Weiterbildungs-Curriculum zum Facharzt für Viszeralchirurgie

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1 Keltenstraße Kitzingen Abteilung für Allgemein- Gefäß- und Viszeralchirurgie Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie Chefarzt Dr. med. Volker Fackeldey Facharzt für Chirurgie Viszeralchirurgie Spezieller Viszeralchirurg - Koloproktologe EBSQ Internet: allgemein: info@k-kl.de Vermittlung: Auskunft erteilt: Fr. Weickert Telefon: Telefax: brigitte.weickert@k-kl.de Weiterbildungs-Curriculum zum Facharzt für Viszeralchirurgie Abteilung für Allgemein- Gefäß- und Viszeralchirurgie Aufbauend auf dem zweijährigen Common Trunk kann im Bereich der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie die vierjährige Weiterbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie angeschlossen werden. Entsprechend der Ausrichtung der Klinik als zertifiziertes Kompetenzzentrum für minimal invasive Chirurgie, chirurgische Koloproktologie und Hernienchirurgie wird besonderes Augenmerk auf die Erweiterung der Fähigkeiten im Umgang mit minimal invasiven Arbeitstechniken gelegt. (Hinweis: Im Folgenden ist bei der Nennung der männlichen Form gleichzeitig die weibliche beinhaltet!) Nachfolgende Ausführungen sollen die wichtigsten zeitlichen und inhaltlichen Eckpunkte der Weiterbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie darstellen: 1. Rotation Nach Abschluss des Curriculum Common Trunk (Basischirurgie) wird der Weiterbildungsassistent überwiegend auf der viszeralchirurgischen Station eingesetzt. Innerhalb der Weiterbildungszeit erfolgt eine Rotation: Allgemeine Sprechstunde: Mo bis Do Uhr Fr Uhr Notfälle: 365 Tage -24 Stunden Anmeldung: oder -235 chir-aufnahme@k-kl.de Herniensprechstunde: Mo und Do Uhr Koloproktologie: Di Uhr Gefäß- und Thoraxchirurgie: nach Vereinbarung Inkontinenz/Obstipation: Di Uhr Zertifizierte Beratungsstelle

2 Seite 2 von 5 Station: Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie: Einsatz auf einer der Stationen der Abteilung Intensivstation: In Kooperation mit der Abteilung für Anästhesie und Intensivpflege Chirurgische Elektiv- und Notaufnahme sowie Funktionsbereiche Allgemein- und viszeralchirurgische Sprechstunde, Wundsprechstunde, Herniensprechstunde, koloproktologische Sprechstunde, Inkontinenzsprechstunde 2. Bereitschaftsdienst Die Weiterbildungsassistenten der Abteilung leisten nach einer Einarbeitungszeit in der Notaufnahme fachübergreifend einen chirurgischen Bereitschaftsdienst (Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Unfallchirurgie). Ebenso wird in Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie ein Rufdienst für operative Eingriffe durch die Weiterbildungsassistenten beider chirurgischer Abteilungen besetzt. 3. Weiterbildungsinhalte Wesentliche Lernziele in der Weiterbildung Viszeralchirurgie sind Erlernen und Vertiefen von Kenntnissen und Fähigkeiten der Diagnostik sowie nicht operative und operative Therapie von Erkrankungen des Bauchraumes, endokriner Organe (Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebenniere) und der Weichteile (z.b. Bauchwandbrüche, gut- und bösartiger Tumore der Körperoberfläche und der Weichteile) unter Einbeziehung minimal invasiver Methoden Indikationsstellung zur operativen und konservativen Therapie einschließlich der Risikoeinschätzung und prognostischen Beurteilung bei Notfall- sowie Elektiveingriffen Erlernen endoskopischer, laparoskopischer und minimal invasiver Operationsverfahren Erheben von intraoperativen radiologischen Befundkontrollen unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes mit Erlernen von Kenntnissen der Computer- und Kernspintomographie

