Einbruchserkennung. Einbruchserkennung in Computersystemen. Dr. Carsten Gnörlich. Rechnerbetriebsgruppe. Dr. Carsten Gnörlich Seite 1
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- Edwina Raske
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1 in Computersystemen Dr. Carsten Gnörlich Rechnerbetriebsgruppe Dr. Carsten Gnörlich Seite 1
2 Übersicht 1. Historie und Motivation 2. Kenne Deinen Gegner Klassen von s Systemen 4. Diskussion konkreter Systeme 5. Ausblick Dr. Carsten Gnörlich Seite 2
3 Historie und Motivation Dr. Carsten Gnörlich Seite 3
4 Historie 2. November 1988: "Internet Worm" VAX und Sun 3 (BSD 4.2/4.3) Pufferüberlauf in finger Hintertür in sendmail Dienstverweigerung durch exzessive Reproduktion aber keine explizite Schadfunktion Dr. Carsten Gnörlich Seite 4
5 Auswirkung: Paradigmenwechsel vorher: Unix als offenes System Teilen von Ressourcen Offene mail/news Server RMS's paßwortloses Account nachher: Abgeschlossene Systeme Administration interner Ressourcen Abschottung nach außen Dr. Carsten Gnörlich Seite 5
6 Randbemerkungen Internet brach für mehrere Stunden zusammen praktisch ein Nicht Ereignis in den Nachrichten! wie wäre das heute ; ) keine Beteiligung von Microsoft Produkten ; ) HTML, Java(script), ActiveX,... gab es noch nicht Dr. Carsten Gnörlich Seite 6
7 Kenne Deinen Gegner... Dr. Carsten Gnörlich Seite 7
8 Das A und O der Kenne Deinen Gegner aber erwarte das Unerwartete! (nicht in vorgefertigten Kategorien denken!) Dr. Carsten Gnörlich Seite 8
9 Systemschwächen Fehlverhalten der Benutzer schwache Paßwörter, Zettel auf dem Bildschirm, falsche Berechtigungen, social engineering Konfigurationsfehler falsche Sicherheitseinstellungen offener Zugriff auf Konfigurations Details (Portscans, Webserver Version,...) Dr. Carsten Gnörlich Seite 9
10 Systemschwächen Implementierungsfehler Pufferüberläufe Abstürze durch falsche Parameter Designfehler in Protokollen, Diensten, Anwendungen Authentisierungsschwächen ( Spoofing, Hijacking,...) systematisches Ausprobieren von Paßworten Dr. Carsten Gnörlich Seite 10
11 Motivation von Angreifern "Skript Kid" Motivation: Imponiergehabe Angriffsziele: diffus / zufällig Aktionen: typischerweise zerstörerisch Technisch versierte Cracker Motivation: Anerkennung, Rache Angriffsziele: konkrete Institutionen / Personen Aktionen: verdeckt, zielgerichtet Dr. Carsten Gnörlich Seite 11
12 Motivation von Angreifern Organisierte Gruppen Motivation: wirtschaftliche Ziele (Industriespionage, Spam Bot Netze) Angriffsziele: konkrete Institutionen Aktionen: technische Angriffe "social Engineering" Einschleusen eigener Leute Dr. Carsten Gnörlich Seite 12
13 Einordnung und Klassifikation Dr. Carsten Gnörlich Seite 13
14 "Sicherheit" : Begriffsbestimmung allgemein: Schutz vor Risiken und Gefahren technisch: Störungs und gefahrenfreie Funktion EDV: Schutz von Informationen und Diensten Dr. Carsten Gnörlich Seite 14
15 Einordnung physische Sicherheit (z.b. Zugangskontrolle) operationale Sicherheit (wie ist etwas zu tun) personelle Sicherheit (wer darf was tun) Systemsicherheit Netzwerksicherheit} Dr. Carsten Gnörlich Seite 15
