KINDER FÖRDERN FAMILIEN UNTERSTÜTZEN. Foto: mauritius images
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- Klemens Heintze
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1 KINDER FÖRDERN FAMILIEN UNTERSTÜTZEN Foto: mauritius images
2 Wir Grüne im Bundestag sorgen dafür, dass Eltern nicht die Puste ausgeht. Foto: mauritius images 2 3
3 VERANTWORTUNG FUREINANDER Familie ist überall da, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Familien geben Halt und Heimat. Die Menschen stehen sich nah, sie lernen voneinander. Kinder können geschützt zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen. Familien begleiten alte Menschen in der letzten Phase ihres Lebens. Familien leisten viel, doch oft unter schwierigen Bedingungen. In manch einer Familie reicht das Geld hinten und vorne nicht; nicht wenige Eltern sind dauernd erschöpft angesichts der dreifachen Belastung durch Familie, Arbeit und Haushalt. In jeder fünften Familie werden diese Aufgaben von nur einer Person geschultert. Nach wie vor übernehmen Frauen im Schnitt fast doppelt so viel unbezahlte häusliche Arbeit wie Männer. Immer mehr Paare wollen sich die Sorgearbeit partnerschaftlich teilen, doch sollen ihre beruflichen Perspektiven nicht darunter leiden. Viele Mütter wollen mehr, manche Väter hingegen weniger arbeiten. Wir Grüne im Bundestag stehen für eine zeitgemäße Familienpolitik, die die Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit schließt. Wunsch und Wirklichkeit Familien sind heute so vielfältig wie das moderne Leben: Verheiratete Paare mit und ohne Kinder, Alleinerziehende, Patchwork-Familien, nicht eheliche oder Regenbogenfamilien wir Grüne im Bundestag machen Politik für sie alle. Einkommen und Chancen sind nicht gleich verteilt. Auch in unserem wohlhabenden Land haben Familien oft nicht genug für ein gutes Leben. Es gibt kein größeres Armutsrisiko, als alleinerziehend zu sein. Jedes fünfte Kind unter 15 wächst unterhalb der Armutsgrenze auf ein trauriges Bild für unser Land. Wir Grüne im Bundestag finden uns nicht damit ab. Familien brauchen mehr Unterstutzung: eine ausreichende Zahl wirklich guter Kitas und Schulen, die allen Kindern helfen, ihre Potenziale zu entfalten, eine wirksame Familienförderung, die Kinderarmut verhindert und Familien entlastet, neue Arbeitszeitmodelle, die dafür sorgen, dass die Arbeit besser ins Leben passt. 4 5
4 Kinderzeit Plus mehr Zeit für Kinder Foto: K. Tiedge Menschen in der Fußgängerzone. Quelle: picture alliance 6 7
5 WENN DAS LEBEN TEMPO MACHT Wie schafft man es, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren? Das ist heute eine der größten Herausforderungen für Familien. Wir Grüne im Bundestag haben dazu Konzepte erarbeitet und Anträge ins Parlament eingebracht. Wir wollen dafür sorgen, dass Eltern nicht die Puste ausgeht. Beweglichkeit ist gefragt, um die Anforderungen der Arbeitswelt und die Bedürfnisse der Beschäftigten besser in Einklang zu bringen. Es heißt Abschied nehmen von überholten Mustern. Wir unterstützen alle, die nach neuen, innovativen Arbeitszeitkonzepten suchen: zum Beispiel mit dem Modell einer flexiblen Vollzeit. Sie ermöglicht es Beschäftigten, freier zu entscheiden, wie innerhalb eines Korridors von 30 bis 40 Stunden ihre persönliche Vollzeit aussieht. Dazu gehören das Recht auf Rückkehr auf die ursprüngliche Stundenzahl nach einer Teilzeitphase sowie das Recht auf Home Office. Darüber hinaus soll eine PflegeZeit Plus helfen, die Betreuung eines nahestehenden Menschen besser mit dem Beruf vereinbaren zu können. Kinderzeit Plus - mehr Zeit fur Kinder Das Elterngeld ist eine gute Familienförderung, es greift aber zu kurz. Denn es sind nicht nur die Kleinsten, die ihre Eltern brauchen. Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern ist auch gefordert, wenn die Versetzung gefährdet ist, der Wechsel in die weiterführende Schule ansteht, die Pubertät beginnt. Die grüne Kinderzeit Plus der Bundestagsfraktion soll das Elterngeld ausbauen und es ermöglichen, die Arbeitszeit für bestimmte Phasen zu reduzieren. Anders als heute, wo spätestens kurz vor dem dritten Geburtstag des Kindes Schluss ist, nämlich nach 32 Monaten, soll die Kinderzeit Plus bis zum Alter von 14 Jahren genommen werden können. Kinderzeit Plus auf einen Blick: Jeder Elternteil hat Anspruch auf acht Monate Unterstützung. Weitere acht Monate können die Eltern frei untereinander aufteilen. Im ersten Lebensjahr des Kindes können beide Eltern nacheinander oder gleichzeitig vollständig aus dem Beruf aussteigen. Danach wird eine Reduzierung der Arbeitszeit finanziell abgefedert. Um sich das Mehr an Zeit für die Familie leisten zu können, gleichen wir das geringere Einkommen mit einer Lohnersatzleistung aus. 8 9
