2012/2013. Sprache. Kultur. Deutschland.
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- Reinhold Baumgartner
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1 rechenschaftsbericht 2012/2013 Sprache. Kultur. Deutschland.
2 sprachkursteilnehmer weltweit MItarbeIterInnen und MItarbeIter In 93 Ländern kulturveranstaltungen
3 rechenschaftsbericht 2012/2013
4 2 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Inhalt InhaLt VORWORT 3 ZAHLEN UND FAKTEN 4 EINFÜHRUNG 6 STATISTIKEN 8 JAHRESBERICHT JAHRESABSCHLUSS A. VEREIN GESAMTABSCHLUSS 14 B. VEREINSEIGENE MITTEL EIGENMITTELBEREICH 15 C. ÖFFENTLICHE MITTEL 16 IMPRESSUM 17
5 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Vorwort 3 Zukunftsdialoge unter diesem Titel hat der Vorstand zu Beginn des Jahres eine interne Diskussion zwischen Experten aus dem In- und Ausland und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Goethe- Instituts angestoßen. Wohin entwickeln sich Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im Zeitalter der Globalisierung? Welche Konsequenzen hat dies für die Kultur- und Bildungsarbeit im Ausland? Und welche Rolle spielen dabei Mittlerorganisationen wie das Goethe-Institut, das im Auftrag der Bundesrepublik seit über 60 Jahren im Ausland Vertrauen zu Deutschland schafft? Die Überlegungen der Zukunftsdialoge werden in neue Strategien münden; einige Schwerpunkte kristallisieren sich bereits jetzt heraus: beispielsweise der Umgang mit den digitalen Medien. Sie bieten zahl reiche Möglichkeiten, die Reichweite unserer Arbeit zu erhöhen und neue Kommunikationskanäle zu deutscher Kultur, Sprache und Gesellschaft zu öffnen. Ein gelungenes Experiment dafür ist die Veranstaltungsreihe Mapping Democracy, zu welcher das Goethe-Institut per Video-Schaltung Intellektuelle und Kulturschaffende aus Städten wie Peking, Kairo, Washington oder Budapest zur Diskussion über Zustand und Zukunft der Demokratie in die Münchner Kammerspiele einlud begleitet von Fragen aus dem Publikum im Saal und mittels Twitter aus dem virtuellen Raum. Auch in der Bildungsarbeit im Bereich deutsche Sprache sind wichtige Entwicklungen auf dem Weg: Interaktive Sprachlern-Spiele, tutorierte Fernlern-Programme oder Deutsch Lehren Lernen neue Internet-Fortbildungsmodule für Deutschlehrer. Solche Formate werden in Zukunft noch wichtiger. Die Bedeutung des Internets nimmt zu, doch es kann die persönliche Begegnung im Kulturaustausch nicht ersetzen. Gerade die Rebellionen des Arabischen Frühlings haben gezeigt, dass die sozialen Netze wichtige Instrumente der Kommunikation und der Mobilisierung sind. Die Entscheidung findet jedoch immer noch im physischen Raum statt. Begegnungs- und Lernorte, intellektuelle Freiräume, Veranstaltungsplattformen ohne Zensur: Das Netzwerk der Goethe-Institute und ihrer Partner - organisationen weltweit über 900 Anlaufstellen für Kultur, Sprache und Information über Deutschland ist weiterhin ein Zukunftsmodell. Unsere Aufgabe ist es, dieses Netzwerk an aktuelle kulturpolitische Herausforderungen anzupassen. So ist für die nähere Zukunft die Eröffnung eines Goethe-Instituts in Myanmar geplant. Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Netzwerks ist allerdings, dass auch in Zukunft ausreichende Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Ein Thema, bei dem vor nicht allzu langer Zeit noch alles auf dem richtigen Weg zu sein schien, hat durch die Krise neue Brisanz bekommen: Europa! Die Herausforderungen sind vielfältig: Die Aktivitäten der Goethe-Institute reichen hier von bedarfsorientierten Sprachkursen im Rahmen der Fachkräfte-Mobilität über Kulturprogramme, die den Gedanken einer gemeinsamen europäischen Identität in den Mittelpunkt stellen, bis hin zur professionellen Beratung von EU-Institutionen zu Fragen einer europäischen Außenkulturpolitik. Mal mit Misstrauen, mal mit Bewunderung blicken die europäischen Nachbarn in der Krise nach Deutschland. Der Publizist Alfred Grosser hat jüngst in einem Interview darauf hingewiesen, wie wichtig die zivilgesellschaftliche Vernetzung für gegenseitiges Vertrauen innerhalb Europas ist. Eine Einschätzung, die wir teilen: Wo Menschen unsere Sprache lernen und sich mit unserer Kultur auseinandersetzen, wo wir offene auch kontroverse, kritische Diskussionen über unsere gemeinsame europäische Zukunft führen, wachsen gegenseitige Achtung und Verständnis gerade in schwierigen Zeiten. Basis all dieser Arbeit und Voraussetzung zur Bewältigung der Herausforderungen in der Zukunft ist die stabile Finanzierung des Goethe-Instituts. Über diese gibt der vorliegende Rechenschaftsbericht Auskunft. Die Darstellung der Finanzen wurde im Jahr 2012 umgestellt und folgt nun einer Logik nach kaufmännischen Grundsätzen. Dies war mit Veränderungen und einer Modernisierung der Systeme verbunden und bedurfte einiger Anstrengung. In diesem Rechenschaftsbericht finden sie anhand von Statistiken und Kennzahlen einen Überblick über die Entwicklung des Goethe-Instituts im Jahr Mit freundlichen Grüßen Johannes Ebert Generalsekretär Dr. Bruno Gross Kaufmännischer Direktor
6 4 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Zahlen und Fakten zahlen und fakten
7 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Zahlen und Fakten 5 sprache sprachkursteilnehmer/innen gesamt sprachkursteilnehmer/innen im ausland sprachkursteilnehmer/innen in deutschland sprachkurse im ausland sprachkurse in deutschland prüfungsteilnehmer/innen gesamt prüfungsteilnehmer/innen ausland prüfungsteilnehmer/innen deutschland bildungskooperation deutsch erreichte personen gesamt reichweite mit werbung für deutsch als fremdsprache 14 Mio. tagungen, kulturprogramme Lehrerseminare kultur erreichte personen gesamt 12,5 Mio. ausstellungen, konzerte, festivals Veranstaltungen für Mulitplikatoren reichweite mit Öffentlichkeitsarbeit und Medien (ohne Internet) 13 Mio. InforMatIon entleiher/innen (bibliotheken) entleihungen (bibliotheken) entleihungen (in den onleihe-pilotregionen) Informationsanfragen im ausland im Jahr Medienbestände im ausland Geförderte buchübersetzungen 267 in 39 sprachen Internet aufrufbare seiten Visits auf Mio. personal Mitarbeiter/innen weltweit davon im ausland in deutschland 734 Mitarbeiterinnen 65% Mitarbeiter 35% netzwerk Institute (einschließlich Verbindungsbüros) 158 davon in deutschland 13 Länder (gesamt) 93 deutsch-ausländische kulturgesellschaften 156 davon Goethe-zentren 35 deutsche Lesesäle, dialogpunkte, Lern- und Informationszentren, partnerbibliotheken 100 Lehrmittelzentren 198 sprachlernzentren 63 prüfungskooperationspartner 343 budget 2012/2013 Gesamtetat rund 366 Mio. davon eigeneinnahmen Inland rund 59 Mio. davon eigeneinnahmen ausland rund 76 Mio. davon zuwendungen auswärtiges amt rund 221 Mio. davon sonstige einnahmen rund 10 Mio.