3 Seite 3 von 5 Aktive Mitarbeit im Tumorboard sowie im Darmzentrum mit interdisziplinären Indikationsstellungen zu gastroenterologischen, strahlentherapeutischen, onkologischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren Erarbeiten multimodaler Therapiestrategien in Zusammenarbeit mit der Gastroenterologie im Rahmen des Tumorboards Erlernen instrumenteller und funktioneller Untersuchungsmethoden einschließlich Ultraschalluntersuchung, dies beinhaltet das Erlernen der Sonographie des Bauchraumes, der Schilddrüse, der Weichteile sowie die Duplexsonographie der abdominellen und retroperitonealen Gefäße Durchführung und Befundung von Prokto-/Rekto- und Sigmoidoskopie sowie anorektaler Endosonographie Erlernen konventioneller, minimal invasiver und endoskopisch operativer Eingriffe an Kopf und Hals einschließlich Tracheotomie, Thorakotomie, Thoraxdrainagen, Magen, Leber, Gallenwege, Pankreas, Milz, Dünndarm, Dickdarm, Rektum, Anus, Bauchhöhle, Retroperitoneum und Bauchwand Erlernen der Prinzipien der viszeralchirurgischen Gutachtenerstellung Erlernen der Prinzipien der enteralen und parenteralen Ernährung sowie des Kostaufbaus nach abdominalchirurgischen Eingriffen sowie Möglichkeiten und Risiken der parenteralen Ernährung unter Einbeziehung des Fast Track- Konzeptes Erlernen von Kenntnissen in der Diagnostik und Therapie septisch chirurgischer Krankheitsbilder, Flüssigkeitstherapie, kalkulierte Antibiotikatherapie und Organersatzverfahren Erlernung und Umsetzung der Behandlungspfade zur strukturierten und standardisierten Patientenversorgung Begleitend zu ihrem jeweiligen Ausbildungsstand nehmen die Assistenten an mehreren Kursen teil: 3 Sonokurse, 2 Strahlenschutzkurse, MIC Basischirurgie- Kurs; folgende Kurse sind optional zu belegen: Gespräch mit schwierigen Patienten, Stressbewältigungsstrategien, Zeit-und Selbstmanagement, 4. Operative Weiterbildung im zeitlichen Verlauf Wesentlich sind die theoretischen und praktischen Fähigkeiten, die mit zunehmendem Dienstalter erworben werden. Vor dem Einstieg in spezielle Operations-Verfahren,

4 Seite 4 von 5 insbesondere minimal invasive Chirurgie, sollen entsprechende Trainingskurse besucht werden, wobei die Kosten überwiegend vom Arbeitgeber übernommen werden. Eingriffsspektrum in den einzelnen Ausbildungsabschnitten: 4.a) 1. Jahr (nach Abschluss des Common Trunk): Volleingriffe: Leistenhernien in offener OP-Technik, Nabelhernie, Tumore der Körperoberfläche, proktologische Operationen wie Analfissur und Hämorrhoiden, diagnostische Laparoskopie, Appendektomie, Port-, Im- und -Explantation, Minithorakotomie mit Pleuradraingenanlage Teileingriffe: Abdomineller Zugang zum Bauchhöhlenverschluss 4.b) 2. Jahr (nach Abschluss des Common Trunk): Volleingriffe: Laparoskopische Cholezystektomie, Narbenhernie, Stoma-Anlage, Dünndarmteilresektion, Hemicolektomie rechts, Stomarückverlagerung, Notfalleingriffe bei gastroduodenaler Ulcuskrankheit Teileingriffe: Präparationsschritte bei großen viszeralchirurgischen Eingriffen, atypische Leberresektion, Magenteilresektion 4.c) 3. Jahr (nach Abschluss des Common Trunk): Volleingriffe: Laparoskopische Leistenhernie, offene Cholezystektomie, Magenteilresektion, atypische Leberteilresektion Teileingriffe: Präparationsschritte bei laparoskopischen Hernienoperationen und offener Rektumresektion 4.d) 4. Jahr (nach Abschluss des Common Trunk): Volleingriffe: Laparoskopische Leistenhernie, offene Cholezystektomie, Hemicolektomie links, Magenteilresektion, hohe Rektumresektion, Struma, Notfalleingriffe bei Divertikulitis und Ileus, offene Sigmaresektion

5 Seite 5 von 5 Teileingriffe: Präparationsschritte und Assistenzen bei multiviszeralen Resektionen, laparoskopische Fundoplikatio, Gastrektomie, Lebersegmentresektion 5. Dokumentation der Weiterbildung: Die Dokumentation der Weiterbildung erfolgt idealerweise, aber nicht zwingend, in einem vom Weiterbildungsassistenten gepflegten Logbuch. Durch ein jährlich stattfindendes, dokumentiertes Reflexionsgespräch über Ziele und Inhalte zwischen dem Weiterbilder und dem Weiterbildungsassistenten werden die Lernfortschritte festgehalten und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. 6. Fortbildung Einmal monatlich erfolgt im Rahmen einer Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz die viszeralchirurgische Fortbildung. Weiterhin werden die Assistenten in die wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenz eingebunden. Auch erstatten die an chirurgischen Kongressen teilnehmenden Mitarbeiter regelmäßig Bericht in Form von Kurzreferaten oder schriftlichen Zusammenfassungen über die entsprechenden Neuerungen. Darüber hinaus besteht im Rahmen von Operationsassistenzen bei den Kooperationspartnern der Gefäß-, Thorax- und Wiederherstellungschirurgie für die Assistenten die Möglichkeit, ihr chirurgisches Wissen und ihre Fertigkeiten zu erweitern. Dr. Volker Fackeldey Chefarzt Dr. Hans-Georg Siebert Oberarzt und WB-Beauftragter der Abteilung