Trockenbau im Feuchtraum
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- Anton Bösch
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Unter Beibehaltung der früheren Positionen von Badewanne, Dusche, WC und Waschbecken wurde dieses rund fünfeinhalb Quadratmeter kleine Badezimmer in Trockenbauweise erneuert. Trockenbau im Feuchtraum
2 1. Die Wände sind teils recht desolat. Haftputzgips wird angerührt und batzenweise auf die 2. Trockenputzplatten gegeben, dann diese an die grundierte Wand gedrückt und ausgerichtet. 3. Der Boden des Raumes ist grundiert, die Außenwände des Duschbereichs sind schon abgedichtet 4. Auf die Unterseite des Trägers der Duschtasse kommt Klebeschaum aus der Kartusche. 5. Rasch wird der Träger positioniert und absolut waagerecht eingemessen. Das Gefälle bringt 6. die Duschtasse mit, die nach Aushärtung des Klebeschaumes einfach eingesetzt wird. Größe, Schnitt und Fensterposition haben bei dieser Badsanierung keine großen planerischen Veränderungen zugelassen. Die einzelnen Sanitärelemente waren nicht ohne Grund auf diese Weise verteilt und so konnte man alle früheren Zu- und Abflussleitungen und Anschlussstellen nutzen. Einzig die bislang raumhohe Trennwand zwischen Dusche und Wanne wurde entfernt und durch eine oben offene ersetzt. So kommt im Zusammenspiel mit den hellen Wänden und der weißen Decke mehr Tageslicht nach hinten ins Eck und der gesamte Raum wirkt weiter. Man hielt auch am klassischen Konzept Wanne und separate Dusche fest. Beim Einbau setzte man nicht auf ein Wannenträgergestell plus Ummauerung, sondern auf Trockenbau: eine Kombination von befliesbarem Wannenträger aus Polystyrol plus Acrylwanne beziehungsweise Duschtassenträger und Acryltasse. Ein angenehmer Neben-
3 7. Der Duschablauf wird mit Hilfe einer Dichtung absolut dicht mit der Ablaufgarnitur verbunden. 8. Der an der rechten Seite unten aufgeschnittene Badewannenträger aus Hartschaum wird platziert. 9. Dann werden Ab- und Überlaufgarnitur montiert und an das Abwasserrohr angeschlossen. 10. Die Wanne wird in den verklebten Träger eingesetzt, angeschlossen und mit Wasser belastet. 14. Zum Schallschutz werden am Boden Randdämmstreifen aus Mineralwolle angebracht. 15. Eine Ausgleichschüttung wird auf der der Tür gegenüberliegenden Seite abschnittsweise 16. ausgebracht und entsprechend der Höhe des Fertigbodens waagerecht abgezogen. 17. An der ersten Platte des Fertigteilestrichs muss der eingefräste Stufenfalz entfernt werden, 22. Bad- und Flurrohboden sind jetzt gleich hoch. Die Stoßfuge wird mit Sanitärsilikon gefüllt. 23. Vor den Abdichtarbeiten müssen noch die Überstände der Randdämmstreifen bodenbündig abgeschnitten werden. 24. Auf alle gefährdeten Wandbereiche wird eine rissüberbrückende, flexible Abdichtung gerollt. 28. Für das Verfliesen der Wände wird ein extra starker, hochflexibler Dünnbettkleber angemischt. 29. Er wird an der Wand aufgezogen und durchgekämmt. Stets wird nur ein Teilbereich vorgelegt. 30. Bei den großformatigen Wandfliesen wird der Kleber auch dünn auf der Rückseite aufgebracht. 31. Für ein perfektes Fugenbild werden Fugenkreuze als praktische Abstandhalter verwendet.
