Fritz, die Fettzelle

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1 Fritz, die Fettzelle Mitgliederversammlung und Jahrestagung Klaus Edel REHA-Zentrum Hochstaufen, Bayerisch Gmain T.: F.: dr.med.klaus.edel@drv-bund.de

2 Fett hat die höchste Energiedichte 1 g Fett hat 9 kcal 1 g Kohlenhydrat hat 4 kcal 1 g Eiweiß hat 4 kcal 1 g Wasser hat 0 kcal

3 Übergewicht Ursache = chronisch positiven Energiebilanz Die üblichen Verdächtigen: - Genetik - zu wenig Bewegung - zu viel Fett

4 Übergewicht Ursache = chronisch positiven Energiebilanz Die neuen Verdächtigen: - zu wenig Schlaf - zu geringe Muskelmasse - Epigenetik / pränatale Prägung / Kindheit - Dysbiose (falsche Bakterien im Darm) - hohe Fruchtzucker-Zufuhr - geringe Eiweiß-Zufuhr - zu hohe Energiedichte der Ernährung

5 Was ist neu: Es gibt keine einheitliche, signifikante, unabhängige Beziehung zwischen der Höhe des Fettkonsums und der Adipositas-Inzidenz in Langzeitstudien!

6 Was ist neu: In epidemiologischen Studien fand sich kein Zusammenhang zwischen vermehrtem Konsum von gesättigten Fettsäuren und Herzinfarkt bzw. Schlaganfallrisiko, andererseits fand sich in einer prospektiven Studie, in der 40% der Kalorien als Fett durch Olivenöl und Nüsse aufgenommen wurden eine 30%ige Reduktion von Herzinfarkten und Schlaganfällen.

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9 Fettzelle ǂ Fettzelle

10 Gen imitiert Training DOI: x.doi.org/ /j.cmet

11 Fettverbrennung ankurbeln

12 Fettverbrennung ankurbeln Erhöhte Eiweiß- Zufuhr fördert Sättigung und Sattheit, bewirkt einen starken Wärmeeffekt und senkt das Risiko für zu hohe Energieaufnahme! Journel M, et al. Adv Nutr 2012; 3: 322-9

13 Ernährungsempfehlung der DGE Aufteilung der täglichen Energiezufuhr (3 Grundnährstoffe): Kohlenhydrate: > 50 % Bevorzugung komplexer Kohlenhydrate Ballaststoffreich (> 30 g pro Tag) Langsam resorbierbare Kohlenhydrate Fett: 30 bis 35 % Je 1/3 gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren anstreben < 300 mg Cholesterin pro Tag Eiweiß: ~ 15 % (= 0,8 g Eiweiß pro Tag und kg/körpergewicht) Bevorzugung von pflanzlichem Eiweiß Bei Nierenschäden nur noch 0,6 g Eiweiß pro kg/kg

14 Cholesterin Schaefer, Am J Clin Nutr 2002; 75:

15 Margarine & Cholesterin Epidemiologie: - Surrogatparameter: + Klinische Endpunkte: - Miettinen et al, NEJM 1995; 333: 1308

16 Ballaststoffe Machen satt OHNE Kalorien Regulieren die Darmfunktion Senken den Cholesterinspiegel Besonders ballaststoffreiche Lebensmittel: Vollkornbrot und Haferflocken Gemüse, Salat, Kartoffeln Obst (Beerenfrüchte)

17 Ballaststoff-Aufnahme und Sterblichkeit NIH-AARP Diet and Health Study Park, Arch Intern Med. 2011; 171:

18 Metaanalyse KHK-Inzidenz durch Ballaststoffe Nutrition, Metabolism & Cardiovascular Disease, 2010

19 Empfehlungen zur Fettzufuhr Max g pro Tag 1 Currywurst mit Pommes ca. 70 g Fett Beispiele: 1 Bratwurst 43 g Fett 1 Putenschnitzel 1 g Fett 1 Stück Sahnekuchen 25 g Fett 1 Stück Pflaumenkuchen 4 g Fett 20 g Leberwurst 8 g Fett 2 Scheiben Lachsschinken 1 g Fett 1 Stück Schwarzwälder Kirschtorte ca. 20 g Fett

