Kolumbiens drittgrößte Stadt Cali zieht Investitionen

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1 Kolumbiens drittgrößte Stadt Cali zieht Investitionen an Wichtiger Industriestandort / Nähe zur Pazifikküste ist Wettbewerbsvorteil / Von Edwin Schuh Bogotá (gtai) - Cali und das umliegende Departamento Valle del Cauca machen rund 10% der Wirtschaftsleistung Kolumbiens aus. Die Region ist einer der wichtigsten Industriestandorte des Landes, auch dank der Nähe zum Pazifikhafen Buenaventura. Zahlreiche multinationale Unternehmen haben sich bereits angesiedelt, viele davon mit lokaler Produktion. Die Fördergesellschaft Invest Pacific plant für 2015 eine Deutschlandtour, um Unternehmen über Investitionsmöglichkeiten zu informieren. (Kontaktanschrift) Cali ist Hauptstadt und mit 2,4 Mio. Einwohnern größte Stadt des kolumbianischen Departamentos Valle del Cauca. Neben Cali liegen sechs weitere Städte mit über Einwohnern in dem Departamento: Buenaventura, Palmira, Tuluá, Cartago, Buga, Jamundí und Yumbo. Die Region ist einer der wichtigsten Industriestandorte Kolumbiens, vor allem was die Produktion von Lebensmitteln, Autoteilen, Pharmazeutika und Körperpflegemitteln angeht. Grund dafür ist unter anderem der 115 km entfernte Hafen in Buenaventura. Multinationale Unternehmen entdecken das Cauca-Tal Zahlreiche nationale und ausländische Unternehmen haben das Potenzial des Cauca-Tals erkannt und bereits dort investiert. Laut der Investitionsfördergesellschaft Invest Pacific haben sich rund 100 multinationale Unternehmen angesiedelt, ein Großteil davon mit eigener Produkion. Prominente Beispiele sind Unilever mit inzwischen drei Fabriken und rund Arbeitskräften im Cauca-Tal sowie die Unternehmen Colgate-Palmolive, Johnson & Johnson, Sanofi Aventis, Bimbo, Nestle und International Paper. Häufig zielt die Strategie der Unternehmen darauf ab, in Cali nicht nur für den lokalen Markt zu produzieren, sondern auch für den Export in Länder wie Ecuador, Peru oder Venezuela. 1

2 Ausländische Investitionen im Valle del Cauca nach Sektoren (2013) Sektor Anteil (in %) Agroindustrie 22 Dienstleistungen 7 Infrastruktur 7 Einzelhandel 7 Business Process Outsourcing 5 Herstellung von Reinigungs- und Körperpflegemitteln 5 IT & Software 5 Metallverarbeitung 5 Biotechnologie 2 Immobilien 2 Baumaterialien 2 Logistik 1 Andere 30 Quelle: Eigene Darstellung nach Invest Pacific "Ein wichtiger Grund, sich in Cali anzusiedeln, sind die niedrigeren Kosten als in Bogotá", sagt María Eugenia Lloreda, Direktorin von Invest Pacific. So seien die Grundstückspreise rund 50% und die Lohnkosten 15% geringer als in der Hauptstadt oder in Medellín. Als Beleg kürte die Financial Times in ihrem Ranking von 2014/15 der "südamerikanischen Bundesstaaten der Zukunft" das Valle del Cauca auf Platz drei im Bereich Kosteneffizienz. Auch die internationale Anbindung ist laut Lloreda exzellent. Es gebe direkte internationale Flugverbindungen nach Madrid, New York, Miami und ab März 2015 nach Amsterdam. 2

