Was tun die Deutschen für die Prävention? Pressekonferenz am 25. August in Berlin
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- Luisa Linden
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1 Was tun die Deutschen für die Prävention? Pressekonferenz am 25. August in Berlin
2 Inhalte der Präsentation Methodik: Anlage der Untersuchung aktuelles Verhalten zum Thema Gesundheit: Wie schätzen die Befragten Ihren Gesundheitszustand ein? Was tun die Deutschen für die Prävention? Wie verhalten sich die Befragten beim Rauchen? Wie ernähren sich die Deutschen? Welchen sportlichen Aktivitäten gehen die Befragten nach? Präventionsbewusstsein: Segmentierung zur Gesundheit Diät und Medikamente: Welche Diäten wurden von den Befragten gemacht? Von welchen Arzneimitteln machen die Deutschen Gebrauch? Bewertung aktueller Angebote und Gesamtzufriedenheit: Wie werden Sonderaktionen von den Befragten eingeschätzt? Wer könnte Präventionsangebote machen? Ergebnistelegramm 2
3 Methodik
4 Studiensteckbrief: repräsentative telefonische Befragung im Bundesgebiet telefonische Befragung von Bürgerinnen und Bürgern ab 16 Jahren aus zufällig ausgewählten Haushalten in Deutschland Durchführung zwischen dem 1. und 21. April 2008 Interviewlänge im Schnitt 18 Minuten Merkmale der Stichprobenziehung und Vorgehensweise bei Interview: Zufallsauswahl des Interviewpartners im Haushalt nach dem Last-Birthday-Prinzip, d.h. Befragung der Person im Haushalt, die zuletzt Geburtstag hatte Steuerung nach Bundesländern Merkmale der Gewichtung der Daten: je nach Bundesland: Alter, Geschlecht und Personenzahl im Haushalt auf Bundesebene: proportional nach Bundesland Ergebnis: zuverlässiges repräsentatives Meinungsbild der Bevölkerung 4
5 aktuelles Verhalten zum Thema Gesundheit
6 Wie fühlen sich die Deutschen? Zwei Drittel gut, sehr gut oder ausgezeichnet Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht Wie schätzen Sie selbst zur Zeit Ihren Gesundheitszustand ein? Männer schlecht ausgezeichnet sehr gut mittelmäßig Frauen gut 43 6
7 Welche vorbeugenden Maßnahmen fielen in den letzten Monat? Ältere Befragte in der Regel verständlicherweise sensibler Angaben in Prozent, nur Anteile eher ja / / / höchster Anteil Anteile gesamt niedrigster Anteil bewege mich regelmäßig ernähre mich gesund trinke wenig Alkohol vermeide Stress so gut es geht rauche nicht nehme an Präventionskursen zur Vorbeugung teil 7
8 Gibt es altersspezifische Gründe, die gegen Gesundheitsvorsorge sprechen? Ältere Gesundheitsmuffel schlecht informiert und Zeitproblem als bequeme Ausrede... Angaben in Prozent, nur Anteile eher ja 100 höchster Anteil Anteile gesamt 75 niedrigster Anteil / keine Zeit kein Geld weiß nicht, was ich dafür tun kann / weiß nicht, wo ich anfangen soll kein Interesse diese überfordert mich 13 bin körperlich dafür zu eingeschränkt 8
9 Rauchverhalten
10 Wer raucht wie oft? Insgesamt jeder Vierte, bei den Jüngeren allerdings mehr als ein Drittel Angaben in Prozent habe noch nie geraucht habe aufgehört rauche gelegentlich rauche dauerhaft gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter
11 Unterschiedliches Rauchverhalten nach Bundesländern? Dickere Luft in Berlin... Angaben in Prozent habe noch nie geraucht habe aufgehört rauche gelegentlich rauche dauerhaft gesamt Berlin Nordrhein-Westfalen Hessen Sachsen-Anhalt Niedersachsen und Bremen Schleswig-Holstein und Hamburg Bayern Brandenburg Baden-Württemberg Sachsen Thüringen Rheinland-Pfalz und Saarland Mecklenburg-Vorpommern
