Fachhochschule Wiesbaden University of Applied Sciences Fachbereich 08 MND Umwelttechnik. Gesundheitliche Auswirkungen durch. Strahlenexposition
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- Christina Diefenbach
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1 Fachhochschule Wiesbaden University of Applied Sciences Fachbereich 08 MND Umwelttechnik Gesundheitliche Auswirkungen durch Strahlenexposition niederfrequenter und hochfrequenter elektromagnetischer Felder und wie kann man sich davor schützen? Erstellt von Dagmar Thauer und Hendrik Thiele im Rahmen des Projekts Belastung durch künstliche elektromagnetische Felder in Rüsselsheim Stand: Dezember 2003
2 Inhaltsverzeichnis Niederfrequente Felder und ihre Wirkungen... 2 Melatonin... 3 Personen mit Herzschrittmacher... 5 Haushaltsgeräte mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen... 5 Babyphon... 5 Bügeleisen... 5 Computer... 6 Dimmer... 6 Elektrische Fußbodenheizung... 6 Elektroherde... 7 Federkernmatratze... 7 Fernseher... 7 Halogenlampen... 7 Heizdecken /-kissen... 8 Induktionskochherde... 8 Leuchtstofflampen... 8 Modelleisenbahn-Trafo... 8 Nachtspeicherheizungen... 9 Radiowecker... 9 Solarkollektoren... 9 Solarstromanlagen... 9 Steckdosen... 9 Wasserbetten Anhang Tabelle: Feldbelastung durch Elektrogeräte bei 50 Hz (Maximalwert) Hochfrequente elektromagnetische Felder Einführung Gesundheitliche Auswirkungen Thermische Effekte Nichtthermische Wirkungen Veränderung der Gehirnströme Veränderung des Hormonhaushalts und der Fruchtbarkeit Gehirntumoren / Krebs Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke Weitere mögliche Folgen gepulster Strahlung Elektrosensibilität Mögliche Beeinflussung elektrischen Körperhilfen Schutz- und Vorsorgemaßnahmen Allgemein Für Personen mit Körperhilfen Zusammenfassung und Fazit Literatur- und Internetverzeichnis Literatur: Internetseiten mit Informationen zum Thema: Internetseiten mit Mobilfunkkataster:
3 Niederfrequente Felder und ihre Wirkungen Überall finden sich niederfrequente elektrische und magnetische Felder bei 50 Hertz (50 Hz = 50 Schwingungen in der Sekunde), in der Wohnung und am Arbeitsplatz. Dabei können Hauswände bis zu 90% der elektrischen Felder mindern. Nicht nur Hochspannungsleitungen und Transformatoren sonder auch alle Stromleitungen die zum Haus und im Haus zu den elektrischen Geräten führen sind Quellen dieser Felder (vgl. Broschüre Mobilfunk und Elektrosmog). Geräte, die dauerhaft Strom verbrauchen, wie z.b. Kühlschränke, Elektroheizungen, oder Geräte im Stand-by-Betrieb führen zu einer permanenten Belastung in der Wohnung. Durch Ladungsträger, die sich auf der Körperoberfläche befinden, werden durch den Einfluss von Feldkräften verschoben. Dadurch wird zwar die Körperoberfläche aufgeladen aber das Körperinnere wird praktisch feldfrei gemacht. So lässt sich auch erklären, warum leitende Materialien elektrische Felder abschirmen. Wirken also elektrische Felder auf den Körper, so verteilen sich im Körper die Ladungen um. Dies geschieht, solange bis eine einheitliche Aufladung der Körperoberfläche stattfindet und im Körperinneren praktisch kein elektrisches Feld mehr vorhanden ist. (vgl. Elektrosmog 1995) Dagegen treten bei Wechselfeldern wiederholte Ladungsumverteilungen periodisch mit dem der Frequenz statt. Magnetfelder durchdringen allerdings alle Hauswände, fast alle Metalle und den menschlichen sowie tierischen Körper. Nur besonders empfindliche Menschen leiden unter Elektrosensibilität. Dieses äußert sich anfänglichst in Hautkribbeln und Vibrationen von Körperhaaren (Aufladung der Körperoberfläche). Bei längeren Einwirkungen folgen Herzkreislaufprobleme, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Nervosität und Depressionen. Bereits ab einem Kilovolt pro Meter (KV/m) können die Betroffenen elektrische Felder wahrnehmen. Magnetfelder üben auf den pulsierenden Blutstrom und den natürlichen Herzkontraktionen gewisse Kräfte aus, die dazu führen, das innere Körperströme auftreten. Zeitlich verändernde Magnetfelder verursachen im menschlichen Körper sogar Wirbelstürme und diese können Nerven sowie Muskelzellen erregen und dazu führen, das man Flimmererscheinungen wahrnimmt. Zu den eher gefährdeten Personen zählen die, die einen Herzschrittmacher haben. Die Implantate können durch magnetische und elektrische Felder bei 50 Hz bzw. 20 Mikrotesla (µt) sowie durch Mobilfunkfelder gestört werden. Grundsätzlich sind allerdings nur sehr stark ausgedehnte elektromagnetische Felder imstande, eine Störung herbeizuführen. In einem Frequenzbereich von 50 Hz und bei 100 µt kann es zu Störrungen im Herzschrittmacher kommen. Durch eine veränderte Implantationstechnik kann allerdings die Störempfindlichkeit entscheiden verringert werden. 2