8 6 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Einführung einführung VereInszweck des Goethe-InstItuts Das Goethe-Institut e.v. ist ein eingetragener Verein mit Sitz in München. Der Vereinszweck ist: Förderung der Kenntnis deutscher Sprache im Ausland Pflege der internationalen kulturellen Zusammenarbeit Vermittlung eines umfassenden Deutschlandbildes durch Informationen über das kulturelle, politische und gesellschaftliche Leben Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Der Satzungszweck wird insbesondere durch die Erfüllung der Aufgaben verwirklicht, die sich aus dem Rahmenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Goethe-Institut e.v. in seiner jeweils geltenden Fassung ergibt. Das Auswärtige Amt fördert die Tätigkeiten des Goethe- Instituts durch Zuwendungen im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) bzw. die politische Öffentlichkeitsarbeit im Ausland. struktur des Goethe-InstItuts Die weltweite Präsenz ist das Markenzeichen des Goethe- Instituts. Derzeit unterhält es 135 kulturinstitute und 12 Verbindungsbüros in 92 Ländern, sowie 13 Institute im Inland. Hinzu kommen mehr als 800 weitere Einrichtungen ausländischer Partner weltweit, mit denen das Goethe-Institut durch Ko-Finanzierung und/oder Beratung zusammenarbeitet. Hierzu gehören u.a. Goethe-Zentren und deutsch-ausländische Kulturgesellschaften, 100 Lesesäle, Partnerbibliotheken, Dialogpunkte und Informationszentren, 63 Sprachlernzentren, mehr als 300 Prüfungspartner und 198 Lehrmittelzentren. Da sich die kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen international voneinander unterscheiden, sind dezentralisierung und regionalisierung Strukturprinzipien des Goethe-Instituts. Aus der mit dem Auswärtigen Amt getroffenen Zielvereinbarung werden regionale Ziele abgeleitet und zwischen Vorstand und Regionalleitungen festgelegt. Auf dieser Basis liegt die konkrete Umsetzung der Ziele in weiten Teilen in der Entscheidung der einzelnen Instituten bzw. Regionen. So werden Entscheidungsträger und Multiplikatoren aus Bildung, Kultur und Wissenschaft sowie Nachwuchseliten u.a.m. gezielt erreicht. Die zentrale in München (mit Büro in Berlin) versteht sich in erster Linie als Servicestelle für das weltweite Netzwerk. Funktionen wie Finanzmanagement, Personalmanagement, Liegenschaftsmanagement, IT-Dienst leistungen, Logistik, juristische Dienste, Kommunikation u.a.m. werden am effizientesten zentral für das gesamte Netzwerk vorgehalten. Daneben besteht die Aufgabe der Zentrale in der strategischen Steuerung des Netzes, Controlling und Evaluation, projektbezogene Beratung der Auslandsinstitute sowie Koordination der Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern. Letztlich ist die Zentrale auch für Beiträge des Goethe-Instituts zur konzeptionellen Fortentwicklung der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) verantwortlich. Hohe Bedeutung hat die Verzahnung der Auslandsarbeit mit der Tätigkeit der ohne öffentliche Förderung gemeinnützig agierenden 13 Goethe-Institute im Inland. Die nachhaltige Wirkung der öffentlichen Fördergelder wird auf diese Art unterstützt. Eigenmittelbereich (EMB) und Öffentlicher Mittelbereich (ÖMB) sind zwei getrennte Finanzkreisläufe. die arbeit des Goethe-InstItuts Die Arbeit des Goethe-Instituts wird, wie oben beschrieben, nach Zielen gesteuert. Ausgehend von Arbeitsschwerpunkten, die sich aus der mit dem Auswärtigen Amt verabschiedeten Zielvereinbarung ergeben, leiten sich strategische Ziele ab. Die Steuerung des Goethe-Institut orientiert sich auf allen Ebenen (Vorstand Abteilung/Region Institut/Bereich) an den strategischen Zielen, die entsprechend konkretisiert und mit spezifischen quantitativen und qualitativen Erfolgsindikatoren versehen sind. Die aktuelle zielvereinbarung schließt sich an die erste Zielvereinbarung von an. Die Anwendung der ergebnisorientierten Steuerungslogik von Budgetierung und Zielvereinbarung hat sich als sinnvoller strategischer Orientierungsrahmen für die ziel- und wirkungsorientierte Arbeit des Goethe-Instituts wie auch für die Ressourcensteuerung erwiesen. Die Instrumente zur Steuerung, das Controlling und das Berichtswesen werden laufend überarbeitet und weiterentwickelt Die Zielvereinbarung setzt inhaltlich Rahmen und Schwerpunkte, mit denen sich das Goethe-Institut in den kommenden Jahren beschäftigt. Neben den unmittelbar aus an dem Satzungszweck abgeleiteten Zielen Förderung der kenntnis der deutschen sprache, Vermittlung eines umfassenden deutschlandbildes im ausland, kulturaustausch und