12 Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht/verweigert; Befragte, die dauerhaft oder gelegentlich rauchen. Wie viele wollen weiterhin rauchen? Jeder zweite will weg von der Zigarette gesamt will weiterhin rauchen 44 plane, mit dem Rauchen aufzuhören 54 Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter
13 Ernährungsgewohnheiten
14 Schlankheitsideal oder Übergewichtigkeit? Fast die Hälfte fühlt sich (etwas) zu dick Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht / verweigert fühle mich (etwas) zu dick und müsste abnehmen bin mit meiner Figur zufrieden fühle mich zu dünn und müsste zunehmen gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter
15 Was wurde in der letzten Woche gegessen und getrunken? Obst, Gemüse und Milchprodukte an zweiter Stelle Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht Wie häufig haben Sie folgende Dinge in der letzten Woche zu sich genommen? alkoholfreie Getränke Obst und Gemüse Milchprodukte Vollkornprodukte Fleisch Süßigkeiten Alkohol Fisch Fast Food überhaupt nicht 1x wöchentlich 2-3x wöchentlich fast täglich täglich 15
16 Hängen Ernährungsgewohnheiten vom Alter ab? Ältere leben gesünder Angaben in Prozent, Anteil täglich 100 höchster Anteil 75 Anteile täglich gesamt niedrigster Anteil / alkoholfreie Getränke Obst und Gemüse Milchprodukte Vollkornprodukte Süßigkeiten 14 Fleisch 7 Alkohol 2 Fisch 30-49/
17 Und welche Rolle spielt das Geschlecht? Frauen im Schnitt ebenfalls mit gesünderer Lebensweise Angaben in Prozent, Anteil täglich 100 Frauen Anteile täglich gesamt 75 Männer alkoholfreie Getränke Obst und Gemüse Milchprodukte Vollkornprodukte Süßigkeiten Fleisch Alkohol Fisch 17
18 Bewegung und sportliche Aktivitäten
19 Wie häufig sind die Deutschen mindestens eine halbe Stunde täglich sportlich aktiv? Zu selten nur knapp jeder Vierte täglich oder fast täglich Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht / verweigert Wie oft treiben Sie mindestens eine halbe Stunde Sport pro Tag nicht gemeint sind Aktivitäten wie Spaziergänge oder kurze Fahrten mit dem Fahrrad? gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter nie seltener 1x wöchentlich 2-3x wöchentlich fast täglich täglich 19
20 Unterscheiden sich Ort und Art sportlicher Aktivitäten nach Altersgruppen? Jüngere eher gemeinsam aktiv Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich, Befragte, die mindestens einmal pro Woche mindestens eine halbe Stunde Sport treiben. 100 höchster Anteil 75 Anteile mind. wöchentlich gesamt niedrigster Anteil / alleine zu Hause/ im Freien im Sportverein gemeinsam mit anderen, aber nicht im Sportverein im Fitnessstudio in einer Sportschule unter professioneller Anleitung 20
21 Präventionsbewusstsein
22 Können Segmente Gesundheitsbewusstsein gebildet werden? Antworten der Befragten zu Vorsorge, Ernährung und Sport entscheidend Angaben in Prozent Angehörige dieses Segments sind vorsorge-aktiv ernährungsbewusst sportlich-aktiv sehr hoch sehr gering eher hoch Auf die Angehörigen dieses Segments trifft keine der drei Kategorien vorsorge-aktiv, ernährungsbewusst und sportlich-aktiv zu. 42 eher gering Angehörige dieses Segments sind entweder vorsorge-aktiv und ernährungsbewusst vorsorge-aktiv und sportlich-aktiv oder ernährungsbewusst und sportlich-aktiv Angehörige dieses Segments sind entweder ausschließlich vorsorge-aktiv ausschließlich ernährungsbewusst oder ausschließlich sportlich-aktiv 22