4 Bei niederfrequenten Feldern (Haushaltsstrom) haben sich aus epidemiologischen Studien heraus der Verdacht auf einen Zusammenhang zwischen magnetischen Feldern im Wohnbereich und Leukämieerkrankungen bei Kindern ergeben ( vgl. Broschüre Mobilfunk und Elektrosmog). Dieser Verdacht muss aber erst noch durch weitere Forschungen bestätigt werden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, so ließe sich 1% der jährlichen Leukämiefälle (in Deutschland 6 Fälle im Jahr) auf die Einwirkung niederfrequenten magnetischen Felder zurückführen (vgl. Broschüre Mobilfunk und Elektrosmog). Alle Elektrogeräte im niederfrequenten Bereich, im Haushalt, liegen bei einem Abstand von 5 cm schon unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Anhand von Untersuchungen stellte man fest, das beruflich exponierte Personen und für Patienten durch magnetische Gleichfelder keiner zusätzlichen Gesundheitsgefahr ausgesetzt sind. Anhand anderer Studien ergaben sich folgende Hinweise: Förderung von Tumorwachstum in Tierversuche Veränderung des Melatoninspiegels bei Menschen und Tieren EEG-Veränderungen Verhaltensänderungen bei Menschen und Tieren Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System Schwach erhöhte Blutkrebsrisiken bei Kindern und Erwachsenen Enzymaktivitäten, Ionenverschiebungen sowie Einflüsse auf die Zellverteilung und DNA-Synthese bei Zellkulturen Können Veränderungen in allen Körpersystemen auslösen einschließlich Nerven-, Endokrine-, Herzmuskel-, Blut-, Immun- und Reproduktiv-System (Elektrischer Strom als Umweltfaktor 1992) Melatonin Das Melatonin ist ein Hormon der Zirbeldrüse (diese befindet sich mitten im menschlichen Gehirn) und reagiert auf Licht, aber auch auf elektrische und magnetische Wechselfelder. Es bewirkt eine Hemmung des Tumorwachstums, fördert das Immunsystem, regelt die Produktion von Geschlechtshormonen (Schutz vor Brust-, Gebärmutter-, Prostatakrebs) und den Schlafrhythmus. Eine Hemmung der Melatoninproduktion begünstigt die Entstehung von Depressionen, Stimmungsbeeinträchtigungen, soziales Verhalten wird beeinflusst, Schlafstörungen, Müdigkeit, Immunschwäche, erhöhtes Krebsrisiko, Beeinflussung der Schmerzempfindung und unspezifische Symptome wie Erschöpfungszustände, Bluthochdruck und verminderte Abwehr, ungünstige Schwangerschaftsverläufe. Die Vorstufe von Melatonin ist das Hormon Serotonin, das als Überträgerstoff für Nervenreize (Neurotransmitter) wirkt und eine gefäßverengende Wirkung hat. Dadurch kann es zu Migräne kommen. Außerdem beeinflusst es die Peristaltik des Darms.(Pschyrembel 1989) 3
5 1981 fand der erste Versuch mit Ratten statt. Dabei wurden 60-Hz-Wechselfelder verwendet. Dabei fand Wissenschaftler heraus, dass die Melatoninsynthese in der Nacht gehemmt wird, obwohl gerade nachts die höchste Ausschüttung des Hormons sein sollte. Durch weitere Versuche mit unterschiedlichen Feldstärken wurde festgestellt, dass der Melatoninspiegel um den Faktor 5 bis 15 durch elektrische Wechselfelder reduziert wird. Diese Wirkung tritt auch bei Magnetfelder von 5,2 milli Tesla (mt) auf. Bei einer Studie am Menschen mit elektrischen Heizdecken wurden die oben genannten Rattenversuche bestätigt. Allerdings wurde die Beeinflussung des Melatoninspiegels nicht nur durch die Wechselstromheizdecken, sondern auch durch Gleichstromheizdecken ausgelöst. Bei einer fünf Jahre langen Studie an Ratten wurden zwar keine Missbildungen an Neugeborenen, Entwicklungsstörungen oder andere mutagene Wirkungen beobachtet, aber eine Veränderung des Melatoninspiegels trat auf. (vgl. Katalyse 2002) Die Verminderung des Melatoninspiegels ist reversibel und normalisiert sich nach Beendung der Exposition schon nach wenigen Tagen. (Katalyse, Elektrosmog 2002) Zellkommunikation / Direkte neuronale Biorhythmus Senkung des Melatoninspiegels Immunsystem Schlafstörungen Müdigkeit Leistungsabfall Veränderung von Verhalten und Psyche (Depressionen) Krebs Bild: Gesundheitliche Auswirkungen von Elektrosmog im Niederfrequenzbereich (Katalyse, 2002) 4
6 Personen mit Herzschrittmacher Ein Implantat sendet über elektrische Schaltkreise Impulse zum Herzmuskel oder empfängt von dort diese. Die Störanfälligkeit hängt vom jeweiligen Schrittmachertyp, von der Programmierung und der Implantatslage ab (Broschüre Mobilfunk und Elektrosmog). Durch die üblichen niederfrequenten Felder im Haushalt und Büro sind Herzschrittmacherpatienten nicht gefährdet aber es kann zu unangenehmem Herzstolpern (Herzrhythmusstörungen) kommen. Behebung: - Elektrische Bohrmaschinen nicht in der Nähe beim Herzschrittmacher an den Brustkorb drücken - Im Haushalt ist ein Abstand von 30 cm zu den Haushaltsgeräten ein ausreichender Schutz (vgl. Broschüre Mobilfunk und Elektrosmog) Das oben Genannte gilt auch für andere Implantate und elektrische Hilfsmittel wie z.b. Insulinpumpen, Hörgeräte usw. Haushaltsgeräte mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen Im Haushalt gibt es mehr oder weniger wichtige Quellen für niederfrequente elektromagnetische Felder. Im Wesentlichen zählen elektronische Installationen aber auch Verlängerungskabel, alle Elektrogeräte inklusive Beleuchtungseinrichtungen und schnurlose Telefone dazu. Hinzu kommen noch Belastungen aus der Nachbarwohnung oder aus dem hochfrequenten Bereich. Babyphon Ein Babyphon sollte im Interesse des Kindes nur benutzt werden, wenn es nötig ist und nicht jeden Tag bzw. jede Nacht. Auswirkung: Es treten niederfrequente elektrische und magnetische Felder auf und bei Funkgeräten noch zusätzlich hochfrequente Felder. Schutzmaßnahmen: Ein Abstand von etwa ein bis zwei Metern zwischen Kinderbett und Babyfon sollte eingehalten werden. Auf keinem Fall sollte das Gerät mit ins Kinderbett platziert werden. Auch, falls noch erhältlich, sollte man lieber batteriebetriebene Geräte kaufen, da hier die Feldbelastung gering ist. Bügeleisen Auswirkung: Bei der Benutzung von Bügeleisen und Bügelmaschinen kann es zu Schwindelgefühl und allgemeine nervöse Beschwerden kommen. Schutzmaßnahmen: Am besten benutzt man nur geerdete Geräte und zieht nach dem Gebrauch sofort den Stecker. 5
