürbar. Lesekompetenz von 15-Jährigen, in PISA-Punkten, ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund (ein Elternteil) mit Migrationshintergrund (beide Elternteile) Quelle: Stanat/Rauch/Segeritz 2010: 212; Prenzel et al. 2013: 355; eigene Darstellung
20 Abschluss-Lücke beim Abi: 32% der Jugendlichen mit, aber 44% ohne Migrationshintergrund erwerben das Abitur. Anteil der Abiturienten an allen Schulabgängern (15-20 Jahre), ,2% 43,5% 43,9% 27,6% 29,3% 31,6% 30,5% 33,1% 33,9% 36,2% 27,7% 31,2% 32,3% 19,9% 19,3% 18,0% 19,9% 20,6% 21,6% 23,7% ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund Quelle: Statistisches Bundesamt 2016; Sonderauswertung des Mikrozensus 2015
21 Anteil der Grundschüler mit und ohne Migrationshintergrund, die eine segregierte Schule besuchen 2011 Quelle: SVR-Forschungsbereich 2013 Bildungssegregation / Infografik: Deniz Keskin
22 Junge Menschen mit Migrationshintergrund haben eine überdurchschnittlich hohe Studierneigung. 23 Prozent aller Studierenden 2013 hatten einen Migrationshintergrund überdurchschnittlich hohe Studierneigung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund 21 Prozent der Studierenden mit Migrationshintergrund und 5 Prozent ohne Migrationshintergrund stammen aus einem Elternhaus mit niedrigem Bildungsniveau Studierende mit Migrationshintergrund sind häufiger auf BAföG und Nebenjobs angewiesen legen häufiger ein Urlaubssemester ein und brauchen insgesamt länger für das Studium
23 Neuzuwanderung in das deutsche Schulsystem Flüchtlingszuwanderung: geflohene Kinder zusätzlich im Schulsystem Lehrer werden zusätzlich benötigt 23 Milliarden Mehrkosten pro Jahr ABER: Neuzuwanderung in das deutsche Bildungssystem ist nichts Neues! Aktuelle Flüchtlingszuwanderung bietet die Gelegenheit, umfassende Reformen anzustreben und die Schule zum funktionierenden Lernort der Einwanderungsgesellschaft zu machen. Quelle: Schätzung der KMK (Oktober 2015)
24 Agenda 1. Zahlen & Daten: Bevölkerung und Zuwanderung 2. Rahmenbedingungen des Bildungszugangs 3. Blick in die Realität der Bildungsintegration 4. Fazit & Herausforderungen
25 Lernen aus der Vergangenheit: Bildungsaufstieg ermöglichen Gelegenheit der vielen Neuzuwanderer nutzen: Schulen reformieren: IKÖ und Inklusion Eine durchgängige qualitätsgesicherte Sprachbildung in Deutsch muss Standard werden Lehrer müssen umfassend interkulturell qualifiziert werden Eltern stärker einbinden Schul- und Unterrichtsentwicklung interkulturell planen und umsetzen Vergabe von Sondermitteln nach Sozialindex als eine Möglichkeit Qualitätsstandards für Willkommensklassen erarbeiten, raschen Übergang in Regelklassen anstreben
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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