9 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Einführung 7 interkultureller dialog sind weitere Themen verankert, die zum Kerngeschäft des Goethe-Instituts gehören. Migration/ Integration ist ein im in- wie ausländischen gesellschaftlichen Diskurs präsentes Thema. Dem Goethe-Institut geht es dabei nicht nur um den praktischen Aspekt, durch die Förderung der Kenntnis der deutschen Sprache Menschen anderer Muttersprachen die Verständigung mit Deutschen zu erleichtern. Durch das weltweite Institutsnetzwerk auf der einen, und die Institute im Inland auf der anderen Seite, ist das Goethe- Institut in der Lage, in- wie ausländische Expertise und Frage - stellungen zu vereinen und einen Beitrag zu den kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu leis - ten. Neben den Arbeitsfeldern Sprache und Migration/Integration als Kernelemente des satzungsgemäßen Bildungsauftrags spielt das Thema bildung im Goethe-Institut eine weit umfassendere Rolle. Das Feld erstreckt sich ebenso auf die Bereiche Künste, Kultur und Entwicklung, sowie Wissen und Gesellschaft. Das Goethe-Institut versteht seinen Bildungsauftrag als eine Investition in den Erfolg jeder Gesellschaft, als Bedingung für einen funktionierenden Austausch in Kultur, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, als Unterstützung für Akteure und Institutionen der Zivilgesellschaft. Das Thema europa, die Förderung des Prozesses der europäischen Integration durch kontinuierlichen Kulturaustausch, ist, insbesondere in Zeiten der europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise, ein besonderer Schwerpunkt. Die europäische Integration erfordert auch ein aktives Engagement der jeweiligen Kulturmittler; das Goethe-Institut ist hier nicht nur im Kontext von EUNIC aktiv. Zur Umsetzung der Ziele setzt das Goethe- Institut verstärkt auf die Arbeit mit schwerpunktthemen, die auf Basis einer fundierten Kenntnis der sowohl im Inland als auch im jeweiligen Gastland aktuellen Themen entwickelt werden. Aktuelle Schwerpunktthemen der Projektarbeit umfassen Veränderungen und Umbrüche Kultur und Krise, Kultur und öffentlicher Raum sowie Kultur und Klima. Diese Fokussierung auf Themen befördert, ebenso wie die Zusammenarbeit mit einem umfassenden Netz an Partnern, die sichtbarkeit und wirkung der Aktivitäten sowohl bei den ausländischen Adressaten vor Ort als auch in Deutschland erhöht und gibt Impulse für Innovation und kreative Prozesse. Wo möglich, sucht das Goethe-Institut Verbindungen zwischen den inhaltlichen Aufgaben, um die Wirkung seiner Projekte zu erhöhen. partnerschaftliche ansätze, die sich auch in gemeinschaftlichem, finanziellem oder sachlichem Engagement niederschlagen, haben Priorität vor Einzelinitiativen des Goethe-Instituts. Die Arbeit des Goethe-Instituts ist im Kern auf nachhaltigkeit angelegt. Es tritt mit seiner Arbeit in den Gastländern in einen Dialog, der einer Glaubwürdigkeit und eines Vertrauens, einer Beziehung bedarf, die nur durch langfristige Zusammenarbeit zu entwickeln ist. Interkulturelle Beziehungen sind, ebenso wie weitreichende Themen wie Bildung und Kultur, nur langfristig zu entwickeln. Daher ist Planungssicherheit eine für das Goethe-Institut für die Erfüllung seines kulturpolitischen Auftrages unerlässliche Grundlage. Auf der Basis stabiler Beziehungen kann flexibler auf sich ständig verändernde politische, kulturpolitische, ökonomische und soziale Fragen reagiert werden. Es gibt auch die Notwendigkeit, kurzfristig auf aktuelle weltpolitische Ereignisse zu reagieren. In diesem Fall ist das Goethe-Institut bereit, auch unterjährig in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt bzw. auf Bitten des Auswärtigen Amtes mittels (gesondert finanzierter) Sonderprojekte zu reagieren. Gerade aufgrund der lange bestehenden Beziehungen ist das Goethe-Institut ein glaubwürdiger Partner und gut aufgestellt, um auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren.
