Referat für Gesundheit und Umwelt Koordinierung Geschäftsf. Gesundheitsbeirat RGU-K

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1 Telefon Telefax Herr Hehl Referat für Gesundheit und Umwelt Koordinierung Geschäftsf. Gesundheitsbeirat RGU-K Zahngesundheit im Heim Zahngesundheit im Alten- und Pflegeheim und in Behinderteneinrichtungen Antrag Nr / A von Frau StRin Eva Maria Caim, Frau StRin Elisabeth Schosser vom Zahnbehandlung pflegebedürftiger Menschen sichern Antrag Nr / A von Frau StRin Angelika Gebhardt, Frau StRin Brigitte Meier, Herrn StR Klaus Peter Rupp vom Anlagen Beschluss des Gesundheitsausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten 1. Studie Gesundheit im Alter und Mundgesundheit älterer Menschen und Prophylaxe Die Studie des Referates für Gesundheit und Umwelt zu Gesundheit im Alter erbrachte im Jahr 1995 Folgendes:... ungünstig stellt sich die zahnärztliche Versorgung dar: Die Hälfte der Befragten im Pflegebereich war seit zwei Jahren oder länger nicht mehr in zahnärztlicher Behandlung, gerade mal 30 % waren es im letzten Jahr. Beschwerden mit dem Zahnersatz führen dazu, dass die Prothesen nicht mehr benutzt werden, aber nicht zu einer höheren zahnärztlichen Inanspruchnahmen. (Gesundheit im Alter, Schwerpunktbericht der Münchner Gesundheitsberichterstattung, Zitat auf S. 11, Befragung in Münchner Altenheimen 1993). Die Problematik wurde im Gesundheitsbeirat, Arbeitskreis Versorgungskette, am angesprochen und führte in der Folge auf die (wiederholte) Veröffentlichung der Liste der Zahnärztekammer über Zahnärzte, die Haus- bzw. Heimbesuche durchführen bzw. mit Einrichtungen auch für Behinderte ausgestattet sind. In der ersten Förderphase von Public Health wurde eine Studie Mundgesundheit älterer Menschen und Prophylaxe durchgeführt. Das Ergebnis der Studie ist u. a., dass Präventionsmaßnahmen auch im Alter sinnvoll sind. Nachfragen im Arbeitskreis Versorgungskette, ob sich von Seiten der Heime oder der Zahnärzte neue Initiativen erge-

2 Seite 2 ben haben, wurden von Herr Dr. Christian Eschrich vom Zahnärztlichen Bezirksverband dahingehend beantwortet, dass ein Pilotprojekt geplant sei. Aktuell ist auf die Ergebnisse der letzten Veranstaltung des Zahnärztlichen Bezirksverbandes München vom hinzuweisen: Es wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der Zahnstatus der einziehenden Heimbewohner/innen bereits sehr schlecht ist und sich daraus ein entsprechender Interventionsbedarf im ambulanten Bereich ableiten lässt. 2. Pilotprojekt zur Zahngesundheit und Prophylaxebetreuung Im Oktober 2001 lief das Pilotprojekt zur Zahngesundheit und Prophylaxebetreuung von Seniorenheimbewohnern im Haus St. Josef der Münchenstift ggmbh an, über das Herr Dr. Christian Eschrich vom Zahnärztlichen Bezirksverband im Arbeitskreis Versorgungskette des Gesundheitsbeirats berichtete. Für die beteiligten Parteien Münchenstift ggmbh, Referat für Gesundheit und Umwelt München, Zahnärztlicher Bezirksverband München und Ludwig-Maximilians-Universität München führt Frau Dr. Cora Streit von der Ludwig-Maximilians-Universität die Projektstudie durch. Es wurde gezeigt, dass mit einfachen Mitteln bei vertretbarem Zeitaufwand eine erhebliche Verbesserung der Mundgesundheit erreichbar ist. Dennoch wurde nur eine erste Phase des dreigliedrigen Untersuchungs- und Interventionskonzepts durchgeführt. Sie umfasste 33 Bewohnerinnen/Bewohner plus das Training des Personals. Es wurden die Bewohnerinnen/Bewohner mit dem höchsten Interventionsbedarf für die erste Phase ausgewählt. Die Anwendung des Konzeptes auf alle Bewohnerinnen/Bewohnern und das Personal eines Altenheims, aber auch alle anderen Alten- und Pflegeheime, sowie Behinderteneinrichtungen, wäre zu prüfen gewesen. 3. Arbeitskreis Zahngesundheit im Altenheim Zwischenzeitlich wurde der Kontakt zum MDK, der AOK-Bayern und der Heimaufsicht aufgebaut. Der Antrag von Stadträtin Caim und Stadträtin Schosser Zahngesundheit im Altenund Pflegeheim und in Behinderteneinrichtungen (Anlage 1) lag vor, später der Antrag Zahnbehandlung pflegebedürftiger Menschen sichern der Stadträtin Gebhardt, Stadträtin Meier und Stadtrat Rupp (Anlage 2). Der Arbeitskreis Zahngesundheit im Altenheim, ein Unterarbeitskreis der Arbeitskreises Versorgung des Gesundheitsbeirats, traf sich seit Anfang 2004 zu bisher vier Sitzungen. Die Bemühungen der in diesem Arbeitskreis vertretenen Institutionen lassen sich im Ergebnis als vier Module darstellen. Die ersten beiden Module (Punkt 4 und 5 dieser Vorlage) lassen sich im Wesentlichen der Prävention und Prophylaxe zuordnen, die beiden folgenden (Punkt 6 und 7 dieser Vorlage) der Versorgung und Kuration. 4. Schulungen der Pflegekräfte

