Der Wasser-Sicherheits-Check WSC
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- Krista Krause
- vor 7 Jahren
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1 Der Wasser-Sicherheits-Check WSC Tiefwasser-Sicherheit für Kinder erreichen des Wasser-Sicherheits-Check Unfallstatistiken zeigen, dass viele Ertrinkungsfälle bei Kindern durch unbeabsichtigtes Stürzen ins tiefe Wasser passieren. Die Unfälle ereignen sich zudem oft in der Nähe des rettenden Ufers. Mit dem Wasser-Sicherheits-Check WSC üben wir mit den Kindern diese Situation zu meistern und sich selber ans Ufer oder an den Rand zu retten. Im üblichen Schwimmunterricht üben wir Wassergewöhnung und Wasserbewältigung bis hin zu den Schwimmtechniken. Jedoch ist der Fokus anfänglich auf einen angstfreien Aufenthalt im Wasser, dann auf die Vermittlung von Schwimmtechniken und weniger auf eine Selbstrettung gerichtet. In der Regel sträuben wir uns eher, die Kinder «irgendwie» über eine längere Strecke schwimmen zu lassen, denn wir möchten nicht falsche Bewegungsmuster einschleifen. Im Fall des Übens einer Selbstrettung ist es jedoch durchaus sinnvoll, für einmal die Schwimmtechnik hinten anzustellen und den Fokus auf die Kompetenz «sich selber aus einer Notsituation im Wasser retten zu können» zu richten. Mit dem Wasser-Sicherheits-Check wird getestet, ob sich eine Person bei einem Sturz ins Wasser selber an den Rand oder ans Ufer retten kann. Inhalt und Ablauf des WSC Rolle / purzeln in tiefes Wasser 1 Minute an Ort über Wasser halten 50 m schwimmen Träger des Wasser-Sicherheits-Checks Der Wasser-Sicherheits-Check wurde in Kanada unter dem Namen «Swim to Survive» von der Canadien Lifesaving Society entwickelt und durch swimsports.ch für die Schweiz angepasst. Träger sind swimsports.ch mit seinen Partnern in der Schwimmförderung, Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG, Schweizerischer Schwimmverband SSCHV, Jugend und Sport J+S und die bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung. Durchführung des Wasser-Sicherheits-Checks Schwimmunterrichtende, Schulen, Schwimmschulen und Klubs, SLRG-Sektionen, Kinder- und Jugendorganisationen, Gemeinden etc. sollen den Kindern die Möglichkeit geben ihre Wasserkompetenz zu verbessern. Sie sollen die Elemente des Wasser-Sicherheits-Checks üben und den WSC durchführen. Minimalanforderung an Unterrichtende und LeiterInnen um mit Kindern den WSC zu absolvieren ist eine angepasste Sicherheitsausbildung (z.b. SLRG BI, Pool Safety oder ähnliches). Idealerweise wird die Wasserarbeit ergänzt durch einen Input und eine Reflektion zum Thema Gefahren am und im Wasser. Die Schweizerische Lebensrettungs-
2 Gesellschaft SLRG hat dazu 4x6 Regeln (Baderegeln, Flussregeln, Eisregeln, Freitauchregeln) zusammengestellt. Für kleinere Kinder (Kindergarten bis ca. 2.Klasse) eignet sich das Präventionsprojekt «Das Wasser und ich» mit Pico, der die Wasserbotschaften spielerisch vermittelt. ( und Schulen ohne regelmässigen Schwimmunterricht Die Erarbeitung der Kompetenzen, die es zur Erreichung des WSC braucht, ist sehr gut auch mit Schulklassen möglich, die keinen regelmässigen Schwimmunterricht erhalten. Wenn die Möglichkeit besteht, im Sommer drei- bis viermal ins Freibad zu gehen, können die einzelnen Elemente geübt und anschliessend der WSC absolviert werden. Wasser-Sicherheits-Check-Ausweis Kinder, die den WSC erfolgreich absolviert haben, bekommen vom Organisator einen Ausweis. Dieser attestiert dem Kind, seinen Eltern und weiteren Erziehungsberechtigten, dass das Kind den WSC erfolgreich absolviert hat und genügend wasserkompetent ist um ins - beaufsichtigte - tiefe Wasser zu dürfen. Vorgehen zum Bestellen der Ausweise Anbieter (Schulen, Schwimmklubs, SLRG-Sektionen, Schwimmbäder, etc.), welche mit einer Klasse oder Gruppe den WSC absolvieren, können vorgängig bei swimsports.ch die entsprechenden Ausweise bestellen. Es können deutsche, französisch oder italienische «WSC-Blanco-Ausweise» bestellt werden. Nach dem Einkleben des Photos werden diese von der WSC organisierenden Person von Hand mit dem Namen, Vornamen, Geburtsdatum des Kindes versehen und unterschrieben. Kosten Der empfohlene Wiederverkaufspreis ohne zusätzliche Dienstleistungen liegt bei Fr pro Ausweis. Modell des Ausweises Der erfolgreich absolvierte WSC kann auch im Schwimmheft von swimsports.ch eingetragen werden.
