FUNDMARKET INSIGHT REPORT
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- Mathias Färber
- vor 8 Jahren
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1 FUNDMARKET INSIGHT REPORT DEUTSCHLAND NOVEMBER 2014 NEUAUFLAGEN, LIQUIDATIONEN UND FUSSIONEN IM DEUTSCHEN FONDSMARKT, Q CHRISTOPH KARG Content Specialist for Germany & Austria Zusammenfassung Zum Stichtag 30. September 2014 waren Publikumsfonds zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassen. Im dritten Quartal 2014 wurden 71 Fonds aufgelöst und 67 mit anderen Fonds zusammengelegt. Dem standen 82 Neuauflagen gegenüber. Zusammensetzung des Deutschen Fondsmarktes Das Kuchendiagramm zeigt die Verteilung der in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Publikumsfonds nach Anlagekategorien. Wie sich aus der niedrigen Zahl der Veränderungen abschätzen lässt, gab es hier im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 keine Veränderungen. Nach wie vor sind Aktienfonds mit einem Marktanteil von 44% der zugelassenen Produkte das größte Segment. In Gesamteuropa machen Aktienfonds nur 37% am Gesamtmarkt aus. An zweiter Stelle stehen Anleihenfonds mit einem Anteil von 24%, auf Europa bezogen sind es 22%. Es folgen Mischfonds mit 22%. In Europa entfallen 25% auf dieses Segment. An vierter Stelle finden sich Andere Produkte mit 8%, gegenüber 12% in Europa. Das Segment der Geldmarktprodukte hat in Deutschland 2% Marktanteil, in Europa 4%. Im laufenden Jahr erweist sich die Zahl angebotener Produkte als stabil. Die Zahl an Neuauflagen ist in Q verglichen mit Q3/2013 und Q3/2012 deutlich gestiegen. DETLEF GLOW Head of Lipper EMEA Research Grafik 1: Verteilung der zum öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassen Publikumsfonds per Anlagekategorie 30/09/2014* 24% 22% 44% 8% 2% Aktienfonds Mischfonds Anleihenfonds Andere Fonds Geldmarktfonds lipperweb.com
2 Entwicklung des Deutschen Fondsmarkets - Quartalsvergleich Ein Vergleich der dritten Quartale der letzten fünf Jahre zeigt, dass die Anzahl neu lancierter Produkte mit 82 rund doppelt so hoch lag wie die Anzahl von Neuauflagen im dritten Quartal In weiter Ferne liegen allerdings die entsprechenden Vergleichszahlen für die dritten Quartale in 2011 und 2010 mit 136 bzw. 212 neuen Produkten. Die Anzahl der Fondsverschmelzungen, Fusionen, ist im Vergleich zum dritten Quartal 2013 um rund 10% gesunken, von 76 Fusionen auf 67. Die Zahl der Liquidationen im dritten Quartal 2014 liegt mit 71 deutlich unter den verzeichneten Verschmelzungen im dritten Quartal 2013 mit 129 Produkten, ein Rückgang um rund 45%. Nachdem die Zahl der Schließungen in den dritten Quartalen der letzten 4 Jahre kontinuierlich angestiegen war, könnte die Entwicklung im dritten Quartal 2014 den Beginn einer Trendumkehr darstellen. Grafik 2: Übersicht der Neuauflagen, Fusionen und Liquidationen Q Q3 2014* Neuauflagen Liquidationen Fusionen Q Q Q Q Q Grafik 3: Nettoveränderung Anzahl von Fonds Q Q3 2014* Q Q Q Q Q3 2014