10 8 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Statistiken sprachkursteilnehmer/innen IM ausland nach regionen, In denen die kurse durchgeführt wurden ( ) Das Goethe-Institut bietet Deutschlernenden auf der ganzen Welt Sprachkurse auf allen Niveaustufen an. Im Jahr 2012 haben die Deutschlernerzahlen im Ausland einen neuen Höchststand erreicht Mittelosteuropa Nordamerika Nordafrika/Nahost Nordwesteuropa Ostasien Osteuropa/Zentralasien Südamerika Südostasien/Australien/Neuseeland Südasien Südosteuropa Subsahara/Afrika Südwesteuropa anzahl kursteilnehmer/ innen im ausland IST IST IST sprachkursteilnehmer/innen In deutschland nach regionen, aus denen die kursteilnehmer/innen nach deutschland kamen ( ) Das Goethe-Institut führt an 13 Standorten in Deutschland Sprachkurse ohne Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln durch. Die Zahl der Deutschlernenden in Deutschland ist 2012 erneut gestiegen Mittelosteuropa Nordafrika/Nahost Nordamerika Nordwesteuropa Ostasien Osteuropa/Zentralasien Subsahara/Afrika Südamerika Südasien Südostasien/Australien/Neuseeland Südosteuropa Südwesteuropa anzahl kursteilnehmer/ innnen in deutschland nach herkunftsregion IST IST IST
11 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Statistiken 9 prüfungen 2012 IM überblick Das Goethe-Institut bietet ein umfangreiches Portfolio inter - national anerkannter Zertifikate für Deutsch als Fremdsprache an, das kontinuierlich dem sich wandelnden Bedarf angepasst wird. Die Zertifikate des Goethe-Instituts decken alle Stufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen ab. Seit Jahren steigen sowohl die Zahlen der Prüfungsteil - nehmenden als auch die der Prüfungskooperationspartner. steigende prüfungszahlen Im Jahr 2012 stieg die Zahl der Prüfungsteilnehmenden im Vergleich zum Vorjahr von rund auf Das zum eingeführte Goethe-Zertifikat C2: Großes Deutsches Sprachdiplom wur de sehr gut angenommen. entwicklung der prüfungszahlen Weitere Prüfungen Zertifikat Deutsch Zertifikat Deutsch für Jugendliche Fit in Deutsch 2 Start Deutsch 1 Fit in Deutsch prüfungsteilnehmende nach prüfungen prüfungsteilnehmende nach prüfungszentren 7,2 % Zertifikat Deutsch für Jugendliche 7,6 % Fit in Deutsch 2 3,2 % 6,3 % 8,6 % Fit in Deutsch 1 18,2 % prüfungen Start Deutsch 1 Zertifikat Deutsch Goethe-Zertifikat B2 Fit in Deutsch 1 Fit in Deutsch 2 Zertifikat Deutsch für Jugendliche Start Deutsch 2 Goethe-Zertifikat C1 Test DaF C2: Großes Deutsches Sprachdiplom (seit 2012) Zertifikat Deutsch für den Beruf Prüfung Wirtschaftsdeutsch Kleines Deutsches Sprachdiplom Zentrale Oberstufenprüfung Großes Deutsches Sprachdiplom ,4 % 16,8 % 9,9 % 8,5 % 7,6 % 7,1 % 5,3 % 4,5 % 2,8 % - 0,5 % 0,2 % 0,5 % 0,7 % 0,2 % ,9 % 15,4 % 11 % 8,6 % 7,6 % 7,2 % 6,1 % 4,4 % 2,1 % 2,1 % 0,3 % 0,1 % ,3 % Prüfungskooperationspartner in Deutschland Goethe-Institute in Deutschland Prüfungskooperationspartner im Ausland Goethe-Institute im Ausland Die Goethe-Zertifikate können in Goethe-Instituten oder bei unseren 343 Prüfungskooperationspartnern in Deutschland und im Ausland erworben werden.