3 Seite 3 Das Sozialreferat organisierte und bezuschusst die Schulungen zur Zahngesundheit in Münchner Alten- und Pflegeheimen (Beschluss des Sozialausschusses vom ). Die Auftaktveranstaltung fand im Krankenhaus München-Harlaching statt. Leider kamen nur 28 Vertreter von insgesamt 72 Heimen. Für Inhouse-Schulungen richtete die Poliklinik für Zahnerhaltung der Ludwigs-Maximilians-Universität München eine Hotline ein. Bislang haben 16 Alten- und Pflegeheime die Förderung der Schulung beim Sozialreferat beantragt, 15 konnten abgerechnet werden. Die Fördermaßnahme bezieht sich auf die initialen Unterrichtseinheiten. Die Patenzahnärzte werden die Wiederholungskurse kostenfrei in den Einrichtungen anbieten. Um die Nachfrage zu beleben, wurde bei der Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege am das Angebot an die Münchner Alten- und Pflegeheime wiederholt. Die Resonanz bei den Alten- und Pflegeheimen ist mittlerweile gut; Zurückhaltung wird oft aus Unkenntnis geübt. Die Schulungen sollen jährlich wiederholt werden, die zugrundeliegende CD-Rom hat sich gegenüber Konkurrenzprodukten durchgesetzt und ist in Bayern kostenfrei für den Nutzer. Über eine entsprechende Zielvereinbarung mit der MÜNCHENSTIFT ggmbh für das Jahr 2005 ist beabsichtigt, dass alle von ihr betriebenen Häuser im ersten Halbjahr 2005 Schulungen zur Zahngesundheit in Alten- und Pflegeheim durchgeführt haben. Das Sozialreferat hat alle Münchner Pflegeschulen angeschrieben und auf das Projekt aufmerksam gemacht. Die Schulen wurden gebeten, die Zahnpflege zum Bestandteil der Ausbildung der Pflege- und Pflegehilfskräfte zu machen. 5. Prophylaxemaßnahmen Die Prophylaxe bei Erwachsenen obliegt der persönlichen Verantwortung und muss privat bezahlt werden. Für Behinderte und/oder Pflegebedürftige sollte deshalb ein Krankenkassenzuschuss - in diesem Fall der AOK-Bayern angestrebt werden. Der begünstigte Personenkreis ist gut definierbar, aus den (teuren) Missbrauchsfällen der vorangegangenen Jahre wurde gelernt. Ein entsprechendes Modellprojekt der AOK würde nahezu 90 % der Münchnerinnen und Münchner, die in stationärer Pflege in Stufe I bis III sind, erreichen. 6. Versorgung durch Patenzahnärzte Die Landeszahnärztekammer hat Patenzahnärzte gesucht. In der regionalen Untergliederung der Landeszahnärztekammer, dem Zahnärztlichen Bezirksverband München (ZBV), haben sich 70 Zahnärzte gefunden, die mitmachen wollen (Anlage 3). Am wurden sie von der ZBV eingeladen und auf die Altenheime verteilt. Es ist zu hoffen, dass das Angebot der Zahnärzte durch die Heimleitungen ausreichend nachgefragt wird. Auf der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege am wurde das Projekt vorgestellt. Die Versorgung der Münchner Alten- und Pflegeheime mit Patenzahnärzten/-ärztinnen gilt inzwischen als abgeschlossen. Die Ergebnisse der Kooperation bleiben jedoch abzuwarten. Den Zahnärzten wird ein Kurs in Alterszahnheilkunde angeboten, der aber nicht verpflichtend ist. Es stehen seitens der Zahnärzte Behandlungskoffer zur Verfügung (ZBV und Universität zusammen drei). Weitere Investitionen für Behandlungskoffer und mobilen Stuhl