7 Computer Gerade der Monitor ist im Büro die wesentliche Quelle elektrischer und magnetischer Felder. Auch ist nicht jeder Monitor strahlungsarm der dafür ausgegeben wird. Nachträglich montierte Abschirmnetze haben keinen Einfluss auf die Magnetfelder. Auswirkung: Zwischen Bildschirm und der daran arbeitende Person baut sich ein elektrostatisches Feld auf. Durch dieses Feld werden Staubpartikel beschleunigt und somit die Augen sozusagen beschossen. Dies führt zu Augenreizungen, Kopfschmerzen etc. Schutzmaßnahmen: Beim Kauf von einem neuen Bildschirm lieber einen Flachbildschirm wählen, da dieser wesentlich weniger strahlt. Auch sollte man beim Kauf auf das TCO Siegel geachtet werden. TCO Siegel werden für Bildschirme, Systemeinheiten und Tastaturen vergeben und soll ein Qualitäts- und Umweltkennzeichen sein. Neuere Monitore unterbieten zum Teil die TCO Empfehlungen. Auch Monitore, die den blauen Engel haben, müssen mindestens den Anforderungen der TCO 92 erfüllen. Der Bildschirm sollte nicht nur strahlungsarm, sondern auch flimmerfrei (mindestens Frequenz von 70 Hz), ausreichend groß und entspiegelt sein. Bildschirme von Laptops weisen nur sehr kleine elektrische Wechselfelder auf. Bei älteren Geräten ist ein ausreichender Abstand von ungefähr 50 cm zum Bildschirm nötig. Der Arbeitsraum sollte keine zu geringe Luftfeuchtigkeit aufweisen, da diese die Entstehung von elektrostatischer Aufladung begünstigt. Außerdem sollte man stündlich eine kurze Pause einlegen um die Augen zu schonen. Dimmer Dimmer sind dahingehend problematisch, da sie im unteren und mittleren gedimmten Bereich hochfrequente elektromagnetische Felder erzeugt. Schutzmaßnahmen: Am besten darauf verzichten. Elektrische Fußbodenheizung Bei den elektrischen Fußbodenheizungen treten ebenso wie bei Nachtspeicherheizungen sehr hohe elektromagnetische Felder auf. Da diese gleichmäßig über den Boden verteilt sind, lassen sich keine feldfreie Zonen finden. Auswirkung: Bei einem Abstand von 30 cm können noch Magnetfelder bis zu 12µT bei angeschalteter Heizung auftreten. 6
8 Schutzmaßnahmen: Zumindest sollte man nachts im Schlafzimmer die Fußbodenheizung abschalten da Abstandhalten wohl kaum möglich ist. Ist dieses nicht möglich, sollte man den Abstand zum Boden durch Erhöhung des Bettes verdoppeln. Elektroherde Die in den Haushalten allgemein verwendeten Elektroherde werden nur im 50 Hz- Bereich verwendet. Somit werden diese als unbedenklich eingestuft, da die Grenzwerte bei einem Abstand von 5cm eingehalten werden. Federkernmatratze Auswirkung: Die metallische Spiralen erzeugen magnetische Gleichfelder dessen Auswirkungen nicht mit den magnetischen Wechselfeldern zu vergleichen sind Schutzmaßnahmen: Sollte man sensibel auf magnetische Felder reagieren, so ist beim Kauf von Matratzen darauf zu achten, das diese metallfreie sind. Fernseher Auswirkung: Es sind vergleichbare, zum Teil sogar stärkere Felder, wie am Monitor vorhanden. Durch den größeren Abstand allerdings werden die Felder schwächer und sind nicht mehr so problematisch. Die entstehenden elektrostatischen Felder bauen sich erst nach 1-2 Tagen ab. Es kann zu Sehbeschwerden und Überreizungen kommen. Schutzmaßnahme: Einen Abstand von 2 bis 4m sollte unbedingt eingehalten werden. Dabei sollte beachtet werden, das die Strahlungen auch in das Nachbarzimmer dringen. Deshalb den Fernseher so aufstellen, dass in einem Radius von 4m um den Fernseher herum kein Schlafzimmer - Bett - betroffen ist. Auch ist ein Sicherheitsabstand von Aquarien und Vogelkäfigen zum Fernseher zu beachten. Erkenntnissen zufolge, kann es innerhalb kürzester Zeit (wenige Wochen) durch die elektromagnetische Strahlung zum Tode z.b. von Kanarienvögeln kommen. Halogenlampen Auswirkung: Halogenlampen können kräftige und großflächige Magnetfelder erzeugen, gerade dann, wenn Zuleitungen unter der Decke verspannt sind. Da Halogenlampen anstelle 230 nur mit 12 Volt betrieben werden, muss das Magnetfeld 19 mal hinter dem Trafo größer sein als davor. Die Reichweite der Felder ist umso größer, je weiter die Zuleitungen voneinander entfernt sind. Betroffen ist nicht nur der Raum in dem die Halogenlampe angebracht ist, sondern durch die Decke hindurch auch der Raum darüber. 7