12 10 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Statistiken kulturarbeit des Goethe-InstItuts Mit seinen Veranstaltungen vermittelt das Goethe-Institut zeitgenössisches Wissen über Deutschland, fördert den kulturellen Dialog und den Aufbau kultureller Infrastruktur. Neben den drei Schwerpunktthemen Kultur und Klima, Kultur(en) und öffentlicher Raum und Veränderungen und Umbrüche Krisen und Konflikte setzt es sich in der Strategieperiode verstärkt mit dem Kulturraum Europa auseinander. Im Jahr 2012 wurden weltweit Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen in den Bereichen Bildende Kunst, Film, Wissenschaft und Zeitgeschehen, kulturelle Bildung, Musik, Literatur, Theater und Tanz durchgeführt. Mit der Kulturarbeit wurden im Jahr Millionen Menschen erreicht. Darunter sind 269 Kunst- und Kulturschaffende, Journalistinnen und Journalisten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich im Rahmen verschiedener Residenzprogramme des Goethe-Instituts bei Arbeitsaufenthalten im Ausland und in Deutschland intensiv mit einer anderen kulturellen Perspektive auseinandersetzen und sich mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Gastland nachhaltig vernetzen. Im Jahr 2012 fanden in Indien und Russland Deutschlandjahre statt. In Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Die Vermittlung europäischer Werte und der Vielfalt Europas hat für das Goethe-Institut einen hohen Stellenwert. Die zahlreichen Kooperationsprojekte mit anderen europäischen Kulturinstituten erhöhen die Wahrnehmung europäischer Kulturen und stärken das Vertrauen in Europa. Institutionell ausgebaut wird diese Zusammenarbeit durch das Netzwerk EUNIC, dem Zusammenschluss aller nationalen Kulturinstitute Europas. In 83 Ländern bestehen mittlerweile EUNIC Cluster und in allen ist das Goethe-Institut vertreten. Einen kulturellen Austausch über das Medium Internet ermöglichen nicht nur die dort zur Verfügung stehenden Informationen über die Kultur und den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland, sondern auch die interkulturellen Begegnungsplattformen auf Hier verbinden sich Ansichten aus den Gastländern mit aktueller Information über Deutschland und führen so den Dialog im Internet fort. Über das Internet konnte das Goethe-Institut im Jahr 2012 insgesamt 23 Millionen Menschen erreichen. Mit seinen Bildungsangeboten für Kunst- und Kulturschaffende trägt das Goethe-Institut zum nachhaltigen Aufbau kultureller Infrastruktur in seinen Gastländern bei. Kulturspezifische residenzen tanz- und theateraufführungen konzerte Lesungen und autorengespräche filmveranstaltungen ausstellungen konferenzen deutschen Wirtschaft wird in diesen Großprojekten mit unterschiedlichen Veranstaltungen ein Fenster zur deutschen Kultur geboten. Die Deutschlandjahre sind dabei keine reine Präsentation, sondern gehen in ihren Angeboten und kulturellen Programmen gezielt auf die Gegebenheiten des Gastlandes ein. Ziele der Deutschlandjahre sind die Vermittlung eines aktuellen Deutschlandbildes und die Förderung der bestehenden und neuer Partnerschaften in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Mit diesen Veranstaltungen wurden 2012 allein in Indien und Russland 10 Millionen Menschen erreicht. Bildungsprogramme wurden 2012 u.a. für Verlegerinnen und Verleger, Filmemacherinnen und Filmemacher, Museums - pädagoginnen und -pädagogen angeboten. Im Rahmen der deutsch-ägyptischen und deutsch-tunesischen Transformationspartnerschaften konnten nach den politischen Umbrüchen im Nahen Osten 2012 gezielte Angebote geschaffen werden, die die Kulturlandschaft und -akteure Ägyptens und Tunesiens unterstützen.