16 Sicherheit = Schutz von Informationen und Diensten kein unautorisierter Zugriff / Veränderung Verfügbarkeit des IT Dienstes sicherstellen "root werden", Identitätsdiebstahl Spezialfälle : Handlungen erkennen, die System im obigen Sinne kompromittieren es geht nicht um das Verhindern solcher Aktionen! Dr. Carsten Gnörlich Seite 16
17 Deutsche/Englische Begrifflichkeiten s Systeme = Intrusion Detection Systems, kurz IDS Dr. Carsten Gnörlich Seite 17
18 Komponenten eines IDS 1. Datensammlung quantitativ: 150 SYN Pakete auf Port n, 12:30 Uhr qualitativ: Schutzverletzung V durch Programm X, Benutzer U, 14:15 Uhr 2. Datenanalyse auf mögliche Angriffe gleich mehr zu möglichen Techniken 3. Ergebnisdarstellung / Benachrichtigung Entscheidungshilfe für den Sicherheitsbeauftragten Dr. Carsten Gnörlich Seite 18
19 Datensammlung IDS Netzwerk basiert (NIDS) Netzwerk Verkehr Host basiert (HIDS) Kernel Daten (Dateisyst. )Rechte Log Dateien Registry Dr. Carsten Gnörlich Seite 19
20 Netzwerk basierte IDS NIDS: Verkehr auf Netzwerk auswerten Vorteile: + 1 Sensor für das komplette Netz + Ausfall von Hosts (DoS) stört nicht Nachteile: Bandbreitenprobleme benötigt Mirror Port or Tap in geswitchten Netzen Dr. Carsten Gnörlich Seite 20
21 Host basierte IDS HIDS: Daten auf jedem Host sammeln Vorteile + umfassende Überwachung (Dateien, Prozesse,...) + spezifische Aussagen über Angriff Nachteile nicht hilfreich während DoS Angriffen +/ HIDS ist für Benutzer und Angreifer sichtbar Dr. Carsten Gnörlich Seite 21
22 Datenanalyse: Angriffe erkennen Signaturanalyse Arbeitsweise wie Virenscanner sucht nach typischen Angriffsmerkmalen (Codesequenzen, typ. Datenpakete, etc.) erkennt nur bekannte Angriffe Dr. Carsten Gnörlich Seite 22
23 Datenanalyse: Angriffe erkennen Anomalieerkennung / Heuristiken Abweichungen von "Normalzustand" statistische Auswertungen (Anzahl Seitenfehler, Schutzverletzungen, Verbindungsfehler auf bestimmten Ports,...) dynamische Auswertungen via Lernkomponente / Expertensysteme (Nutzerprofile, Jobprofile nach Kalender,...) Dr. Carsten Gnörlich Seite 23
24 Schwäche aller Datenanalyse Verfahren Fehlalarme / "falsche Positive" Individuelle Anpassung erforderlich kontinuierliche Anpassung erforderlich IDS brauchen Eingriff durch Menschen: zeitnah permanent Dr. Carsten Gnörlich Seite 24
25 Ergebnisdarstellung / Benachrichtigung Ergebnisdarstellung sehr hohes Datenaufkommen Filter + Visualisierung für relevante Ereignisse Benachrichtigung Pager / Handy Nachricht über internes Netz (Problem: DoS) Alarm an entferntes System über sichere Verbind. Lokaler Alarm / eigene Konsole Dr. Carsten Gnörlich Seite 25
26 Übersicht: NIDS Dr. Carsten Gnörlich Seite 26
27 Freeware NIDS Snort regelbasiert: ( Signaturanalyse Protokollanalyse Anomalieerkennung Einsatzmöglichkeiten Packet sniffing (debugging / cracking) Einbruchsverhinderung (Pakete verwerfen) Dr. Carsten Gnörlich Seite 27
28 Scanner als Bausteine für NIDS Typische Portscanner (von beliebiger Maschine): nmap ( Nessus ( Hostseitige Information über Ports: netstat (8) Anwendung für NIDS: Datenbank gewünschter offener Ports pflegen Dr. Carsten Gnörlich Seite 28
29 Übersicht: HIDS Dr. Carsten Gnörlich Seite 29
30 Kleine Erinnerung HIDS verwenden Informationen aus Kernel Daten Dateisystem Log Dateien Registry Spezialfall: System Integrity Verifier (SIV) bilden Prüfsummen von Dateien zyklisches Prüfen statt permanenter Kontrolle Dr. Carsten Gnörlich Seite 30