3 5-Jahres-Entwicklung des Deutschen Fondsmarktes Misst man alleine die Aktivitäten im Bereich Neuauflagen, Fusionen und Liquidationen, den Deutschen Publikumsfondsmarkt betreffend, so weist die Gesamtzahl angebotener Produkte einen leichten aber kontinuierlichen Rückgang auf. Einen positiven Effekt für das Marktwachstum bewirken allerdings die ausländischen Fonds, die nicht zeitgleich mit ihrer Auflage in Deutschland zum Vertrieb zugelassen wurden. Da es sich bei diesen Produkten im Sinne dieser Statistik bei Zulassung nicht um neu aufgelegte Produkte handelt, werden diese Produkte in den ausgewiesenen Zahlen zu den Neuauflagen nicht berücksichtigt. Grafik 4: In Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Publikumsfonds Q Q3 2014* Nettoveränderungen in Q innerhalb der Anlagekategorien 138 Fonds wurden im dritten Quartal 2014 geschlossen oder fusioniert, dem standen 82 Neuauflagen gegenüber. Insgesamt ist die Anzahl der in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Produkte seit Ende 2013 auf einem stabilen Niveau von rund 9250 Produkten. Beeinflusst wird der Trend durch die grenzüberschreitende Zulassung von ausländischen Fonds, die schon seit längerer Zeit bestehen, aber zeitverzögert in Deutschland zum Vertrieb zugelassen wurden und sich somit positiv auf die Gesamtanzahl zugelassener Produkte auswirken. Tabelle 1: Nettoveränderung Anzahl von Fonds Q per Anlagekategorie * Q Liquidationen Fusionen Neuauflagen Anzahl an Netto- Veränderung Gesamt in % Aktienfonds Mischfonds Anleihenfonds Andere Fonds Geldmarktfonds Einzig das Anlagesegment der Anleihenfonds konnte auf Basis der beobachteten Veränderungen im Bereich Neuauflagen/Schließungen/Fusionen einen minimalen Zuwachs verzeichnen.
4 Deutscher Fondsmarkt Zusammensetzung der Anlagekategorien in aktive und passive Produkte Publikumsfonds waren per Ultimo September 2014 auf dem deutschen Fondsmarkt zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. In den letzten Jahren haben die passiven Produkte allen voran ETFs - ihre Marktanteile deutlich ausbauen können, daher an dieser Stelle ein Blick auf die Zusammensetzung des deutschen Fondsuniversums unterteilt in aktive und passive Produkte. Die Aufteilung basiert auf der Anzahl der zugelassenen Produkte und nicht auf der in ihnen verwalteten Vermögen, Grafik 5: Zusammensetzung des deutschen Fondsmarktes nach Anlageklassen unterteilt in aktive und passive Produkte per 30/09/2014* Passiv Aktiv Die Kategorie der Aktienfonds mit insgesamt 4097 gelisteten Produkten, weist mit 887 (21,65%) Fonds einen hohen Anteil an passiven Produkten aus. Erwartungsgemäß gibt es bei Mischfonds mit 7 notieren Produkten (0,35%) so gut wie keine Anlagemöglichkeiten. Bei Anleihenfonds ist immerhin rund jeder zehnte Fonds insgesamt 257 (11,75%) - passiv verwaltet. Bei Anderen Fonds ist fast jeder zweite, 328 (44,93%) ein passives Produkt. Der hohe Anteil in diesem Segment ist darauf zurückzuführen, dass hier Alternative Anlageformen, Commodities aber auch Strategien, wie zum Beispiel Leveraged oder Short Produkte, zusammengefasst werden, die sich nicht in einem der anderen Segmente darstellen lassen. Bei Geldmarktfonds schließlich finden sich 15 passive Produkte (6,67%). In erster Linie werden für die drei Anlageklassen Aktien, Anleihen und Andere passive Produkte angeboten. Diese Produkte lassen sich in vier verschiedene Strategien der Indexnachbildung einordnen: Swap, Sonstige, Optimiert, Vollständige Replikation.