13 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Jahresbericht JahresberIcht 2012 zusammenfassung zielvereinbarung zwischen dem auswärtigen amt und dem Goethe-Institut e.v war in allen Arbeitsbereichen des Goethe-Instituts ein erfolgreiches und herausforderndes Jahr. Deutschlands Rolle in der europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für das Land, und auch zu einem wachsenden Interesse an der deutschen Sprache geführt. Bereits im Vorjahr war eine stark wachsende Nachfrage nach Deutschkursen an den Goethe-Instituten in Südeuropa verzeichnet worden ist dies ein gesamteuropäischer Trend geworden. weltweit stieg die zahl der kursteilnehmerinnen und kursteilnehmer an den Goethe-Instituten im ausland um 4,6% - in Europa ist dieses Wachstum mit 8,9% fast doppelt so hoch. Vom Erlernen der deutschen Sprache erhoffen sich viele bessere Chancen auf dem heimischen oder auch dem deutschen Arbeitsmarkt. Dies spiegelt sich auch in den Prüfungen wieder, die auch von externen Deutschlernenden abgelegt werden: Mit sogar 10,4% globalem wachstum gegenüber 2011 ist auch die Nachfragen nach Prüfungen weiter auf sehr hohem Niveau. Das britische Magazin Monocle titelte im März 2013 Why the world needs the new Germans dieser Slogan steht sinnbildhaft für das neue Interesse an Deutschland. Neben der positiven Entwicklung wird Deutschland in anderen Kontexten aber auch zunehmend kritisch gesehen. Dies hat erhebliche Auswirkungen für die Kultur- und Informationsarbeit des Goethe- Instituts. Dieser Herausforderung hat man sich angenommen: Die Anzahl der Kooperationsprojekte mit anderen europäischen Mittlern wurde 2012 verdoppelt. Auch an den weltweit geförderten FIT-Schulen, den vom Goethe-Institut betreuten Schulen des PASCH Netzwerkes, stieg die zahl der deutschlernenden um 7,3%. Dieser Anstieg liegt an der Popularität der Sprache, ist zu einem guten Teil aber auch durch ein weiteres Wachstum des Netzwerks zu erklären. Sehr erfreulich ist aber auch, dass in Schulen mit sinkenden Schülerzahlen die Zahl der Deutschlernenden in geringerem Umfang zurückgeht als die Gesamtschülerzahl. Informationen und Wissen über Deutschland wurden in den zurückliegenden Jahren zu einem großen Teil auch durch die sehr erfolgreichen deutschlandjahre vermittelt, die das Goethe-Institut zusammen mit dem Auswärtigen Amt und der deutschen Wirtschaft durchführt. Das Deutschlandjahr in Indien ist im Januar 2013 zu einem sehr guten Abschluss gebracht worden. In Russland wird das Deutschlandjahr seit Mitte 2012 begangen und kann bereits für die ersten sechs Monate beeindruckende Besucherzahlen und ein sehr starkes Presseecho vorweisen. Die Anzahl der erreichten Personen mit Maßnahmen, die den Zugang zu Information und das Wissen über Deutschland erweitern und vertiefen ist im Berichtsjahr 2012 mit 14,8 Mio. gegenüber 6,1 Mio. im Jahr 2011 mehr als verdoppelt worden. Daran haben die Deutschlandjahre maßgeblichen Anteil. Das besucherprogramm des Goethe-Instituts bringt Entscheidern und Multiplikatoren deutsches Kulturleben nahe und wurde im Berichtsjahr systematisch und kulturspezifisch evaluiert und kann sehr gute Ergebnisse vorweisen. Die Besucherreisen wurden darüber hinaus im Berichtsjahr deutlich stärker nachgefragt die Gesamtzahl von 1326 Reisenden im Besucherprogramm der Bundesregierung und des Goethe- Instituts entspricht einem anstieg um 23% gegenüber sind die Besucherreisen des Goethe-Instituts systematisch und kulturspezifisch evaluiert worden: Die außerordentlich positiven Rückmeldungen der Reisenden zeigen den Erfolg dieses Programms. Um die Arbeit der Goethe-Institute noch stärker zu fokussieren hat das Goethe-Institut für die aktuelle Strategieperiode drei schwerpunktthemen festgelegt. Mit Kultur und Klima, Kultur(en) und öffentlicher Raum und Veränderungen und Umbrüche Krisen und Konflikte blickt das Goethe-Institut auf die Position der Kultur zu drei wichtigen und hochaktuellen Themen. Die Goethe-Institute im Ausland und die Zentrale beschäftigen sich immer mehr mit diesen Schwerpunktthemen, der Anstieg entspricht aber noch nicht den gewünschten Zwischenwerten für das Berichtsjahr. Der interkulturelle Dialog wird immer stärker auch im Internet gefördert. Die Goethe-Institute im Ausland bauen zu diesem Zweck verstärkt bilaterale Länderportale auf. Damit wird ein bewährtes Format von immer mehr Goethe-Instituten genutzt, um Angebote zu schaffen, die die Reichweite der Institute vor Ort erhöhen. 27 internetbasierte Begegnungsplattformen gegenüber 15 im Vorjahr sind ein sehr deutlicher Zuwachs. Mit 2,1 Mio. Visits/Monat auf den webseiten des Goethe-Instituts sind gegenüber dem Vorjahr 20% mehr Besucher zu verzeichnen. Die residenzen der Goethe-Institute bieten Möglichkeiten,