9 Schutzmaßnahmen: Ein Schutzabstand zur Leselampe bzw. der Schreibtischlampe sollte mindestens ½ Meter betragen. Bei der Montage der Zuleitungen sollten diese so nah wie möglich verlegt werden. Der Abstand bei dieser Art von Halogen-Lampen ist mindestens 2 m. Heizdecken / -kissen Problem: Es entstehen 1-30 µt wobei direkter Hautkontakt besteht und kein Abstand eingehalten wird. Dadurch kann es zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen und Angstzustände kommen. Schutzmaßnahmen: Beim Kauf einer Heizdecke sollte auf magnetfeldreduzierte Heizdecken mit einer maximalen Magnetfeldstärke von 0,2 µt geachtet werden. Man sollte auf keinem Fall damit schlafen, sondern nur zum Vorwärmen des Bettes benutzen. Induktionskochherde Sie liegen wie die oben genannten Herde im niederfrequenten Bereich und sind dabei nicht ganz so unbedenklich. Manchmal können starke Felder verursacht werden. Wenn man allerdings darauf achtet, dass das Kochgeschirr mittig auf die Herdplatte gestellt wird und der Größe des Kochfeldes entspricht, können die eventuell entstehenden Felder reduziert werden. Leuchtstofflampen Leuchtstofflampen können Felder mit 50 Hz und höher erzeugen. Dies gilt auch für Energiesparlampen. Diese weisen aber eine niedrigere Feldstärke auf. Bei den Glühlampen sind die Felder sehr schwach im Vergleich und deshalb ist kein Abstand nötig. Problem: Die direkte Einwirkung kann zu Sehstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Schutzmaßnahmen: Im Allgemeinen sollte man einen Abstand von einem Meter einhalten und wenn möglich, völlig darauf verzichten. Modelleisenbahn-Trafo Problem: Es hat sich in 10 cm Entfernung noch 20 µt messen lassen. Schutzmaßnahmen: Deshalb sollte man nach dem Spielen den Netzstecker ziehen. 8
10 Nachtspeicherheizungen Problem: Da gerade nachts ein besonders hoher Speicherstrom fließt, fällt gerade nachts eine höhere Strahlung in den Innenräumen an und es entstehen somit sehr hohe Magnetfelder. Schutzmaßnahmen: Ein ausreichend großer Abstand zwischen Bett und Heizung sowie den Zuleitungen sollte vorliegen. Dieses sollte man gegebenenfalls ausmessen lassen. Vielleicht kann diese aber auch über Nacht abgeschaltet werden. Am besten ganz darauf, auch aus Sicht der Energiespar-Gesichtspunkte, verzichten. Radiowecker Problem: Es kann zu eventuell höheren Belastungen als durch Hochspannungsleistung in der Nähe des Bettes kommen und zu morgendliche Kopfschmerzen führen. Schutzmaßnahmen: Ein Schutzabstand von 2 Meter zum Kopfende des Bettes hin ist ausreichend. Im Allgemeinen sollte man auf Elektrogeräte im Schlaffzimmer verzichten und dementsprechend batteriebetriebene Wecker verwenden. erzeugt kein Elektrosmog Solarkollektoren Nur geringe Belastung Problem: Trafo Solarstromanlagen Schutzmaßnahmen: Den Trafo mindestens mit 2 Meter Abstand zum Schlafbereich installieren. Steckdosen Man sollte von Steckdosen, aber auch von Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabeln, einen Mindestabstand von 10 bis 30 cm einhalten. 9
11 Telefone Bei den Telefonen, sollte normale Telefone dem schnurlosen Telefon vorziehen, da bei einem schnurlosen Telefon die Basisstation sich mit dem Mobilteil dauernd unterhält. Allerdings liegt die Leistung nur bei 0,01 bis 0,25 Watt. Dagegen sind bei einem schnurgebundenen normalen Telefon die eventuell abgestrahlten Leistungen unbedeutend. Problem: DECT-Telefone (Digital Enhanced Cordlese Telecommunications) arbeiten mit gepulster Strahlung wie beim Mobilfunk bis zu 100 Hz. Die Basisstationen sind dabei Dauerstrahler, die ständig gepulste Hochfrequenzstrahlung aussenden, auch wenn nicht telefoniert wird. Dadurch kann eine höhere Strahlenbelastung auftreten als beim Handy, da man damit auch länger telefoniert. Diese Strahlung kann zu Sehstörungen bis hin zum Grauen Star führen. Schutzmaßnahmen: Die Basisstation von schnurlosen Telefone sollte soweit wie möglichst vom Arbeits-, Schlaf- und Kinderzimmer aufgestellt werden. Außerdem sollte mit diesen Geräten nur kurze Gespräche geführt werden. Wieder Schnurtelefon anschaffen; die strahlen nicht, auch wenn ISDN-Anschlüsse verwendet werden. Ein Abstand von 2 Meter ist im Allgemeinen ausreichend. Wasserbetten Problem: Wasserbeten haben allgemein einen hohen Energieverbrauch und hohe magnetische Felder die zu Schlafstörungen und das Nervensystem überreizen können. Schutzmaßnahmen: Vor dem Kauf sollte man sich beim Hersteller über magnetische Felder die im Wasserbett erzeugt werden erkundigen. Diese sollten unter 0,2 µt liegen. Am Besten das Bett tagsüber aufheizen und nachts den Strom abschalten indem man den Stecker zieht. 10
12 Anhang Zusammenfassung Tabelle: Feldbelastung durch Elektrogeräte bei 50 Hz (Maximalwert) Haushaltsgeräte Magnetfeld (µt) Magnetfeld (µt) Elektr. Feld Typische Typischer an der in einem (V/m)in einem Expositions- Abstand Gehäuse- Abstand Abstand Dauer pro vom oberfläche von 30 cm von 30 cm Tag Kopf Bildschirm 0,25 (50cm) 25 (50cm) evtl. Stunden klein Bohrmaschine ,5 Minuten klein Bügeleisen ,12 0,3 120 evtl. Stunden klein Computer 0,5 30 < 0,01 Dosenöffner > Sekunden klein Elektr. Zahnbürste > (5cm) Minuten klein Elektr. 50 2,5 viele Stunden klein/mittel Schreibmaschine Elektroherd ,15 0,5 8 evtl. Stunden mittel Elektrorasierer > (1cm) 100 (1cm) Minuten sehr klein Farbfernseher 2,5 50 0, Stunden groß Fußbodenheizung viele Stunden klein/mittel Geschirrspüler 3,5 20 0,6 3 Glühlampe 0,8 < 0,02 5 Stunden verschieden Haarföhn , Minuten sehr klein Halogenbeleuchtung 12 (50cm) Stunden verschieden Handmixer > Minuten klein Heizdecke 30 9 (1cm) 4500 (1cm) Stunden klein Heizlüfter > evtl. Stunden groß Kaffeemaschine 2,5 0,15 60 Minuten verschieden Kreissäge > Minuten klein Kühlschrank 0,5 1,7 0,01 0, evtl. Stunden verschieden Leuchtstofflampe ,5 2 > 100 Stunden verschieden Lötkolben 325 W > Minuten klein Radiowecker > > 100 viele Stunden verschieden Rasierer ,08 9 SAT-Receiver 90 3 viele Stunden groß Staubsauger Minuten mittel Toaster 18 0,7 80 Minuten verschieden Trockenhaube > 100 Minuten sehr klein Wäschetrockner 50 2 Stunden groß Waschmaschine 0,8 50 0,15-3 (vgl. Katalyse, 2002) 11