3 Nicht bestandener WSC Bei Nichtbestehen des WSC sollten das Kind und seine Eltern informiert werden, dass es nicht allein ins tiefe Wasser darf. Dem Kind soll die Möglichkeit von zusätzlichem Schwimmunterricht angeboten werden (Beitrag zum Besuch einer Schwimmschule, freiwilliger Schulsport, Nachhilfeschwimmen usw.), bis der WSC erfolgreich absolviert werden kann. Tipps für Unterrichtende des WSC Die 3 Elemente des WSC Ins Wasser purzeln Sich 1 Minute an Ort über Wasser halten 50 m schwimmen sollen mit den Kindern im Rahmen des Schwimmunterrichts oder von einzelnen Schwimmlektionen geübt werden. Zuerst die Elemente einzeln üben, anschliessend die Elemente zusammen hängen zum WSC. Ins Wasser purzeln / Rolle ins Tiefwasser Das Kind soll lernen, bei einem unbeabsichtigten Sturz ins tiefe Wasser ohne Panik wieder an die Oberfläche zu kommen, zu atmen und sich zu orientieren. Das Kind kann sich ins tiefe Wasser fallen lassen und dabei eine Rolle, einen Fussoder Kopfsprung machen. Bedingung ist ein völliges Untertauchen mit dem Kopf. In erster Linie muss das Kind wassergewohnt sein, d.h. keine Angst haben, den Kopf unter Wasser zu bringen. Die Wassergewöhnung soll unbedingt spielerisch vor sich gehen. Auf keinen Fall soll ein Kind zu etwas gezwungen werden, das es nicht wagt. Kinder lieben Tummelsprünge, d.h. wir üben mit ihnen zuerst Fusssprünge ins stehtiefe und dann ins tiefe Wasser. Eine Rolle ins Wasser kann zuerst an Land auf einer Matte geübt werden, anschliessend auf einer halbschwimmenden Matte ins Wasser, dann vom Rand ins Wasser. Für eine Rolle ist es wichtig ist, dass das Kind lernt den Kopf einzuziehen, das heisst das Kinn auf die Brust zu drücken, damit die Rotation besser ausgelöst werden kann. Sich 1 Minute an Ort über Wasser halten Nach dem Auftauchen soll das Kind atmen und sich orientieren können, ruhig am Ort bleiben und überlegen was als nächstes zu tun ist. Das Kind soll an Ort bleiben (ø 3m), den Kopf über Wasser. Dabei soll es sich einmal um seine eigene Achse drehen, um in alle Richtungen schauen zu können. Die Technik ist frei, jedoch soll sich das Kind möglichst wenig verausgaben, d.h. diese Aufgabe mit wenig Energieaufwand bewältigen. Das Kind kann sich zum Beispiel auf den Rücken legen und vom Wasser tragen lassen oder aufrecht Wasser treten und
4 mit den Händen und Armen paddeln. Wichtig ist die Effizienz und nicht eine technisch saubere Bewegungsausführung. Das Kind muss lernen, dass es vom Wasser getragen wird und sich praktisch nicht zu bewegen braucht um an der Wasseroberfläche zu bleiben. Sehr nützlich sind Paddelbewegungen der Hände und Unterarme, mit denen wir uns energiesparend an Ort halten können. Diese können zuerst im stehtiefen Wasser geübt werden, bevor dann im Tiefwasser geübt wird. Dabei wird mit den Händen und Unterarmen aus- und einwärts bewegt, indem immer Druck auf der Handfläche gesucht wird. Folgende Beinbewegungen sind möglich: Kraulbeinschlag aufrecht, Brustbeinschlag oder Wassertreten aufrecht. Um sicher zu sein, dass das Kind bewusst in alle Richtungen geschaut und das Gesehene auch aufgenommen hat, können an 2 oder 3 verschiedenen Orten ums Bassin Hilfspersonen aufgestellt werden, die z.b. mit den Fingern eine Zahl zeigen, die sich das Kind merken muss (oder eine ähnliche Beobachtungsaufgabe). 50m schwimmen Das Kind soll sich im Tiefwasser über 50 m ohne Hilfsmittel fortbewegen können und so an den Rand oder ans nächste Ufer gelangen. In einem Schwimmbad ist es zwar in der Regel nicht nötig 50 m zu schwimmen bis an den nächsten Rand, trotzdem wird im WSC diese Distanz verlangt. Damit hat das Kind genügend Reserve, um auch im Überraschungsfall, in kaltem Wasser oder mit Kleidern an den Rand oder ans rettende Ufer zu gelangen. Es gibt keinerlei, wie die 50 m geschwommen werden müssen. Das Fortbewegen auf dem Rücken ist in der Regel einfacher und Kräfte schonender, da dabei besser geatmet werden kann. Wichtig ist, dass die 50 m ohne Unterbruch (kein festhalten am Rand) geschwommen werden. Zuerst im stehtiefen Wasser über kurze Distanzen üben, anschliessend im tiefen Wasser. Sicherheit Sicherheitsaspekte während dem Üben und Absolvieren des WSC Erste Priorität während dem Aufenthalt am und im Wasser hat immer die Sicherheit der anvertrauten Kinder. Als erstes ist es nötig, gemeinsam mit den Kindern Verhaltensregeln während dem Aufenthalt am und im Wasser festzulegen. Die Lehrperson muss immer wissen, wo die Kinder sind und was sie machen, sobald diese nicht in ihrem Blickwinkel sind. Die Kinder sind verpflichtet sich abzumelden, sobald sie weggehen.
5 Die Lehrperson sucht sich einen Standort aus, von dem sie die ihr anvertrauten Kinder im Auge behalten kann. Um den WSC zu üben und durchzuführen, müssen die Kinder sich im Tiefwasser aufhalten können. Die Lehrperson muss die Organisationsform so wählen, dass sie jedes Kind beim Üben beobachten kann. Bei den Sprungübungen darauf achten, dass sich die Kinder nicht am Rand festhalten. Die Unfallgefahr durch das Drehen zum Rand während des Sprungs und das Festhalten am Rand ist sehr hoch (v.a. Zähne, Kinn, Ellbogen). Kinder sofort aus der Landezone wegschwimmen lassen, bevor die nächsten Kinder springen dürfen.
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