OKAYAMA-IGAKKAI-ZASSHI. Uber den Einfluss des Alkohols und Lecithins auf die Steapsi-nwirkung.

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1 OKAYAMA-IGAKKAI-ZASSHI Nr. 428, Sept. 30, 1925 Uber den Einfluss des Alkohols und Lecithins auf die Steapsi-nwirkung. Von Dr. Masao Fujihara. Aus dem Pathologischen Institut zu Okayama (Vorstand Prof. O. Tamura) und aus dem Medizinisch.Chemischen Institut zu Okayama (Vorstand Prof. T. Shimizu). Eingegangen am 2. full Es gibt eine ungeheuere Menge von experimenteller Arbeit in Bezug auf die Bee -influssung von Alkohol and Lecithin uber das Pankreassteapsin, aber treffen wir nur noch die grosste Verwirrung an. Im Jahre 1906 fand Hewlett, dass Lecithin in der Galle die Steapsinwirkung ak tiviert; aber im nachsten Jahre fanden Otto Furth and Schutz, dass der Lecithinge halt der Galle nicht die wichtige Rolle bei der Aktivierung des Pankreassteapsin spielen kann, sondern die alkoholische Lecithinlosung die Steapsinwirkung erheblich verstirkt. Loevenhart und Sonder haben angegeben dass das Lecithin die Pankreassteapsin ak tiviert, wahrend Kalabonkoff und Terroine gerade umgekehrtes Resultat erhielten. Kuttner erklart, die Lecithinwirkung auf Lipase sehr unklar und wechselnd sei. Uber den Einfluss der alkoholischen Lecithinlosung ist es, wie Furth und Schutz angezeigt haben, noch fraglich, ob das Aktivierungsvermogen dieser Losung dem Steap sin gegenuber ausschliesslich auf ihren Alkoholgehalt zu beziechen, oder auch dem Lecithin als solchem eigentumlich sei. Anderseits fand Neumeister, lass der Alkohol das Enzym fallt und seine Wirkung

2 888 Fujihara-Uber den Einfluss des Alkohols und Lecithin auf die Steapsinwirkung. aufhebt. Auch zeigten Oppenheimer und Willstatter, dass der Alkohol und Glykol, uberhaupt alle kapillaraktiven Stoffe, meistens auf die Enzyme bzw. Pankreaslipase intensiv schadlich einwirken. Im Gegenteil land Gizelt, dass der Alkohol bei der Eiweiss- und Starke- Verdauung hemmend einwirkt, aber bei der Fettverdauung stark befordernd. Dieses Resultat wurde von ihnen mit der von Delezenne konstatierten Tatsache verglichen. Im 1907 Jahre fanden Schondorf und Victrow, dass der Alkohol die Fermente lahmt, wenn er in grossen Dosen auf these landauernd einwirkt, wahrend in geringen Dosen ganz indifferent ist. Kurz, der Einfluss von Alkohol und Lecithin besonders der alkoholischen Lecithin losung auf die Fettverdauung ist noch ganz unentschieden, obwohl der Einfluss des Alkohols auf Pankreaslipase durch die merkwurdige Arbeit von Willstatter erheblich klargestellt worden ist. Um die Frage klarzustellen, habe ich dem Pankreassteapsin den Alkohol, das Lecithin und die alkoholische Lecithinlosung beigemengt und die ein -zelnen Pankreassteapsinwirkungen vergleichend beobachtet. Als Pankreassteapsin babe ich teils,, Pank Comet "(von Versuch 1 bis Versuch 15) teils den Glycerinextrakt von Rindenpankreas (von Versuch 16 bis Versuch 41) benutzt. Der Alkohol wurde von 10 bis 50%tig verdunnt und von 0.5cc bis 2.0cc dem Steapsin zugesetzt (von Versuch 1 bis Versuch 5 und von Versuch 16 bis Versuch 20). Das Lecithin wurde im Wasser von 0.1 bis 0.5%tig emulgiert und von 0.5cc bis 2.0cc auch dem Steapsin zugesetzt (von Versuch 6 bis Versuch 10 und von Versuch 21 bis Versuch 25). Die alkoholische Lecithinlosung wurde so bereitet, dass man den obigen Alkohol und die Lecithinemulsion in gleicher Menge vermischt (von Versuch 11 bis 15 und von Versuch 26 bis 30). Das Lecithin wurde noch in 1%igen Konzentration versucht, und auch mit dem Zusatz von Stearinsaures und Buttersauresnatrium, unter der Vermutung, ob nicht das Lecithin im Gegenwart von Fettsauren auf das Steapsin einwirke (von Versuch 31 bis Versuch 41). Als Substrat habe ich neutrale Olivenolemulsion nach Kanitz gebraucht. Nach dem 15 stundigen Stehenlassen im Brutschrank titrierte Ich die frei gewordene Fettsaure mit n/10 NaOH nach Kanitzschen Methode. doppelt ausgefuhrt. Alle Versuche warden ver 2

3 3 Fujihara-Uber den Einfluss des Alkohols und Lecithin auf die Steapsinwirkung. 889Tabelle

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13 Fujihara-Uber den Einfluss des Alkohols und Lecithin auf die Steapsinwirkung. 899 Zusammenfassung. 1. Der Alkohol ist in geringen Dosen auf das Pankreassteapsin ganz indifferent, wahrend er desto hemmender einwirkt, je mehr seine Menge und je dicker seine Konzentration ist. 2. Das Lecithin ist ganz einflusslos auf des Pankreassteapsin. 3. Die Einwirkung der alkoholischen Lecithinlosung ist ausschliesslich auf ihrem Alkoholgehalt zu beziehen. Literatur. 1) Hewlett, John Hopkins Hosp. Bull. XVI (1906). 2) Ott Furth und Schutz, Hofm. Beitr. IX 28 (1906). 3) Loevenhart und Sodder, zit. n. Hans Eulers Chemie der Enzyme 11 Ted S. 16 (1921). 4) Kalabonkoff und Terroine, zit. n. Hans Eulers Chemie der Enzyme 11 Teil S 17 (1921). 5) KUttner, H. Bd. 50, S. 472 (1907). 6) Neumeister, Lehrbuch der Physiol. Chem. 2 Aufl. S. 103 (1897). 7) C. Oppenheimer, Die Fermente allg. Teil S. 63 (1907). 8) R. Willstitter, H. 133, 229 (1924). 9) A. Gizelt, Pflug. Arch. Bd. III, S. 620 (1907). 10) Delezenne, zit. n. Pflug. Arch. Bd. III, S. 620 (1906). 11) B. SchSndorf und C. Victrow, Pflug. Arch. Bd. 116, S. 495 (1907). 12) Kanitz, H. 46, 482 (1905). 13

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