13 Einführung Hochfrequente elektromagnetische Felder Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über die Wirkung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern auf ihre Gesundheit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der berühmteste Vertreter jedem bekannt und von einem Großteil der Bevölkerung benutzt wird. Die Rede ist von Mobiltelefonen, den sogenannten Handys. Jeder Mensch kommt heutzutage in die Nähe eines solchen Hochfrequenz-Senders, das heißt jeder ist dem Einfluss hochfrequenter Strahlung ausgesetzt. Spricht man im Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern von hochfrequent, so ist der Bereich von 100 khz bis 300 GHz gemeint (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf1.htm). Aufgrund des großen öffentlichen Interesses wurden in bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen solcher Strahlung einige Studien durchgeführt. Aus diesen Studien konnten jedoch nicht immer sichere Ergebnisse gewonnen werden. Dies liegt unter anderem daran, dass die Untersuchungen nicht reproduzierbar sind und teilweise auch unterschiedliche Ergebnisse lieferten. Deshalb sind viele Studien nicht wissenschaftlich anerkannt. Jedoch wurden aufgrund der Untersuchungen Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung festgelegt. Diese sogenannten SAR-Werte (spezifische Absorptionsrate) liegt bei 0,08 W/kg als Ganzkörperexpositionsrate und bei 2 W/kg als Teilkörperexpositionsrate (gemittelt über 10 g). Diese Werte beziehen sich auf die thermischen Effekte von hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf1.htm). Thermische Effekte Gesundheitliche Auswirkungen Bei den thermischen Effekten hochfrequenter elektromagnetischer Felder handelt es sich um Auswirkungen auf den Körper, die mittlerweile größtenteils wissenschaftlich bewiesen und international anerkannt sind. Hierbei wird die Energie der Strahlung im Körper absorbiert und in Wärme umgewandelt. Dies geschieht dadurch, dass durch die Strahlung auf elektrisch geladene Teilchen im Körper wie zum Beispiel Ionen, Zellen mit elektrischer Ladung an ihren Zellwänden oder Dipolmoleküle (hauptsächlich Wassermoleküle) Kräfte ausgeübt werden. Diese Kräfte bringen die Moleküle zum Schwingen bzw. sie richten sich ständig wechselnd im Wechselfeld aus. Durch diese Schwingungen kommt es zu Reibung, die Wärme erzeugt. Demnach wird die Energie der Strahlung in Bewegungsenergie der Moleküle und somit in Wärme umgewandelt. Daraus lässt sich ableiten, dass die Einwirkung von der Frequenz der Strahlung abhängig ist. Je schneller die Moleküle schwingen, desto größer ist die erzeugte Wärme. Die Eindringtiefe ist ebenso frequenzabhängig. Sie liegt im Mobilfunkbereich zwischen 1 cm und 10 cm (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf1.htm und Bundesamt für Strahlenschutz, Strahlenschutzthemen 11`94). 12
14 Das Prinzip dieses Effektes macht man sich im Haushalt zu Nutze. Mikrowellenherde erwärmen die Speisen und Getränke genau auf diese Art und Weise. Jedoch hat der Effekt im Körper negative Auswirkungen. Ab einer Temperaturerhöhung von 1 C ist mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung zu rechnen (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf1.htm). Problematisch ist auch, dass die Betroffenen die Erwärmung nicht wahrnehmen können. Dies liegt daran, dass die Wärme im Inneren des Körpers erzeugt wird. Da die Wärmerezeptoren des Menschen jedoch auf der Haut liegen, kann der Körper nicht auf die Wärme reagieren. Dies kann im schlimmsten Fall schwere innere Überhitzungsschäden zur Folge haben. So kann es der Fall sein, dass die Wärme einen Hitzschlag oder die Gerinnung von Eiweißen hervorruft. Dies kann zu schweren Gehirnschädigungen führen. Wenn das Bluteiweiß gerinnt kann es im Blutkreislauf zur Zusetzung der Adern kommen, was schlimmstenfalls einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen kann. Da die Augenlinsen aufgrund ihrer geringen Durchblutung einer recht schlechten Wärmeregulierung unterliegen reagieren sie relativ empfindlich auf die erzeugte Wärme. Gerinnen nun die Eiweiße im Auge, so hat dies zur Folge, dass die Linse trübt und sich der sogenannte Graue Star ausbilden kann. Dies bedeutet wiederum eine gravierende Auswirkung auf das Sehvermögen (vgl. Verbraucherzentrale Niedersachsen e.v., Elektrosmog, 02/2002). Auch Tinitus kann eine Folge der EMF sein. Kommt es im Gehirn zu kurzzeitigen (Mikrosekundenbereich) Erwärmungen von wenigen Millionstel Grad Celsius, so erzeugen diese eine Art Druckwelle, die durch das Hörorgan als Ton wahrgenommen wird. Dies tritt zum Beispiel bei gepulsten EMF hoher Intensität (leistungsstarke Radaranlagen) auf. Besonders gefährdete Personen sind Personen mit Kreislaufstörungen, Kleinkinder und ältere Menschen, da bei diesen Personengruppen die Wärmeregulierung nicht so gut funktioniert wie bei gesunden