4 11. Die Trennwandkonstruktion aus Metallprofilen wird doppelt mit Feuchtraumplatten beplankt. 12. An die Vorderkanten der Trennwand werden Eckschutzprofile geheftet. 13. Anschließend werden die Kantenprofile verspachtelt, ebenso die Plattenfugen. 18. dann wird das Element waagerecht aufgelegt und seine Höhe am Meterriss überprüft. 19. Sitzt die Platte, wird wieder Trockenschüttung auf den Boden gebracht und abgezogen. Dann 20. werden auf den Stufenfalz der Estrichplatte zwei parallele Stränge Falzkleber aufgetragen. 21. Die nächste Platte wird formschlüssig angelegt und im Falzbereich mit der vorigen verschraubt. 25. In den Ecken wird jeweils eine vorgefertigte Dichtecke aus Abdichtband eingearbeitet. 26. In den Boden-Wand-Bereichen und bei anderen Anschlussfugen kommt ein 120 mm breites Flächendichtband von der Rolle zum Einsatz. 27. Schließlich wird auch der ganze Fertigteilestrich mit der Abdichtung beschichtet. 32. Fliesenteilstücke mit geraden Zuschnitten lassen sich mit einem Fliesenschneider anfertigen. 33. Passgenau wird das Teilstück zwischen der ganzen Fliese und dem Eckprofil an die Wand geklebt. effekt bei dieser Wannenkombination: Der Träger hält die Wanne nicht nur sicher und stabil, er ist gleichzeitig eine Wärmedämmung und hält das Badewasser lange warm. Die Wände des Raumes waren nach dem Abschlagen der alten Fliesen teils in einem sehr schlechten Zustand. Sie wurden mit Trockenputzplatten begradigt. Auch die neue Trennwand an der Dusche wurde trocken aus Feuchtraumplatten und Metallprofilen hergestellt. Nach dem Entfernen des hoch aufgebauten alten Badezimmerbodens musste hier ganz neu aufgebaut werden. Nach dem Grundieren des Betonrohbodens wurde eine Trockenschüttung aus gipsummanteltem Blähperlite aufgebracht. Aufgrund der mineralischen Ummantelung verzahnt sich die Schüttung zu einer stabilen und tragfähigen Ausgleichsschicht. Die richtige Einbauhöhe ermittelt man mit Hilfe des sogenannten Meterrisses, einer
5 Tipp Wenn wie hier die obere Fliesenabdeckung etwas stärker aufgefüttert werden muss, wartet man mit diesem Arbeitsgang, bis der Mittelbettkleber vom Verlegen der Bodenfliesen zubereitet ist und setzt dann diesen für das Ausgleichen und Verkleben ein. 34. An der Trennwandstirn verklebte Bodenfliesenstücke akzentuieren und zonieren das Bad. 35. Beim Verlegen der Bodenfliesen wird ein Mittelbettkleber verwendet. Dieser wird auf 36. der Abdichtung durchgekämmt. Dann werden die Fliesen ohne Höhenversatz eingelegt. 37. Nach dem Verfliesen steht immer das Verfugen an. Der Mörtel wird tief in die Fugen gedrückt 38. mit einem Fugbrett abgezogen. Später wird mit einem feuchten Schwammbrett erst grob, 39. dann mit einem laufend auszuwaschendem Schwamm die ganze Fliesenfläche gereinigt. an der Wand angebrachten Linie in einem Meter Höhe über dem späteren Fertigfußboden. Bedeckt wurde die Schüttung mit Gipsfaser elementen im Format 600 mal 1200 Millimeter. Dieser neuartige Fertigteil estrich besteht aus monolithischen Elementen, also nicht wie sonst aus zwei Gipsfaserplatten übereinander, sondern aus einer einzigen dicken Platte mit werkseitig eingefrästen Nuten. Die einzelnen Platten werden durch Formschluss, mit Klebstoff und mit Spezialschrauben miteinander verbunden. Vor dem Verfliesen der Wände und des Bodens wurde eine rissüberbrückende, flexible Abdichtung aufgetragen, in den Ecken und an Anschlussfugen wurden Dichtbänder eingearbeitet. Diese aufwändigen Abdichtarbeiten sind nicht nur aufgrund der Trockenbauweise notwendig. Auch massive Wände brauchen im Feuchtraum einen Nässeschutz, weil bei immer dichteren Gebäude hüllen der Feuchteaustrag aus dem Haus entsprechend geringer wird. Nicht nur weil sie gerade Mode sind, wurden großformatige Fliesen gewählt. Der geringe Fugenanteil macht die Flächen hygienischer und pflegeleichter. Für den Boden wählte man wegen wenigen Fugen sicherheitshalber rutschhemmende Fliesen. n Weitere Informationen Folgende Produkte kamen unter anderem zum Einsatz: Rotband Haftgipsputz von Knauf Gips. ( Haftemulsion, Greenboard Plus GKBI als Trockenputz für Feuchträume und nichttragende Wände, Spezialhaftgrund als Feuchtigkeitsbremse, Trockenschüttung PA, Fertigteil estrich Brio, Falzkleber Brio und Brio-Schrauben, Dichtecke, Flächendicht und Flächendichtband, Flexkleber extra, der 90 Prozent staubredu ziert ist, Flexfuge schnell, Mittelbettkleber XXL, Sanitär-Silicon. ( Fotos: Tom Philippi
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