5 Grafik 6 zeigt welche Replikationsmethoden in den einzelnen Anlageklassen angewandt werden. Für Aktienfonds wird die Vollständige Replikation (43,5%) in etwa genauso häufig umgesetzt wie die Swap-basierte Replikation (47,67%), die Optimierung wird nur bei rund jedem zwölften Produkt (8,04%) genutzt, Sonstige Strategien (0,83%) sind die Ausnahme. Bei Anleihenfonds sind die Vollständige Replikation (29,84%) sowie die Optimierung (28,63%) in etwa gleich häufig zu beobachten. An erster Stelle steht auch hier der Swap-basierte Ansatz (40,73%), Sonstige Strategien (0,81%) spielen auch hier keine Rolle. Andere Fonds basieren auf Swap-basierten Ansätzen (83,76%). Die Vollständige Replikation (15,87%) nimmt deutlich weniger Raum ein, Sonstige Strategien tauchen hier überhaupt nicht auf. Grafik 6: Zusammensetzung der Replikationsansätze für passive Aktien-/Anleihen und Andere Fonds per * 100,00 90,00 80,00 70,00 60,00 50,00 40,00 Swap Sonstige Optimiert Volle Replikation 30,00 20,00 10,00 0,00 Aktienfonds Anleihenfonds Andere Fonds
6 Fazit Während in Q noch Mischfonds, die einzige Anlageklasse waren, die einen Nettozuwachs an angebotenen Produkten im Segment der Publikumsfonds ausweisen konnten, gelang dies im dritten Quartal 2014 nur der Kategorie der Anleihenfonds. Insgesamt entwickelte sich die Zahl angebotener Produkte in 2014 stabil, mit 82 neu aufgelegten Produkten in den Monaten Juli, August und September, zeigte sich sogar eine deutliche positive Entwicklung verglichen mit den beobachteten Veränderungen in den dritten Quartalen aus 2013 und Die Entwicklungen im dritten Quartal 2014 erlauben keinen klaren Ausblick auf die kommenden Quartale. Zum einen sieht es so aus, als ob sich die Konsolidierung auf Produktebene langsam dem Ende zuzuneigen, während auf der anderen Seite die starke Nachfrage der Investoren nach innovativen Misch-/Multi-Asset- und Rentenfonds ein Wachstumstreiber für die in Deutschland aktiven Fondsanbieter zu sein scheint. Nach Ansicht der Autoren wird die weitere Entwicklung hinsichtlich der Neuauflagen von Produkten auch stark von der Entwicklung an den Wertpapiermärkten abhängen.denn ein positives Marktumfeld sorgt für eine gute Stimmung und einer entsprechend hohen Produktnachfrage bei den Investoren. Auf der anderen Seite könnte sich die fortschreitende Konsolidierung in der europäischen Fondsindustrie auch negativ auf die Anzahl der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds auswirken. Denn gerade bei der Verschmelzung zweier Fondsanbieter können durch die Verschmelzung von artgleichen Fonds sogenannte Synergieeffekte gehoben werden. Ob und inwieweit die Übernahmen der letzten Monate den deutschen Markt betreffen werden, lässt sich derzeit nicht genau abschätzen, es ist aber davon auszugehen, das insbesondere die vielen lokalen Übernahmen, die zum Beispiel in Spanien stattgefunden haben, den deutschen Markt wenn überhaupt dann nur im geringen Umfang betreffen werden. Auf der Regulierungsseite sind per 15. September 2014 laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) 49 KVG-Erlaubnisverfahren abgeschlossen, 75 im laufenden Prozess. Bei KVG-Registrierungsverfahren sind 112 abgeschlossen, während sich 87 im laufenden Verfahren befanden. Die steigende Zahl der zugelassenen Anbieter, könnte zukünftig auch einer der Wachstumstreiber für die Anzahl der in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Produkte sein, da die meisten Anbieter sich durch die Auflage von neuen Produkten neue Anlegergruppen erschließen und das verwaltete Vermögen steigern wollen. *Quelle: Lipper, a Thomson Reuters Company Lipper US Client Services customers.reuters.com/crmcontactus/support.asp Lipper Europe Client Services (UK) (Europe) customers.reuters.com/crmcontactus/support.asp Lipper Asia Client Services customers.reuters.com/crmcontactus/support.asp lipperweb.com 2011 Thomson Reuters. All rights reserved. Republication or redistribution of Thomson Reuters content, including by framing or similar means, is prohibited without the prior written consent of Thomson Reuters. 'Thomson Reuters' and the Thomson Reuters logo are registered trademarks and trademarks of Thomson Reuters and its affiliated companies.
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