Erwachsenen mittleren Alters. Dadurch kann es für diese Personen zu erhöhter Wärmebelastung kommen (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf2.htm). Zur Beurteilung dieser thermischen Effekte wurden Versuche mit Ratten durchgeführt, bei denen die Erwärmung des Gewebes durch hochfrequente elektromagnetische Felder untersucht wurde. Diese Untersuchungen waren ein Faktor für die Festlegung der in der Einführung aufgeführten SAR-Grenzwerte. Nichtthermische Wirkungen Die nichtthermischen Wirkungen der elektromagnetischen Strahlung sind bisher wissenschaftlich sehr umstritten. Dies liegt daran, dass viele vermutete Auswirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Felder nicht überprüfbar bzw. die Untersuchungen nicht reproduzierbar sind. Sie liefern somit teilweise widersprüchliche Ergebnisse, die dann, je nach Ziel, von den verschiedenen Interessensgruppen verwendet werden. Der menschliche Organismus verwendet zur Übertragung von Reizen und Informationen bioelektrische Signale. Die Hirnströme, Aktionsströme des Herzens und der Nerven sowie Membranströme erzeugen ein natürliches elektrisches Feld. Da die Reizübertragung zwischen den Nerven durch elektrische Impulse geschieht, kann man davon ausgehen, dass künstliche elektromagnetische Felder einen Einfluss auf das menschliche Nervensystem haben. Wie stark dieser Einfluss ist und auf welche Weise in das Biosystem eingegriffen wird, lässt sich mit dem heutigen Wissensstand noch nicht genau feststellen. 13
15 Veränderung der Gehirnströme Es gibt jedoch Vermutungen, hauptsächlich von Mobilfunkgegnern, das die künstlichen elektromagnetische Felder die Informationswege im menschlichen Körper stören bzw. die Zellen Störsignale und damit Fehlinformationen erhalten. Dieser Einfluss der hochfrequenten elektromagnetischen Felder kann somit sehr umfangreiche Folgen haben. Durch Veränderung der Gehirnströme kann es zu verschiedensten psychischen Auswirkungen kommen. Mögliche Reaktionen können Schlaflosigkeit, Kopfschmerz, Arrhythmien und Konzentrationsstörungen mit Beeinflussung der Intellektuellen Datenverarbeitung (kognitiven Leistung) durch die Nutzung von Mobiltelefonen sein(vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf3.htm). Eventuell kommt zum Beispiel eine Beeinträchtigung der Reaktionszeit bei Aufmerksamkeitstests als Folge in Frage. So wird untersucht, ob es bis zu 10 Minuten nach einem Handygespräch zu einem erhöhten Unfallrisiko kommt. Dies ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Vermutet wird in diesem Zusammenhang, dass Kinder und Jugendliche hierfür als besonders gefährdet einzustufen sind, da deren zentrales Nervensystem noch nicht vollständig entwickelt ist (vgl. Initiative Schwalbach, Handy...?, 10`2001). Veränderung des Hormonhaushalts und der Fruchtbarkeit Eine weitere Folge des Einflusses von hochfrequenten elektromagnetischen Felder kann auch die Veränderung des Hormonhaushalts und der Fruchtbarkeit darstellen. So wird vermutet, dass der Einfluss zu einer Reduzierung der Bildung des Steuerhormons Melatonin führen kann. Jedoch ist auch hier eine wissenschaftliche Untersuchung noch nicht abgeschlossen und es kann somit keine definitive Aussage getroffen werden (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf3.htm). Gehirntumoren / Krebs Dies trifft auch auf die Vermutung des höheren Risikos durch hochfrequenten elektromagnetischen Felder an Gehirntumoren bzw. an Krebs zu erkranken zu. Hier konnte durch epidemiologische Studien noch keine statistische Assoziation zwischen Krebs im Kopfbereich und der Nutzung von Mobiltelefonen gezeigt werden. Hierzu werden weitere Wiederholungsstudien durchgeführt (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf3.htm). Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke Des weitern wird vermutet, dass auch kurzzeitige Immissionen mit der Intensität zum Beispiel eines Mobilfunkgerätes zu einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke führen können, da diese thermisch beeinflussbar ist. Eine erhöhte Durchlässigkeit dieser biologischen Schranke hat zur Folge, dass hirnschädigende Substanzen in das Gehirn gelangen können und somit schwere Krankheiten hervorrufen können. Dies ist jedoch wie bereits erwähnt auch noch nicht wissenschaftlich bestätigt (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf3.htm). 14
16 Weitere mögliche Folgen gepulster Strahlung Als weitere mögliche Folgen gepulster Strahlung kommen nach Ansicht von verschiedenen Bürgerinitiativen auch noch andere Beschwerden, die nachfolgend aufgelistet sind: - nervöse Beschwerden - Verhaltensstörungen - Herzrhythmusstörungen / Bluthochdruck - Augenreizungen - Blutbildveränderungen (erhöhte Thrombosegefahr) - Schwindel - Schädigung der Erbsubstanz (DNS-Brüche) - Schwächung des Immunsystems - Neigung zu irregulären Schwangerschaftsverläufen / Missbildungen - Verschlechterung aller bestehenden Krankheiten (vgl. Initiative Bürgerwelle e.v., Schnurloses DECT-Telefon...? 03`2002) Die Bürgerinitiativen berufen sich dabei auf verschiedene Studien, wie zum Beispiel die Zusammenfassung der ECOLOG-Studie Mobilfunk und Gesundheit (Hannover 2001). Es wird auch noch mal darauf verwiesen, dass die Strahlung von DECT-Telefonen (schnurlose Telefonsysteme) dicke Betonmauern durchdringe und somit erst recht nicht vor dem menschlichen Körper Halt machen. Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass der Einfluss der Strahlung direkt von der Nähe zur Emissionsquelle und der Dauer der Einwirkung abhängig ist. Auch für die nichtthermischen Effekte gibt es Risikogruppen. Wie auch schon bei den thermischen Effekten zählen hierzu Kinder und ältere Menschen. Jedoch sind auch Schwangere besonders gefährdet (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf3.htm). Elektrosensibilität Hiervon sind Personen der unterschiedlichsten Personen- und Altersgruppen betroffen. Man kann keine einheitliche Risikogruppe festlegen. Die betroffenen Personen reagieren besonders empfindlich auf elektromagnetische Felder jeglicher Art und Intensität. Betroffene klagen über verschiedenste Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten. Jedoch ist noch kein einheitliches Beschwerdemuster festzustellen gewesen. Folgende Beschwerden kommen hierfür unter anderem in Frage: Haut: Lunge / Herz: Magen: Kopf: Augen: Sonstige: Hitze, Rötungen, trockene Haut im Gesicht und an den Händen, Nagelbrüche, Jucken Atembeschwerden, Herzklopfen Übelkeit, Schmerzen Schwindel, Kopfschmerzen Sehbeschwerden, Trockenheit, Brennen, Lichtempfindlichkeit Krämpfe, Stiche im Körper, Taubheitsgefühle in den Extremitäten. (vgl. Studienarbeit von Martina Koch, Projekt Elektrosmog ) Hinzukommen noch die bereits bei den thermischen und nichtthermischen Effekten aufgeführten Beschwerden. 15
17 Mögliche Beeinflussung elektrischen Körperhilfen (Herzschrittmacher, Insulinpumpen...) Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass hochfrequente elektromagnetische Felder, zum Beispiel die Diebstahlsicherung eines Kaufhauses, elektronische Implantate beeinflussen können. Dies hätte zur Folge, dass eine Fehlfunktion mit lebensgefährlichen Folgen auftreten kann. Im Falle der Herzschrittmacher könnte das Gerät die Impulse zum Beispiel des Handys mit den des Herzens verwechseln und daraufhin den Herzschlag beeinflussen, was sogar zum Tode führen kann. Hierfür gibt es verschiedene Regeln mit denen die Gefahr der elektromagnetischen Felder zu verringern ist. Auf diese wird in Abschnitt 3.2 näher eingegangen (vgl. /energie/strahlen/rl/sskemf2.htm). Allgemein Schutz- und Vorsorgemaßnahmen In bezug auf den Schutz vor hochfrequenten elektromagnetischen Feldern gibt es eine ganze Reihe an Ratschlägen. - Handys und Mobiltelefone beim Schlafen nicht auf dem Nachttisch ablegen - Wenn das Handy nicht benötigt wird (z.b. nachts) ausschalten (jedoch immer noch starke magnetische Gleichfeldanomalie durch den Lautsprecher) - Nicht in gut abgeschirmten Räumen (auch Auto) telefonieren, da die Sendeleistung erhöht wird - Möglichst wenig und möglichst kurz mit dem Handy telefonieren - Das Handy möglichst nicht direkt am Körper tragen - Möglichst mit Freisprecheinrichtung telefonieren (kein Headset da sich die elektromagnetische Welle über das Kabel direkt zum Kopf gelangt) - Antenne der Freisprecheinrichtung außerhalb am Fahrzeugs anbringen - Strahlenarme Handys benutzen ( - Abschirmgeräte und Taschen für Handys guter Qualität verwenden (Verbrauchermagazin Ökotest 3 99) (vgl. Bund für Umwelt und Naturschutz, Arbeitskreis Elektrosmog, Mobilfunk und Elektrosmog, Antworten auf oft gestellte Fragen, 04`2003) Handys senden regelmäßig Signale zu der nächsten Basisstation, auch wenn nicht telefoniert wird! Ähnlich ist es bei den getakteten und gepulsten schnurlosen Telefonen nach dem DECT-Prinzip. Die Mobilfunkbasisstation sendet 24 Stunden gepulste hochfrequente Strahlung, auch wenn der Hörer aufliegt. Die Trägerfrequenz liegt bei 1,88 1,9 GHz. Die Sendeleistung beträgt meist 10 mw, jedoch können Pulsspitzen mit bis zu 250 mw betragen. Dementsprechend sollte man, wenn möglich auf DECT-Telefone im Haushalt verzichten (vgl. Initiative Bürgerwelle e.v., Schnurloses DECT-Telefon...? 03`2002). Es sollten möglichst schnurgebundene Telefone verwendet werden. Dies trifft auch auf schnurlose hochfrequente Bürokommunikation (W-LAN) zu. 16
18 Gerade bei älteren Mikrowellenherden kann es zu recht hoher Leckstrahlung kommen. Bei modernen Geräten langt bereits ein Abstand von 5 cm zum Gerät um Gesundheitsschäden weitestgehend auszuschließen. Dementsprechend sollte man im Haushalt lediglich neuere Geräte verwenden. Generell ist ein Abstand von etwa einem Meter zu empfehlen (vgl. Elektrosmog; Grundlagen, Grenzwerte, Verbraucherschutz 5.