23 Angaben in Prozent; Segmente berechnet aus den Angaben der Befragten in den Tabellen 3, 5, 6, 12, 18 und 21 Gibt es auch nach einzelnen Gruppen Unterschiede? Raucher mit deutlich anderer Einstellung gesamt Männer Frauen Raucher Nichtraucher an Diät teilgenommen nicht an Diät teilgenommen Jahre Jahre Jahre Jahre und älter sehr gering eher gering eher hoch sehr hoch 23
24 Angaben in Prozent; Segmente berechnet aus den Angaben der Befragten in den Tabellen 3, 5, 6, 12, 18 und 21 Und das Gesundheitsbewusstsein in den Bundesländern? Kaum unterschiedlich gesamt Baden-Württemberg Sachsen Berlin Schleswig-Holstein und Hamburg Niedersachsen und Bremen Nordrhein-Westfalen Bayern Sachsen-Anhalt Hessen Brandenburg Rheinland-Pfalz und Saarland Mecklenburg-Vorpommern Thüringen sehr gering eher gering eher hoch sehr hoch 24
25 Diät und Medikamente
26 Diäten und Gründe für das Abnehmen - Diätmuffel oder Schönheitsideal? Gesundheit und Aussehen an erster Stelle Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich; Befragte, die in den letzten zwei Jahren eine Diät zur Gewichtsabnahme gemacht haben In den vergangenen zwei Jahren Diät zur Gewichtsabnahme gemacht? Gründe für die Diät um mich gesünder zu fühlen 53 um besser auszusehen 37 mein Arzt oder Apotheker hat dazu geraten 13 nein ja Freunde/Familie haben mir Diät empfohlen 3 Tradition/Fastenzeit 1 Frauen und mittlere Altersgruppen sind stärker vertreten. sonstiges keine besonderen Gründe
27 Und welcher Weg wird gewählt, um Gewicht zu verlieren? Vor allem weniger und anders essen Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich; Befragte, die in den letzten zwei Jahren eine Diät zur Gewichtsabnahme gemacht haben In den vergangenen zwei Jahren Diät zur Gewichtsabnahme gemacht? Methode bei der Diät weniger essen 39 Umstellung des Ernährungsverhaltens 34 Diätplan, z.b. Trennkost 21 nein ja sportliche Aktivitäten/Bewegung 14 Umstellung der Ernährung unter Begleitung von Fachleuten 7 Einnehmen fertiger Diätmahlzeiten 4 sonstiges 14 27
28 Unterscheiden sich die gewählten Diät-Methoden nach Altersgruppen? Jüngere wählen eher den Sport Ältere die Ernährungsumstellung Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich, Befragte, die in den letzten zwei Jahren eine Diät zur Gewichtsabnahme gemacht haben 100 höchster Anteil Anteile gesamt 75 niedrigster Anteil weniger essen Umstellung des Ernährungsverhaltens Diätplan, z.b. Trennkost sportliche Aktivitäten/ Bewegung Umstellung der Ernährung unter Begleitung von Fachleuten Einnehmen fertiger Diätmahlzeiten sonstiges 28
29 Wie viele Deutsche sind auf rezeptpflichtige Medikamente angewiesen? Vier von zehn Befragten benötigen sie dauerhaft Angaben in Prozent nein ja gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter
30 Wie oft werden rezeptfreie Arzneimittel eingenommen? Ein Viertel nimmt sie gelegentlich oder kontinuierlich Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht / verweigert gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter nie selten gelegentlich dauerhaft 30
31 Wo informieren sich die Deutschen über Arzneimittel? Apotheke auf Platz 2 - Frauen informieren sich eher Angaben in Prozent, nur Anteil ja 100 Frauen 75 Anteile gesamt Männer beim Arzt in der in im Apotheke Büchern Internet in Medien (Zeitung/ Fernsehen) bei Familie/ Freunden bei der Krankenkasse bei Selbsthilfegruppen 31
32 Bewertung aktueller Angebote und Gesamtzufriedenheit
