Geschichte. Anne Piegert. Der Latinerbund. Studienarbeit
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- Simon Lorenz
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1 Geschichte Anne Piegert Der Latinerbund Studienarbeit
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3 Der Latinerbund Gliederung: 1. Einleitung S Altitalien S. 3 3 Die Latiner und ihre sakralen Feste S Nomen Latium S Das Latinerfest S Die Entwicklung des Latinerbundes S Etruskerherrschaft S Bündnisvertrag der Latiner mit Rom S Das Ende des Latinerbundes S Der Aufstand der Latiner S Die römische Neuordnung Latiums S Zusammenfassung S Literatur S. 14 1
4 1. Einleitung Doch mit des Geschickes Macht ist kein ew`ger Bund gemacht Schiller, Das Lied von der Glocke Mit meinen Darlegungen über die Latiner möchte ich einen Abriss zur Entwicklung eines beachtlichen Nationalgebildes aus den Tiefen unserer Geschichte geben, das frühzeitig belegte, dass Menschen nach Gemeinschaft und Gemeinsinn strebten, weil darin ein hoher Vorteil für sie schlummert. Verbindende Gemeinsamkeit schafft Stärke, Identität und gibt Kraft, der Fremdherrschaft und Unterdrückung zu widerstehen. Doch mit Geschickes Macht der Übermacht Roms konnte kein ew`ger Bund gemacht werden. Durch gemeinsame sakrale Opferriten und Feste wuchsen die Latiner zum politischen Bund zusammen den Latinerbund. Er verband sie zu einer Nation und gab ihnen das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit. Über die Latiner ist uns nur ein geringer Teil an Quellen überliefert. Nur in Anlehnung an die römische Entstehungsgeschichte lässt sich ein Konstrukt der Latinergeschichte erstellen. Diese Arbeit versucht ein Stück Latinergeschichte zu wiederzugeben. Fragen wie worauf die gemeinsamen Feste basierten, wie der politische Bund der Latiner zu Stande kam und warum er schließlich von den Römern aufgelöst worden ist, sollen geklärt werden. Zur Beantwortung dieser Fragen betrachte ich die Ursprünge der Latiner, ihre sakralen Feste zu Ehren der Stammesgötter, die Einflüsse der etruskischen Fremdherrschaft auf die Latiner, den Bündnisvertrag mit Rom und spanne den Bogen bis zum Aufstand der Latiner mit der Auflösung des Latinerbundes durch Rom. Zum Thema der Latiner und des Latinerbundes haben sich nur wenige Historiker geäußert. Andreas Alföldi versucht mit seinem Buch Das frühe Rom und die Latiner ein Stück Latinergeschichte zu rekonstruieren. Er zeigt genau die Anfänge des Latinerbundes bis zur seiner Auflösung auf, verwendet dabei die kymäische Chronik, um seine Aufzeichnungen zu untermauern. Weitere Publikationen sind von Theodor Mommsen Römische Geschichte und von Ernst Kronemann Römische Geschichte. Die Zeit der Republik. 2
5 2. Altitalien Das Jahrtausend zwischen 2000 bis 1000 v. Chr. war in ganz Europa gekennzeichnet durch Völkermigration, Stammeskriege und eine langsames Seßhaftwerden der Völker. Nach Italien wanderte, vor allem von Norden her, eine Vielzahl von Völkern ein, überquerten die Alpen und durchstreiften das Land bis tief in den Süden Siziliens und Sardiniens. Das völkische Bild Altitaliens war uneinheitlich und bunt gemischt. 1 Es war keine scharfe Trennungslinie zwischen indogermanischen und nichtindogermanischen Stämmen zu erkennen. Neben illyrischen Stämmen und Venetern kamen auch die Italiker nach Italien und ließen sich in Latium, dem Gebiet vom unteren Tiber bis nach Circei, nieder. Diese Prozesse erfolgten schubweise, ergaben aber einen zusammenhängenden Vorgang. Die Italiker gingen Verbindungen mit der Vorbevölkerung, den Umbrern, ein und gründeten kleine Dorfgemeinden. Jede Gemeinde war ein winziger populus. Die Grundlage ihres gemeinsamen Daseins bildeten die natürlichen Bindungen verwandtschaftlicher Beziehungen. Sitten, Bräuche und Kräfteverhältnisse regelten das Zusammenleben der latinischen Gemeinden. Sie lebten in einfachen Verhältnissen von Viehzucht und Ackerbau. Ein geringer wirtschaftlicher Überschuss war zu verzeichnen, der aber nicht zur Anhäufung von Reichtümern ausreichte. Die Gemeinden waren keine herrschaftslosen Gemeinschaften, sondern wurden durch die Gruppe der älteren Männer dominiert und geführt. Eine beginnende soziale Differenzierung zeichnet sich erst mit der Verlagerung des Siedlungsschwerpunktes von den Hügeln in die Täler ab. Durch unterschiedliche Erntebeträge bildete sich langsam eine Oberschicht heraus. Hierarchische Strukturen entstanden. Diese kleinen Dorfgemeinden wuchsen Schritt für Schritt in geradliniger Entwicklung zu beachtlichen, sich ihrer politischen Autonomie voll bewussten Stadtstaaten heran. 2 1 Bengtson 1988, S Alföldi 1977, S. 7. 3
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