6 Foto: H.Schwarzbach/argus/fotofinder FAMILIEN ENTLASTEN Es tut weh, nicht mitzukönnen, wenn die Freundinnen und Freunde ins Kino gehen oder alle anderen auf Klassenfahrt sind. Armut schmerzt und grenzt aus. Die Zahl der Kinder, die von Armut bedroht sind und mit schlechten Chancen ins Leben gehen, wächst. Wir wollen deshalb Familien entlasten und dafür deutlich mehr Geld in die Hand nehmen: Die Regelsätze für Kinder in der Grundsicherung müssen so hoch sein, dass sie den tatsächlichen Bedarf decken. Mit dem Kindergeld-Bonus garantieren wir, dass Kinder in Familien mit niedrigem Einkommen und Alleinerziehende bekommen, was sie zum Leben brauchen und zwar aus einer Hand und ohne es beantragen zu müssen. In der Kindergrundsicherung werden Kindergeld und Kinderfreibeträge zusammengefasst. Damit beenden wir die Ungerechtigkeit, dass sich die staatliche Unterstützung für Kinder am Einkommen ihrer Eltern bemisst, und wir entlasten Familien mit mittlerem Einkommen. Eltern, die heute bereits verheiratet oder verpartnert sind, können zwischen dem alten Ehegattensplitting und dem neuen Familientarif plus Kindergrundsicherung wählen. Der Familientarif sieht eine individuelle Besteuerung der PartnerInnen mit doppeltem Grundfreibetrag vor
7 WIRKLICH GUTE KITAS UND SCHULEN Wir wollen Kindern ein gutes Aufwachsen ermöglichen. Dazu gehören Kitas, die jedes einzelne Kind unterstützen, und Schulen, die Kindern individuell helfen, ihre Potenziale zu entfalten. Wie gut Kitas oder Schulen sind, hängt stark davon ab, wie viele Fachkräfte da sind und wie sie ausgebildet sind. Auch davon, wie lange Kitas, Tagespflege, Schulen oder Horte geöffnet haben und dass es überhaupt ausreichende Angebote gibt. Auf all das hat die Politik Einfluss. Dazu haben wir Grüne im Bundestag gesetzliche Regelungen vorgeschlagen: Künftig soll ein(e) ErzieherIn nur noch vier Kinder unter drei Jahren oder zehn Kinder über drei Jahren betreuen. Kinder sollen ab dem zweiten Lebensjahr bis zur Einschulung einen Rechtsanspruch auf ein ganztägiges Angebot frühkindlicher Bildung und Betreuung bekommen. Wir wollen deutlich mehr Ganztagsschulen schaffen, um weiterhin gute Betreuung zu gewährleisten. KINDHEIT SCHUTZEN Das Aufwachsen von Kindern wollen wir bestmöglich unterstützen. Dazu gehört, sie vor Vernachlässigung, emotionaler und körperlicher Misshandlung oder sexuellem Missbrauch zu bewahren. Es ist furchtbar, wenn Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch, von Gewalt oder Vernachlässigung werden. Leider sind das aber keine Einzelfälle. Wir Grüne im Bundestag setzen uns daher mit aller Kraft für den Schutz der Kinder ein. Wir fordern in unseren parlamentarischen Initiativen mehr Prävention, um Gewalt gegen und Missbrauch an Kindern zu verhindern. Zudem braucht es ausreichend Hilfs-, Beratungs- und Therapieangebote für alle Kinder, die Opfer von Gewalt und Missbrauch wurden. Dazu muss sich sowohl die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure noch deutlich verbessern wie auch die rechtliche Situation. All dies möchten wir gesetzlich unterstützen. Der Bund soll dafür mit den Ländern zusammenarbeiten dürfen und diesen Ausbau mitfinanzieren
8 KINDER HABEN RECHTE Wir Grüne im Bundestag machen Politik für ein kinderfreundliches Land. Ganz vorn steht deshalb für uns auch die Festschreibung der Kinderrechte im Grundgesetz. Dass alle Kinder die gleichen Rechte haben, wollen wir an prominenter Stelle zum Ausdruck bringen. Auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes hat die Bundesregierung wiederholt aufgefordert, die Kinderrechte im Grundgesetz zu stärken. Das könnte helfen, die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland besser umzusetzen. Damit sich gerade auch junge Menschen einbringen können, wollen wir die Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche stärken. Bei allen Wahlen wollen wir das Wahlalter auf 16 Jahre absenken. Denn junge Menschen sollen mitentscheiden, wie ihre Welt aussieht, und mitbestimmen, wer ihre Welt gestaltet. Foto: mauritius images 14 15
9 18/95 NOCH FRAGEN? Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Katja Dörner MdB, stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Franziska Brantner MdB, Sprecherin für Kinderund Familienpolitik Arbeitskreis 5: Wissen, Generationen, Gesundheit T. 030/ , F. 030/ , ZUM WEITERLESEN»» Zeit für mehr Damit Arbeit gut ins Leben passt (Fraktionsbeschluss vom )»» gruene-bundestag.de» Themen» Kinder»» gruene-bundestag.de» Themen» Zeitpolitik BUNDESTAGSDRUCKSACHEN: 18/10473 Familien stärken Kinder fördern (Antrag) 18/9054 Kinderschutz und Prävention ausbauen (Antrag) 18/9007 Zeit für mehr Damit Arbeit gut ins Leben passt (Antrag) 18/1459 Qualität in der frühkindlichen Bildung fördern (Antrag) Diese Veröffentlichung informiert über unsere parlamentarische Arbeit im Deutschen Bundestag. Sie darf im Wahlkampf nicht als Wahlwerbung verwendet werden. IMPRESSUM: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Platz der Republik 1, Berlin Gestaltung: Jakina U. Wesselmann Stand: Januar 2017, Schutzgebühr: 0,05
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