Beschluss des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung

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1 Telefon Telefax Telefon Telefax Sozialreferat Büro des Referenten S-R-5 Sozialreferat Stadtjugendamt S-II-L8 Beratungsangebote des Stadtjugendamtes per Internet Antrag Nr der Stadtratsmitglieder Gebhardt und Meier vom Anlage Beschluss des Kinder- und Jugendhilfeausschusses vom (SB) Öffentliche Sitzung I. Vortrag des Referenten Frau Stadträtin Gebhardt und Frau Stadträtin Meier haben mit Antrag Nr vom das Sozialreferat beauftragt zu überprüfen, wie die Internetseiten des Stadtjugendamtes kind- und jugendgerechter gestaltet werden können. Insbesondere soll dargestellt werden, welche Beratungen für Kinder und Jugendliche über das Netz sinnvoll anzubieten sind. Die Internetseiten des Sozialreferates sind auf eine allgemeine Öffentlichkeit zugeschnitten, also sowohl auf Kundinnen und Kunden des Sozialreferates als auch auf die Fachöffentlichkeit in und außerhalb Münchens. Gerade bei den Informationen über das Stadtjugendamt hat dieser Zielgruppenmix dazu geführt, sich bei Sprache, Design und Inhalten der Seiten nicht an Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientieren zu können, da man ja vor allem Eltern und Fachleute ansprechen wollte. Andererseits wird aber auch der Bedarf gesehen, Informationen speziell für Kinder und Jugendliche anzubieten. Das Sozialreferat nutzt daher den Antrag, eigene Planungen mit dem Anliegen der Stadträtinnen zu verknüpfen und eigens Internetseiten für Kinder und Jugendliche zu erstellen. Über die im Antrag angesprochene Beratung hinaus werden alle weiteren Angebote des Stadtjugendamtes bzw. des Sozialreferates, die sich an Kinder und Jugendliche richten, aufgenommen. Dadurch können wir Inhalt, Sprache und Design gezielt auf Kinder und Jugendliche ausrichten. In einem partizipativen Verfahren sollen die Seiten von Jugendlichen miterarbeitet und dann später getestet werden, um zu gewährleisten, dass das Angebot die Jugendlichen anspricht und auch angenommen wird.

2 2 Folgendes Vorgehen ist dabei geplant: Erfassung der Angebote In einem ersten Schritt wurden alle Sachgebiete nach Angeboten abgefragt, die sich ausdrücklich an Kinder und Jugendliche richten oder für sie interessant sind. Die Seiten sollen Fragen wie zum Beispiel diese beantworten: Kann ich von meinem Vater Unterhalt beanspruchen? Minderjährig und schwanger, wer hilft? Zoff mit den Eltern, was tun? Freizeit-, Ferien-, Kulturangebote? Was ist in meinem Stadtviertel geboten? Ärger in der Schule, Ärger mit der Polizei? Wo kann ich mitmischen? Meine Freundin ist von zuhause abgehauen was kann ich für sie tun? Wir suchen einen Proberaum für unsere Band. Ich finde keine Lehrstelle. usw. Bei der Entwicklung der Fragestellungen wird auch auf die Erfahrungen des Projekts IN- FOFON das Telefon von Jugendlichen für Jugendliche zurückgegriffen. Der Aufbau der Seiten könnte folgendermaßen aussehen: Eine Startseite mit wenigen Grundinformationen über drei Hauptbereiche: f Beratung und Rechtsfragen f Sozialpädagogische Angebote f Ferien, Freizeit und Kultur. In diese drei Bereiche werden die einzelnen Angebote des Stadtjugendamtes eingeordnet. Sie enthalten jeweils Informationen, Kontaktadressen, Telefonnummern und -Adressen, Links zu Seiten anderer städtischer oder freier, nichtkommerzieller Anbieter und - wenn möglich und sinnvoll - interaktive Kommunikationsmöglichkeiten. Eine Abfrage der Angebote nach Stadtvierteln sollte ebenfalls möglich sein. Vorstellbar ist, darüber hinaus Themenseiten anzubieten, wie z.b. zu Rechtsradikalismus, Gewalterfahrung, Mitmischen am Geschehen in der Stadt etc. Beratungsangebote über das Netz Über die Möglichkeiten des Internet in der Beratungsarbeit wird in der Fachwelt diskutiert, erste Erfahrungen werden gesammelt. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) betreibt derzeit ein Pilotprojekt Neue Angebote für Jugendliche und Eltern. Unter gibt es jeweils drei Angebote für Eltern und Jugendliche: moderierte Chats, moderierte Diskussionsforen und -Beratung. Mit dem Projekt will die bke Erfahrungen sammeln, wie Beratung für Jugendliche mit ihren Sorgen und Nöten und für Eltern in Erziehungsfragen im Internet möglich ist und wie das Medium die Art der professionellen Beratung verändert und beeinflusst. Es soll erprobt werden, wie die Methoden der Jugendberatung und Erziehungsberatung abzuwandeln sind, um den Gegebenheiten des Mediums Internet gerecht zu werden. Die Erfahrungen aus diesem Projekt werden ausgewertet. ist ein weiteres Projekt zur Beratung und Information junger Menschen im Internet. Die KIDS-HOTLINE ist an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern, Sozialpädagogik entstanden. Getragen wird das Projekt von ei-