3 Ausgewählte Ausfuhren des Departamento Valle del Cauca, nach Art (fob; in Mio. US$) Bezeichnung (ISIC-Klassifikation) Veränderung 2013/2012 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken (311) 685,8 600,9-12,4 Andere Chemikalien (352) 293,9 326,0 10,9 Papier und Produkte (341) 195,6 175,0-10,5 NE-Metalle (372) 245,4 146,5-40,3 Elektrische Maschinen (383) 140,5 130,1-7,4 Kautschuk (355) 128,5 81,2-36,8 Herstellung von anderen Nahrungsmitteln (312) 80,6 76,7-4,8 Industriechemikalien (351) 62,8 69,0 9,9 Bekleidung (322) 54,6 58,5 7,1 Plastik (356) 59,3 56,9-4,0 Gesamt 1.947, ,8-11,6 Quelle: Eigene Darstellung nach DIAN - Sistema Estadístico de Comercio Exterior Ausfuhren des Departamento Valle del Cauca, nach Abnehmerländern (Fob; in Mio. US$) Land Veränderung 2013/2012 Ecuador 399,6 398,2-0,4 USA 415,3 292,6-29,5 Venezuela 266,9 291,7 9,3 Peru 336,2 262,9-21,8 Brasilien 104,1 118,2 13,5 Panama 68,8 110,4 60,5 Chile 170,2 109,2-35,8 Mexiko 104,2 76,0-27,1 Quelle: Eigene Darstellung nach DIAN - Sistema Estadístico de Comercio Exterior Hafen in Buenaventura soll noch größere Rolle spielen Der Hafen in Buenaventura ist ein weiteres Standortargument. Als einziger großer Hafen an der kolumbianischen Pazifikküste ist er Einfallstor für Güter aus Asien und wichtigster Importhafen des Landes. Er wickelte 2013 rund 52% der Einfuhren und 23% der Ausfuhren Kolumbiens ab und ist der Seehafen mit der kürzesten Entfernung nach Bogotá (524 km). Der Masterplan der Betreibergesellschaft des Hafens sieht bis zum Jahr 2032 Investitionen von 450 Mio. US$ in neue Infrastruktur, Ausrüstung und Logistik vor. Der jährliche Umschlag soll dadurch von rund 15 Mio. auf 27 Mio. t erhöht werden. Um auch Postpanamax-Schiffe abzufertigen, wurden bereits zwei entsprechende Kräne installiert und der Zugangskanal des Hafens auf 13,5 m vertieft. 3

4 Daneben begannen in Buenaventura die Arbeiten für einen weiteren Hafen namens Aguadulce, der 2015 eröffnet werden soll. Hauptanteilseigner ist die philippinische International Container Terminal Services (ICTSI). Mit Investitionen von rund 500 Mio. US$ soll der neue Hafen bei seiner Fertigstellung eine jährliche Kapazität von Standardcontainern (TEU) haben und zusätzlich der Verladung von Kohle und Schüttgut dienen. Kolumbiens einzige Zugstrecke für den Containertransport Die Straße zwischen Cali und Buenaventura ist für Lkw zurzeit noch eine Tortur. Jedoch soll sie bis 2018 vierspurig ausgebaut werden. Die Arbeiten dafür sind bereits im Gang. Außerdem ist seit 2012 Kolumbiens einzige Zugstrecke für den Containertransport zwischen dem Hafen und dem Ort Yumbo bei Cali in Betrieb. Der "Ferrocarril del Pacífico" gehört dem Transportunternehmen Impala, Tochter des niederländischen Rohstoffhändlers Trafigura, und wird von dem belgischen Unternehmen Vecturis betrieben. Die Kapazität liegt bei t monatlich, sie soll jedoch zukünftig auf t ausgeweitet werden. Transportiert werden bislang vor allem Getreide, Zucker und Stahlblech, jedoch ist auch die Beförderung von Containern möglich. In Cali und Umgebung gibt es sechs so genannte Freizonen (Zonas Francas), in denen ein Körperschaftssteuersatz von 15% gilt. Außerhalb ihrer Gebietsgrenzen liegt der Steuersatz mit 25% deutlich höher. Hinzu kommen eine Mehrwertsteuerbefreiung für aus dem Inland bezogene Güter und eine Zollfreistellung auf Güter aus dem Ausland, die für eine Warenfertigung innerhalb der Freizone bestimmt sind. Die größte Freizone im Valle del Cauca ist die Zona Franca Palmaseca mit Warenein- und -ausgängen von rund 2,4 Mrd. US$ im Jahr 2013, gefolgt von der Zona Franca del Pacífico (1,5 Mrd. US$) und der Zona Franca Permanente del Cauca (958 Mio. US$). Außerdem ist in Cali die größte Freizone des Landes für Dienstleistungen - die Zonamérica - geplant, mit Investitionen von 350 Mio. US$. Invest Pacific will deutsche Unternehmen treffen Invest Pacific plant für 2015 eine Mission nach Deutschland, um deutsche Firmen zu treffen, die im Valle del Cauca in ein Distributionszentrum oder eine Produktionsstätte investieren möchten. Interessierte Unternehmen können sich bei María Eugenia Lloreda von Invest Pacific melden. Besonders hohes Investitionspotenzial sieht Invest Pacific in den Bereichen Business Process Outsourcing (BPO), IT & Software, im Automobilsektor und metallverarbeitenden Gewerbe, in der Nahrungsmittel- und Getränkeherstellung sowie im Chemie- und Pharmasektor. Kontaktanschrift: Invest Pacific (Investitionsfördergesellschaft von Cali und dem Valle del Cauca) Calle 3 No Cali, Kolumbien Kontakt: María Eugenia Lloreda, Direktorin Tel.: / Mobil: / mlloreda@investpacific.org 4

5 Kontakt: José Rafael Daste, Investitionsberater (E.D.S.) Jutta Kusche GTAI KONTAKT Jutta Kusche +49 (0) Ihre Frage an uns Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch teilweise nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 5