überarb Auflage und Katalyse, Institut für angewandte Umweltforschung e.v., C. F. Müller Verlag 2002). Reine Empfangseinrichtungen wie zum Beispiel Funkwecker usw. sind diesbezüglich nicht gefährlich, da von ihnen keine Strahlung ausgesendet wird. Man sollte auch schon bei der Suche nach einer Wohnung darauf achten, dass sich keine Hochspannungsleitung sowie keine Transformatorstation oder Umspannwerk in der unmittelbaren Umgebung befindet, da von ihnen auch hochfrequente elektromagnetische Felder ausgehen. Allgemein lässt sich sagen, dass Abstand zu der Strahlungsquelle bereits eine recht deutliche Reduzierung der Strahlenbelastung bewirkt. Für Personen mit Körperhilfen Für Personen mit sogenannten Körperhilfen wie zum Beispiel Herzschrittmacher oder Insulinpumpen besteht eine besondere Gefahr durch hochfrequente elektromagnetische Felder. Dementsprechend gibt es für diese Personen Schutzund Vorsorgemaßnahmen, zusätzlich zu den allgemeinen Schutzmaßnahmen. Einige sind anschließend aufgelistet (kein Anspruch auf Vollzähligkeit!). Generell sollten sich die Betroffenen bei ihrem Arzt oder dem Hersteller des Geräts erkundigen!!! - nicht in der Nähe von Fernseh-, Hörfunk-, Mobilfunksendeanlagen aufhalten - keine DECT-Telefone benutzen bzw. in der Wohnung installieren - Handy wenn möglich aus machen, jedoch geht von dem Lautsprecher immer noch eine starke magnetische Gleichfeldanomalie aus, deshalb sollte das Handy nie in der Brusttasche, sondern möglichst weit weg vom Körper aufbewahrt werden - Nicht in der Nähe von Hochspannungsleitungen, Transformatorstationen oder Umspannwerken aufhalten - Vorsicht bei Diebstahlwarneinrichtungen in Kaufhäusern (möglichst schnell durchschreiten) - Vorsicht bei starken Elektromotoren (Heimwerker-, Küchengeräte) (vgl. Bund für Umwelt und Naturschutz, Arbeitskreis Elektrosmog, Mobilfunk und Elektrosmog, Antworten auf oft gestellte Fragen, 04`2003) AUF JEDEN FALL SOLLTEN BETROFFENE PERSONEN SICH BEI IHREM ARZT BZW. BEIM HERSTELLER DES GERÄTS ÜBER MÖGLICHE GEFAHREN ERKUNDIGEN!!! 17
19 Zusammenfassung und Fazit Die Wirkung von elektromagnetischen Feldern ist ein sehr kompliziertes Aufgabengebiet der Forschung und Entwicklung. Die gesundheitlichen Risiken und Auswirkungen sind noch nicht ausreichend erforscht um definitive Aussagen treffen zu können. Es wurden verschiedenste Studien angefertigt, die teilweise zu ähnlichen Ergebnissen kommen, sich teilweise jedoch auch widersprechen. Es scheint jedoch Anhaltspunkte für verschiedene gesundheitliche Auswirkungen zu geben. Jedoch sind die zugehörigen Wirkungsweisen und Mechanismen noch nicht genau bekannt. Als erwiesen scheint auch dass die Gesundheitsauswirkungen frequenz- bzw. modulationsabhängig sind (z.b. gepulste hochfrequente Strahlung). Auch die besonders gefährdeten Personengruppen scheinen sich schon recht deutlich abgezeichnet zu haben. Besonders alte Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit Körperhilfen wie Herzschrittmacher und Insulinpumpen sind als Risikogruppen zu nennen. In nächster Zeit müssen weitere Studien und Untersuchungen durchgeführt werden. Insbesondere deshalb, weil noch kein Grenzwert in bezug auf die nichtthermischen Wirkungen besteht. Auch hier besteht eine Vorsorgepflicht für zukünftige Generationen. 18
20 Literatur- und Internetverzeichnis Literatur: Elektromagnetische Verträglichkeit biologischer Systeme Band 1 Gesundheitsrisiken durch magnetische Gleichfelder Von Karl Brinkmann, Hans Schäfer VDE Verlag 1991 Elektrosmog; Grundlagen, Grenzwerte, Verbraucherschutz 5.überarb Auflage Katalyse, Institut für angewandte Umweltforschung e.v. C. F. Müller Verlag 2002 Elektrosmog; Die physikalische Wirkung elektromagnetischer Strahlung Von Günther Nimtz und Susanne Mäcker BI-Taschenbuchverlag 1994, Meyers Forum Sicherheit im elektromagnetischen Umfeld Hans Jürgen Haubrich VDE Verlag 1990 Elektrischer Strom als Umweltfaktor Herbert L. König und Enno Folkerts Pflaum Verlag 1992 Broschüre von Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland-Pfalz BFS Bundesamt für Strahlenschutz Broschüre: Elektrische und magnetische Felder der Stromversorgung Elektrische und magnetische Felder im Haushalt Strahlung und Strahlenschutz Pschyrembel von Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetz (26. BImSchV, 12/1996) Studienarbeit von Martina Koch (auf dieser Internetseite als Einführung in die Problematik verfügbar) Empfehlungen der Strahlenschutzkommission, Grenzwerte und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor elektromagnetischen Feldern (BAnz. Nr. 224 vom ) BUND, Mobilfunkfibel, Landesverband Rheinland-Pfalz e.v., Arbeitskreis Elektrosmog BUND, Positionen Ausgabe 36, Elektrosmog, 07/2001 BUND, Hintergrund Elektromagnetische Felder, 09/
21 BUND, Mobilfunk und Elektrosmog, Antworten auf oft gestellte Fragen, Landesverband Rheinland-Pfalz e.v., Arbeitskreis Elektrosmog Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Infoblatt 5/1997 ( Wie sind Störung von Herzschrittmachern durch elektrische und magnetische Felder zu vermeiden? ) Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Infoblatt 02/1990 ( Schutz von Personen vor gesundheitlichen Risiken von Radio- und Mikrowellen ) Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Infoblatt 01/1991 ( Gesundheitliche Risiken durch Mikrowellenkochgeräte? ) Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Strahlenthemen, Radio- und Mikrowellen, 11/1994 Informationsblätter der Bürgerwelle e.v.: Gefahren für die Gesundheit! Schnurloses DECT-Telefon...?...der eigene Mobilfunksender im Haus! (März 2002) Informationen für Jugendliche! Handy...? Mensch, wenn ich das gewusst hätte! (Oktober 2001) Risiko Mobilfunk (November 2001) Internetseiten mit Informationen zum Thema: Internetseiten mit Mobilfunkkataster: (Verkehr und Umwelt, Umwelt & Natur, Mobilfunkkataster) 20
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