4 Seite 4 sind erforderlich und können 20 T betragen. Für den Erstbesuch ist der Koffer/ Stuhl aber nicht zwingend notwendig. Stiftungen, Heimträger, Krankenkassen sollten für die Investitionen zusammen legen. Zahnärzte, die im Heim arbeiten, haben nicht nur nicht-kostendeckende Vergütungen hinzunehmen, sondern auch Nachteile bei der Abrechnung, das Budget betreffend. Hier muss ein Ausgleich geschaffen werden, entsprechende Gespräche laufen mit dem (neuen) hauptamtlichen Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayern an. 7. Spezialversorgung im Kompetenzzentrum Zur Vermeidung unnötiger stationärer Aufenthalte, unnötiger Fahrten und Fehlbehandlungen ist die integrierte Versorgung in einem Kompetenzzentrum geboten. Ein Konzept von Herrn Prof. Dr. Benz und Herrn Dr. Haffner, beide Poliklinik für Zahnerhaltung und Paradontologie der LMU München, in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus München-Harlaching liegt vor (Anlage 4). Einsparungen in Höhe von 60 % durch Optimierung der Patientenpfade bzw. wegfallende Transporte sind innerhalb von drei Jahren zu erwarten. Darüber hinaus werden Kosten von Multimorbidität als Folge fehlender Zahnversorgung vermieden, von den humanen Aspekten der Krankheitsvermeidung abgesehen.

5 Seite 5 Die Beschlussvorlage ist mit dem Sozialreferat und dem Seniorenbeirat abgestimmt. Der Korreferent des Referates für Gesundheit und Umwelt, Herr Stadtrat Klaus Peter Rupp, die Stadtkämmerei und das Direktorium Beschwerdestelle für Probleme in der Altenpflege haben einen Abdruck der Vorlage erhalten. II. Antrag des Referenten 1. Das Referat für Gesundheit und Umwelt wird beauftragt, gemeinsam mit dem Sozialreferat auf die Heimträger einzuwirken, die Angebote der Zahnärzteschaft wahrzunehmen. Die genannten Referate unterstützen ggf. die Beteiligten bei der Suche nach Sponsoren und Stiftungsgelder für die Investitionen und laufende Arbeit. 2. Das Referat für Gesundheit und Umwelt wird beauftragt, in zwei Jahren über die weitere Entwicklung zu berichten. 3. Die Anträge Nr / A von Frau StRin Eva Maria Caim und Frau StRin Elisabeth Schosser vom und Nr / A von Frau StRin Angelika Gebhardt, Frau StRin Brigitte Meier, Herrn StR Klaus-Peter Rupp vom sind damit geschäftsordnungsgemäß erledigt. 4. Punkt 1 des Antrages unterliegt der Beschlussvollzugskontrolle. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Der/Die Vorsitzende Der Referent Ober/Bürgermeister/in Joachim Lorenz Berufsmäßiger Stadtrat

6 IV. Abdruck von I mit III. über den stenographischen Sitzungsdienst an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei an das Direktorium - Dokumentationsstelle an das Sozialreferat an das Referat für Gesundheit und Umwelt RGU-BdR-L an das Referat für Gesundheit und Umwelt RGU-GLS-SB an das Referat für Gesundheit und Umwelt RGU-GLS V. Wv Referat für Gesundheit und Umwelt RGU-BdR-L