3 nem 20-köpfigen Fachteam aus Pädagog/-innen, Theolog/-innen, Mediziner/-innen und Jurist/-innen. Grundsätzlich stehen die Erziehungsberatungsstellen des Stadtjugendamtes den Möglichkeiten der neuen Medien sehr offen gegenüber. Im Moment sind sie mangels technischer Ausstattung noch nicht in der Lage, Beratung über das Internet anzubieten. Um Konzept, Personalbedarf und die Organisation eines solchen Angebotes planen zu können, ist es außerdem zielführend, auf die Erfahrungen, die gerade gesammelt werden, aufzubauen. Es ist davon auszugehen, dass für eine Internetberatung die personellen Kapazitäten erhöht werden müssen. Es wird außerdem zu überlegen sein, ob solche Angebote sinnvollerweise in einem Verbund verschiedener Beratungsstellen zum Beispiel bayernweit gemacht werden, oder ob man sich vorhandenen Angeboten anschließen kann. Die Internetnutzung macht nicht an den Stadtgrenzen halt. Wie geht man dann etwa damit um, wenn Jugendliche aus anderen Städten oder Ländern die Angebote nutzen und an spezielle Dienste weitervermittelt werden müssten. Auch eine Verbindung mit anderen Beratungsstellen, z.b. Suchtberatungsstellen, Rechtsberatung oder auch Peer-Beratung könnte sinnvoll sein. Für die Kinder- und Jugendseiten des Sozialreferates ist deshalb in einem ersten Schritt geplant, genaue und zielgerichtete Information anzubieten. Sie soll Jugendlichen dabei helfen, sich an eine Beratungsstelle heranzutrauen. Wenn sie genau wissen, wer bei welchen Problemen hilft und wie diese Hilfe aussieht, könnte es schon leichter sein, Kontakt zu dieser Beratungsstelle aufzunehmen. Sobald die technische Ausstattung der Erziehungsberatungsstelle verbessert ist, soll auch die Möglichkeit geboten werden, über Kontakt aufzunehmen. Die Unverbindlichkeit und Anonymität kann ebenfalls dazu beitragen, die Schwellenangst zu überwinden, sich an eine Beratungsstelle des Stadtjugendamtes oder an Beratungsstellen freier Träger zu wenden. Einbindung in das Webangebot der Stadt Es muss sehr sorgfältig überlegt werden, unter welchen Kategorien und Suchbegriffen die Inhalte im Netz stehen, um möglichst attraktiv für Jugendliche zu sein. Auch deshalb halten wir das Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen für sehr wichtig. Erfasst werden nur Angebote des Sozialreferates. Auf Angebote anderer Referate oder freier Träger soll durch Links hingewiesen werden. Umgekehrt werden wir darauf achten, dass von anderen Seiten für die Zielgruppe Links auf unser Internetangebot führen. Die Seiten werden ins Internetangebot des Sozialreferates aufgenommen. Es wird aber eine kurze und prägnante Internetadresse geben, über die die Seiten direkt aufgerufen werden können. Die Kinder- und Jugendseiten des Stadtjugendamtes können außerdem im Rahmen der Portalplanungen in die Kategorie Kinder und Jugendliche aufgenommen werden. Zielgruppe Da die Bedürfnisse auch innerhalb der Zielgruppe Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene weit auseinander gehen, werden wir uns auf die Altersgruppe 10 bis 20 Jahre konzentrieren. Das ermöglicht es uns, Design und Sprache auf eine Gruppe abzustimmen, denn für kleinere Kinder wären an Sprache und Gestaltung andere Anforderungen zu stellen. Die Bereitstellung von zwei Angeboten, die sich etwa an die 6-12 Jährigen und an die Jährigen richten, erscheint uns gemessen am Nutzen nicht angebracht. Unserer 3

