Die Nierenburg-Nordhausener Schützen seit 1949

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1 Die Nierenburg-Nordhausener Schützen seit 1949 Vier Jahre nach dem Ende des unfassbar schrecklichen 2. Weltkrieges mit vielen Millionen Toten, Vermissten, Kriegsbeschädigten und Heimatvertriebenen erreichte das Leben der Menschen überall wieder eine gewisse Normalität. Es waren aber auch 257 Mettinger gefallen, andere wurden immer noch vermisst oder kehrten erst jetzt aus der Kriegsgefangenschaft heim. Desweiteren gab es zu dieser Zeit allein in Mettingen ca Heimatvertriebene, sogenannte Ostflüchtlinge. Mit der Währungsreform 1948 und den nun wieder freien, demokratischen Wahlen begann auch langsam wieder der wirtschaftliche Aufschwung. Nachdem im Jahre 1948 in Mettingen noch erste Bestrebungen gescheitert waren, die Schützenvereine und Schützenfeste wieder aufleben zu lassen, gelang das dann auch unserem Verein im Jahre Wie bereits erwähnt war August Büscher unser erster Nachkriegskönig. Am 30. April 1950 wurde das nächste Schützenfest bei Aulkemeyer gefeiert. Die Erlaubnis zur Abhaltung einer Lustbarkeit erteilte der Mettinger Amtsdirektor.

2 Die Genehmigung für einen Würstchen- und Kuchenstand erhielt Franz Wessel. Am Donnerstag, den 29. Juni 1950 stand schon das nächste Tanzvergnügen an: Schützenfest-Nachfeier. Am 7. Juni 1953 wurde dann schon ein paar Nummern größer gefeiert, wahrscheinlich eine Art Generalprobe für das anstehende 75-jährige Jubiläum.

3 Verkaufsgenehmigungen für dieses Schützenfest erhielten: Bernhard Aulkemeyer, Mettingen: Getränke aller Art Ewald Rolefs, Mettingen: Würstchenstand Jakob Steinborn, Westerbeck: Eis am Stiel Heinrich Riehemann, Osnabrück: Schießhalle Hubert Hehmann, Osnabrück: Süßwarenstand Allmählich sah dann die Welt auch schon wieder ganz anders aus. Das Fernsehen war geboren, auch wenn es noch wirklich in den Kinderschuhen steckte. Immerhin gab es in der sprichwörtlichen Flimmerkiste abends 2 Stunden lang das Erste Programm. Am 4. Juli 1954 wurde Deutschland als Fußballweltmeister gefeiert. In Mettingen wurde die Schlickelder Kirche eingeweiht, der Grundstein für das inzwischen schon wieder abgebrochene Feuerwehrhaus am Schlangenpättken wurde gelegt und der Schützenverein Nierenburg-Nordhausen feierte 1954 sein 75- jähriges Bestehen. (Foto Urkunde) Gefeiert wurde in diesem Jahr gleich doppelt: das Schützenfest am 9. Mai bei Keller (Hohnhorst), das Jubiläum am 18. Juli bei Aulkemeyer. Schützenkönig war Silver Otte, sein Leben lang ein Motor des Vereins und der gesamten Bauerschaft. (Foto Königspaar 1954) (evtl. Presseartikel IVZ?) Wenn man sich die Liste der amtlichen Erlaubnisscheine ansieht, hatte das Schützenfest im Jubiläumsjahr wohl schon Volksfestcharakter. - Dem Schützenverein Nierenburg-Nordhausen wurde erlaubt ein Tanzzelt aufzustellen - Der Wirt Josef Keller erhielt die Genehmigung zwei zusätzliche Schankstellen außerhalb des Hauses zu eröffnen, incl. Polizeistundenverlängerung - Weitere Erlaubnisscheine wurden erteilt an o Edo Dirks Ballwurfbude und Spielwarenstand o Ludwig Fellmann Spielwarenstand o Johanna Goldmann Schießhalle o Ewald Rolefs Würstchenstand o Oswald Sperlich Schießhalle o Ewald Telsemeyer Kinderkarussell und Back- und Zuckerwarenstand o Franz Wessel Würstchenstand Zu dieser Zeit wurden die Schützenfeste mal bei Aulkemeyer, mal bei Keller (Hohnhorst) gefeiert; ab 1957 dann nur noch bei Aulkemeyer in Nierenburg.