31 Freie System Integritäts Wächter Tripwire ( SourceForge) "Vater" der SIW Nach Aufspaltung Closed/OpenSource inaktiv Aide (SourceForge) Freier Nachfolger von Tripwire, gleiche Syntax Samhain ( samhna.de/samhain/) zentrale Überwachung mehrerer Hosts Überlegungen zum Schutz der Clients und Daten Dr. Carsten Gnörlich Seite 31
32 Genereller Ansatz Initialisierung (einmal) Für alle zu überwachenden Dateien $(datei): Nimm Prüfsumme($datei) in Datenbank auf Überwachung (täglich) Für alle zu überwachenden Dateien $(datei): Vergleiche Prüfsumme($datei) mit Datenbank Melde Nicht Übereinstimmungen Dr. Carsten Gnörlich Seite 32
33 Auswählen von Dateien Kniffliger als es aussieht rekursives Abgrasen aller Dateien ab "/" geht nicht! Beispiele: Arbeitsverzeichnisse: /home, /tmp, /var/tmp Prüfsummenlose Dateien: /dev/*, /dev/zero Pseudo Verzeichnisse: /proc, /lost+found Log Dateien, Backups: /var/log/* Spool Bereiche: /var/mail, /var/run Dr. Carsten Gnörlich Seite 33
34 Auswahl durch reguläre Ausdrücke Tripwire, Aide: Verzeichnis und Dateilisten Beispiel: /etc!/etc/mtab$ /var!/var/tmp$!/var/log/syslog$!/var/log/\.[0 9]$ Dr. Carsten Gnörlich Seite 34
35 Stolperfallen (1) Reguläre Ausdrücke (RA) passen auf Teilstrings Beispiel:!/etc/mtab paßt auf /etc/mtab /etc/mtab verzeichnis mit root kit RA gegen Zeichenketten Ende verankern ($):!/etc/mtab$ Dr. Carsten Gnörlich Seite 35
36 Stolperfallen (2) Der Punkt hat spezielle Bedeutung:!/var/log/syslog.1$ paßt auf /var/log/syslog.1 /var/log/syslogx1 Entschärfen von Sonderzeichen nicht vergessen:!/var/log/syslog\.1$ Dr. Carsten Gnörlich Seite 36
37 Datei Eigenschaften überwachen Attributgruppen erzeugen und daneben schreiben NoChecksum = p+i+n+u+g+s+b+c+m Ignore Time = p+i+n+u+g+s+b +md5+sha1 /dev /dev/null /dev/zero /var /var/log$ NoChecksum NoChecksum Ignore Time Dr. Carsten Gnörlich Seite 37
38 Verfügbare Datei Eigenschaften Inhalt (Prüfsummen) md5, crc32, sha1,... möglichst mehrere Datei Attribute p Permissions i inode n number of links u user g group s size b block count a access time c change time (Status) m modified time (Inhalt) S growing size Dr. Carsten Gnörlich Seite 38
39 Schwachstellen Keine lückenlose Überwachung aller Dateien Rootkit in /tmp, /proc, /dev Kernel (Modul) Rootkit (gefälschte Prüfsummen,...) Zeitfenster zwischen IDS Läufen Samhain: IDS läuft als Dämon; nicht transparent austauschbar verschlüsselte Datenbank, Schlüssel im Binary erkennt kompromittierte Linux und FreeBSD Kernel Dr. Carsten Gnörlich Seite 39
40 Schwachstellen Kompromittierung des IDS selbst Binary des IDS Datenbank mit Prüfsummen etc. allgemein: Binary, Datenbank read only bereitstellen GPG Signaturen verwenden Samhain: Schlüsselpaar Binary/Datenbank dedizierten Datenbank Server, verschlüsselte Kommunkation mit den Clients Dr. Carsten Gnörlich Seite 40
41 IDS in der RBG Aktuell: Aide auf dem Linux Server sputnik Intrusion detection Überwachung von Software (Neu )Installationen Geplant: Samhain ausprobieren Rudimentäres NIDS via nmap Dr. Carsten Gnörlich Seite 41
42 Vielen Dank fürs Zuhören : ) Dr. Carsten Gnörlich Seite 42
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