4 4 Einschätzung nach sind Beratungs- und Informationsangebote der geplanten Art für kleinere Kinder zu abstrakt und würden nicht angenommen werden. Eher ist davon auszugehen, dass Eltern sich die Informationen holen. Einen Kultur- und Freizeitführer für 4-12 Jährige gibt es auf den Internetseiten der Spiellandschaft Stadt e.v. Er wird vom Sozialreferat finanziert. Besonders berücksichtigt werden Belange von Mädchen und jungen Frauen und jungen Menschen mit Migrationshintergrund sowie unterschiedlichen Behinderungen. Vorgehen Sammeln von interessanten Themen mit Jugendlichen Vorbereiten von Texten durch die Sachgebiete des Stadtjugendamtes Erstellung von Ideen und Entwürfen für das Layout mit Jugendlichen Texte erstellen und redigieren; Struktur der Seiten konzipieren (erste Textentwürfe liegen vor) Ausschreibung: der Auftrag wird ausgeschrieben für Agenturen und freie Träger, die bereits Erfahrungen mit der Gestaltung jugendgerechten Internetseiten sowie der Umsetzung von Ideen von Jugendlichen haben Redaktionelle Überarbeitung durch einen Profi vor der Programmierung und Gestaltung der Seiten Anschließend werden in einem pädagogisch begleiteten Verfahren Kinder ab 10 Jahren, Jugendliche und junge Erwachsene die Seiten testen. Umsetzung der Änderungsvorschläge, Veröffentlichung im Netz voraussichtlich auf den Seiten des Sozialreferates. Pflege und Aktualisierung: Koordination im Büro des Referenten wie bei den bestehenden Internetseiten des Sozialreferates. Verantwortung für Aktualität der Inhalte bei den Sachgebieten des Stadtjugendamtes. Technische Bearbeitung ggf. durch die Agentur oder den freien Träger, der die Seiten programmiert. Einbindung in die Portal-Planungen der Stadt München Im Moment wird ein Feinkonzept für ein Portal München unter Federführung des Direktoriums erarbeitet. Es wurde bereits angekündigt, dass eine größere Vereinheitlichung der Gestaltungsvorgaben für städtische Internetseiten zu erwarten sind. Darüber hinaus wird sich vermutlich auch an der Struktur der Inhalte einiges ändern. Die Erstellung der Jugendseiten muss in diese Entwicklungen eingebunden sein, damit nicht Geld in die Produktion von Seiten gesteckt wird, die nicht in die zentralen Vorgaben passen. Eine Verabschiedung des Konzeptes ist kurz vor der Sommerpause geplant. Zeitrahmen Die Ergebnisse der Portal-Planungen sind abzuwarten. Die Texte der einzelnen Sachgebiete des Stadtjugendamtes werden jedoch bereits vorbereitet. Das Beteiligungsverfahren mit den jungen Menschen läuft parallel zu den einzelnen Projektphasen. Die Ergebnisse dienen als Grundlage der Seitenentwicklung. Da bei der zuständigen Fachstelle für Medienarbeit im Stadtjugendamt im Moment keine personellen Kapazitäten vorhanden sind, das Projekt fachlich zu koordinieren, kann das beschriebene Verfahren beginnen, sobald die im März 2001 vom Stadtrat genehmigte zusätzliche Stelle für Medienarbeit eingerichtet und besetzt ist. Eine verlässliche Zeitschiene kann deshalb im Augenblick nicht genannt werden.

5 5 Kosten Eine Schätzung der Kosten geht von Ausgaben für Programmierung und Gestaltung, für die redaktionelle Überarbeitung und für das partizipative Verfahren mit Kindern und Jugendlichen aus. Im einzelnen schätzen wir folgenden Bedarf: Einmalige Kosten - Programmierung und Design DM - redaktionelles Überarbeiten: DM - Beteiligungsverfahren von Jugendlichen DM Gesamt: DM Laufende Kosten für Pflege und Aktualisierung ca DM jährlich Die einmaligen Kosten in Höhe von DM und die laufenden Kosten von ca. jährlich DM werden mit Budgetmitteln (Restmitteln) des Sozialreferates finanziert. Dem Korreferenten, Herrn Stadtrat Benker, der Verwaltungsbeirätin, Frau Stadträtin Burkhardt, der Stadtkämmerei, dem Direktorium, dem Schulreferat und dem Kulturreferat ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. Der Korreferent hat der Vorlage zugestimmt/nicht zugestimmt/ hat die Vorlage zur Kenntnis genommen. Die Verwaltungsbeirätin hat der Vorlage zugestimmt/nicht zugestimmt/hat die Vorlage zur Kenntnis genommen. II. Antrag des Referenten 1. Das Sozialreferat wird beauftragt, die Planungen für Beratungsangebote des Stadtjugendamtes im Internet fortzuführen und dem Kinder- und Jugendhilfeausschuss zu gegebener Zeit wieder zu berichten. 2. Der Antrag Nr der SPD-Stadtratsfraktion ist damit geschäftsordnungsmäßig behandelt. III. Beschluss nach Antrag. Der Stadtrat der Landeshauptstadt München Kinder- und Jugendhilfeausschuss Die Vorsitzende Der Referent

6 6 Dr. Gertraud Burkert Bürgermeisterin Friedrich Graffe Berufsm. Stadtrat IV. Abdruck von I. mit III. über den Stenografischen Sitzungsdienst an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei an das Direktorium Dokumentationsstelle an das Direktorium, HA II (3fach) an das Direktorium, HA I z.k. V. Wv. Sozialreferat 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An an das Schulreferat An an das Kulturreferat z.k. Am I.A.