Schutzwirkung von Röntgenschutzkleidung
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- Kristina Lang
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1 Schutzwirkung von Röntgenschutzkleidung Dr.-Ing. Heinrich Eder Vorschriften, Normung Schutzwirkung Prüfung, Pflege 1
2 Röntgenverordnung 15 : Der Strahlenschutzverantwortliche hat Schutzausrüstung entsprechend dem Stand der Technik (derzeit DIN ) bereitzustellen EU-Richtlinie 89/686/EWG : (Qualitätssicherungssystem für PSA) Schutzkleidung muss ausreichende Festigkeit gegen die üblichen Fremdeinwirkungen haben (Z. B. Widerstand gegen Abrieb, Durchlöcherung, Weiterreißen von Rissen) PSA muss so gut wie möglich an die Gestalt des Benutzers angepasst sein Keine schädlichen Auswirkung auf Hygiene oder Gesundheit Unbeschadet der Festigkeit ihrer Konstruktion und ihrer Effizienz müssen PSA so leicht wie möglich sein. 2
3 Informationsbroschüre des Herstellers Anweisungen für Lagerung Gebrauch Reinigung Wartung Überprüfung Desinfizierung Verwendungsgrenzen (z. B. 60 bis 120 kv Röhrenspannung) Verfallsdatum Die erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung der Schutzwirkung bei der Anwendung werden ausschließlich vom Hersteller vorgegeben! 3
4 Reinigung Regelmäßige Dekontamination und Desinfektion (Waschmaschine nur soweit zugelassen) OP-Bereich: Sterilisation wünschenswert (nur soweit zugelassen) Regelmäßige Prüfung durch Anwender Ausrisse von Befestigungsteilen Schnitte, Löcher Wulstbildung Röntgen (alle 1 bis 2 Jahre): Durchleuchtung 4
5 Schutzwirkung Schutzklassen I bis III nach DIN : Schutzkleidung muss von 60 bis 120 kv der Schutzwirkung von 0,25 / 0,35 / 0,50 mm Blei entsprechen Schutzkleidung für CT: bis 150 kv Bleifreie Schutzkleidung z. T. nur von 80 bis 110 kv voller Schutz Viele bleifreie Schutzschürzen im Gebrauch erfüllen die gültige DIN nicht Strahlenbelastung z. T. bis 40% höher als beim Tragen von Blei-Schutzkleidung Prüfrichtlinie für Strahlenschutzprüfungen: Schutzkleidung muss DIN entsprechen, sonst Fehlerklasse III 5
6 Grund für mangelhafte Schutzwirkung ist häufig die unerwünschte Fluoreszenzstrahlung, die von bleifreien Materialien ausgeht Diese wurde bei dem früheren Messverfahren nicht berücksichtigt, jedoch erstmals mit der DIN Oft entspricht eine 0,5 mm-bleifreischürze von der Schutzwirkung her nur 0,35 mm Blei es steht aber 0,5 mm auf dem Label! Blei selbst entwickelt nur sehr geringe Röntgen-Fluoreszenzstrahlung 6
7 K-Strahlung (Fluoreszenz Schutzmaterial) Compton-Streuung (Polymer) Röhre Schutzstoff 7
8 Dosis-Aufbau durch Sekundärstrahlung (Fluoreszenzstrahlung) 8
9 Spezielle Effekte der Sekundärstrahlung: Höhere Belastung hautnaher Organe (Mamma,Testes) Höhere biologische Wirksamkeit w r -Faktor 1,5 bis 3 Schnitt durch OK 9
10 Röntgen-Fluoreszenz von bleifreien Schürzen -biologische Wirksamkeit Quelle: Prof. Dr. E. Schmid Univ. München Fluoreszenz 10
11 Auswahl von Schutzkleidung Schutzwirkung und Schürzengewicht stehen im Gegensatz 0,35 mm Pb (Schutzklasse II) ist ein guter Kompromiss Blei-Composite und Bleifrei 15 bis 20% leichter bei gleicher Schutzwirkung Verwendung nur, wenn DIN ausdrücklich erfüllt ist! Bleifreie Schutzkleidung: Geschichtetes bleifreies Material mit Bismut-Sperrschicht ist sicher 11
12 Schutzwirkung in Abhängigkeit vom Bleigleichwert (für Schutzschürzen nach Norm DIN ) Bleigleichwert mm Flächengewicht Bleigummi kg/m² Schwächung 80 kv- Primärstrahl 0,13 1,6 70% 85% 0,25 3,3 80% 96% 0,35 5,1 94% 98% 0,50 7,5 97% 99% Schwächung 80 kv- Streustrahlung vom Patienten 12
13 Abdeckbereich Schutzschürzen: Vorn vom Halsansatz bis zur Kniescheibe, gesamtes Brustbein, Schultern Schürzenbreiten 60 / 75 cm, Körperflanke : muss geschützt sein Geschlossene Schürzen zusätzlich: Rumpf seitlich bis Mitte Oberschenkel Rücken bis zu Kniegelenk Luftschlitze seitlich, überlappend, sind zulässig 13
14 Seitliche Einstrahlung trifft Dosimeter 14
15 Das Schultergelenk enthält viel aktives Knochenmark! 15
16 Verteilung aktives Knochenmark dorsal ventral 16
17 Läsionen an Schutzschürzen 20 Ct Münze Material durchgerieben Haarrisse beginnender Riss 17
18 Künftige Forderungen an Schutzkleidung: Mechanische Stabilität (keine Faltenrisse, kein Abrieb, keine Nahtausrisse) Gleiche Schutzwirkung wie Blei, bei ca. 15 bis 20% weniger Gewicht Hohe Flexibilität, angenehmer Tragekomfort (keine Ritterrüstung!) Keine toxischen oder umweltbelastenden Stoffe Reinigung in der Waschmaschine Gas- oder Dampfsterilisation 18
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