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5 Zehn Jahre nach dem 75-jährigen Vereinsjubiläum, also im Jahre 1964, gab es erneut ganz gravierende Veränderungen im Vereinsleben: - seit 1964 wird geschlossen am 1. Freitag im Juli des jeweiligen Jahres das Schützenfest gefeiert - seit 1964 wird beim alljährlichen Königschießen auf den Vogel geschossen - seit 1964 besteht die sehr erfolgreiche Schießgruppe. Die Königswürde errang in diesem Jahr Ludwig Runde. Der Schützenverein Nierenburg-Nordhausen hatte zu dieser Zeit 117 Mitglieder und der Jahresbeitrag betrug 5,- DM. BAU DES EHRENMALS in Nierenburg im Jahre 1966 Am 2. Juli 1966 wurde im Rahmen des Schützenfestes das neu erbaute Ehrenmal eingeweiht. Es erinnert an die Verstorbenen der beiden Weltkriege und mahnt uns alle gleichzeitig für den Frieden zu leben. Das seit 1991 auch auf der Rückseite der neuen Vereinsfahne abgebildete Ehrenmal wurde in Eigenleistung erstellt und durch ca ,- DM Geldspenden von Mitgliedern und Gönnern des Schützenvereins Nierenburg-Nordhausen ermöglicht. Ganz maßgeblich beteiligt an Planung und Bau des Ehrenmals war das Bauunternehmen Josef u. Werner Frehe. Das Grundstück wurde von der Familie König (Textilhaus) zur Verfügung gestellt. Das gesamte Anwesen wurde später an die Familie Dellbrügge verkauft und seitdem besteht ein Pachtvertrag für den Ehrenmalbereich. (Kopie Pachtvertrag)

6 1967 gewann der Schützenverein Nierenburg-Nordhausen mit diesem Denkmal den ersten Preis im Rahmen der Dorfverschönerung. Gepflegt wird das Ehrenmal bis heute von den dafür ausgewählten Vereinsmitgliedern. Beim Tode eines Vereinmitgliedes wird hier am Tag der Beerdigung ein Kranz niedergelegt und die Fahne auf Halbmast gesetzt. Weitere Ehrungen der Verstorbenen werden zum jährlichen Schützenfest und zu Allerheiligen vorgenommen. 100-JÄHRIGES VEREINSJUBILÄUM 1979 Der Senior des Schützenvereins Nierenburg-Nordhausen war zu dieser Zeit Josef Keller mit 89 Jahren. Er gehörte dem Verein bereits seit sage und schreibe 72 Jahren an und hatte bereits im Jahre 1928 die Königswürde errungen.

7 8. Juli 1979 war der Höhepunkt des Jubiläums.

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9 Oberst Albert Tenberg konnte 22 Gastvereine und zahlreiche Ehrengäste und ca Zuschauer auf dem Festplatz begrüßen. Die Festansprache hielt Oberst Albert Tenberg, die Glückwünsche der Gemeinde Mettingen überbrachte Bürgermeister Josef Otte und den wohl originellsten Gruß aller Gastvereine überbrachte Josef Bietendüvel vom Nachbarverein Metten, der ein plattdeutsches Gedicht vortrug und dabei die Lacher auf seiner Seite hatte.

10 Die Frauen des Vereins schenkten zum Jubiläum ein neues Fahnenband und im Namen der Ehrenmitglieder überreichte August Meyer, selbst 22 Jahre lang Hauptmann, dem Oberst Albert Tenberg eine neue Königskette.

11 Fünf Spielmannszüge und zwei Pferdekutschen mit Ehrengästen und Ehrenmitgliedern begleiteten den anschließenden Festumzug durch Nierenburg-Nordhausen. Den Abschluß der Feierlichkeiten bildete der abendliche Jubiläumsball mit der Musikgruppe Los Angeles und die örtlichen Zeitungen berichteten in den darauffolgenden Tagen in übereinstimmenden Schlagzeilen von einem Volksfest in Nierenburg.