14 12 Rechenschaftsbericht 2012/2013 Jahresbericht 2012 sich über einen längeren Zeitraum in einem neuen kulturellen Umfeld künstlerisch zu betätigen und zu vernetzen. Dieses zunehmend wichtige Format für die Intensivierung des Kulturaustausches ist 2012 noch stärker genutzt worden. Neben 59 langfristig angelegten Residenzprogrammen, die das Goethe- Institut mit seinen Partnern im Ausland durchführt, ist die Kulturakademie in Tarabya ein Beispiel für eine sehr gute direkte Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt. Insgesamt waren im Jahr 2012 im Rahmen des Formats 269 kulturschaffende, wissenschaftlerinnen und wissenschaftler und Journalistinnen und Journalisten mit dem Goethe-Institut im ausland und in deutschland (2011: 251). Das Arbeitsfeld bildung spielt eine zentrale Rolle in den Aktivitäten des Goethe-Instituts. Qualifizierungs- und Vernetzungsmaßnahmen haben im Berichtsjahr erheblich zugelegt. Neben der etablierten Bildungskooperation Deutsch besteht mit dem Arbeitsbereich Kultur und Entwicklung seit mehreren Jahren eine eigene Arbeitseinheit, die zielgruppen- und zielraum - spezifische Qualifizierungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit einem stetig wachsenden Partnernetzwerk in Deutschland konzipiert und die Goethe-Institute im Ausland bei der Durchführung unterstützt bildeten die vielfältigen Projekte der transformationspartnerschaft mit Ägypten und Tunesien einen Schwerpunkt der Bildungsaktivitäten und boten Gelegenheit, kulturelle Bildungsprojekte in besonderer Breite und Tiefe zu gestalten. Die Anzahl der teilnehmer/ innen an weiterbildungsangeboten für Kulturschaffende und Deutschlehrende hat 2012 stark zugenommen. Konnten Personen in Maßnahmen des Goethe-Instituts in den Bereichen Bildungskooperation Deutsch und Kultur und Entwicklung fortgebildet werden, so waren dies 2012 bereits , damit ist der Zielwert für 2014 (57.237) bereits überschritten worden. Eine wachsende Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern zeigt sich im stetig wachsenden Netzwerk von eunic. Es ist sehr erfreulich, dass 2012 zehn neue lokale Cluster gegründet und mit Leben gefüllt werden konnten. Neben der Zusammenarbeit mit anderen Europäischen Kulturinstituten bei Kulturprojekten liegt besonderes Augenmerk auf der Förderung der Mehrsprachigkeit als einem wesentlichen Element der europäischen Vielfalt und der Förderung des Sprachen - lernens. Besonders heute, wo die Kritik an Deutschland in Europa wächst, kommt den Goethe-Instituten eine besonders wichtige Rolle zu, da sie durch den langfristigen Kulturaustausch ein solch hohes Vertrauen für unser Land erworben haben, welches auch in Zeiten der Krise und Kritik an Deutschland trägt. Auch im globalen Kontext gilt, dass gerade in einer Zeit, in der Europa im weltweiten Vergleich gegenüber Zentren wie China, Indien, Brasilien oder anderen an Bedeutung verliert, es wichtig ist, die deutsche Stimme auf allen Ebenen zu verstärken. Das Goethe-Institut betreibt eine sehr erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und präsentiert sich als wesentlicher Akteur bei der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache. Die besonders hohe Nachfrage nach Deutschkursen in Südeuropa war Thema einer Medienresonanzanalyse, die 2012 durchgeführt wurde. Insgesamt konnten Veröffentlichungen zu diesem Thema ausgewertet werden. Aufgrund der Reichweiten der betroffenen Medien ergibt sich ein werbeäquivalenzwert von 10,7 Mio. euro. Das Goethe-Institut arbeitet in vielen Bereichen eng mit Partnern zusammen ist das Netzwerk vertraglicher Kooperationspartner um drei gewachsen: Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Siemens-Stiftung und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Goethe-Institute im Ausland und die Fachabteilungen in der Zentrale haben Maßnahmen mit vertraglichen kooperationspartnern durchgeführt. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber 291 im Jahr 2011.
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