20 Statt Currywurst mit Pommes (950 kcal) Äpfel 2 KG Salat 4 KG

21 Welche Diät? Low Carb oder low Fat od. Mediterran? Shai et al, NEJM 2008; 359:

22 Welche Diät? Low Carb oder low Fat od. Mediterran? Shai et al, NEJM 2008; 359:

23 Welche Diät? Low Carb oder low Fat od. Mediterran? Shai et al, NEJM 2008; 359:

24 Fettreduktion/ - modifikation Fettarme Nahrungsmittel bevorzugen Sichtbares Fett abschneiden Schlachttierfette meiden (Schmalz, Talg, Speck etc.) Fleischmenge halbieren Nur dreimal Fleisch pro Woche essen Zweimal Seefisch pro Woche essen Zweimal vegetarisch pro Woche essen Wurst einsparen, dafür Gemüse, Salate und Obst zum Brot Sparsam Streich- und Zubereitungsfett verwenden Wenn Fett, dann hochwertige Fette mit ungesättigten Fettsäuren

25 Diätprodukte Die meisten Diätprodukte sind überflüssig, da sie genauso kalorien- und fettreich sind wie normale Vergleichsprodukte. Sie verleiten oft zum unbedenklichen Verzehr! Eingeschränkt empfehlenswert sind Süßstoffe, mit Süßstoff gesüßte Getränke und Süßstoffmarmelade.

26 Ernährungsstrategie Statement Die Entscheidung über die Wahl der Kostform sollte individuell getroffen werden, da KEINE ausreichenden Studiendaten für eine Empfehlung vorliegen.

27 Die Alles-Käse-Studie Der Genuss von Biomilchprodukten 60 g Pfaffenberger Käse, 20 g Butter, 125 g Joghurt, 125 g Quark Dies entspricht 686 Kcal/Tag über einen Zeitraum von 6 Wochen hat positive Effekte: Trotz salzreicher Produkte Senkung des Serum-Natrium-Spiegels Erhöhung des Cholesterinspiegels aber ohne sign. Effekte auf HDL- und LDL-Cholesterin Positive Veränderung des Ernährungszustandes

28 Fettreiche Ernährung: Quiz Welches herzgesunde Gericht enthält: 55 % Fett 33 % Eiweiß 11% KH mit der niedrigsten Energiedichte? A) klare Hühnchen Suppe B) Pfälzer Leberwurst (grob) C) bunter Blattsalat mit Putenstreifen D) gegrillter Seelachs E) Avocado-Creme Dip mit Shrimps

29 Fettreiche Ernährung: Quiz Welches herzgesunde Gericht enthält: 55 % Fett 33 % Eiweiß 11% KH mit der niedrigsten Energiedichte? A) klare Hühnchen Suppe B) Pfälzer Leberwurst (grob) C) bunter Blattsalat mit Putenstreifen D) gegrillter Seelachs E) Avocado-Creme Dip mit Shrimps

30 Körpereigene Energiespeicher Knechtle et al, Gesundheitszentrum St. Gallen

31 Bewegung zur Fettverbrennung Beispiel für 4 Stunden Bewegung bei 75 % Vo2max Ermittelt über eine sog. Spiroergometrie

32 Bewegungǂ Bewegung

33 Klinik Hochstaufen, Oberbayern

34 Klinik Hochstaufen, Oberbayern

35 Zusammenfassung: Fett essen ist nicht verboten Bitte aber auf die Energiedichte achten wasserreiche Lebensmittel bevorzugen Negative Energiebilanz + Bewegung = 500 gr/woche mgl. Die Ernährungsempfehlungen in Deutschland sind überholt (50% Kohlenhydrate machen dick) Die Fettverbrennung setzt sofort bei jeder Art von Bewegung ein Sie steigt mit der Belastungsdauer Die Fettverbrennung ankurbeln in Altersunabhängig