33 Wurde in den letzten fünf Jahren mit dem Apotheker über die Ernährung gesprochen? Eher selten, aber Apotheken auch hier gefordert Angaben in Prozent Mit Apotheker(in) über Ernährung gesprochen? In welcher Form? Antworten auf Fragen zum Thema Ernährung 64 ausführliche Ernährungsberatung 29 nein ja Vortrag zum Thema Ernährung 12 trotz Nachfrage keine Informationen zum Thema Ernährung 5 Frauen sind erneut überdurchschnittlich häufig vertreten. weiß nicht 4 33
34 Wären Vorsorgeangebote außerhalb der Ärzteschaft von Interesse? Die Hälfte würde kostenlose Angebote nutzen, jeder Fünfte wäre zahlungsbereit Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht / keine Angabe Würden Sie Gesundheitsvorsorge, die außerhalb der Ärzteschaft angeboten wird, nutzen? hätte kein Interesse Nutzung nur bei kostenlosem Angebot würde nutzen und dafür bezahlen gesamt Männer Frauen bis 29 Jahre bis 49 Jahre bis 64 Jahre Jahre und älter
35 Wurden Sonderaktionen in der Apotheke wahrgenommen? Jeder Zweite erinnert sich - aber trotz Interesse werden sie eher wenig genutzt Angaben in Prozent; Befragte, denen Sonderaktionen der Apotheke bekannt sind. Bekanntheit von Sonderaktionen? Teilnahmehäufigkeit mehrmals 7 nein ja einmal 11 noch nicht, aber interessiert mich 48 interessiert mich nicht 34 35
36 Wie zufrieden sind die Deutschen mit dem derzeitigen Apothekensystem? Ältere Befragte zufriedener Angaben in Prozent, an 100% Fehlende: weiß nicht / verweigert Durchschnittsnoten gesamt ,4 Männer ,5 Frauen ,3 16 bis 29 Jahre ,5 30 bis 49 Jahre ,5 50 bis 64 Jahre ,4 65 Jahre und älter ,2 4-6=ungenügend 3 2 1=sehr gut 36
37 Ergebnistelegramm
38 Ergebnistelegramm: Gesundheitsbewusst, aber noch nicht aktiv genug Um die Gesundheit der Deutschen ist es nach deren eigenen Einschätzung relativ gut bestellt: Nicht einmal jeder Zehnte klagt über eine schlechte Verfassung. Annähernd 70 Prozent fühlen sich gut. Anders beim Umgang mit dem eigenen Körpergewicht: Jeder Zweite fühlt sich zumindest etwas zu dick. In den mittleren Altersgruppen zwischen 30 und 60 Jahren ist dies sogar noch etwas ausgeprägter. Befragte in den darunter liegenden Altersgruppen vernachlässigen offenbar wichtige Vorsorgeuntersuchungen auf Diabetes oder Bluthochdruck Krankheiten, die zunehmend früher auftreten. Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen ist trotzdem hoch ausgeprägt: Eine große Mehrheit gibt an, etwas für ihre Gesundheit zu tun - etwa Sport zu treiben oder auf die Ernährung zu achten. Auch wenn diese Aussage zu Teilen vor dem Hintergrund sozialer Erwünschtheit getroffen wird, spiegeln die hohen Anteile zumindest die Auseinandersetzung mit dem Thema wider. Andererseits werden als Gründe dafür, keine Gesundheitsprävention zu betreiben, neben Zeitmangel die Kosten oder fehlende Information angegeben. Es herrscht demnach in Teilen der Bevölkerung ein Informationsdefizit, dem mit mehr Kommunikation begegnet werden kann. Ein wichtiges Thema dabei ist das Rauchen. Jeder vierte greift noch regelmäßig zur Zigarette. Aber etwa die Hälfte dieser Gruppe möchte eigentlich aufhören. Die Ergebnisse unterscheiden sich innerhalb der Bundesrepublik nur geringfügig. Dies erleichtert die Planung von Maßnahmen, die das Präventionsverhalten weiter stärken. 38
39 Ansprechpartner: Rufen Sie uns an! infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH Robert Follmer (Bereichsleiter) Telefon 0228 / r.follmer@infas.de Friedrich-Wilhelm-Straße Bonn 39
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